N . — Heddesheim b. Weinheim, pt. Das vier Jahre alte Töchterchen, des Bahnhofvor⸗ ſtehers Jakob Diebold fiel in einem unbewachten Augenblick in einen Zuber mit heißem Waſſer und verbrühte ſich derart, daß es in folgender Nacht ſtarb. g — Heidelberg, 12. Sept. Nach einem Erlaß des Großh. Landeskommiſſärs wurde dem zwölf Jahre alten Volksſchüler Peter Wolf, Sohn des Telegraphenleitungsaufſehers Franz. Wolf hier, der am 8. Auguſt d. J. die ſechs Jahre alte Julie Liebler durch mutvolles, entſchloſſenes Handeln unter eigener Lebensgefahr vom Tote des Ertrinkens ge⸗ rettet hat, eine öffentliche Belobung ausgeſprochen und eine Geldbelohnung von 30 Mk. zuerkannt. — Gemmingen, 14. Sept. Anläßlich einer Frühſtückstafel im hieſigen Schloſſe, zu der die Herren Pfarrer Fritiſch und Rentamtmann Schmidt eingeladen waren, hatte Se. Großh. Hoh. Prinz Max von Baden die Güte den beiden Ge⸗ nannten einen Geldbetrag von 100 Mk. zur gemein⸗ ſchaftlichen Verteilung an hieſige bedürftige Ein⸗ wohner zu überlaſſen. Dieſe hochherzige Spende erregte bei allen Beſchenkten das Gefühl des herz⸗ lichſten Dankes. Offenburg, 12. Sept. Der „Ort. B.“ berichtet über eine Himmelserſcheinung: Geſtern abend kurz vor 8 Uhr konnte man am Firmament eine ſeltene Naturerſcheinung beobachten. Ein herz⸗ förmiges Meteor, nach oben Feuer ausſtrahlend, bewegte ſich vom Südoſten nach Weſten am Him⸗ mel; es wurde immer kleiner und kleiner, bis es endlich ganz am Horizont verſchwand. — Pforzheim, 10. Sept. Geſtern abend fuhr eine Droſchke, in der drei Damen ſaßen, die Belfortſtraße herab. Als ſie bei der weſtlichen Karl⸗Friedrichſtraße das Geleis der Lokalbahn kreuzen wollte, blieb das eine Hinterrad zwiſchen einer Schiene hängen. Es war dem Kutſcher nicht mög⸗ lich, ſofort los zukommen. Im ſelben Augenblick fuhr ein Zug in der Richtung nach Brötzingen daher. Der Lokomotivführer, die Gefahr ſofort erkennend, in der das Gefähr ſamt Inſaſſen ſchwebte, zog die Notbremſe und konnte dadurch einen halben Meter vor dem Wagen den Zug zum Stehen bringen. — Schwer verbrannt wurde geſtern abend ein 16jähriger Hausburſche bei der Exploſion einer Spiritusmaſchine. Er war mit dem Putzen des Beſtecks beſchäftigt; durch irgend einen Umſtand explodierte der verwendete Spirituskocher und der junge Mann erlitt an der das Geſicht ſah, ſchwand ihr der Mut und mit einem unterdrückten Seufzer wandte ſie ſich ihrer Schreiberei wieder zu. Sie hatte noch nicht viel geſchrieben, als Ludolf plötzlich anhob: „Mutter was würdeſt Du wohl dazu ſagen, wenn ich Dich wieder verließe ?“ 7 „Wenn Dir das Reiſen Freude macht, bin ich vollkommen einverſtanden,“ entgegnete ſie, während ſie die Feder niederlegte und ihn zärtlich anſah. „Haſt Du die Abſicht, Mellwitz den Nücken zu kehren?“ 15 Mutter, ich denke“, „Und bald?“ „Ja, nur iſt mir der Gedanke, Dich hier allein zu wiſſen, unangenehm. „O, um mich brauchſt Du Dich nicht zu ſor⸗ gen, ich kann ja auch irgend wohin gehen, viel⸗ leicht, an die See. Welches Ziel haſt Du Dir geſetzt?