N 8 8 — Dinglingen, (A. Lahr), 15. Juli. Vor wenigen Jahren importierte die Lahrer Jagd⸗ geſellſchaft als Inhaberin des Jagdrechts auf hieſiger Gemarkung eine Anzahl Feldkaninchen aus Frank⸗ reich und ſetzte dieſe paarweiſe in ihrem Jagdreviere aus. Dieſe Tiere, etwas kleiner als unſer gewöhn⸗ licher Feldhaſe, aber weit gefräßiger und ſchädlicher, vermehrten ſich mit der Zeit derart, daß ſie für die Erzeugniſſe der Landwirtſchaft, hauptſächlich aber für die Reben, koloſſal ſchädlich wurden. Tage nun ließ das hieſige Bürgermeiſteramt, nach Einholung der erforderlichen Genehmigung höheren Orts, bekanntmachen, daß nunmehr jedermann das Recht zuſteht, dieſe Nagetiere unſchädlich zu machen. Hiervon verſpricht man ſich den beſten Erfolg. Wie ſich die Jagdpächter zu der Sache ſtellen, bleibt abzuwarten. — Emmendingen, 15. Juli. Vom 4 Uhr⸗Schnellzug überfahren und ſofort getötet wurde geſtern nachmittag der 13 Jahre alte Karl Ehrler von Köndringen zwiſchen Station Emmendingen und Köndringen. Eigene Unvorſichtigkeit des Knaben oll It. Brsg. Nachr.“ das Unglück verurſacht haben, a er eigenmächtig die geſchloſſene Schranke öffnete ind den Bahnkörper betrat, um einem durchfahren⸗ en Zug nachzuwinken. Dabei wurde er dann von em aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Schnellzug überfahren. f — Stuttgart, 13. Juli. Geſtern abend ſt in Huſſenhof bei Stuttgart der Bankier Hugo Poch aus Stuttgart verhaftet worden. Poch war iner der Hauptbeteiligten in der bekannten Pforz⸗ eimer Goldſchmuggler⸗Affäre. Er hatte ein Bank⸗ geſchäft und eine Prägeanſtalt in Stuttgart und ertrieb das in Pforzheim geſtohlene Gold an Firmen 1 Schwäbiſch⸗Gemünd. Der Wert des geſtohlenen oldes beläuft ſich auf etwa 100 000 Mark. — Berlin, 13. Juli. Infolge ſtarker Re⸗ engüſſe iſt in der heutigen Nacht auf der Vorort⸗ recke Schleſiſcher Bahnhof⸗Kaulsdorf auf dem nach erlin führenden Geleis in einer Länge von etwa 0 Meter der Bahndamm abgerutſcht, ſodaß der Verkehr auf dem einen Geleis eingeſtellt werden mußte. Die Züge nach Berlin werden über Lichten⸗ berg geleitet. Die Stelle befindet ſich ungefähr 10 Meter von derjenigen, wo ſich ſ. Zt. ein ähn⸗ licher Dammrutſch ereignete. Es ſind von der Eiſenbahnverwaltung ſofort etwa 200 Arbeiter dorthin geſandt worden. Man hofft den Schaden bald wieder ausbeſſern zu können. — Berlin, 15. Juli. Geſtern nachmittag „Ja natürlich. Wie kommſt Du auf dieſe Frage?“ Und verwundert ſah ſie zu Konſtanze hinüber. „Du ſprichſt es nie aus, wie Du eigentlich über Herrn von Behringen denkſt,“ fuhr dieſe fort, und jetzt lag etwas Gereiztes in ihrem Ton, „Du lachſt nur immer über ihn.“ Wanda lachte auch jetzt indem ſie erwiederte: „Das iſt eine ungerechte Anklage. Ich habe nur deshalb nie ausdrücklich geſagt, daß ich ihn gern leiden mag, weil es mir wie eine ausgemachte Sache vorkommt, daß ihn ein jeder gern haben muß. Iſt es nicht wirklich ſo?