8 8 N 8585 7 78 Zugeſtändniſſen herausrücken, falls er nicht wolle, daß die Freiſinnigen wieder zur Oppoſition ab⸗ ſchwanken, und die nämliche Melodie iſt auf dem ſoeben in Berlin ſtattgefundenen Parteitage der freiſinnigen Volkspartei gepfiffen worden. Fürſt Bülow verſteht denn auch dieſe für den Block all⸗ mählich entſtehenden Schwierigkeiten ſehr wohl zu würdigen, und darum ſind die Berufungen der ge⸗ nannten Parteiführer des Blockes nach Norderney erfolgt, um in traulicher Zwieſprache mit dem Kanzler eine Verſtändigung über die Weiterführung der Blockpolitik zu erzielen, welche gegenſeitige Aus⸗ ſprache nun ihre Ergänzung durch die Beratungen des Fürſten Bülow mit den für die politiſch⸗parla⸗ mentariſchen Aufgaben des herannahenden Winters beſonders in Betracht kommenden Regierungsmänner erfahren hat. Hoffentlich werden ſich jetzt die Früchte der Norderneyer Verhandlungen bald zeigen! Verſchiedenes () Ladenburg, 17. Sept. Das am ver⸗ gangenen Sonntag ſtattgefundene 15jähr. Stiftungs⸗ Feſt des Männergeſangvereins „Sängerbund“ nahm einen impoſſanten Verlauf. Trotz des vormittags herrſchenden ungünſtigen Wetters ließen es ſich einige Brudervereine doch nicht nehmen, das Feſt zu beſuchen und ſo bewegte ſich um 3 Uhr ein anſehnlicher Feſtzug durch verſchiedene Straßen der Stadt nach dem Heiß'ſchen Anweſen, woſelbſt der getragene Muſikſtücke die Feier. nagel überreichte dem Verein eine ſchöne, von den Frauen und Jungfrauen geſtiftete Schleife. Großen Mannheim, welcher beitergeſangvereine ſprach. Stunden und nur zu bald mußten ſich die aus⸗ wärtigen Feſtgäſte verabſchieden. Abends hielt ein Feſtball die Mitglieder bis in die frühen Morgen⸗ ſtunden beiſammen. Lobend hat ſich hierbei der Arbeiter⸗Radfahrverein durch einige gut aufgeführte Reigen gezeigt und auch Küche und Keller des Mitgliedes Schreckenberger trugen ihr Möglichſtes dazu bei, die Anweſenden in guter Stimmung zu erhalten. Alles in allem kann das Feſt als ein gelungenes betrachtet werden und ſei dem Verein ein ferneres Blühen und Gedeihen gewunſchen. — Forbach, 15. Sept. In Merlenbach erfolgte geſtern abend 11 Uhr 15 Min. im Berg⸗ werk der Saar⸗ und Moſel⸗Geſellſchaften auf Schacht Bevor ſie noch dieſe Frage gelöſt hatte, ertönte neben ihr ein markdurchdringender Schrei und entſetzt ſah ſie ſich um. Fritzchen war von ihrer Seite ver⸗ ſchwunden und lag dort unter den Hufen eines ſich bäumenden Pferdes, deſſen Reiter es mit aller Ge⸗ walt zurückzudrängen ſuchte. Den Knaben ſehen, auf ihn zuſtürzen, und in ihren Armen halten, — war das Werk eines Augenblickes. Gleichzeitig aber traf ſie der Hufſchlag und warf ſie beſinnungs⸗ los zu Boden. Die Nacht dämmerte bereits herein, als ſie wieder zu ſich kam. Sie blickte verwundert um ſich und ſah ſich in einem fremden Raum. Wandas Augen wanderten noch wie träumend von einem Gegenſtand zum andern, als jemand, den ſie bisher nicht bemerkt hatte, leiſe an ihr Bett trat den Vorhang zurückſchob, und ſich über ſie bog. Müde hob ſie den Blick und traf derſelbe auf das weiße Haar; die ſchwarzen Augen begegneten den ihren und eine, ihr nur gar zu gut bekannte Stimme fragte in milbem Tone: . „Iſt Dir jetzt beſſer ?