“ „Ich weiß noch nicht genau,“ lautete die Ant⸗ wort. „Vielleicht gehe ich nach Spanien. Da bin ich noch gar nicht geweſen und dann vielleicht nach Italien. Ich will heute nachmittag noch einmal nach Deubitz hienüberreiten und die Sache mit Hohenſtein beſprechen. „Nach Deubitz?“ wiederholte Frau von Behr⸗ ingen langſam, dann ſchwieg ſie. Es war ihr, als ſei jetzt der rechte Augenblick gekommen, der ihr den geheimen Zweifel löſen konnte. Sie erhob ſich, und trat zu ihm. „Ludolf,“ fuhr ſie dann fort, während ihre Hand ſanft auf ſeinen braunen Lochen ruhte, „Ludolf, Du gehſt ſehr häufig nach Deubitz.“ 95 „Meinſt Du?“ entgegnete er. „Ja,“ lachte ſeine Mutter. Hier zögerte ſie wieder und fuhr dann mit vibrierender Stimme fort, „ich hörte geſtern eine Bemerkung, die mich erwiderte Ludolf. Brust erhebliche Verbrennungen, Er ſah jetzt zu ſeiner führung ins Krankenhaus nötig machten. — Wiesbaden, 13. Sept. Ein dreiſter Diebſtahl wurde nachts in der ſtädt. Urnenhalle auf dem Friedhofe verübt. Geſtohlen wurden zwei etwa einen halben Zentuer ſchwere Urnen mit Aſchenreſten. — Straßburg, 11. Sept. Geſtern morgen entſtand in dem großen Handſchuhgeſchäft von Ehlers in der Münſtergaſſe beim Umfüllen von Benzin eine Exploſion. Ein Fräulein verbrannte vollſtändig, ſo daß es als verkohlte Leiche herabgetragen werden mußte. Eine Frau Ehlers ſprang brennend zum Fenſter heraus auf die Straße; ſie ſtarb bald an den erhaltenen Verletzungen im Spital. Eine Putz⸗ frau, die zufällig da war, rettete ſich durch zeitige Flucht. Die Exploſion iſt wahrſcheinlich durch das Feuer einer der benützten Gasbügelöfen entſtanden. — Metz, 11. Sept. Dieſer Tage wurde bei der Beerdigung eines alten franzöſiſchen Veter⸗ anen, des Père Deville, mit polizeilicher Erlaubnis das ſchwarze Leichentuch über den Sarg durch eine blau⸗weiß⸗rote Fahne erſetzt. Es iſt dies das erſte⸗ mal ſeit 1870, daß der Gebrauch einer franzöſiſchen Fahne in Lothringen geſtattet wird. Es war näm⸗ lich der letzte Wunſch des Dahingeſchiedenen, mit der franzöſiſchen Fahne, der er ſo oft in heißen Kämpfen treu gefolgt war, zu Grabe getragen zu werden. Ex⸗Brigadier Deville trat im Jahre 1850 als Frei⸗ williger in die franzöſiſche Armee ein, und zwar bei den 7. Huſaren in Tarascon. Er nahm teil an insgeſamt 21 Feldzügen und 46 Gefechten, und zwar in Italien, in der Krim, in Syrien und in Afrika gegen die Kapylen. Pere Deville, der ein Alter von 80 Jahren erreichte, war Inhaber einer ganzen Reihe von Orden und Ehrenzeichen, von denen er jedoch nur die Militärmedaille trug, deren grün⸗ gelbes Band er ſtets im Knopfloch hatte. — Berlin, 11. Sept. Ein Liebesdrama auf der Eiſenbahn hat ſich heute nacht beim Ein⸗ treffen des letzten Vorortszuges in Oranienburg er⸗ eignet. Die Beamten fanden in einem Coupe 2. Klaſſe den 26 Jahre alten Buchhalter Siegfried Roſſow aus Berlin mit durchſchoſſener