8 1 5 . . auenberg, 26. Juli. hat ein Neffe die Freundlichkeit ſeines Oukels, bei dem er hier zu Beſuch weilte. Er erbrach einen Schrank in der Wohnung, raubte 70 Mark und ſonſtige Wertgegenſtände und verſchwand damit. Nach dem flüchtigen Rauſch, ſo heißt der Gutedel, ird gefahndet. — Konſtanz, 27. Juli. Schwere Gewitter⸗ trugsaffäre, der die Firma Sack, Gay u. Ko. zum ſchäden haben die letzten Tage der Seegegend ge⸗ bracht. Im benachbarten Kreuzlingen mußte die Feuerwehr alarmiert werden, da die niederſtürzen⸗ den Waſſermengen vom Kanaliſationsnetz nicht mehr aufgenommen und abgeführt werden konnten. Mehrere Keller mußten durch die Feuerwehr ausge⸗ pumpt werden. — In Emmishofen ſchlug der Blitz in den Kirchturm, jedoch ohne zünden. — Ueber Ermatingen ging am Donnerstag abend ein furcht⸗ bares Gewitter mit Wolkenbruch nieder. Die Straßen waren eigentlich Bäche; die Dohlen konnten das Waſſer nicht mehr faſſen, ſo daß es zum Teile Der Dorfbach ſchwoll in in die Häuſer eindrang. beſorgniserregender Weiſe an und brachte Bäume, Stämme und Wurzeln, die ſich vor den Brücken aufſtauten. Offenbar iſt das ganze Einzugsgebiet des Baches vom worden. Der Regen war zeitweilig mit Hagel⸗ körnern vermiſcht und in den Weinbergen kann ſtellenweiſe Hagelſchaden konſtatiert werden. — Berlin, 29. Juli. Der Luſtmörder, der am Freitag im Nordoſten der Stadt drei Kindern den Leib aufſchlitzte, hat ſich allem Anſchein nach am folgenden Samstag ein neues Opfer aus⸗ erſehen. Am Nachmittag dieſes Tages wollte die 14jährige Tochter des in der Schillingſtraße wohn⸗ haften Friſeurs Richert ihre Großmutter in der Blumenſtraße beſuchen. Da die alte Frau nicht zu Hauſe war, ſtieg das Mädchen wieder die Treppe hinab. Zwiſchen der zweiten und erſten Etage kam dem Mädchen ein Mann entgegen und ließ ihr in dem Augenblick, als ſie vorübergehen wollte, einen Gegenſtand auf den Fuß fallen, ſodaß ſie umſank. Zugleich zog er ein Meſſer oder ein Stilet und brachte dem Mädchen zwei Wunden am Arm bei. Da das Mädchen mit einer Hundeleine nach dem Angreifer ſchlug, drohte er ſie zu töten, wenn ſie nicht augenblicklich ſtill ſei. In dieſem Augenblick kam bellend der Foxterrier des Mädchens und man hörte auch ſouſt Stimmen. Der Attentäter ließ darauf von ſeinem Opfer ab, das inzwiſchen ohn⸗ mächtig geworden war. Die Verletzungen haben ſich nicht als gefährlich erwieſen. Es wurden be⸗ wenig Aufmerkſamkeit und lachte und plauderte, in⸗ deſſen mit den Kindern. „Gibt er ſie auf ?