tung des Feſtes einer glücklichen Löſung entgegen⸗ geht, und daß die Einwohnerſchaft, wenn die Zeit herangerückt iſt, dem aufſtrebenden Verein ihre Un⸗ terſtützung, ſoweit nötig, zu teil werden läßt. — Auch von dieſer Stelle aus wollen wir nicht unter⸗ laſſen darauf aufmerkſam zu machen, daß der Verein am kommenden Sonntag auf dem ſtädt. Turnplatz ſein diesjähriges Abturnen abhält. Von beſon⸗ derem Intereſſe werden hierbei die Vorführung der Sonderriege ſein, u. da der Verein in dieſem Jahre auf dem Gauturnfeſt großartig ausgezeichnet wurde, und die Uebungen des Gauturnfeſtes ebenfalls zur Vorführung gelangen, dürfte eine zahlreiche Betei⸗ ligung zu erwarten ſein. a — Mannheim, 2. Sept. Auf dem Poſt⸗ platze in Ludwigshafen wurden heute früh zwiſchen 4 und 5 Uhr fünf Kinder des Fabrikarbeiters Franz Friebis obdachlos umherirrend aufgegriffen. Die armen Kinder (ſie befinden ſich im Alter von 5 bis 11 Jahren) wurden heute früh in einem ganz ver⸗ wahrloſten jammervollen Zuſtande auf der Polizei⸗ wache vorgeführt. Wie die Kinder ſagen, hat ſie der herzloſe Vater — die Kinder haben keine Mutter mehr — bereits am Mittwoch vor die Türe geſetzt, es dem Schickſal überlaſſend, was aus ihnen werden mag. Bis jetzt hat er es noch nicht der Mühe wert gefunden, ſich nach ſeinen Kindern zu erkundigen. — Weinheim, 1. Sept. Ein Brand brach geſtern abend in einem Teil der Seifenfabrik Bech⸗ told u. Förſter aus. Das Feuer griff mit raſender Schnelligkeit um ſich. In dem Gebäude lagerten größere Vorräte von Packmaterial, Kiſten; eine große Anzahl von Seifenformen, ungefähr 50 Zentner Stearinkerzen, 1500 Zentner Schmierſeife und eine größere Menge von Toiletteſeifen fielen dem Feuer zum Opfer. In dem angrenzenden Siedehauſe, das erſt in letzter Zeit neu eingerichtet worden war, ſtürzten zwei große Siedekeſſel ab, während ein dritter nur noch loſe hängt. Der Dampfkeſſel blieb unverſehrt, die Dampfmaſchine hingegen wurde beſchädigt. Das ſtark bedrohte Wohnhaus konnte gerettet werden. Der Schaden iſt beträchtlich, doch iſt der Beſitzer verſichert. — Karlsruhe, 1. Sept. Es iſt eine be⸗ dauerliche Tatſache, daß unſere Pflanzenwelt durch Händler, Gärtner, Sammler, Sommerfriſchler, Schüler uſw. in den letzten Jahren in ſteigendem Maße geſchädigt worden iſt. Insbeſondere haben ſeltene Pflanzen in ihrem Beſtand ſchwer gelitten, „Du ſagteſt mir einmal, Du beſäßeſt kein Bild von Dir!“ ſprach er, ſie ſcharf anſehend. „Ich ſagte, ich könnte Dir keins geben,“ mur⸗ melte ſie. Er legte es nieder und nahm aus dem Käſtchen einen Diamantenring und eine lange, ſeidene Locke kaſtanienbraunen Haares, er fragte nicht, ob es das Fritzchens Vater über Dich gebracht hat. Ich weiß, ihre ſei: ſelbſt bei ſolcher Beleuchtung erkannte er die Farbe nur gar zu gut und legte alles wieder zurück in ihre Hände. 75 „Ich habe genug geſehen“, ſagte er. „Geh', rage es ihm hin, der draußen am Gitter Deiner wartet: wenn Du aber in zehn Minuten nicht wieder zurück biſt, rufe ich das ganze Haus wach. Das vergiß nicht, und nun geh'!