“ . Einige Augenblicke lang herrſchte tiefes Schwei⸗ gen, dann hauchte Wanda fragend: „Frau von Behringen?“ „Ja meine Liebe,“ lautete die Antwort; „Du t verletzt und ſo brachten wir Dich hierher.“ „Wo bin ich den eigentlich? Und was iſt ge⸗ ſchehen?“ rief Wauda; dann kam ihr ein Schimmer des Vorgefallenen und haſtig fuhr ſie fort: „Waren da nicht Pferde und Fritzchen? Um Gottes willen was iſts mit Fritzchen?“ und vergeblich machte ſie den Verſuch ſich zu erheben. 5 „Er iſt in Sicherheit und unverſehrt,“ be⸗ ruhigte die alte Dame ſie ernſt. „Du haſt ihn gerettet.“ „Wie kam das? Ich kann mich an nichts große Saal bis auf den letzten Platz beſetzt wurde. Die Kapelle Hertel eröffnete durch einige gut vor⸗ Fräulein Huf⸗ 5 8 9 f . mehrere Perſonen Beifall fand die Feſtrede des Georg Strobel aus VVV „ 35 über die Bedeutung der Ar⸗ Vorhandene Blutſpuren, ſowie die zerriſſenen Kleid⸗ Sch ergingen die . . e 1 Kampf vorausgegangen iſt, bis man das Opfer über⸗ 5 eine Exploſion ſchlagender Sprengſchuſſes. Es kamen bei der Exploſton vier Bergleute im Alter von 21, 28, 29 und 46 Jahren um, drei Bergleute wurden verletzt, einer ſchwer, der jedenfalls ſeinen Verletzungen erliegen dürfte. Die Verunglückten, unter ihnen auch der Schießmeiſter, befanden ſich nur 52 Meter von der Stelle, wo der Schuß gelöſt wurde. Man nimmt an, daß durch den Schuß eine Gasanſammlung getroffen wurde, die mit furchtbarer Gewalt explodierte. Die Toten ſind entſetzlich verſtümmelt. Im Moment der Exploſion befanden ſich 12 Mann im Querſchlag, von denen 6 kurz nach der Kataſtrophe vermißt und deshalb als tot vermutet wurden. Die Unterſuchung durch den Bergmeiſter v. Braunmühl-Saargemünd ergab, daß die Kataſtrophe nicht durch fremdes Ver⸗ ſchulden herbeigeführt worden iſt. — Bühl, 15. Sept. Mit knapper Not entging geſtern der Bahnarbeiter H. Brommer dem Tode. Er wurde von einer Rangierabteilung er⸗ faßt und zu Boden geworfen. Zum Glück kam er außerhalb der Geleiſe zu liegen. Ein herbei⸗ gerufener Arzt ſtellte eine Gehirnerſchütterung feſt. Nach einer Stunde konnte der Verunglückte zu Fuß nach Hauſe gehen. — Köln, 14. Sept. Meldungen aus Hilden zufolge wurde dort ein Raubmord⸗Ueberfall an dem 20jährigen Sohn des Bäckermeiſters Schilling ver⸗ übt, der, an Händen und Füßen geknebelt, in den Bach geworfen wurde. Der Unglückliche wurde noch lebend ins Krankenhaus überführt, wo er indeſſen bisher die Beſinnung noch nicht wiedererlangte. Es handelt ſich um einen Raubüberfall, bei dem beteiligt geweſen ſein müſſen. ungsſtücke des Ueberfallenen beweiſen, daß ein ſchwerer wältigte, mit einem ſtumpfen Gegenſtande nieder⸗ ſchlug und alsdann geknebelt in den Fluß warf. Von den Verbrechern hat man noch keine Spur. — Bebra, 15. Sept. Schon wieder hat ſich eine verhängnisvolle Entgleiſung eines Zuges ereignet. dem Bahnhof Bebra nach Gerſtungen ein Militär⸗ 83 aus den Kaiſermanövern nach der Heimat