“ fragte Konſtanze. Und auch in Frau von Hohenſteins Bruſt regte ſich dieſe Frage. „Der Waſſerfall! rief Hohenſtein dies eine Wort aus Wandas Rede auffangend; was iſt's mit dem Waſſerfall 2“ „Ich ſchilderte Gertrud ſoeben, wie herrlich er iſt“, antwortete Wanda. „Wir kommen jetzt von dort, und ich will gleich wieder hin, um ihn zu zeichnen. Ich wünſchte, Gertrud, wir könnten Dich hinaufbringen, doch fürchte ich iſt es unmöglich. Der Weg iſt ſo ſteil und ſo voller Geröll, daß man mehr hinaufklettern als ſteigen muß, aber es iſt ein erhabener Anblick wenn man oben angelangt iſt. Mächtige, graue Felſen, halb von Farren und Mooſen bedeckt, ſtehen zu beiden Seiten und zwiſchen udurch ſtürzt ſich das Waſſer ſchäumend in die ſchwarze ſtille Tiefe hinab. Ein wunderbares, ildromantiſches Bild. „Tante willſt Du nicht mitkommen, und es ſehen?“ „Nein, mein Kind, ich danke Dir,“ erwiederte leſe, „Deine Beſchreibung von dem Wege dorthin ſchreckt mich zurück. Außerdem auch haben Dein nkel und ich uns vorgenommen ein Lieblingsfleck⸗ chen von uns aufzuſuchen, an dem wir in alten Zeiten ſehr oft zu ſitzen pflegten. „Herr von Behringen,“ rief jetzt Herbert, ie dürfen nach dem Eſſen nicht wieder ſo bequem ein, wie vorher. Sie müſſen mit uns auf Ent⸗ eckungsreiſen gehen. Arnold und ich glauben mlich einen Weg entdeckt zu haben, der direkt ach der Altenhofer Kirche führt, in welcher ſich die alten, intereſſanten Grabmäler befinden, die wir ſeit lange ſchon anzuſehen beſchloſſen haben. Weit iſt es nicht, nur ſeht beſchwerlich, und die „ e reits mehre ge Perſon haftet. dieſer Firma, Jack Canard, längerer Zeit deponierte Wertpapiere auf betrügeriſche perſöalich zu Börſenſpekulationen in Paris. gleichen Wolkenbruch heimgeſucht Von Tiſchler Paul Er konnte den Siſtierten perſuchte ſich der Jährling in der Haft zu erhängen. noch rechtzeitig daran verhindert werden und wurde ins Krankenhaus gebracht. In ſeinem Beſitz fand man den Griff eines abgebrochenen Inſtruments, mit dem die Bluttaten wohl ausgeführt ſein könnten. — Genf, 26. Juli. Hier erregte eine Be⸗ Opfer gefallen iſt, großes Aufſehen. Der Prokuriſt reklamierte ſchon ſeit Weiſe für ſich. Das Geld dafür ee Die Unterſchlagungen belaufen ſich nach vorläufigen Schätzungen auf 800 000 Francs. Daß die Ver⸗ untreuungen in kurzer Zeit eine ſolche Höhe erreicht hatten, erklärt man ſich daraus, daß ſchon ſeit län⸗ gerer Zeit der Geſchäftsinhaber Gay krank iſt. Gegen den flüchtig gewordenen Prokuriſten iſt ein Steckbrief erlaſſen. — Metz, 26. Juli. In einem hieſigen Hotel wurde geſtern ein falſches Zehnmarkſtück an⸗ gehalten. Es gelang, den Ausgeber in dem Augen⸗ blick, als er abfahren wollte, am Bahnhof feſtzu⸗ nehmen. Bei der Unterſuchung ſeiner Perſon und ſeines Gepäcks ſtellte ſich heraus, daß der Gauner im Beſitze einer ganzen Anzahl falſcher Geldſtücke war, die alle außerordentlich täuſchend nachgemacht waren. — Landa, 27. Juli. Der in weiten Kreiſen bekannte Kaufmann Theodor Hock von hier, der ſtets auf großem Fuße gelebt hat, wurde verhaftet und ſitzt nun wegen Wechſelfälſchung hinter Schloß und Riegel. Er hat Bankrott gemacht, bei dem die Paſſiva über 200000 Mark betragen. Seine Ver⸗ wandten P. Schönlein und A. Vierneiſel haben gleichfalls Konkurs angemeldet, und es heißt, daß noch weitere Konkurſe unvermeidlich ſeien. Fleißige