aber noch größere Anerkennung die von einer Abteilung Turnern ſchön ausgeführten Keulenübungen, denen die erſchienenen Gäſte ihr ſichtliches Augenmerk ſchenkten. Das Kürturnen an den verſchiedenen Geräten brachte manche ſchöne Uebung zur Schau und bewirkte unter den Zuſchauern allgemeines Intereſſe. Einen Beweis für die All⸗ gemeinausbildung der Zöglinge boten die von den⸗ ſelben ausgeführten Barrenübungen. An dem Zög⸗ lingswetturnen beteiligten ſich 12 Zöglinge und Jugendturner und wurden nachſtehende mit Preiſen, in Form eines Eichenlaubkranzes, bedacht: 1. V. Planz, 2. Fr. Bechtold, 3. H. Bauder, 4. J. Beckenbach, 5. K. Münz, 6. A. Volz, 7. M. Schäfer, 8. K. Schork und K. Benz. Alles in Allem darf das Gebotene als lobenswert bezeichnet werden und der anfangs ſchon erwähnte gute Beſuch des Schauturnens war Entlohnung für die vielen Bemühungen des erſten Turnwarts Richard Keßler und des Zöglingsturn⸗ warts Franz Keßler ſowohl als auch ſämtlicher Mitwirkenden. Ein äußerſt gemütlicher Ball hielt die zahlreichen Teilnehmer an demſelben bis in die Morgenſtunden hinein in fröhlicher, ungetrübter Stimmung im Saale des Gaſthauſes zum „Anker“ Küche und Keller des Herrn Gaſtwirts allgemeine Befriedigung und die beiſammen. Heiß fanden Kapelle Hertel wurde ihrer Aufgabe durch lobens⸗ werte Ausführung derſelben gerecht. In finanzieller Hinſicht, wie in dem großen Zuwachs der Mitglie⸗ derzahl, war das Feſt für den Verein von großem Erfolg. Gut Heil! — Mannheim, 9. Juli. Unter den zahl⸗ loſen Beſuchern, die bis jetzt die Mannheimer Jubi⸗ läums⸗Ausſtellung beſichtigt haben, gehören auch zahlreiche Schulklaſſen aus den näheren und weiteren Umgebung. heit, um den Kindern die herzerfreuenden und all⸗ gemein bildenden Herrlichkeiten der Mannheimer Ausſtellung zu zeigen, als auf einem gemeinſamen Beſuch unter Führung ihrer Lehrer oder Lehrerinnen! Einen Beſuch der Ausſtellung durch die Schulen dürfte ſich noch vor Beginn der Ferien ſchon des⸗ halb empfehlen, weil gerade jetzt die Blütenbracht in der Ausſtellung ſich zu beſonderer Schönheit ent⸗ wickelt hat. Der Einheitspreis beträgt für jedes Kind nur 20 Pfg., wenn der Beſuch in Begleitung der Lehrer oder Lehrerinnen ſtattfindet; für die letzteren gilt derſelbe bedeutend ermäßigte Preis. Die Karten müſſen ebenfalls wie Vereinsbillets im voraus bei der Geſchäftsſtelle beſtellt werden. hatte ſich bisher an keinen Menſchen feſter ange⸗ ſchloſſen, und nun überließ ſich das in Gedanken und Gefühlen bisher ſtets iſoliert geweſene Mädchen mit wahrer Leidenſchaft der Verehrung ihres Ideals. Ein neues Leben erwachte in ihr; ſie wollte nicht mehr allein ſein, und wenn Sie Wanda nicht aus⸗ ſchließlich für ſich haben konnte, folgte ſie ihr in den Familienkreis und achtete auf jedes ihrer Worte, auf jede ihrer Geberden, lachte über ihre drollige Reden oder lauſcht ihrer weichen Stimme bei ernſten Geſprächen. Frau von Hohenſtein ſah den Wechſel, ſah ihn gern, und doch mit einiger Beſorgnis. Er war faſt zu