Preis vierteljährlich Mark ! arleheg 95 1d 2. Pppothck ng aft vermittelt V. Eckes, Laden Redaktion, Druck und Verlag der Nachf. Ludwig Nerlinger. e jeden Dienstag und 4 10 Abend mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. 5 Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Bei größeren Aufträgen Rabatt terricht y 1 Wirkſames Inſertionsorgan. 1907. Verſchiedenes O Ladenburg, 5. Juli. Am kommenden Sonntag, den 7. Juli veranſtaltet der „Turnverein Ladenburg“ ein Schauturnen auf ſeinem neuher⸗ gerichteten Turnplatze, welcher ſich im Anweſen des Gaſtwirts Ebh. Heiß befindet. Das Programm zu dieſer Veranſtaltung verſpricht den Beſuchern derſelben einen recht gemütlichen und genußreichen Nachmittag. Insbeſondere die Stabübungen, welche nach Muſik unter Mitwirkung der Damenabteilung von Turnern, Zöglingen und Jugendturnern von großer Anzahl ausgeführt werden, ſowie die von einer Abteilung Turnern zur Ausführung gelangenden Keulenübungen, die ja hier nicht ſo ſehr oft zu ſehen ſind, dürften allgemeines Intereſſe hervorrufen. Die Einwohner unſeres Städtchens ſollten eigentlich in anbetracht der ſehr wenigen Gelegenheit welche für ſolche Ver⸗ anſtaltungen hier geboten wird, es nicht verſäumen, bei einem ſo geringen Eintrittspreis dem Schauturnen des genannten Vereins einen Beſuch abzuſtatten, um zu ſehen, wie vorteilhaft das Turnen für den Menſchen iſt, und was für eine Anregung und Be⸗ geiſterung es für den Zuſchauer ausübt. Der Feſt⸗ platz iſt für die Gäſte aufs Beſte eingerichtet und gedeckte Trinkhallen, ſowie ſonſtige Annehmlichkeiten werden den Aufenthalt auf demſelben angenehm machen. Ein an das Schauturnen ſich anſchließen⸗ des Gartenkonzert, welches von der Feuerwehrkapelle ausgeführt wird, dürfte den Genuß, welchen die Beſucher haben werden, noch erhöhen. Ein gemüt⸗ licher Ball, wie man ihn ja immer von dem Verein gewohnt iſt, verbunden mit Preisverteilung, wird die Mitglieder und eingeladenen Gäſte aufs Fröh⸗ lichſte im ſchönen Saale des „Ankers“ vereinigen. Dem ſtrebſamen Vereine wünſchen wir von Herzen ein recht gut beſuchtes Feſt und verweiſen wir auch noch auf die im Inſeratenteil erſcheinende Annonce, bezüglich des 1 onverſatig ranzoͤſiſch un Engliſch ligſt erteilt. Jagt die Erp. d. N imbeeren u hannisbee Ph. Merkel * 1 Tala dauernde und lohn ing fabrik waſſer dichter Lenel, Benſinget k Zum Flicken jeder Zeit angenomms au Wilhelm Köhl e Julius Waltet, Math Fichten ohnenſtech 3 Fh. 4 Herrn Bette geben 3 7 von Herrn er innegehabte minerwohln de und Zubehör iſt weg ſofort zu vermieten. Preis 332 Mark. ne Wohun aus 2 Zimmern, 11 0 auf I. O 5 5 Das Geheimnis. 15 Roman von Tea von Huſen. 1. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Voll inniger Liebe ruhte dabei ihr Blick auf der jugendfriſchen Männergeſtalt, denn Frau von Behringens Mutterſtolz und ihre höchſte Lebensfreude war doch ihr Sohn, ihr Ludolf. Dabei ſahen ſich Mutter und Sohn gar nicht ähnlich, ſie zierlich und klein mit immer freundlichen Augen, er groß und ſtattlich und ernſt. Und den⸗ noch würde ein jeder, der geſehen hätte, mit welcher Liebe und welchem Stolz ſie ihn anſah, gewußt haben, daß ſie ſeine Mutter war. In ihren Augen war er beinahe fehlerlos. — Während Frau von Hohenſtein in höflicher Weiſe Ludolfs Meinung unterſtützte und Frau von Behringens gutes Herz rühmte, erhob ſich Konſtanze und trat an das Fenſter. Sie fühlte, daß das, was ſie über Gertruds Zuſtand geäußert hatte, nicht ſolches Lob hervorgerufen haben würde, wenn ſie nicht jene Bemerkung daran geknüpft hätte, und doch beklagte ſich ihre Schweſter aus tiefſtem Herzen. Sie zürnte ſich ſelbſt, während ſie ſchweigend auf der Terraſſe ſtand, bis Ludolf an ihre Seite trat. Sofort verſchwand der düſtere Blick und zu ihm aufſchauend, ſagte ſie: „Ich weiß nicht, woher es kommt, aber die Terraſſe macht mir immer den Eindruck, als müßte ſie einer lang entſchwundenen Zeit angehören.