bringen ſollte. Sechs Wagen ſtürzten um, ein Major erlitt einen Schlag von einem Pferde, der eine bedeutende Verletzung zur Folge hatte, einem Sergeanten wurde der Bruſtkorb eingedrückt. Ein Anderer erlitt eine erinnern,“ ſagte Wanda, während ſie die Hand vor die Stirn preßte. „Fritzchen wäre beinahe überfahren worden,“ erklärte Frau von Behringen; „Du aber zogſt ihn noch zu rechter Zeit weg und gleichzeitig kam ein Wagen, der dich umriß und Dir die Beſinnung raubte. Haſt Du noch Schmerzen?“ „Nein, Schmerzen gerade nicht,“ entgegnete Wanda; „der Rücken tut mir etwas weh und mir iſt ſo ſchwindlig.“ Darauf blieb ſie ein paar Augenblicke ſtill und ruhig liegen. Plötzlich ſah ſie wieder zu Frau von Behringen auf und fuhr fort: „Ich kann noch immer nicht begreifen, wo ich bin und warum ich hierher und nicht in meine Wohnung geſchafft wurde.“ „Das will ich Dir ſagen,“ antwortete die alte Dame. „Ich bin geſtern hier angekommen und habe mich für einigen Wochen in dieſem Hauſe eingemie⸗ tet, und als Dir das Unglück zuſtieß, kam ich ge⸗ rade vorübergefahren. So nahm ich Dich und Fritz⸗ chen zu mir in den Wagen und nahm Euch mit in meine Wohnung. Willſt Du Fritzchen ſehen?“ „Ja, bitte,“ erwiderte Wanda und verſank wieder in Sinnen. Mit dem Knaben zugleich trat auch der Arzt herein. Wanda war mit einigen Schrammen und Quetſchungen davongekommen, gebrochen war nichts. Sie bedurfte vor allem der Ruhe, um die vom Schreck heftig erſchütterten Nerven wieder zu kräftigen. Am zweiten Morgen erwachte ſie aus einem langen, traumloſen Schlaf erfriſcht und geſtärkt. Als ſie ſich im Zimmer umſah, bemerkte ſie nur Frau von Behringen darin. Die alte Dame trat zu ihr, fühlte ihren Puls und ſagte ſauft, während ſie ihr voll Teilnahme in das Geſicht ſchaute: „Du biſt beſſer heute.“ „Viel beſſer,“ lautete die Antwort, „ich möchte zuſammengeſtoßen. Geſtern entgleiſte bei der Ausfahrt aus bedenkliche Kopfwunde. Der Bremſer iſt ebenfalls ſchwer verwundet. — Berlin, 15. Sept. Die amtliche „Berl. Correſp.“ meldet: In den letzten Monaten ſind in verſchiedenen Städten Deutſchlands, wie München, Mannheim, Coblenz, Bonn, Halle, Leipzig, Berlin, Braunſchweig, falſche Reichskaſſenſcheine von 1883 über 20 Mk. verbreitet. Die Scheine ſind lithogra⸗ phiſch hergeſtellt und zeigen dunklen Druck. Bisher iſt es nicht gelungen, die Fälſcher ausfindig zu machen; auf ihre Ergreifung iſt von der Reichsſchuldenper⸗ waltung eine Prämie von 1000 Mk. ausgeſetzt, — Berlin, 16. Sept. Als geſtern mittag ein Omnibus der Linie 12 aus der Niederwallſtraße in die Kleine Jägerſtraße einbog, ſtürzte plötzlich die Straßendecke in einem Umfaug von 12 Quadrat⸗ meter in ſich zuſammen und der Wagen verſchwand in der Vertiefung. Die Fahrgäſte waren zu Tode erſchreckt, blieben aber unverletzt. Der Einſturz iſt auf den Bruch eines Waſſerrohres infolge Baues der Untergrundbahn zurückzuführen. — Boſton, 16. Sept. Geſtern früh ſind bei Kanaan zwiſchen Quebec und Boſton ein mit Ausflüglern beſetzter Expreßzug und ein Güterzug Insgeſamt 20 Leichen