über die Entſtehung und Bekämpfung der Chloroſe der Reben“ ſprechen. Ferner wird der General⸗ Sekretär des Deutſchen Weinbau⸗Vereins Herr Direktor Fuhr⸗Oppenheim über: „Verwendung der Geſpanngeräte im Weinbau“ vortragen. Als wei⸗ terer intereſſanter Vortrag iſt das Thema über: „Zweck und Aufgabe der Winzervereine“ in Aus⸗ ſicht genommen, wofür vorausſichtlich gleichfalls ein hervorragender Fachmaun gewonnen wird. — Mannheim, 11. Aug. Eine wackere Tat vollführte der Hafenarbeiter Heinrich Heid. An der neuen Neckarbrücke ſchwamm ein 13jähriger Junge mit untergebundenen Schweinsblaſen im Fluß, als er die Blaſen plötzlich verlor. Er tauchte unter und ſchien verloren. Da warf ſich Heid, ohne ſich lange zu beſinnen, in voller Kleidung ins Waſſer und es gelang ihm, den Knaben vor dem ſicheren Tode zu bewahren. 5 — Mannheim, 10. Aug. In der Maſchi⸗ nenhalle 1 des hieſigen Hauptbahnhofs ereignete ſich geſtern nachmittag ein ſchrecklicher Unglücksfall. Der verheiratete Lokomotivführer Fiſcher von Offenburg, Vater von fünf Kindern, wurde von einer einfahrenden Lokomotive erfaßt und totgedrückt. — Ueber die Urſache des Unglücksfalles konnte der „M. G.⸗A.“ folgendes erfahren: Fiſcher, dem es offenbar in der Maſchinenhalle zu heiß geworden war, ſtieg von ſeiner Lokomotive herab und ſtellte ſich, um friſche Luft zu ſchöpfen, unter den Torbogen der Halle. Plötzlich kam eine Lokomotive ins Laufen, erfaßte den am Tor ſtehenden Fiſcher, drehte ihn mehrmals herum, wobei er den Tod fand. — Weinheim, 9. Aug. Die ſpaniſchen chatzſchwindler ſcheinen immer noch nicht ihren Gimpelfang in Deutſchland aufgeben zu wollen. Dieſer Tage hat Herr Privatmann Ludwig Schneider hier einen der bekannten Briefe mit dem geheimnis⸗ vollen Inhalt erhalten. Der Abſender wird, ſo ſchreibt er, infolge eines Bankerotts gefangen gehal⸗ ten. Er beſitzt noch 800 000 Franken in franzöſiſchen Banknoten, die in einem bei einem ſchweizeriſchen ahnhof deponierten Koffer enthalten ſind. Der zur Erhebung dieſes Koffers nötige Gepäckſchein aber t in einem der vom Gericht beſchlagnahmten, dem Briefſchreiber gehörigen Gegenſtände verborgen. ur Freimachung und Einlöſung dieſer bei der erichtskanzlei ſoll der Empfänger des Briefes nach arcelena kommen. Als Belohnung für die Ein⸗ ung, wird ihm ein Drittel der gen. Summe in usſicht geſtellt. Die mit „Ungeduld erwartete“ ntwort auf dieſes großartige Anerbieten wird erſammelt hatte, davonſprengen, als eine Hand hn berührte und Wanda bittenden Blickes zu ihm ufſah. „Du wirſt Weihnachten zurück ſein? änger bleiben? frgte ſie. „Keinen Augenblick länger, als ich muß, mein ieb“, ſprach er, ſich zu ihr niederbeugend. „Weihnachten bin ich zu Hauſe!“ Dann war er ort und Wanda kehrte in das Haus zurück. 5 „Ich hätte nie gedacht, daß er ſo innig lieben könnte,“ ſagte Frau von Hohenſtein, während ſie em ſchnell ſich entfernenden jungen Mann nach⸗ chaute. „Wanda iſt ja kein gewöhnliches Mäd⸗ chen; aber doch — bei all ſeinen guten Eigen⸗ chaften beſaß Ludolf von jeher einen Fehler, nämlich übertriebenen Stolz, und deshalb begreife ich es um ſo weniger, daß er nie nach Wandas Familie gefragt hat, kaum wer ihr Vater geweſen iſt, und elbſt, als wir ihm von den unbliebſamen, Verhält⸗ niſſen eine leiſe Andeutung machten, wollte er nichts näheres darüber hören. Eine andere aber wollte deſto mehr davon hören. Konſtanze folgte ihrer Mutter, als dieſe ſich dem Garten zuwandte, und fragte: f was waren das für unbliebſame Verhältniſſe, Mama?