plötzlich, meinte ſie und würde glücklich darüber geweſen ſein, hätte ſie mit Be⸗ ſtimmtheit ſagen können, daß Konſtanze ebenſo gut wie alle anderen wüßte, in welchem Grade ihre glühende Liebe erwidert wurde. Erwidert wurde ſie allerdings, auch aus freien Stücken, aber nicht mit ſolcher Wärme. Wanda liebte Konſtanze, doch auf andere Weiſe; die ſanfte, ſtille Gertrud war ihr ebenſo lieb und für Frau von Hohenſtein flößte ihr die Dankbarkeit ein viel innigeres Gefühl ein. Die tiefſte Liebe ihres Herzens, der erſte Platz in ihren Gedanken aber gehörte dem kleinen Fritz Malten. Vielleicht ſtanden ihrem Herzen und ihren Gedanken noch andere Perſonen ebenſo nahe, doch wenn dem wirklich ſo war, dann lagen ſie in der Vergangenheit begraben und ihre Namen wurden nie genannt, während dieſe Liebe offen war vor den Augen der ganzen Welt. Sie war der Leid⸗ faden ihres Lebens. — Gleichviel, womit Wanda beſchäftigt war, — ſie legte alles beiſeite, um Fritzchens Wünſche zu erfüllen und ſeine Bedürf⸗ niſſe zu befriedigen; mochte ſie auch noch ſo müde ſein, zeigte ſie ſich doch ſtets bereit, mit ihm zu ſpielen. Nicht Regen, nicht Sturm noch Schnee waren imſtaude, ſie von ihrem täglichen Beſuche auf der Lambertusfarm zurückzuhalten. und Beifall fanden a holen im Walde wurde ein Fuhrmann aus Nußdor gleichſam die ſchwer krank darnieder. Gibt es doch keine günſtigere Gelegen⸗ Ludwigshafen, 7. Juli. Beim Holz von Horniſſen, deren Neſt er unfreiwillig zerſtört hatte, überfallen und derart zugerichtet, daß er ſein Leben einbüßte. — Mutterſtadt, 6. Juli. Ein eigenar⸗ tiger Unglücksfall ſtieß dieſer Tage dem in der Kolonie Limburgerhof wohnhaften Bäckermeiſter R. Kreiſelmaier zu. Dieſer wollte ſein Kind, dem ſchon öfters verboten worden, mit dem oft bösar⸗ tigen Hunde zu ſpielen, abſtrafen. Sofort fiel ihn der Hund an und brachte ihm in Oberſchenkel und Geſäß mehrere ſehr heftige Biſſe bei, indem er ſo⸗ gar Fleiſchteile losriß. Nur mit großer Mühe konnte ſich Kreiſelmaier vor ſeinem ihm ſtark zu⸗ ſetzenden Hunde retten. Kreiſelmaier liegt infolge der erhaltenen ſchweren Bißwunden und Verletzungen Der Hund, der überdies früher ſchon einmal einen Bäckerburſchen übel zu⸗ richtete, wurde alsbald getötet. — Frankfurt a. M., 6. Juli. Ein von einem hieſigen Bankhaus am 24. Juni bei dem Poſtamt aufgegebener Wertbrief von 93800 Mark in Zproz. portugieſiſchen Eiſenbahnobligationen, der an ein Bankhaus in Liſſabon adreſſiert war, iſt unterwegs zwiſchen Köln und Verwiers, wie die Blätter melden, verſchwunden. Bei dem Uebergang in Köln ſoll er ſich noch unter den Wertſachen be⸗ funden haben. Ueber den Verbleib des Wertbriefes iſt bis zur Stunde noch nichts bekannt. — Frankfurt, 5. Juli. In der xylo⸗ graphiſchen Anſtalt von Karl Closheim explodierte geſtern mittag ein mit Terpentinöl gefüllter Keſſel. Die Wirkung der Exploſton war furchtbar. Der Raum, wo ſie erfolgte war völlig kahl. An den Wänden und von der Decke waren große Stücke weggeriſſen. Die Fenſter und