und ſparſame Leute haben ihr Hab und Gut ver⸗ loren. — Bozen, 28. Juli. 33 deutſche Touriſten, unter ihnen fünf Damen und ſechs Reichsdeutſche, welche einen gemeinſawen Ausflug in eine deutſche Sprachinſel in Welſchtyrol unternahmen, wurden von mehreren hundert Irredentiſten angegriffen. Insgeſamt 17 erlitten Verletzungen, die Damen wurden angeſpien. Ein alter Herr aus Berlin, der wegen Müdigkeit auf einem Maultier ritt, wurde von dieſem heruntergeriſſen und blutig geſchlagen. Alle Fenſter des Eiſenbahnzuges, in den ſich die Frage iſt, ob wir die Beſchwerlichkeiten zu über⸗ winden vermögen.“ „Gut, verſuchen wir es,“ ſagte Ludolf und ſich zu Frau von Hohenſtein wendend, fuhr er fort: Gnädige Frau wann gedenken Sie aufzu⸗ brechen?“ ich,“ „Nach dieſe. 5 „Jetzt iſt es zwei,“ ſagte er bei einem Blick anf ſeine Uhr. „So kommt denn, Jungens!“ „Konſtanze,“ ſagte Wanda, während ſie ihre Pinſel und Farben zuſammenſuchte, „Du brachteſt doch Dein Skkizenbuch mit, — willſt Du nicht mit mir kommen.“ Die Gefragte zögerte, ſie zog es vor allein zu ſein. „Der Waſſerfall iſt mir zu ſchwer,“ ant⸗ wortete ſie ausweichend. „Ich werde mir einen anderen Vorwurf ſuchen.“ Du haſt keinen Ehrgeiz!“ lachte Wanda und lief davon, kehrte aber gleich wieder mit den Worten zurück: Was wird indeſſen aus Fritzchen? Ich kann ihn nicht mitnehmen, denn ich ſetze mich dicht au das Waſſer und würde aus lauter Angſt um ihn nicht an die Arbeit kommen.“ „Ich bleibe ja hier,“ rief ihr Gertrud zu. „Er mag mit Mojorin ſpielen, ich paſſe auf beide auf. „Das iſt gut von Dir,“ und eilte davon. „So, hier iſt ein ſchönes Plätzchen,“ ſagte Gertrud, während ſie ſich auf einen moosbewachſenen Baumſtumpf ſetzte. „Hier ſind wir der Diener⸗ fünf Uhr, denke antwortete rief Wanda zurück ſchaft nicht aus dem Wege und — o, ſieh doch Fritzchen! Das Eichhörnchen dort! unterbrach ſie ſich ſelbſt und deutete mit dem Finger nach einem Aſt. Eifrig richteten ſich aller Blicke nach dem Angegriffenen flüchteten, wurden von den Irredentiſten durch Steinwürfe und Revolverſchüſſe zertrümmert. — Lüttich, 26. Juli. Ein ſchrecklicher Unglücksfall trug ſich in der Pulverfabrik zu Cler⸗ mont zu. Im Moment des Eintreffens der Arbeiter in der Mahl⸗ und Preßabteilung fand eine Explo⸗ ſion ſtatt, durch welche vier Arbeiter getötet und einer tötlich verletzt wurde. Die Fabrikbäulichkeiten wurden zerſtört. — New⸗Nork, 26. Juli. Eine entſetzliche Szene ſpielte ſich am 19. Juli bei der Hinrichtung eines Mörders namens Henry White im Staatsge⸗ fängnis zu Kolumbus in Ohio ab. White war auf dem elektriſchen Stuhl feſtgeſchnallt und der Strom von 1150 Volt wurde eingeſchalten. Der erſte Schlag tötete White nicht, und die anweſenden Aerzte ſtellten feſt, daß das Herz noch regelmäßig ſchlug; auch der zweite Schlag blieb erfolglos. Darauf wurde beſchloſſen, einen dreifach ſtärkeren Strom anzuwenden. Als dieſer eingeſchaltet