“ „Mit Dir iſt eben nicht zu reden! Du willſt einmal nicht ernſt ſein,“ ſagte Konſtanze, beleidigt den Kopf abwendend. „Aber, liebes Stänzchen,“ ſuchte ihre Couſine, die ſofort ernſt geworden, ſie zu beſchwichtigen. „Ich wollte Dich ja nicht ärgern. Ich habe ihn gern und bewundere ihn außerordentlich. Glaubſt Du mir nicht?“ „Ja, jetzt glaube ich Dir,“ antwortete Kon⸗ ſtanze und ihre Züge hellten ſich wieder auf. „Warum aber wollteſt Du es wiſſen?“ fragte Wanda in weichem Tone weiter. „Weil — weil ich mich ſehr intereſſiere für —“, hier machte Konſtanze eine Pauſe, nahm einen Bleiſtift von dem Tiſch und fing an, nervös damit zu ſpielen. „Für was?“ fragte Wanda abermals. „Stänzchen ich fange wirklich an, Verdacht zu ſchöpfen,“ fügte ſie hinzu und ſah ihrer Couſine ſchelmiſch lächelnd in das Geſicht. „Nicht doch, Wanda,“ rief Konſtanze erregt. Ich wollte nur ſagen, daß ich mich ſo ſehr für Dich intereſtere, daß ich möchte, Du hätteſt einen Jeden gern, den —“ ich gern habe, wollte ſie eben Dieſer machen. unternahmen 17 Jahren in Gemeinſchaft mit einem gleichaltrigen dritten jungen Manne trotz aller Warungen während des Sturmes bei Saatwinkel über den ſogenannten Kamp ein Wettſchwimmen. Kaum hatten ſie die Mitte erreicht, als ſie von Stromſchnellen erfaßt und in die Tiefe geriſſen wurde. Die beiden Gym⸗ naſiaſten ertranken, während der dritte mit Mühe gerettet werden konnte. — Köln, 15. Juli. Geſtern morgen gelang es der Kriminalpolizei in einem Privathauſe der Bürgerſtraße eine Spielhölle auszuheben. Die Be⸗ amten trafen etwa 20 Perſonen beim verbotenen Spiel. Die Namen der Spieler wurden lt. „Frkf. Ztg.“ notiert, von einer Verhaftung aber Abſtand genommen. g — Koblenz, 13. Juli. Das intereſſante Projekt eines Rheintunnels an Stelle des Baues einer feſten Rheinbrücke wird hier in letzter Zeit vielfach erörtert. Der Tunnel würde in einer faſt geraden Linie eine Länge von kaum einem Kilometer beſitzen, wovon auf die eigentliche Flußunterführung nur etwa dreihundert Meter kommen. Alle Nach⸗ teile, die ein Brückenbau im Gefolge haben wird, ſind bei der Tunnelidee vermieden. Es wäre eine in der Benutzung bequeme Verbindung im engen Anſchluß an die beſtehenden natürlichen Verkehrs⸗ verhältniſſe geſchaffen. Das Hindernis für die Schiffahrt wäre umgegangen und das rheiniſche Landſchaftsbild bliebe in ſeiner ganzen Schönheit erhalten. — Es frage ſich nur, wie es um die Koſten — die Bau⸗ und auch die Unterhaltungs⸗ koſten — eines ſolchen Tunnels beſtellt iſt! — Saarbrücken, 15. Juli. Der geſtern abend 6 Uhr 30 Minuten abgelaſſene Schnellzug Saarbrücken⸗Trier iſt hinter der Station Merzig⸗ nachmittag halb 5 Uhr Großfeuer aus, das ſic Beſſeringen kurz vor dem Mettlacher Tunnel ent⸗ gleiſt. Eine Perſon wurde leicht verletzt. Die beiden Geleiſe ſind heute noch geſperrt. Die Züge ab Trier können nur bis Mettlach und die ab Saarbrücken nur bis Beſſeringen fahren. — Breslau, 15. Juli. Die Mittagsblätter melden: Die Neiſſe iſt infolge anhaltenden Regens aus den Ufern getreten und hat große Strecken völlig überſchwemmt. Der Roßmarkt, die Holzplane und das Schloßhaus ſind ſchwer bedroht. Infanterie⸗ mannſchaften und die Feuerwehr arbeiten unausgeſetzt an der Abſperrung der Fluten. Auf den genannten Straßen ſteht das Waſſer meterhoch. Der Stadt⸗ bahnhof kann nur mit Kähnen erreicht werden. Durch Kähne wird auch der Verkehr auf den Strecken hinzufügen, brach aber mit dem „Wanda ſprich, wer iſt das ?