“ Frau von Hohenſtein ſah ſie etwas verwundert an, dann antwortete ſie: „Es ſind Dinge, von denen man nicht allzu⸗ gern ſpricht; Ludolf aber hatte das Recht, alles zu erfahren, was wir wußten, wenn er gewollt hätte. Wahrſcheinlich hat ihm Wanda nun alles ſelbſt mitgeteilt.“ „Kannſt Du es mir nicht erzählen?“ fragte Konſtanze weiter. 5 Ihre Mutter zögerte, bevor ſie entgegnete: Dein Verſprechen halten und Da wirſt gewiß nicht 7 — mittelſt Tepeſche an die Adreſſe des „alten treuen, Dieners“ Wendez in Barcelona erbeten. Der Herr Schneider iſt natürlich nicht der Mann, der auf den plumpen Schwindel des ſpaniſchen „Bankerottiers hereinfällt. Wieviele aber von denen, die nicht alle werden, mögen die verlockenden Verheißungen, die ihnen doch recht „ſpanniſch“ vorkommen müßten, ſchon Opfer gebracht haben. — Steinach, (A. Wolfach), 8. Aug. lleber einen Brand, dem leider zwei junge Menſchenleben zum Opfer gefallen ſind, wird aus⸗ führlich berichtet: Am Dienstag morgen bruch in dem im Zinken Oberbach gelegenen Anweſen des Frido⸗ lin Künſtle (Kaſperbernhard) auf bis jetzt unaufge⸗ f klärte Weiſe Feuer aus, welches ſich raſend schnell f durch Küche, Wohn⸗ und Schlafräume ausdehnte. Die Eltern waren in Scheuer und Stall beſchäftigt, einige der 8Kinder zum Gang zur Schule gerüſtet, während die kleineren Kinder noch ſchliefen. Als das Feuer von den Nachbarn bemerkt wurde, konnte man ſchon nicht mehr in den Schlafraum der kleinſten Kinder gelangen. Die verkohlten Leichen, zwei Mädchen von 3 und 5 Jahren, wurden gegen Mittag aus dem Schutt gegraben. Die Kinder ſind erſt Sonntag von ihren Großeltern (Lupfer auf der Breitebene⸗Hochſtetten) zurückgekehrt. Vom Inventar konnte nichts gerettet werden, ebenſo ver⸗ brannten beträchtliche Ernte⸗ und Futtervorräte, hingegen konnte ſämtliches Vieh geborgen werden. Der große in der Nähe liegende Doppelhof war gänzlich ausgeräumt. Hierbei wurden zwei Taſchen⸗ uhren entwendet, während ſich die Ketten an den Weſten noch vorfanden. Dringend verdächtig dieſer Tat iſt eine herumziehende Bande. Der Brandbe⸗ ſchädigte iſt verſichert. — Neuſtadt, 10. Aug. Die leidige Un⸗ ſitte, Petroleum ins Fener zu gießen, hat wieder einmal ſchweres Unglück über eine Familie gebracht. Die etwa 45 Jahre alte Frau des Fuhrmannes Kipp goß geſtern abend mit der Kanne Petroleum in den Ofen, in dem ſich noch einige glühende Kohlen befanden. Sofort ſtand die Frau in hellen Flammen, von dem Inhalt der geſprungenen Kanne überſchüttet, und eilte um Hilfe ſchreiend auf die Straße, gefolgt von ihren entſetzlich ſchreienden Kindern. Mit Hilfe der Nachbarn wurden die Flammen erſtickt, die Frau hat aber an den Ar⸗ men, am Leibe u. ſ. w. ſchreckliche Brandwunden erlitten. — Eſſen, 10. Aug. Geſtern abend ſchlitzte in Borbeck der Bergmann Schulz dem Schmied allem, Konſtanze, vergiß nicht, daß Du nie davon reden darfſt. Wanda iſt die Tochter