wurde, ſchluge helle Flammen aus dem zuckenden Körper Whites hervor und der Geruch verbrannten Fleiſches füllte das Hinrichtungszimmer. Nach mehreren Sekunde wurde der Strom ausgeſchaltet. Der Tod war nicht durch den elektriſchen Schlag, ſondern durch Verbrennung eingetreten. — Odeſſa, 26. Juli. Infolge einer Be nachrichtigung, daß im hieſigen Gefängnis, wo ge genwärtig 250 politiſche Verbrecher ſich befinden Vorbereitungen zur Exploſion einer Höllenmaſchine getoffen werden, veranſtaltete die Polizei plötzlich eine Unterſuchung. In den Kammern wurde unte der Diele viel Dynamit, Pulver und Patronen ge funden. 30 Verdächtige wurden in Ketten gelegt Die Gefangenen beabſichtigten, die allgemeine Be ſtürzung während der Exploſion zur Flucht auszu nützen. Berichtigung. In der Dankſagung anläßlich des Ablebens des Herrn Stadtbaumeiſter P. Vogel in der letzte Nummer dieſes Blattes hat ſich durch unſer Ver ſchulden der ſinnſtörende Ausdruck „aufopfernde Grabgeſang“ eingeſchlichen. Der Wortlaut muß heißen „erhebenden Grabgeſang“. Die Redaktion. Neckarwaſſerwärme: 200 C graziöſen Tierchen, wie es von Zweig zu Zwei ſprang, — nur die Konſtanzes nicht, wenige Schritt von den anderen entfernt, ſaß ſie da, emſig dami beſchäftigt, den knorrigen Stamm einer alten Eich zu zeichnen. Vergnügen! Das ſollte ein ve gnügter Tag ſein! Als ſie Gertruds heiter Stimme und der Kinder fröhliches Lachen vernahn da mußte ſie zugeſtehen, daß es für ſie ein vergnügte Tag ſein mochte; aber ihr! was war es ihr an deres geweſen, als eine Kette ſchmerzender Empfin dungen, die um ſo ſchwerer zu tragen war, da ſie das blutende Herz unter einer ruhigen Mien verbergen mußte. Und was war er unter de übrigen geweſen? — Ludolf lechzte vergeblich nas einem Blick der Ermutigung; Wanda hütete ein jedes ihrer Worte, einen jeden ihrer Blicke; war das 0 Vergnügen? — O, warum mußte die Erde, die ſo ſchön war, die lachte und im Glück ſtrahlte, ſo weit das Auge reichte, ſo viel geheimen Kummer tragen? Warum konnte er nicht ſie — Konſtanze — lieben! Dann wanderten ihre Ge⸗ danken weit zurück nach den Tagen ihrer ernſten Bekanntſchaft mit Ludolf, damals einen ſchönen, ſchüchternen Schulknaben. In jener Zeit hatte ſie ihn nur ſelten geſehen, auch ſpäter, bis er von der Univerſität zurückkam. Sie verſuchte, ſich der Monate zu erinnern, in denen zuerſt die Hoffnung in ihr erwachte, er möge ein tieferes Intereſſe für ſie gewinnen: doch die war ihr zu allmählich, zu unbewußt gekommen. Sie konnte ihm keinen Vorwurf machen, ſelbſt nicht in ihrem Innern. Sie allein traf die Schuld und auch ſie mußte für ihn leiden. l We Veit 3 em weit, aus g. llsſchürze 120 em leit, aus 0 erm u. h. ſurchürzen un, niz, fartig, laben Schr der Schü 1 Leiten und Wache — — 259 lleie alacken u küllkum⸗, Wöl diſties Baden u ale ſonſtigen u De kbenische apflehnt dich Zur glu das Nach 0 Wu hereg beim 5 anne N Amen 88. n 5 egen n