verſchiedenen Städten Deutſchlands, wi Mannheim, Koblenz, Bonn, Halle, Leipzig, Berlin, Braunſchweig, falſche Reichskaſſenſcheine von 1882 über 20 Mark verbreitet. Die Scheine ſind litho⸗ graphiſch hergeſtellt und zeigen dunklen Druck. Bisher iſt es noch nicht gelungen, die Fälſcher ausfindig zu machen; auf ihre Ergreifung iſt von der Reichsſchuldenverwaltnng eine Prämie von 1000 Mark ausgeſetzt. — Kirchheim, 19. Sept. Der 12jährige Sohn des Schneidermeiſters Siebler entfernte ſich am vorletzten Mittwoch vom elterlichen Hauſe wegen einer geringfügigen Strafe und blieb ſeitdem verſchwunden. Geſtern mittag ſahen nun die Leute die auf dem Felde bei dem Kirchheimer See be⸗ ſchäftigt waren, die Leiche des Kindes auf der Oberfläche des Waſſers ſchwimmend. Allen Um⸗ ſtänden nach liegt beſtimmt Selbſtmord vor. — Pforzheim, 19. Sept. Vor mehreren Wochen haben die beiden 16⸗ und 17 jährigen Kauf⸗ mannslehrlinge Theodor Schlich und Fritz Tumulka ihrem Prinzipale 15300 Mark entwendet und ſind hierauf flüchtig gegangen. Trotz der eifrigſten Recherchen konnten ſie bis jetzt nicht aufgegriffen werden. Es iſt aber ermittelt worden, daß ſie teil⸗ weiſe unter den Namen Willi Neuſe und Otto Rein⸗ hold, Bautechniker, reiſen und jedenfalls auch unter anderen Namen auftreten. Auf ihre Aufgreifung und teilweiſe Wiedererlangung des Geldes iſt eine Belohnung von 500 M. ausgeſetzt. — Pforzheim, 18. Sept. Der 20]ähr. Drogiſt Abt und die 17jähr. Amalie Lemcke, welche ſeit Freitag vermißt wurden, wurden heute bei Eßlingen von einem Gendarmen erkannt und feſt⸗ genommen. Der Vater des Mädchens, welcher auf Benachrichtigung der Polizei hier ankam, nahm die Tochter mit nach Hauſe, während der junge Mann in polizeilichem Gewahrſam verblieb. — Pforzheim, 19. Sept. Der ledige Taglöhner Adam Raab verunglückte geſtern in einem Sägewerk. Er kam mit der Hand der Kreisſäge zu nahe und trug ſchwere Verletzungen davon. — Freudenberg, 18. Sept. Vorgeſtern abend ereignete ſich in unmittelbarer Nähe unſeres Ortes ein Automobil⸗Unglück. Der Chauffeur geriet beim Ausweichen mit ſeinem Fahrzeug in den Straßengraben und ſtieß in voller Geſchwindigkeit auf eine über den Graben führende Brücke. Sämt⸗ ö liche Inſaſſen mit Ausnahme des Chauffeurs ſind verletzt. Guillazo aus Argentinien. Der Beſitzer des Automobils iſt Herr Mit ihm verunglückten mir all den Kummer vergeben, den ich Ihnen be⸗ reitet. Sie haben mich jetzt gepflegt wie eine Mutter ihr Kind, — tun Sie noch das eine, — hören Sie meine Geſchichte an, die ich Ihnen erzählen werde, und beurteilen Sie mich dann mild und gütig wenn Sie es können.“ Die alte Dame zögerte noch, wie aber hätte ſie dem Mädchen, welches ſie mit ſo dringenden, flehenden Augen anſah, dieſe Bitte abſchlagen können. „Wenn es Dir eine Erleichterung gewährt,“ ſprach ſie noch immer zweifelnd; „aber es wäre beſſer —“ „Ich muß redeu, ich kann es nicht länger er⸗ tragen,“ rief Wanda ungeſtüm; „um Gottes willen, ſagen Sie nur, daß Sie mich anhören wollen.