Fenſterrahmen waren verſchwunden. Der infolge der Exploſion ausge⸗ brochene Brand konnte bald gelöſcht werden. Den Arbeitern gelang es, rechtzeitig zu flüchten, der Materialſchaden iſt bedeutend. — Aus der Pfalz, 7. Juli. In Böhl fiel der 56 Jahre alte Ackerer Heinrich Groß IX. vom Scheuergerüſte in die Tenne, wobei er ſich ſo ſchwere Verletzungen zuzog, daß der Tod nach wenigen Augenblicken eintrat. — Der Erdarbeiter Heinrich Brauer von Kerzenheim verunglückte geſtern auf ſchreckliche Weiſe in einer Tongrube. Durch ſich loslöſende Erdmaſſen wurde der bedauernswerte junge Mann verſchüttet, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Wenn es etwas gab, womit Wanda Konſtanze ärgern konnte, ſo war es in den Augen der letzteren übertriebene Liebe und Fürſorge für den Kleinen. Der Anblick des Kindes, wenn es ſich an der Hand der Wärterin dem Hauſe näherte, und der freudige Ruf: „Tante Wanda!“ trieben eine leichte Wolke über Konſtanzes Stirn hin, weiter aber ging ſie nicht, denn bei all ihrer Heiterkeit und Milde ge⸗ hörte Wanda nicht zu denen, die leicht einen Wieder⸗ ſpruch dulteten, und Konſtanze wagte es nicht, durch eine Laune die Freundſchaft auf das Spiel zu ſetzen, die ihr ſo teuer geworden war. Noch in einem anderen Punkte übte Konſtanze Selbſtbeherrſchung, hier aber ohne ſelbſt zu wiſſen warum. Während ſie nämlich ihrer Conſine alle Freuden des Lebens anvertraute, — ihre ernſteſten Gedanken und tiefſten Gefühle — ſchwieg ſie faſt gänzlich über Ludolf von Behringen. Sie erwähnte ihn wohl gelegentlich, wie die anderen auch taten, mit keinem Worte aber enthüllte ſie die Gefühle, welche für ihn hegte. Villeicht auch beſchäftigte ſie ſich ihrem Innern jetzt nicht ſo viel mit ihm, wie in letzter Zeit. Nicht, daß ihr Intereſſe geringer wäre — nein — im Gegenteil; nur ſchrack ſie davor zurück, ſich wirklich klar zu machen, wie groß dasſelbe war; aber durch Wanda war es doch anders geworden. Bis dieſe kam, waren Ludolfs Beſuche auf Deubitz und die ihren auf Mellwitz die ſüßeſten Stunden ihres Lebens geweſen, während die Tage und Wochen, welche dazwiſchen lagen, ſich nur mühſam dahinzuſchleppen ſchienen. Jetzt hatte ſie ihn ſeit mehrere Monate nicht geſehen — ſeit jenem Sommernachmittage auf Mellwitz nur wenig vermißt. In der neuen Neigung, den neuen Freuden lernte ſie in der Gegenwart zu leben in die Zukunft, ſo unklar und unſicher dieſe in ihren Augen vor ihr lag, in einem helleren Lichte zu be⸗ — Berlin, 7. Juli. Ein Eifer ſuchtsdramg zwiſchen Eheleuten ſpielte ſich geſtern vormittag in dem Hauſe Friedrichsſtraße 97 ab. Dort über⸗ raſchte der 27jährige Mechaniker Erwin Ebel in einem Reſtaurant ſeine Frau bei einem Stelldichein mit einem Verehrer. Als die Treuloſe es ablehnte, in die eheliche Wohnung zurückzukehren, verſetzte ihr der Mann zwei Stiche in den Hals. Lebensgefähr⸗ lich verletzt wurde die Frau in die Klinik gebracht, während der Mann in Haft genommen wurde. — Rohrbach b. Landau, 6. Juli. Geſtern abend zwiſchen 6 