“ 5 Einen Moment noch ſah ſie ihn voll Entſetzen an, dann ging ſie. 5 Noch keine zehn Minuten waren verſtrichen, als ſie ſich in dem kleinen Raume wieder Auge in Auge gegenüberſtanden und er in demſelben ruhigen Tone ſagte: „Haſt Du mir nichts zu ſagen?“ „Nichts,“ lautete die Antwort. „Kein Wort, das mir erklärt, weshalb Du ſolches Elend über mich gebracht haſt?“ fuhr er fort. 5 „Wie kamſt Du hierher?“ fragte ſie leiſe zurück. f „Ich war von Deinem Vorhaben unterrichtet“, entgegnete er, „und kam, keine Silbe davon glaubend, dum Deinen Namen vor ſo grauſamen Verleum⸗ dungen zu ſchützen. „Wer unterrichtete Dich davon?“ fragte ſie plötzlich, während ihre traurigen Augen begierig der Antwort harrten. . Er antwortete nicht. Er hatte ſich dem Fenſter zugewendet um den unerträglichen Schmerz nieder⸗ zukämpfen. „Wer unterrichtete Dich davon?“ fragte ſie zum zweiten Male. verließ ihn all die erzwungene Ruhe. zum Teil ſind ſie an einzelnen Standorten mit Ver⸗ nichtung bedroht oder ſind gar ſchon ausgerottet worden. Bei der Aufgabe, unſere Pflanzenwelt gegen weitere Schädigungen nach Möglichkeit zu ſchützen, wird ein weſentlicher Teil der Arbeit der Schule zufallen, in erſter Linie dem naturwiſſenſchaft⸗ lichen Unterricht. Darauf verweiſt ein Erlaß des Großh. Oberſchulrats an die Direktionen und Vor⸗ ſtände der Mittelſchulen und Lehrerbildungsanſtalten, ſowie die Vorſtände der Taubſtummenanſtalten und an die Großh. Kreisſchulviſitaturen hin. In dem⸗ ſelben werden Winke zum Schutze der Pflanzenwelt gegeben. — Singen, 30. Aug. Ein ſchwerer Ein⸗ bruchsdiebſtahl wurde lt. „Sing. Nachr.“ heute Nacht zwiſchen 2 und 3 Uhr in dem Tuch⸗ und Kleidergeſchäft von Leonhard Fleiſchmann in der Hauptſtraße durch zwei Italiener ausgeführt. Die Gauner drückten im hinteren Zimmer der Glastüre ein Fenſterein, ſchloſſen die Türe auf u. ſuchten dann die Ladentüre zu öffnen, was Ihnen aber nicht ge⸗ lang, weil ſie von Innen geſchloſſen war. Darauf verließen ſie dieſes Zimmer und drückten in der daneben liegenden Schneiderwerkſtätte ein Fenſter ein und ſtiegen hinein, nahmen aus der Nähma⸗ ſchiene einen kleinen Schraubenzieher und ſchraubten das Schloß von der Ladentüre. Im Laden ange⸗ kommen, zündeten ſie ein Stearinlicht an und machten ſich in aller Gemütsruhe an das Ausplündern des Ladens. Zunächſt räumten ſie ein Schaufenſter vollſtändig aus, dann hielten ſie noch Umſchau im Laden und ſtopften 10 bis 12 Ballen der beſten Tuchſorten in einen großen Sack. Als ſte ſchwer mit Beute beladen auf die Straße traten, begeg⸗ nete ihnen zufällig Schutzmann Vöhringer auf ſeinem Patrouillengang der ſofort die Situation überblickte und die Gauner verhaften wollte. Als er an den Mann herantrat, der den Sack trug, ſchoß ihm der andere mit einem Revolver in den linken Unterarm, worauf beide Gauner nach verſchiedenen Richtungen die Flucht ergriffen. Trotz der ſchweren Verwundung nahm der Schutzmann die Verfolgung energiſch auf; er holte einen der Gauner unter dem Eiſenbahn⸗ viadukt auf der Rielaſingerſtraße ein, ſchlug ihn mit einem Knippel nieder und nahm ihn feſt. Der Verbrecher, der den- Schuß abgegeben hat iſt leider entkommen. Auf dem Weg zum Arreſtlokal machte der Verhaftete zweimal vergeblich einen Fluchtver⸗ ſuch. Die geſtohlenen Waren, die einen Wert von zirka 400 Mark präſentierten, wurden wieder bei⸗ gebracht. „Eine, deren treue Freundſchaft ich ſchlecht 155 vergalt, Wanda!