des Haupt⸗ mannes Erlenbrook, einem richtigen Vetter Deines Vaters. Er war ein edler Charakter, ein Mann von Ehre. Er heiratete ziemlich ſpät und zwar eine Witwe, die ihm eine Tochter mit in die Ehe brachte, und bald nach Wandas Geburt ſtarb er. Seine Frau überleble ihn nur fünf bis ſechs Jahre. Ich hörte damals von ihrem Tode, und auch, daß die verheiratete Halbſchweſter die kleine Waiſe zu ſich genommen hatte. Die nächſte Nachricht über Wanda kam uns erſt nach vielen Jahren durch einen hannöverſchen Geiſtlichen zu, der an Deinen Vater ſchrieb, er mache ihn hierdurch in Fräulein Erlenbrooks Namen mit den traurigen Ereigniſſen bekannt, die in letzter Zeit ſtattgefunden haben, und bitte ihn, als den nächſten noch lebenden Verwandten, um Rat und ſeine Hilfe. Der Mann von Wandas Schweſter habe nach einem unwürdigen Betragen die Landesgeſetze gebrochen und ſei auf der Flucht, um dem Gefängnis zu entgehen. Seine Frau, welche der erſte furchtbare Schreck niedergeworfen habe, ſei eben auf dem Wege der Beſſerung ge⸗ weſen, als die Nachricht gekommen, er ſei tot, — tot gerade, als er das Land erreicht, das ihm Sicherheit geboten hätte. Die arme, troſt⸗ loſe Frau habe ſich von dem Schlage nicht wieder erholt, und drei Monate ſpäter habe man ſie in den Sarg gelegt, und Wanda und der kleine Fritz, ſtänden nun allein und heimatlos in der Welt. Nach dem wirden Brief geleſen, ſchreiben mir natü⸗ lich ſofort zurück, daß ſie in unſerem Haus ein neues finden würde.“ „Stand in dem Briefe nicht auch, was ihr Schwager verbrochen hatte?“ fragte Konſtanze als ihre Mutter geendet hatte. Nein? lautete die Antwort. „Er Hast üherhauyt, ſo berührte FHüchtig, mie, un A 2 N 9 eee ene ihrer Kleidung einem Reiſigfeuer zu nahe. men und Rauch brachten dem Kinde in wenigen * 22 8 e 7 8 55 Klotz nach kurzem Wortwechſel den Leib auf. Der Verletzte ſtarb nach wenigen Minuten. Der Tazter ſtellte ſich ſpäter ſelbſt der Polizei. — Oberhauſen, 10. Aug. Auf der an der Alſtdenerſtraße gelegenen Haide kam die vierzehn⸗ jährige Tochter des Bergmanns Steinkraus mit Flam⸗ Minuten den Tod. Der zur Reftung herbeigeeilte Vater erlitt ſelbſt ſchwere Brandwunden. — Berlin, 12. Aug. Ein den Zug Bad Elſter⸗Berlin begleitender Eiſenbahnbeamter zündete während der Fahrt das Licht in den Coupes von den Dächern der Wagen aus an. Er ſtieß dabei unweit der Station Zahna gegen eine eiſerne Brücke und wurde zerſchellt. Der Lokomotivführer trans⸗ portierte die Leiche ſogleich mit dem Zuge in lang⸗ ſamer Fahrt nach Wittenberge zurück. Inzwiſchen war der Zug von einem anderen in ſchneller Fahrt daher kommenden eingeholt worden und es brach unter dem Publikum eine große Panik aus. Man ſprang in wilder Haſt aus den Coupes und ga dem heranbrauſenden Zuge Zeichen, ſodaß ein wei⸗ teres Unglück verhindert werden konnte. — Berlin, 10. Aug. In der Jagerſtraß gab heute Vormittag die Frau Emma Hiebel au ihren Mann, den 40jährigen Kellner C. Hiebel, aus Notwehr fünf Revolverſchüſſe ab, die dieſe ſo ſchwer verletzten, daß er ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden mußte. Hiebel hat ſeine Frau ſeit Jahren mißhandelt und vor kurzem auch verſucht, ſie des Nachts mit dem