“ „Nun enn, ſo ſprich,“ und zum Hören bereit, lehnte ſie ſich in die Stuhllehne zurück. Eine Weile noch, nachdem die vier Worte ver⸗ hallt, blieb Wanda ſtill und ſchweigend, wie in tiefe Gedanken verl leren, liegen, dann hob ſie mit leiſer, haſtiger Stimme an: „Ich muß zurückgreifen in die Zeit, wo ich noch ein klein!s Kind war und mein Vater ſtarb. Seines Todes uud meiner alten Heimat erinnere ich mich gar nicht mehr. Meine erſte Erinnerung knüpft ſich an den Moment, wo ich ängſtlich und ſchüchtern unter dem großen ſteinernen Torweg im Hauſe meiner verheirateten Schweſter ſtand. Mann ſtanden bei mir, und vor meiner Schweſter fürchete ich mich nicht, ihr Geſicht und ihre Stimme waren mir nicht fremd, wohl aber vor meinem Schwa⸗ ger, deſſen vergnügtes Lachen und ſein ſchwarzes Haar mir Eutſetzen einflößte, und ſobald ich konnte, verkroch ich mich. Doch das dauerte nicht lange. Sehr bald begriff ich gar nicht mehr, wie ich mich vor Schwager Anton hatte fürchten können und liebte ihn faſt ebenſo ſehr, wie ich Helene liebte. Ich mochte ungefähr drei Jahre bei ihnen gelebt Sie und ihr ſeine n, ine Tochter, ſeine Nichte und ſein Freund San Martin, der mit furchtbarer Wucht aus dem Automobil herausgeſchleudert wurde, ſo daß er bewußtlos am Boden lag. — Säckingen, 18. Sept. Glücklich davon⸗ gekommen iſt der Müller Auguſt Gäug von Albert, der ſich kürzlich in angetrunkenem Zuſtande an der Straße nach Luttingen zum Schlafen legte. Von einer Chaiſe wurde er überfahren, und zwar ſo, daß ihm die Räder über die Beine fuhren. Er erlitt nur einige geringe Hautabſchürfungen. — Vom Kaiſerſtuhl, 18. Sept. „Der Wein iſt die Milch des Alters!“ Dieſes Sprich⸗ wort kam einem Mitarbeiter der „Straßb. Poſt“ vor kurzem in den Sinn, als er in dem weinfrohen Ort Biſchoffingen am weſtlichen Fuß dieſes vulkan⸗ iſchen Inſelgebirges beim Betreten einer Wirtſchaft vier hochbetagte Männer gemütlich ihren Skat „dreſchen“ ſah. Zwei zählten je 78, einer 83 und der älteſte 93 Jahre, alſo zuſammen die ſtatt⸗ liche Zahl von 332 Jahren. Körperlich und geiſtig noch rüſtig, verſprechen die Greiſe noch manches Jährchen ihren Schoppen Wein zu trinken, der hier bekanntlich in beſonderer Güte gedeiht. — Nuß bach (Pfalz), 18. Sept. Gelegent⸗ lich des Todes des 102 Jahre alt gewordenen Huter in St. Ingbert war geſagt worden, daß dieſer der älteſte Mann Bayerns geweſen ſei. Das ſtimmt nicht. Hier in Nußbach lebt noch einer, der älter iſt als Huter und ſich der beſten Geſund⸗ heit erfreut. Es iſt Peter Wenz, der am 8. März 1908 105 Jahre alt wird. Er iſt 1803 in Mariental geboren, wo ſein Vater Wirt u. Bürger⸗ meiſter war. P. Wenz hat im Februar d. J. noch ſeine Wahlpflicht erfüllt. Das erfuhr der Kaiſer, der dem Alten gelegentlich ſeines 104. Geburts⸗ tages eine prächtige Taſſe ſchenkte, während der Reichskanzler ein warmes Glückwunſchſchreiben ſandte. Bis vor kurzem verrichtete Wenz noch ſchwere Feldarbeiten. Gerne berichtet er, dazu auf⸗ gefordert, Erlebniſſe aus der Kindheit, beſonders aus den Jahren da die Ruſſen durch die Nordpfalz zogen. 