niedergebrannt waren. 17 Familien ſind Spät in der Nacht konnte das Feuer zum Stillſtand gebracht werden. — Mannheim, 2. Juli. Der Familien⸗ mluüͤrder Ronellenfitſch in Mannheim, welcher an Faſtnacht ſeine Frau und zwei Kinder durch Dolch⸗ che ermordete wurde heute vom hieſigen Schwur⸗ gerichte nach 2tägiger Verhandlung wegen Mordes zum Tode und wegen Totſchlags zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Außerdem wurden ihm die irgerlichen Ehrenrechte aberkannt. Nach Verkün⸗ digung des Urteils legte der Angeklagte plötzlich militäriſch grüßend die rechte Hand an die Stirne und, indem er ſich gegen den Gerichtshof und die Geſchworenen verneigte, in die Worte ausbrach: Danke ſchön, meine Herren! Dann ſtreckte er ſeinen echten Arm in die Höhe, während ſeine Blicke über das Publikum ſchweiften, um die Wirkung ſeiner Worte zu beobachten. Gleichmütig, als wenn auf eine geringe Gefängnisſtrafe erkannt wäre, ließ er ſich abführen. — Oggersheim, 29. Juni. Ein gräß⸗ liches Unglück ereignete ſich Donnerstag vormittag in der Maſchinenfabrik von Paul Schütze u. Co. dahier. Dem 35 Jahre alten Tagner Karl Adam wurde durch einen ſtürzenden Keſſel ein Bein voll⸗ ändig zerſchmettert und an dem anderen Bein die Ferſe glatt abgedrückt. Das zerſchmetterte Bein mußte ſofort amputiert werden. Der Verunglückte, ein braver Arbeiter, iſt erſt ſeit Kurzem in genann⸗ tem Etabliſſement beſchäftigt. f — Lahr, 28. Juni. Einer Blutvergiftung um Opfer gefallen iſt der 36 Jahre alte verheiratete aglöhner Leo Wißler. Der Verſtorbene zog ſich vor einigen Tagen eine Schnittwunde an der rechten Hand zu, die er anfangs nur wenig beachtete. Bald aber ſtellten ſich große Schmerzen unterm Arme ein. Eine vorgenommene Operation konnte nicht mehr helfen und geſtern erlag der rüſtige Mann ſeinen unſäglichen Schmerzen. — Göllheim, 29. Juni. Ein ſchreckliches 1 85 kam Donnerstag durch das unſelige Spielen it dem Schießgewehr vor. Die beiden Schwäger Heinrich Worſter und Jakob Ottſtadt gingen am Nachmittag in die Wohnung des Schuhmachers Jakob Müller, woſelbſt Ottſtadt ein dort hängendes Flobert von der Wand nahm und ſich damit zu ſchaffen machte. Da krachte plötzlich ein Schuß und ſchwer verletzt brach Worſter zuſammen. Die volle Schrotladung hatte ihn in die Seite Ak offen. „Wie traut und friedlich es . unten immer aus⸗ sieht! 1 ⁴ ö Sie bogen in das Parktor ein, fuhren die ſchattige Kaſtanienallee entlang und kreuzten einen breiten Terraſſenweg, auf dem ſich eben ein präch⸗ ger Pfau ſonnte. Als ſie vor der Haustüre hielten, trat ihnen ein junger Mann von ſieben⸗ bis achtundzwanzig Jahren in einfachem Sommer⸗ anzug, die Angel über die Schulter gelehnt, ent⸗ gegen. Er war groß und ſtattlich, und in ſeinen regelmäßigen, ſchönen Zügen, lag ein gewiſſes Etwas, das ein prüfendes Auge für übermäßigen Stolz oder für ein großes Seelenrätſel erklärt haben würde; die Augen der Damen aber welche jetzt den ſeinen begegneten, hatten dieſes gewiſſe Etwas nie entdeckt. Der ſeltſam ausblickende junge Mann war Ludolf von Behringen, der reiche Erbe der Herrſchaft Mellwitz und der Stolz und der iebling ſeiner Mutter. f Frau von Hohenſtein ſah bei jedem Menſchen nur die beſten Seiten, und bei Ludolf mehr als bei allen andern; und was Konſtanze anbetraf, ſo brauchte man nur die ſteigende Röte ihrer Wangen und das halbe Lächeln zu bemerken, welches ſich bei dem Anblick des jungen Mannes um ihre Lippen legte, um Arnolds Worte zu verſtehen, denen Gertrud kein Gehör ſchenken wollte. „Das iſt ſehr liebenswürdig von Ihnen, daß Sie uns beſuchen,“ ſagte Herr von Behringen, während er den Damen beim Ausſteigen behilflich war, „Meine Mutter iſt ganz allein und ich komme eben vom Angeln heim; Sie hätten ſich al⸗ ſo zu keinem günſtigeren Moment einfinden können.