“ erwiderte er, und während er ihren Namen nannte und wieder zu ihr hintrat, „Erſt heute ſagteſt Du mir, — der Himmel weiß, wie voll⸗ kommen ungerechtfertigt! — ich wäre eiferſüchtig. Jetzt höre mich an! Ich weiß welcher Schmach daß der Name Gordan, der Name jenes Mannes, Fritzchens und Dir dereinſt vertraut war.“ „Halt ein!“ wehrte ſie mit leiſem, klagendem Schrei, „o halt ein!“ „Noch nicht,“ entgegnete er, ich weiß, daß Du ſein Bild heimlich verbirgſt und habe vorhin ge⸗ ſehen, was Du ihm geſchenkt haſt, und dennoch, Wanda, wenn Du mir ſagen kannſt, daß, als Du meinen erſten Liebesworten lauſchteſt, Du die alte Liebe für tot gehalten haſt, und daß erſt ſeine Wiederkehr ſie von neuem wachgerufen hat, will ich Dir dankbar glauben.“ Sie konnte es nicht. Ihr Kopf war in die Hände niedergeſunken, und ſo, ohne einen Laut, ohne eine Bewegung ſtand ſie vor ihm. Er trat ihr einen Schritt näher, legte ſeine zitternde Hände auf ihre Schultern und fuhr in weichem Tone fort: „Kannſt Du nicht einmal das ſagen?“ „Verlange nicht, daß ich jetzt überhaubt reden ſoll“, ſtöhnte ſie leiſe. Er trat ſtolz zurück und ſich zu, ſeiner vollen Höhe aufrichtend, rief er: „So ſei es darum; von dieſem Augenblick an ſind wir uns gegenſeitig nichts mehr. Sie hob den Blick nicht; wie vernichtet ſtand ſie da. Er ſchritt der Tür zu; dort wandte er das Geſicht, auf dem ſich der furchtbarſte Schmerz malte, nochmals nach ihr zurück. „Wanda“, flüſterte er heißer, „weiſt Du, wie namenlos ich Dich geliebt habe? Weißt Du, daß — Villingen, 2. Sept. Ein ganz ge⸗ waltiger Schwindel iſt, wie verſchiedene Blätter meldeten, bei dem Schützenfeſt noch gerade zur rechten Zeit glücklich aufgedeckt worden. Der zweite Schützenmeiſter des Villinger Schützenvereins, der bereits anf der Gaufeſtſcheibe den vom Fürſten bon Fürſtenberg geſtifteten Silberpokal im Werte von 500 Mark erobert hatte, ſchien auch an zwei anderen Feſtſcheiben ein ganz auffallendes Glück zu haben. In Schützenkreiſen war man über die Treffſicherheit des glücklichen Schützen um ſo mehr ſtutzig, als der nebelige Morgen das Ziel nur ſchwer erkennen ließ. Nachforſchungen führten denn auch zu dem überraſchenden Ergebnis, daß der zweite Schützen⸗ meiſter mit dem Zeiger, ſeinem eigenen Geſellen, heimlich im Einvernehmenfſtand und durch letzteren nach abgegebenem Schuſſe mittels eines ſpitzenGegenſtandes die Scheibe durchſtechen ließ. Der Zeiger legte ein offenes Geſtändnis ab. Selbſtverſtändlich würden dem unehrlichen Schützen die ihm bereits zuerkannten Preiſe wieder entzogen und die Angelegenheit der Staatsanwaltſchaft zur weiteren Verfolgung über⸗ geben. Aus dem Gauverband, wie auch aus dem Deutſchen Schützenverband wurde der wackere Nim⸗ rod bereits ausgeſchloſſen. Der Fürſten⸗Preis iſt vom Preisgericht nachträglich Reſtaurateur Guſtav Frank von Hüfingen zuerkannt worden. — Stettin, 31. Aug. Die in dieſem Jahre in