8 — Saarbrücken, 18. Sept. Auf der neuen Straßenbahn in Neunkirchen ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. An der ſtarken Steigung des Hüttenbergs fuhren zmei Motorwagen ſo dicht hintereinander, daß der eine dem andern den Strom wegnahm. Der vordere Wagen rollte mit großer Geſchwindigkeit auf den folgenden zurück, wobei ein Dutzend Paſſagiere, zum Teil ſchwer, verletzt haben, als ihnen das erſte Kind geboren wurde; doch es ſtarb ſchon nach acht Tagen und ich war wieder das einzige Kind im Hauſe. Ich glaube, des Kleinen Tod machte mich Anton und Helene noch viel teurer, als ich ihnen bis dahin geweſen; ſelbſt die Bauern im Dorfe meinten, es wäre etwas ganz Herrliches, eine ſolche Liebe zu ſehen, um ſo mehr noch, da ich doch nur Helene's Halbſchweſter war. Die beiden unterrichteten mich, ſpielten mit mir, pflegten mich wenn ich krank war, genug, ſie machten mir mein Leben zu einer Kette ununterbrochener Freude, bis ich ziemlich 16 Jahre zählte.“ Da wurde Fritzchen geboren, und gerade, als wir uns alle mit dem kleinen, herzigen Jungen freuten, kam der erſte Umſchwung. Bis dahin hatten wir in dem alten, grauen Hauſe, in dem Anton und ſein Vater geboren worden, von aller Welt iſoliert, glücklich und zufrieden in unſerer Einſamkeit gelebt. In ſpäteren Jahren erfuhr ich, weshalb Anton dies einſame Leben gewählt hatte. In ſeiner Jugend hatte er einen unüberlegten Streich ausgeführt, der einen dunklen Schatten auf ſein ferneres Leben warf, und ihn nur gar zu gern den ſtillen Geburtsort aufſuchen ließ, der ihn den Augen und dem Gedächtnis der Welt entrückte. Hier führte er ein friedliches tadelloſes Leben, bis er einen gewiſſen Herrn Falkner kennen lernte, der ungefähr eine halbe Meile von uns entfernt ein Gut gepachtet hatte. Er war ein junger, hübſcher und liebenswürdiger Mann, den wir alle ſehr gern ſahen. Freilich ahnten wir damals noch nicht, welches Unheil er über uns bringen ſollte.“ Die Bekanntſchaft hatte bereits eine geraume Zeit gewährt und war zwiſchen Falkner und Anton faſt zur Freundſchaft geworden, als ich auf Helene's Antlitz zuweilen einen Schatten bemerkte. Anfangs nur einen ganz ſchwachen, doch wurde er dunkler, bis ſelbſt ihr kleines Söhnchen denſelben nicht mehr wurden. Die beiden Wagen ſind total demoliert. Nach einer anderen Mitteilung wurden zwei Frauen und ein Knabe getötet, ſowie mehrere Perſonen per⸗ letzt. Unterſuchung iſt eingeleitet. — Kreuznach, 18. Sept. Der 50jährige Schlächter Moritz ſtach im Schlachthaus den 2 jähr. Metzgergeſellen Willich mit dem Wetzſtahl in die Seite durch den Körper. Das Herz wurde verletzt. Der Zuſtand des Geſtochenen iſt hoffnungslos. Köln, 18. Sept. Im Rhein bei Leverkuſen wurden zwei Leichen geländet, die zuſaummengebunden waren. Es ſind die Leichen des Karl Fiedler und der Maria Fiedler aus Kehln. Es dürfte ſich laut „Fkf. Ztg.“ um das Liebes⸗ paar handeln, das vor einigen Tagen bei Mühl⸗ heim a. Rh. in den Rhein geſprungen iſt. — Halle, 18. Sept. Heute morgen, etwa 10 Uhr 45 Min. entgleiſte auf der Halle⸗Hettſtedter Eiſenbahn zwiſchen den Stationen Helmsdorf und Polleben der fahrplanmäßige gemiſchte Zug Nr. 3. Die Entgleiſung iſt nach den bisherigen amtlichen Feſtſtellungen anſcheinend durch einen Schienenbruch herbeigeführt worden. Hierdurch iſt zuerſt die Ma⸗ ſchine entgleiſt und die Böſchung hinuntergefahren; die nachfolgenden beiden Perſonenwagen haben ſich quer auf das Geleiſe geſtellt und ſind durch die darauffolgenden Wagen ineinandergeſchoben worden, der 3., 