und halb 7 Uhr wurde die 80 Jahre alte, ſchwerhörige Frau Burger von her von einem Kleinbahnzug der Linie Rohrbach⸗Klingen⸗ münſter unweit unſerer Ortſchaft überfahren. Die Bedauernswerte brach beide Arme, beide Beine, das Schlüſſelbein und mehrere Rippen. An den furcht⸗ baren Verletzungen iſt die Frau eine halbe Stunde ſpäter geſtorben. — Bremerhafen, 7. Juli. Ein eigengr⸗ tiger Vorfall hat ſich in einem Orte jenſeits der Weſer ereignet. Bei einem der letzten Gewilter flüchtete ſich ein Gendarm in ein Haus, um das Ende des plötzlich eingetretenen Regenſchauers abzu⸗ warten. In demſelben Augenblick, als er das Haus betritt, ruft ein Junge von oben herunter: „Mud⸗ der ſchall ick't jetzt anſticken, datt hett ſo all een Mal donnert?“ Die Frau wurde ſchreckensbleich und der Gendarm nahm ſie unter dem Verdacht der verſuchten Brandſtiftung feſt. Neckarwaſſerwärme: 180 C Zu dem frühen Hinſcheiden des 1 Chriſtian Egenmaie 5 Treue Eltern und Geſchwiſter All ihr lieben gute Nacht, Früh ſchon muß ich von euch ſcheiden Ach wär hätte das gedacht. 25 Eure Stütze wollt ich werden Treue Eltern bis zum Tod, Aber anders war's beſchloſſen Im allweiſen Rat bei Gott. Stillet darum Eure Tränen Und vertrauet auf den Herrn. Er, der Euch bisher geſegnet Tut's gewiß auch künftig gern. Dieſe Welt muß ich verlaſſen All mein Wirken iſt vollbracht, Wer kann Gottes Raiſchluß faſſen All ihr lieben, Gute Nacht. trachten. Schweigen gebot. Die Ungewißheit mochte es ſein, die ihr Auf was auch hatte ſie ſo viel, gebaut? Auf höfliche Worte, ein freundliches Lächeln, häufige Beſuche, heitere Geſpräche und allerhand Aufmerkſamkeiten. Daß er ſie liebe, hatte er ihr mit keinem Wort, keinem Blick zu verſtehen gegeben. Willſt Du ausgehen, Wanda?“ fragte Frau Hohenſtein, als ſie in das Zimmer trat und dieſe ihr in Hut und Mantel entgegenkam. „Ja, Tante. Brigitte hat heute Morgen zu tun und hat mir Fritzchen herübergebracht, damit ich mit ihm angeln gehe. Ich habe es ihm geſtern verſprochen und der alte Fährmann will ihm eine Angel leihen. Wenn er das Vergnügen ſatt hat, bringe ich ihn gleich nach der Lambertusfarm und bin zum Mittageſſen wieder zurück. „Begleitet Euch niemand?“ fragte die alte Dame weiter. „Ja,“ antwortete Wanda, „Konſtanze ſprach davon. Da iſt ſie ſchon,“ fügte ſie hinzu als dieſe an dem Gartentor erſchien, „und nun wollen wir keine Zeit weiter verlieren, denn es iſt ein weiter Weg, den wir vor uns haben.“ An der einen Seite des Nixenteiches war ein hübſches, ſchattiges Fleckchen, wo das Gras dicht und weich unter den Bäumen wucherte, deren lange Aeſte tief herabhingen und das Waſſer ſtreiften. Hier ließen ſich Konſtanze, Wanda und Fritz mit einer Angel nieder. ein einziges Mal — und doch hatte ſie ihn nie e Are vollen Tigern Ainhen 1m) zutlttic Bekann A kiäluße an obige Cink uin danntnisnabne, de Auszahlung vor A ch in Kraft getreten in m obengenannte Sen 4 de Geſamtvortnd Neſehen, und sait Wg, 9. Juli 1907. Gitgurh de gen Tur Linpig, en 13. Monats-!