Bruſt leblos auf. In der anderen Ecke des Coupes ſaß ſchluch⸗ zend mit dem geladenen Revolver in der Hand ein Mädchen, das ſpäter als die 24jährige Martha K., ebenfalls aus Berlin, feſtgeſtellt wurde. — Köln, 12. Sept. Durch einen glücklichen Zufall wurde geſtern ein dicht beſetzter Zug auf der Strecke Euskirchen⸗Düren vor Entgleiſung bewahrt. Der Lokomotivführer bemerkte plötzlich ein ſtarkes befremdete, und wenn es Dir möchte ich ſie Dir wiederholen.“ „Was iſt das für eine Bemerkung?“ er ernſt. „Daß Du Konſtanze von Hohenſtein heiraten würdeſt. Er ſah ſeine Mutter lange ſchweigend an und ſagte darauf mit leiſer Stimme: „Und wenn es ſo wäre, Mutter, würdeſt Du Dich darüber freuen?“ Das Herz ſchlug ihr faſt hörbar, während ſie erwiderte: „Darauf kann ich Dir nicht eher antworten, als bis Du mir geſagt haſt, ob es wahr iſt?“ nicht peinlich iſt, fragte „Nein, es iſt nicht wahr“, ſagte Ludolf. „Ich bin Konſtanze von Hohenſtein zu großem Dank verpflichtet, und verſuche, ihr dieſe meine Schuld in jeder Weiſe abzutragen, durch Achtung, durch Liebenswürdigkeit, Freundlichkeit, aber ſie würde — das weiß ſie recht gut — die letzte ſein, die ich mir zur Frau wählte.“ Er hatte ruhig geſprochen. Mutter auf und fragte: „Biſt Du enttäuſcht?“ „Nein, mein Sohn“, lautete die Antwort. „Du haſt mir da eine Zentnerlaſt vom Herzen ge⸗ nommen. Ich glaubte es nicht und dennoch erſchrack ich darüber. Warum gehſt Du aber ſo oft hin ?“ „Weil ich denke, wenn ich ſeltener käme, es ſie verletzten und andere zu falſchen Folgerungen verleiten könnte. Ich habe kein Recht ſie zu ver⸗ letzen oder ſie zu meiden; ſie ſind mir von Anfang bis zu Ende treue Freunde geweſen.“ „Du ſagſt, Konſtanze wiſſe, daß Du ſie nie⸗ mals heiraten werdeſt“, ſagte Frau von Behringen. Sie intereſſierte ſich nur einmal für Dich, tut ſie das nicht mehr?“ „Nicht in der Weiſe“, entgegnete Ludolf. „Der Gedanke, Herrin auf Mellwitz zu werden, iſt längſt in ihr geſtorben.“ Schwan i t. Zug recht⸗ zeitig zu Stehen. Die ſofort eingeleitete Unterſuchung ergab, daß ein beträchtliches Stück Schiene fehlte, Ob es ſich um einen verbrecheriſchen Anſchlag auf den Zug handelt, konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden. — Brehmen, 11. Sept. Ein ſeltenes Traubenwunder für das Jahr 1907 iſt im Schul⸗ hof des Herrn Hauptlehrers Denzler hier zu ſehen. Ein vor kaum 3 Jahren gepflanzter Weinſtock iſt derart mit Trauben geſegnet, daß man den dies⸗ jährigen Ertrag auf 60— 75 Liter Wein ſchätzt. Merkwürdig an dieſem Stock iſt ferner, daß er immer noch Blüten anſetzt, ſo daß man neben den reifen Trauben auch noch halbreife und Blüten ſehen kann. — Gera, 10. Sept. In ein hieſiges Herrentoilettengeſchäft trat vorgeſtern ein junger eleganter Mann, der eine Anzahl Gegenſtände kaufte, Die junge, hübſche Verkäuferin, die bediente, muß dem Käufer ſehr gut gefallen haben, denn er gab ihr plötzlich über den Ladentiſch hinweg einen Kuß. Das Mädchen