4. und 5. Wagen wurden ebenfalls inein⸗ andergedrückt. Zwei Reiſende, ſowie ein Angeſtellter der Halle⸗Hettſtedter Eiſenbahn haben geringe Ver⸗ letzungen, die nach Angabe des Arztes von weiteren Folgen nicht begleitet ſind, davongetragen. Eta 30 Minuten nach dem ſtattgehabten Unfall ſind zwei Aerzte bereits zur Stelle geweſen. Der Ma⸗ terialſchaden iſt nicht unbedeutend. Vorläufig wird der Verkehr durch Umſteigen aufrechterhalten. Sport. ö Am letzten Sonntag trafen ſich auf dem dies ſeitigen Sportplatze die J. Fußballmannſchaft von Vereinz⸗ gung Schwetzingen 1898 und die I. Mannſchaft des hieſigen Clubs. Da Schwetzingen Konkurrent in der J. Claſſe der Verbandswettſpiele iſt und Ladenburg mit Erſatz antrat, ſo war eine Nieder⸗ lage der Einheimiſchen vorauszuſehen. Aber dennoch hat die hieſige Mannſchaft großen Vorteil aus dieſem Wettſpiel gezogen, den ſie hoffentlich in den künfti⸗ gen Wettſpielen nutzbringend zu verwerten weiß, Für nächſten Sonntag iſt wiederum eine erſtklaſſiſche Mannſchaft aus Ludwigshafen zum Wettſpiel ge⸗ wonnen. Anfang des Wettſpiels um halb 4 Uhr. zu verſcheuchen vermochte. Sie ſprach zu mir kein Wort darüber, ſie liebte wohl Auton zu ſehr, als daß ſie das getan hätte, aber eine innere Stimſe ſagte mir, daß uns ein Unglück bevorſtand. Die Wolke wurde immer finſterer und lagerte nun auch auf Antons Stirn. Ein fröhliches Lachen kannte man in unſerem Hauſe nicht mehr; wir gingen alle einher als der Tod bei uns Einkehr gehalten hätte, und oft ließ Helene die Arbeit in den Schoß ſinken und ſtarrte daun ſtundenlang in das Leere, während ihr langſam Träne um Träne die Backe herabrollte. Endlich konnte ich es nicht länger ertragen und bat ſie inſtändigſt, mir doch alles zu ſagen; und nun erzählte ſie mir, daß Antons Ehre und Vermögen in Falkners Händen ſeien. Das war aber noch nicht das Schlimmſte. Ihre große Sorge war, daß der Tag bald kommen würde, an dem Anton erfahren mußte, daß er betrogen und hintergangen worden. An einem ſtürmiſchen Winterabend ritt Anton nach Falkners Gut hinüber. Er hatte nichts weiter geſagt, als daß er in zwei Stunden wieder zurück ſein werde. Doch wir warteten die ganze lange Nacht und er kam nicht. Am folgenden Morgen erfuhren wir, was geſchehen war. Ach, es war zu entſetzlich!“ — hier machte ſie eine Pauſe, als ob ſie Kräfte ſammeln müßte, das Furchtbare auszu⸗ ſprechen. Erſt nach einer Weile fuhr ſie fort: „Man hatte Falkner um Mitternacht tot in ſeinem Speiſezimmer aufgefunden und Anton Gordan war verſchwunden. Von dem Augenblick an, wo man nus dieſe Nachricht brachte, ging es mit Helene abwärts. Sie wurde täglich bleicher, ſchmäler, ihre Kräfte ſchwanden immer mehr und mehr. den tödlichen Streich nicht geführt, aber dennoch raubte ihr der nagende Kummer das Leben. h 711 Ich glaube, ſie verſuchte ſich einzureden, ſeine Hand habe Einen n Stundbt Pie? r i 4 Der; 10 nich w. t 5 75 5 5 wüneun Ein ſe Zamstag. Tare Kind hſchluß. Wir b Lade Em Ir kr Al ich bre Einm 1 gthßen vo Trat u allen Ich. lhrmache e mohlie Er Dan bote Neuga ahr ind Kan 5 712 —— Sin mob! a Betten Achuüt Later Dill Anitten. Ge Oe. 5 dad fan r u kſeren N defrag 1 Eine . Lermieieg. „Elke Lu ſehend au lbeher auf