“ Ihre ruheloſen Finger hatten fallen laſſen und ſtatt deſſen einen Tintenwiſcher aus der geöffneten Schublade, neben der ſie ſtand, genommen. Dabei hatte ſich ein Stück Papier ver⸗ ſchoben und ihrem Blick das zartgemalte Minatur⸗ bild eines Mannes in ſeiner vollen Jugendfriſche und Schönheit enthüllt. Doch nur ein einziger Blick war ihr vergönnt; denn bei ihren Worten wich das Lächeln aus Wandas Zügen, um einen erſchrockenen und erzürnten Ausdruck Platz zu Sie ſprang auf, verſchloß mit zitternden Händen das Pult und rief in einem Ton, wie Konſtanze noch nie von ihr gehört hatte: „Wie kannſt Du das wagen? Wer gab Dir ein ſolches Recht?“ Befremdet von dieſer Heftigkeit, ſtanze ſie einen Augenblick ſie ſagte: „Verzeihe, ich wollte gewiß nicht indiskret ſein und Deine Sachen durchſtöbern.“ Wanda ſchien ſie kaum zu hören; bleich und nach Atem ringend ſetzte ſie ſich wieder nieder. „Es tut mir ſehr leid das Bild enthüllt zu haben,“ wiederholte Konſtanze in bittendem Ton, „aber ich tat es unbewußt. Es war ſehr unrecht von mir.“ „Laß es gut ſein,“ ſagte Wanda, während ſie aufſah und ein mattes Lächeln ihre bleichen Lippen umſpielte, „ich ſollte Dich um Verzeihung bitten, daß ich ſo heftig wurde, aber —“, ſie zögerte und mit dem Verſuch, ihre gewöhnliche Art und Weiſe wieder aufzunehmen, fuhr ſie fort: „Ich habe Dir ja öfters geſagt, Konſtanze, wie ſchlecht und aufbrauſend ich zuweilen ſein kann; nun haſt Du es ſelbſt geſehen. vergeſſen?“ Ausruf den Bleiſtift Kon⸗ bevor ſah verwundert an, 5 900 ee „ 2 Gymnaſiaſten im Alter von 16 und h Willſt Du mir verzeihen und es e 3 5 vermittelt. Viele Gehöfte außerhalb von Gl wurden durch die Fluten zerſtört, die die geſam Ernte vernichteten. In Weiſtritz bei Rückers i geſtern ein Schulkind ertrunken. Ein Mann wir vermißt. Auch aus dem Rieſengebirge lauten d Nachrichten troſtlos. Das Dorf Straupitz b Hirſchberg iſt völlig abgeſchnitten. Das Geländ zwiſchen Straupitz und Hirſchberg bildet eine groß Waſſerfläche. Es herrſcht ein furchtbarer Sturn Sämtliche Fenſterläden mußten geſchloſſen bleibe Den ganzen Tag über brennen Lampen. An den Aeußeren der Gebäude wurde großer Schaden ange richtet. Die Stromverwaltung teilt amtlich mit Infolge bedeutender Regengüſſe im Quellgebiet de Oder und den linksſeitigen Nebenflüſſen ſind all Zuflüſſe bedeutend geſtiegen. In Ratibor reicht der Waſſerſtand heute vormittag 4,88 Meter un wird vorausſichtlich 6 Meter Pegelhöhe überſteige In der Katzbach und der Bober fällt das Waſſer — Wien, 14. Juli. Zwiſchen den Poſt verwaltungen Oeſterreichs, des deutſchen Reichs Bayern und Württembergs iſt eine Vereinbarung zuſtande gekommen, wonach die von ihren