“ . „Dank für die freundlichen Worte,“ entgeg⸗ nete Frau von Hohenſtein, wir verdienen eine kleine Ermutigung, denn es war wahrhaftig ein Entſchluß ſich an einem ſolchen Tage herauszuwagen!“ „Ganz Gewiß,“ ſtimmte der junge Mann bei, Vierziger, erſtochen. 1 Trotzdem raſch ärztliche Hilfe geleiſtet wurde, konnte er doch nicht dem Leben erhalten bleiben; infolge innerlicher Verletzungen ſtarb Worſter geſtern Morgen. Der erſt 36jährige Mann hinterläßt Frau und Kinder in mißlichen Verhältniſſen. Der unglückliche Schütze wurde verhaftet. — Döggingen (A. Donaueſchingen,) 1. Juli. Als die 73 Jahre alte Kunigunde Hipp von hier geſtern abend von einem Beſuche in Bachheim hier⸗ her zurückkehrte, überſah ſie es, zur rechten Zeit auf dem Bahnhof auszuſteigen. Obwohl der Zug bereits im Gange war, verließ die Frau ihr Wagen⸗ abteil. Sie kam, als ſie den Boden berührte unter die Räder des Zuges und wurde vollſtändig zermalmt. Ein Mann, der ihr beim Abſteigen behilflich war wurde weggeſchleudert, erlitt aber dabei glücklicher⸗ weiſe nur leichte Verletzungen. Der Schaffner, der Augenzeuge dieſes ſchrecklichen Unfalles war, gab ſofort das Halteſignal. — Bulach, 30. Juni. Der 27 Jahre alte Landwirt Adolf Zeller von hier wurde heute nacht, kurz nach 12 Uhr, von ſeinem Schwiegervater, dem Landwirt Wendelin Bohner, einem Mann Ende der So viel man erfahrt, wollte Zeller ſeinen Schwiegervater zur Rede ſtellen darüber, daß er ein ſeiner Tochter zuſtehendes Erbteil für ſich verbrauchte und den Kindern nichts gab. Bohner zog aus Wut darüber das Meſſer und ſtieß es ſeinem Schwiegerſohn in den Leib, ſo daß die Schlagader durchſchnitten wurde. Der Mörder wurde heute morgen verhaftet. — Aus Württemberg, 29. Juni. Einen ſchrecklichen Selbſtmord beging in Göppingen der in den 40er Jahren ſtehende verheiratete Färberei⸗ heizer Krauß. Er hatte eine alte ſogenannte Reiter⸗ piſtole mit Pulver, Lumpen und Waſſer geladen und gab den Schuß in ſeinen Mund ab, ſo daß ihm der ganze Schädel buchſtäblich zerſchmettert wurde. — Lampertheim (Pfalz), 29. Juni. In verfloſſener Nacht brach im Tabakmagazin von Gebr. Eberhard ein Schadenfeuer aus, das ſich mit Windeseile auf die anſtoßenden Fabrikgebäulichkeiten ausbreitete, ſo daß der ganze Komplex in wenigen Stunden bis auf die Grundmauern eingeäſchert wurde. Das Etabliſſement war eines der bedeutend⸗ ſten am Platze. Es beſchäftigte 200 bis 300 Arbeiter und Arbeiterinnen und die tägliche Produktion belief ſich auf 120 Mille Zigarren. — Breslau, 28. Juni. An der ruſſiſchen Grenze hat ſich folgende grauſige Kataſtrophe zuge⸗ tragen: Im Dorfe Mechnikow bei Radow geriet die Frau des Bauern Stellko mit ihrem Manne in heftigen Streit. Hierbei züchtigte Stellko ſeine Frau mit einem Pferderiemen. Aus Rache verließ die Frau nachts heimlich das Haus, in dem ihr Mann, ihre vier Kinder, ein Knecht und eine Magd ſchliefen, und zündete es an. Das Haus brannte nieder und die in ihm ſchlafenden Perſonen kamen ſämtlich in den Flammen um. Die Frau wurde verhaftet. Kiel, 2. Juli. fenen ſchwediſchen Dampfers „Dalarnie“ der Kapitän und der erſte Steuermann. Letzterer iſt bald nach der Ankunft geſtorben. Der Kapitän ſchwebt in Lebensgefahr. iſt angeordnet. — Poſen, 28. Juni. Selbſtmord durch Harikiri verübte vor einigen Tagen der hier be⸗ ſchäftigte Zuſchneider Michael Michalski. Vo einigen Jahren wurde M. von ſeiner Ehefrau, mit der er bisher in glücklichſter Weiſe lebte, hinter gangen, indem dieſe mit einem anderen durchging Als ſie indeſſen reuevoll zu ihrem Manne zurück kehrte, nahm er ſie wieder in ſeine Wohnung auf. Vor kurzem ging die Frau abermals durch. Die nahm ſich der Mann ſo zu Herzen, daß er ſich das Leben nahm. Er ſchlitzte ſich mit einem Meſſer de halben Unterleib auf und verletzte dabei die Därme ſo ſchwer, daß er im