Norddeutſchland ganz beſonders ſtark; auftretende „Nonne“ iſt in noch größeren Maſſen vorhanden, als in dem Nonnenjahr vor 15 Jahren in Bayern und Schleſien. Ganze Waldungen ſind in Pommern und in den angrenzenden Gebiets teilen der Mark Brandenburg vernichtet worden Die Kiefern ſind zum größten Teil kahl gefreſſen und recken ihre kahlen Zweige und Aeſte ſtarr in die Luft. Da erfahrungsgemäß die kahl gefreſſenen und eingegangenen Waldbäume außerordentlich unter Borkenfraß zu leiden haben, geht man allenthalben dazu über, die beſchädigten ß Waldgebieteß abzuholzen und das Holz als Brennholz zu verkaufen. Welcher Schaden dadurch dem Nationalvermögen zugefügt wird, läßt ſich kaum ermeſſen. An einzelnen Orten wurden die Schulen auf einige Tage geſchloſſen und die Schüler zum Einſammeln der Falter in die Wälder geſchickt. In der Paſewalker Stadt⸗ forſt ſammelten 150 Schüler innerhalb 3 Stunden 50000 Falter, wofür den Sammlern rund 51 Mark ausgezahlt wurden. In der Kolberger Forſt hatte man neben Schülern auch Soldaten zum Ein⸗ ſammeln von Nonnen herangezogen. Du mir das Herz gebrochen haſt ?“ Ein wildes Stöhnen entrang ſich ihrer Bruſt, und wie eine Verzweifelnde zu ihm aufblickend flehte ſie: „Verſuche es, ob Du mir nicht vergeben kannſt! Verſuche es, mir zu glauben! Ach, Ludolf, Ludolf, habe Erbarmen mit mir!“ Er ſchaute ſie an, dann, wie von einer unſicht⸗ baren unwiederſtehlichen Macht getrieben, eilte er auf ſie zu und umſchlang ſie leidenſchaftlich. „Zum letztemal! — zum letztemal!“ flü⸗ ſterte er. Ein langer, langer Kuß, und ſie war allein. Sie hatte keine Träne. Sie hörte wie ſich die Tür hinter ihm ſchloß, und ihm folgend, ſchob ſie den Riegel vor und ging durch das ſtille, in tiefem Schlummer ruhende Haus und ſuchte ihr Zimmer auf. Dort kniete ſie die ganze lange Nacht am Fenſter und der Mond ſchien, wie ſchon in einer anderen Nacht, auf ihr Antlitz nieder. a VIII. N Der Morgen kam wie alle Morgen, möge ſie heiter oder traurig ſein, und Wanda ſtand am Ofen und las ein Bilett, welches man ihr ſoeben gebracht hatte. „Ich reiſe heute ab und werde meiner Mutter zuvor alles mitteilen. Ich will Dich nicht aus dem Heim vertreiben, welches ſich Dir ſo bereitwillig geöffnet hat, und nicht nach Mellwitz zurückkehren, ſo lange Du auf Deubitz weilſt. Vielleicht nimmt Dich bald ein Heim deiner eigenen Wahl auf. Ich verſuche, es Dir zu wünſchen. Vielleicht kreuzen ſich unſere Wege niemals wieder; aber wenn Du in ſpäteren Jahren hörſt, daß ich verheiratet bin, haſt Du kein Recht mich für unbeſtändig zu halten. Ich kann nur ſuchen zu vergeſſen, und hoffe, daß wir uns niemals wieder ſehen.“ (Fortſetzung folgt.) Allgeme buter G Haft br 700000 Fersic 4 fees N Für die ſcweten Verlü Sheet Tan Marga dige wir unſe nir den Nieder wpernde Pflege gries baum minet Frau w Ladenbur Lit laden hier beate 1907, . ir des Großhe b dekeiligung. 1 61 lederkr. Gegründet 184 Die geehrten M. A fhlrich an dem hr im Bahn der des Großhe de herren Sä 2 l 85 kumenden Se Aud, findet im S er Königl. 50 welligen Prog 5 9 der Feſtr mier geſchichtlic Aupficht ſän auvthnen, gleic eingeladen. ———