Bette zu erſticken. Als er heute morgen wieder tätlich gegen ſeine Frau vor⸗ ging, glaubte dieſe, er wolle ſie erwürgen und griff nach einem Revolver in der Kommode, aus dem ſie vier Schrotſchüſſe und einen Kugelſchuß auf ihren Mann abgab. — Erligheim (Würtb.), 11. Aug. Der Bauer Chriſtian Umbach fiel beim Einfahren ſo unglücklich vom Wagen, daß er auf der Stelle tot war. Braunſchweig, 11. Aug. Heute nach⸗ mittag ſtieß am Steintor ein Automobil mit einem Wagen der elektriſchen Straßenbahn zuſammen, Das Automobil ſtürzte um und begrub die zwei Inſaſſen unter ſich, von denen der eine ſchwer ver⸗ letzt nach dem Krankenhauſe gebracht wurde, während dem anderen, Maſchinenmeiſter Ebert, der Schädel zerquetſcht wurde, ſo daß der Tod ſofort eintrat, Neckarwaſſerwärme: 200 C. irgend möglich. Ich habe Dir faſt Wort für Wort geſagt, was darin ſtand, bis auf eine Stelle.“ 1 5 „Und dieſe Stelle?“ fragte Konſtanze ge- 9 ſpannt. 1 Vergebe „Die kann ich Dir nicht wiederholen, mein Kind“, antwortete Frau von Hohenſtein und lenkte ihre Schritte wieder dem Hauſe zu. Koſtanze blieb in dem Garten zurück. Sie hätte die letzte Frage kaum zu ſtellen gebraucht; ſie hatte ſie bereits in ihrem Innern beantwortet. Der Fleck welcher auf ihrer Verwandtſchaft lag, war es alſo, der trotz Wanda's Schönheit und allen anderen Reizen zwiſchen ihr und dem Manne, dem ihr Herz gehörte, ſtand, und ihre Mutter wußte das und hatte dennoch zugegeben, daß ſie Ludolfs Liebe gewann, die ſie nicht erwiedern konnle: Aber nein, es ſollte nicht ſein. Fünf Wochen blieb er weg. Wenn er zurückkehrte, hatte ſie vielleicht genug erfahren, um ihm ſagen zu können, was er ſich jetzt nicht träumen ließ. 0 VI. Die Weihnachtsglocken klare, kalte Luft und Ludolf ſtand mit Wanda auf der Terraſſe vom Mellwitzer Herrenhauſe, um ſie zu hören. Sie hatten von den verſchiedenſten Dingen geſprochen, hauptſächlich von Ludolfs Reiſeerleb⸗ niſſen, nach und nach waren ſie einſilbiger geworden und ſtanden nun ſchweigend bei einander, dem feier⸗ lichen Geläute lauſchend und, wie es ſchien, in ihrem eigenen friedlichen Glücke ruhend. Die fünf Wochen, während welcher Ludolf abweſend geweſen, waren vorüber und vor zwei Tagen war er heimgekehrt, von Wanda liebend begrüßt, von Konſtanze ernſt und ſchweigend, denn ſie hatte ihm nichts zu ſagen. Sie war ihrem Ziele während der fünf Wochen mit keinem Schritte näher getreten. 9 2 7 enk. — ſſparz! Jenn. Hint * 10 und den Vriefta 115 nehnholt Juf 0 J Sg meiferamter fl blanat zu wache Kumi, den . Augu . Fnfriften der Lan . um nach welchen Ntelitgen, finden e l gilt don landes . ub hau bergehen, ee auf Grund lan 1 ia dicklben auf di Tawil dürfen füt Mit 2 0 Tagm im Fr een dugführt, io gelten n Nlitätbrieftauben i ant, Verwaltung g. ann defüägung geſtellt Fieperſonen gehörende I ottsüblicher We an Miihbroerwaltung in en Fall eines Krie ige otſcriften, w: l det einzelne Teile u ur Veförderung v Bini bis zu 3 Mona 11 untet Unſe el. en Neues Palais, iche B kanntmac Wabitz den 9. Augr fr den Anſtrich des len in öffentlichen augen liegen a anulnre zu erhal lot ſind bis ſtloſen und nut ö 1 2 tönten hell durch die * Vütktble ( Mtgrack . facto ce md kupfie