war zwar derob erſchrocken, erledigte aber ihre Obliegenheiten. Doch als der Käufer ein Zwanzigmarkſtück in Zahlung gab — er hatte für 15 Mark Waren erworben — quittierte die Ver⸗ käuferin über die ganze Summe mit der kurzen Erklärung, die übrigen fünf Mark ſeien für den Kuß. Der Kußräuber ſchien dieſen Preis nicht zu hoch zu finden und verließ das Lokal ohne Proteſt. — Breslau, 12. Sept. Ein Fuhrwerksbe⸗ ſitzer unweit der öſterreichiſchen Grenze bei Mitten⸗ walde verſuchte in ſchneller Fahrt über das Eiſen⸗ bahngeleiſe zu kommen, als der Perſonenzug ſeinen Wagen erfaßte und einen Mann herausſchleuderte, der buchſtäblich zerſtückelt wurde. Beide Beine, ſowie der Kopf wurden ihm glatt abgefahren; die übrigen Inſaſſen blieben unverletzt. Sport. Die Ortsgruppe Weinheim des Vereins für deutſche Schäferhunde (S. V.) Sitz München ver⸗ anſtaltet am Sonntag, den 15. September im großen, ſchattigen Garten des Badiſchen Hofes in Weinheim eine große Schau für Hunde aller Raſſen. Für beſte Unterkunft ſowohl der Ausſteller und Beſucher als auch der Hunde hat die Schauleitung Sorge getragen. Neckar waſſer wärme: 200 C. Das freut mich ſehr, mein Sohn, rief die alte Dame. „Ich würde es nicht gern geſehen haben, daß Du ſie zur Frau genommen hätteſt, obgleich ſie in letzter Zeit viel ſanfter und weiblicher ge⸗ worden iſt.“ „Iſt Dir das wirklich aufgefallen?“ Ludolf. „Ja, ſie iſt viel milder und liebenswürdiger ge⸗ worden uu doch liegt eine gewiſſe Traurigkeit in in ihrem ganzen Weſen, deren Gertrud mir uner⸗ klärlich iſt. Ludolf antwortete nicht ſogleich, nach einer Weile aber ſagte er: „Ich will ihn dir erklären. Wie ich Dir eben ſagte, hat ſie ſich meiner Dank⸗ barkeit erworben, aber Haß und Rache waren dabei ihre Triebfedern und ihr Werk ſchuf bitteres Elend. Jetzt bereut ſie ihrer Tat und meint, es wäre beſſer geweſen, wenn ſie nie ſo gehandelt hätte, wie ſie getan. Voll Reue und Demut geſtand ſie mir das eines Tages ſelbſt ein, und Du wirſt nun begreifen, daß ich mein Möglichſtes tue, ihr zu zeigen, daß ich wenigſtens dankbar bin für den mir geleiſteten Dienſt.“ Noch nie hatte Ludolf ſeine geſunkenen Hoff⸗ ſo nahe berührt, und voll Trauer lauſchte das Mutter⸗ herz den in kaltem, hartem Tone geſprochenen Worten. „Ich werde Konſtanze nie heiraten,“ fuhr er nach kurzer Pauſe fort; „aber eine Frau möchte ich mir ſuchen und dieſe Frau iſt es hauptſächlich, die mich hinaustreibt.“ „Du wirſt Dir doch keine Ausländerin heim bringen?“ rief die Mutter. „Nein. Aber auf Reiſen Menge ſchöner deutſcher Mädchen. Hier finde ich keins. Hier könnte ich nie ein Mädchen lieben und ſie lehren, mich zu lieben. ſagte trifft man eine 2 Nele 1 M faber! ö itt de e ue Klit 15 amin Arbe 5 4177 Heute ab G Vollzähli nuſchhtt Kit lig zu ve Auf der Halt nt geſtickt Aumen „K. glommen.! 10? sagt d Direktion Lot Don e i Kind zum 2 von 2 Zin hör zu ant Seſu eh Ju erfr. 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