“ So iſt es auch“, erwiederte Ludolf; der 4 Zimmern ber 1 her zu vermieten. e Jen 1 20, 4 Zimmer, 0 5 inter bau mit grebe 8 — für Were 1. 1. Licht, Waſſerlei ter zu vermieten. es durch die gal. 1005 möbliert immer er Lage ſofort zu ſagt die Sunce⸗ itliche Leute erhaltel 4 1 „Sie oft un e ): (Laden burg, den 5. Juli. Das am letzten Sonntag vom Medizinal⸗Verband abgehaltene Sommerfeſt hatte trotz des ſchlechten Wetters einen guten Beſuch aufzuweiſen. Nachdem der Feſtzug auf dem Feſtplatze angelangt, entwickelte ſich ein lebhaftes Treiben, denn das Feſtkomitee hatte ja auch für reichliche Unterhaltung für Groß und Klein Sorge getragen. Da war Kegelbahn, Bolzenſchießen, Taubenſtechen, Tanzboden, Kletterbaum, Karuſſel, Glückshafen, ſowie zum erſten Male Raritätenkabinett aufgeſtellt. Die Teilnehmer blieben bis zur Mitter⸗ nachtſtunde in feucht fröhlicher Stimmung auf dem ſchön beleuchteten Feſtplatz beiſammen. Allen denen die zu dem guten Gelingen dieſes ſchönen Feſtes beigetragen haben, ſei auch an dieſer Stelle der Dank ausgeſprochen. — Mannheim, 5. Juli. Vom 24. bis 28. Auguſt d. Is. findet in Mannheim der 24. Deutſche Weinbau⸗Kongreß (Generalverſammlung des Deutſchen Weinbauvereins) ſtatt, der nach den bisherigen Vorbereitungen einer der bedeutendſten Kongreſſe des Jubiläumsjahres ſein wird. Mit dem Kongreß, der von zahlreichen unſerer hervor⸗ ragendſten Weinproduzenten und Händlern beſucht wird, iſt eine Ausſtellung von Geräten und Bedarfs⸗ gegenſtänden für Weinbau, Weinbehandlung und Kellerwirtſchaft verbunden, die in den Räumen des Roſengartens und in den anſchließenden Gartenan⸗ lagen ſtattfindet. Wir machen hierauf Intereſſen⸗ ten ganz beſonders aufmerkſam, mit dem Bemerken, daß der Anmeldetermin am 10. Juli abläuft. Die Gruppeneinteilung für die Geräte⸗Ausſtellung iſt folgende: 1. Wein⸗ und Obſtpreſſen, Trauben- und Obſtmühlen, Transmiſſionsteile und Anlagen für Kellereien, 2. Weinpumpen, Korkmaſchinen Kapſel⸗ maſchinen, Filtrirmaſchinen, Flaſchenſpülmaſchinen, Weinſchläuche, Flaſchenkapſeln, 3. Weinflaſchen, Weingläſer und Weinkühler, 4. Fäſſer, Faßhölzer, haben hoffentlich nicht vergeſſen, wie alt das Mell⸗ witzer Herrenhaus iſt.“ „O nein!“ rief Konſtanze, „doch das iſt es nicht, was ich meinte; ich wollte nur ſagen, daß, wenn man die breite Allee hinunter ſieht, mit der alten Steinbaluſtrade und den Vaſen voll roter und blauer Blumen, und dem Plan, der ſich in ſeiner ſchönſten Pracht zeigt, dann ſollte man wirklich glauben, es müßten Herren und Damen aus der Rokokozeit in goldgeſticktem Atlas, in Sammet und Seide gewandelt kommen und nicht ſo einfache Sterbliche in unſerer proſaiſchen Tracht.“ „Gut, daß Sie mir das ſagen,“ lachte der junge Mann. „Ich werde mich nun in acht nehmen und mich nie dort zeigen, wenn wir Sie erwarten. Aber nun, mein gnädiges Fräulein, haben Sie Mitleid mit uns armen, von der Welt abgeſchloſ⸗ ſenen Menſchen, und erzählen Sie mir etwas Neues.