Poſtämter ausgeſtellten Poſtausweiskarten in ganz Deutſchlan und Oeſterreich als giltig anerkannt werden. Au Ungarn greift die Freizügigkeit der Ausweiskarte dagegen nicht über. — Czernowitz, 16. Juli. In Auguſte dorf ſtürzte der Turm der katholiſchen Kirche in folge Senkung des Fundamentes ein. Aus den Schutt iſt bereits eine Leiche hervorgezogen worden außerdem wurden acht Perſonen ſchwer und ſechz leicht verletzt. Man befürchtet, daß das Unglüc noch mehr Opfer gefordert hatte. — Trier, 15. Juli. Die „Trierſche Ztg. meldet: In der Nähe des Ortes Enkirch brach geſter raſch verbreitete und 17 Häuſer, darunter einig Oekonomiegebäude, ſowie Erntevorräte einäſcherte Eine große Anzahl der Bewohner waren des Sonn tags wegen auswärts, weshalb die Löſcharbeite nur langſam Fortſchritte machte. Die Gebäude ſind zumteil, die Erntevorräte gar nicht verſichert. Neckarwaſſerwärme: 180 C Redaktions-gemerkung. Anonyme Einſendungen finden keine Veröffentlichung Konſtanzes Antwort war ein herzlicher Kuß dieſen zurückgebend, fuhr Wanda faſt traurig „Willſt Du noch mehr tun, ſo laß mich allein, damit ich mich ſammeln und wieder ruhig werden kann, bevor Fritzchen zum Leſen kommt.“ und fort: „Gewiß will ich das.“ Und nachdem ſie ſich noch einmal zu ihrer Chouſine herabgebeugt und ſie geküßt hatte, verließ ſie Konſtanze. Wanda lanſchte dem Verhallen ihrer Schritte ging dann nach der Tür, um dieſe zu verſchließen und öffnete abermals das Schreibpult. Doch die errungene Faſſung war nicht von Dauer. Ihr Kopf ſank in die Hände herab und ein heißer Tränenſtrom entquoll ihren Augen. Das brachte ihr Erleichterung, wenn es auch einer ganzen Weile bedurfte, bevor ſie das heftige Schluchzen zu unterdrücken und ruhig das Bild zu betrachten vermochte, welches in ihr eine ſolche Aufregung her⸗ vorgerufen hatte. Lange, lange, ſah ſie es an, während ſie von Zeit zu Zeit die Tränen wegwiſchte, die ihr den Blick trübten. „Ich hätte ruhig bleiben ſollen,“ flüſterte ſie vor ſich hin, als ſie das Bild niederlegte, „aber ich dachte an den Namen, der darunter ſteht, Anton Gordan, und das ängſtigte mich. Sie würde ge⸗ fragt haben, wer er iſt, und dann, — was hätte ich antworten ſollen? Ich glaubte es ſo ſicher, daß ich für den Augenblick mich ſo gänzlich vergaß. Nun aber muß ich ein anderes Verſteck dafür ſuchen und es mir bei verſchloſſenen Türen anſehen, denn ſehen muß ich es zuweilen.“ Sie nahm das Bild abermals auf und voll Traner und zärtlicher Liebe ruhten ihre Augen auf den ſchönen Zügen, dem dunkelgelockten Haar und auf dem in roten Lettern darunterſtehenden Namen; 2 Gordan. f (Mitglied de 1 dein beteiligt ſic eim ſuttindenden. g 2 — 6. 1b ef al⸗Turn n 1 Muſterriege 17, Abfahrt der üb I u Bahn über We l. v met werden gebe 1 Aumwart. weine —— git ſeinſtem Griebe 35 1 u 520 35 nile 304060 1 15-3050 240 D Tiele 4 e 80 Anthracitkohlen Ad ind empfiehlt 2 Sal TT. r 2—4 J laben ler l—2 J. Ane gegen di i lger und beſſer a . d. : g 0 1 Mulffeſtigkeiten 1 den zu erleiden ig empfehle ich Port