ſind bis jetzt geborgen, eine Perſon wird vermißt, 40 wur⸗ den verletzt, darunter einige hoffnungslos. Es wird angenommen, daß der Unfall auf nicht verſtandene Anordnungen zurückzuführen iſt. Beide Maſchinen ſtürzten die Böſchung hinab. Faſt alle Tote befanden ſich im erſten Perſonenwagen, die übrigen Paſſagiere des erſten und zweiten Wagens ſind alle mehr oder weniger ſchwer verletzt. Frauen. — Hamburg, 14. Sept. Der D⸗Zug Nr. 93 Köln⸗Hamburg ſchwebte geſtern nachmittag in großer Gefahr. Unweit Bremens zwiſchen Dreybe und Hennlingen, wurde driekt nach dem Paſſteren der Weſerbrücke während der Fahrt ein Lokomotip⸗ rad zur Seite geſchleudert, das infolge Heißlaufens durchgebrannt war. Nur durch Zufall wurde der Radbruch entdeckt und eine Entgleiſung verhindet. Der Zug traf lt. „Frkf. Ztg.“ mit 45 Minuten Verſpätung hier ein. ſonderzug, der das 3. Bataillon des Regiments Nr. Der heutigen Nummer unſeres f Blattes liegt ein Preiscourant des Engros⸗Verſandhauſes der Firma J. & P. Schulhoff, München bei, welchen wir Wieder⸗ verkäufern beſondes empfehlen. Hier brach Wanda ab und ſah ihre mütrerliche Freundin fragend an. „Was möchteſt Du gern?“ „Wollen Sie mir erzählen, wie ſich alles zu⸗ getragen hat? Mir kommt alles vor wie ein Traum.“ „Das iſt leicht erzählt,“ meinte die alte Dame. „Ich ſollte Seeluft genießen, ſchäute mich aber vor den großen Seebädern und ſo riet man mir, nach W. zu gehen, wo neben der herrlichen Seeluft auch ein einfaches, ungezwungenes Leben ſei. Das behagte mir und ſo beſann ich mich nicht lange und kam hierher.“ „Sie wußten nicht, daß ich hier war ?“ fragte Wanda haſtig. „Nein, ich hatte mich bei Hohenſtein verabſchie⸗ det und ändere das Ziel meiner Reiſe noch am Tage der Abfahrt,“ entgegnete Frau von Behringen, „aber ich erkannte Dich ſofort, als ich Dich auf Fritzchen zuſtürzen ſah.“ „Wie kam doch das,“ meinte Wanda ſinnend. „Wie kam Fritzchen auf den Fahrweg?“ „Es war an jener Stelle gerade eine Seiten⸗ ſtraße,“ erklärte die alte Dame. „Du ſtandeſt dicht vor dieſer und Fritzchen vermißte Dich, lief vorwärts, als gerade ein Wagen die Straße herauf⸗ kam und ein Reiter in dieſelbe einbog. Der arme Junge wußte gar nicht, wie ihm geſchehen, aber er war ganz außer ſich über Deinen Unfall und klam⸗ merte ſich krampfhaft an mich, obgleich er mich nicht wieder erkannte.“ „Sie blieben bei ihm? eigentümlich ruhigem Tone. „Natürlich,“ antwortete Frau von Behringen, „und da er mir ſagte, ihr hättet nur eine Diener⸗ in, dachte ich, es wäre beſſer, wenn ich Dich pflegte, bis Du wieder geſund biſt.“ 5 rragte Wanda in Die meiſten Toten ſind 0 2 en „ itvoch, 1 ö hilangs en Ten ee 100 Aben fache de. um biligſ ſinderk 1 erkaufen. f ſabaks 2 d - 25 karl 8 d enige j anarie! 1 dufitternde nm mehrfach en, Hahnen 160 2.50 Mk. Johann S ſtraße, am Laden U Zahn⸗ anst Wein Aa- Ope lech tunden: A 10. F. N. ger Telefon. Ne E. B. Dichte Nc au euſtändigen un 1. Oktol N Woh a Zimmern mn 10 ſagenehmen 5 * Naffugen in Zim leten. del Se ole Woh dehend aus 2 W epechepl n. eic bei dt 1