“ „Das wird mir ſchwer fallen, weiß ich doch ſelbſt nichts,“ lautete die Antwort. „Gar nichts!“ fuhr er fort. „Nicht einmal ein Klatſchgeſchichtchen aus der Nachbarſchaft?“ In Ermangelung eines beſſeren will ich ſelbſt dieſem ein Ohr leihen.“ „Wir hören faſt gar nichts von der Nachbar⸗ ſchaft, entgegnete Konſtanze. „Aber halt, wiſſen Sie denn ſchon, daß wir einen Zuwachs in unſerer Familie erhalten werden?“ Rollreife und Faß⸗Dampf⸗Brühapparate, 5. Flaſchen⸗ ſchränke und Flaſchengeſtelle, 6. Flaſchenkiſten 7. Verſchiedenes zum Weinbau⸗ und Kellerwirtſchaft gehörend, 8. Flaſchen⸗Etiketts und Flaſchenpapiere, 9. Lehrmittel, Apparate für Weinunterſuchungen, 10. Weinbau⸗Geräte, Rebpfähle, Pflüge ꝛc. Wie mit jedem Weinbau⸗Kongreß ſo iſt auch mit dem jetzigen wieder eine große Weinprobe verbunden, die ſich in dieſem Jahre auf die badiſchen Weine er⸗ ſtrecken wird. Die Weinprobe wird am Montag, den 26. Auguſt in der Wandelhalle des Roſen⸗ gartens ſtattfinden. Es wäre im Interſſe des badiſchen Weinhandels ſehr erwünſcht, wenn ſich der⸗ ſelbe an der Weinprobe recht zahlreich beteiligt und durch vorteilhafte Bemuſterung bezeichnet. An⸗ meldungen und Bedingungen für die Geräte⸗Aus⸗ ſtellung und die Weinprobe ſind in der Geſchäfts⸗ ſtelle Mannheim Friedrichsplatz 14 erhältlich. — Treſchklingen (A. Sinsheim), 2. Juli. Letzte Woche iſt ein Dienſtknecht in dem benachbarten Maſſenbach ſpurlos verſchwunden, ohne daß der 1 nach ihm fragte. Nun fand man lt. „db.“ die Leiche des Vermißten mit einer Kopf⸗ 5 in einem Getreideacker, in dem er anſcheinend ſchon mehrere Tage gelegen hatte. Der Dienſtherr und deſſen Sohn wurden verhaftet. — Fraukfurt a. M., 3. Juli. In der Sonnenſtraße in Bockenheim ereignete ſich ein blutiges Familiendrama. Es handelt ſich um die Familie des Hundekotſammlers Münzel. Die Familie, die einen ſtallartigen Raum bewohnt und außerdem noch Logiergäſte beherbergt, lebt ſeit einiger Zeit im Streit, der geſtern in blutige Szenen ausartete. Der Sohn, unterſtüzt von ſeiner Mutter, ſchlug mit einem Holzbeil ſo lange auf den 53jährigen Vater los, bis dieſer zuſammenbrach. Mit einem Taſchen⸗ meſſer ſchlitzte er dann dem Vater den Mund bis zu den Ohren auf und verletzte noch einen zu Hilfe „Was ſoll das heißen? Zuwachs?“ fragte er verwundert und lachte. „Genau das, was ich ſage. Ein Fräulein von Erlenbrook, oder Couſine Wanda, wie wir ſie nennen, kommt, um fernerhin bei uns zu leben. Auch kommt ſie nicht allein, ſondern bringt noch einen kleinen Knaben und deſſen Wärterin mit.“ „Einen kleinen Knaben!“ wiederholte Ludolf erſtauni. „Ja, ihren Neffen. Sie machen ein Geſicht, als ob ſie mir nicht glaubten“, fuhr Konſtanze fort. „Fragen ſie nur Mama. Mama“, rief ſie darauf dieſer zu, „nicht wahr, Wanda von Erlen⸗ brook kommt wirklich in unſer Haus. Herr von Behringen will es noch gar nicht glauben.“ „Ja, es iſt ſo, beſtätigte Frau von Hohen⸗ ſtein, „ich wollte es eben Ihrer Frau Mutter er⸗ zählen. „Und der Neffe 2“ fragte Ludolf. eine ganz ſonderbare Zugabe.“ „Der Kleine bleibt nicht bei uns“, entgegnete Frau von Hohenſtein. „Er wird in der Nähe untergebracht, damit ſeine Tante ihn immer ſehen kann. Die Mädchen,“ fuhr ſie mit einem Blick auf Konſtanze fort, „ſind nicht ſehr mit der Aufnahme Wandas in unſer Haus einverſtanden, aber wir konnten nicht anders handeln. Sie iſt meines Mannes Nichte im zweiten Glied, und hat außer dem Kinde keine näheren Verwandten, als ihn. Sie hat bei ihrer verheirateten Schweſter in Hannover „Das iſt