Krankenhauſe, wohin er ſich hatte bringen laſſen, am nächſten Tage unter un ſäglichen Qualen ſtarb. — Elbing, 28. Juni. Der perſönlich haf tende Geſellſchafter der Marienburger Privatbank Rudolf Wölpe hat ſich in Marienburg dem Unter ſuchungsrichter geſtellt mit der Angabe, daß er ſic der Unterſchlagung mehrerer hunderttauſend Mark ſchuldig gemacht habe. Die Unterſchlagungen habe er ſeit 1888 begangen, ſeitdem er perſönlich haften der Geſellſchafter der Bauk war. Wölpe wurde ſofort in Haft genommen. Die Marienburger Privatbank iſt in Konkurs geraten. Neckarwaſſerwärme: leo C Der Schaden wird lt. „M. Tgbl.“ auf mehrere Hunderttauſend . Mark geſchätzt. 50 ich weiß 15 Entſcluß zu würdigen 150 will ihn belohnen, wenn es in meinen Kräften ſteht. Vor allem aber will ich ſie nicht länger hier in der Sonnenhitze halten,“ fügte er hinzu und führte die Damen in das alte ſchöne Herrenhaus hinein. Da war es kühl und ſtill. Die eichenge⸗ fällte Vorhalle mit den dicken Mauern, dem ſteinernen Fußboden und den gemahlten Glasfenſtern war das von der Sonne und Hitze geblendete Auge ein un⸗ beſchreiblich erquikender Wechſel. Frau von Behringen war in dem Bibliothek⸗ zimmer und als der Sohn und deſſen Begleiter⸗ innen eintraten, ſchaute ſie von Briefen und Papieren auf, die haufenweiſe verſtreut um ſie her lagen, und die zu ordnen und zu ſortieren ſie eben eifrig beſchäftigt war. Sie ſchob dieſelben beiſeite und trat ihren Gäſten mit ausgeſtreckten Händen und herzlich grüßenden Worten entgegen. Es lag ein ſeltſamer Kontraſt in Frau Behr⸗ ingens Erſcheinung. Das ſchneeweiße Haar und altmodiſche Kleid — und die kleine, elaſtiſche Ge⸗ ſtalt, die ſich ſo graziöbs und leicht bewegte, wie die eines jungen Mädchens, während ſich wenig junge Mädchen einer ſo glockenhellen Stimme rühmen konnten, wie die war, mit der Frau von Behringen ihre 0 willkommen hieß. „Was macht ihre arme Gertrud? Geht es Ihr beſſer?“ frug fie dann, nachdem ſich die Damen geſetzt hatten. Frau von Hohenſtein ſchüttelte traurig den Kopf, indem ſie antwortete: Beſte hoffen. ſchwach.“ Gertrud iſt noch immer krank und „Iſt ſie fähig, ſich mit dieſem und mit jenem „Ich fürchte nein. Wir müſſen Geduld haben und von der Zeit das „Sie liest, ſtict und führt ein wenig ſpa zieren,“ lautete die Antwort. „Ich hatte ſie ani miert, heute mitzukommen, aber ſie wollte nicht Sie fürchtete die Hitze. Ihr Leiden iſt eigentlich nichts weiter als Schwäche und Mattigkeit.“ „Deſto geſünder und kräftiger iſt Konſtanze, meinte Frau von Bähringen, während ſie dieſe mi ihren freundlichen Augen anſah. „Gott ſei Dank,“ rief Konſtanze. Ich würd ein Daſein wie Gertrud es zu führen gezwunge iſt, nicht ertragen.“ Das klang gefühllos, war aber nicht ſo ge meint. Konſtanze ſprach frei, nur das aus, was andere in ihrem Innern dachten, ohne dieſen Ge danken Ausdruck zu geben. Frau von Behringen's Züge wurden ernſt Die arme Gertrud tut mir ſehr leid. Ich werde ihr ein paar Bücher und Zeichnungen ſchicken, ſagte ſie. „Ich möchte ſie ſo gern aufheitern und doch läßt ſich ſo wenig tun, um den Mangel der Geſundheit vergeſſen zu machen.“ „Ja,“ ſtimmte Ludolf bei, „Kranken kam man leider oft gar nicht helfen, und meiner Mutter, denke ich, iſt ganz beſonders die Gabe verliehen das in ſo hohem Grade zu empfinden. Es ſo das ein Kopliment für Dich ſein, denn es iſt ein herrliche Gabe und ich glaube, daß nur ſehr wenig geſunde Menſchen ſo viel Mitleid für die Kranker haben, wie Du. Stimmen Sie mir da nicht bei gnädige Frau?“ fügte er, zu Frau von Hohenſtei ae hinzu. „O, ſchäme Dich, Ludolf,“ lachte ſeine Mutter „Das nennt man nach Komplimenten fiſchen. Als ob alle Welt Deine blinde Bewunderung für Dein alte Mutter teilte!“ zu beſchäftigen ?“ fragte Frau von Bähringen voll Intereſſe weiter. Uuter Vergiftungser⸗ ſcheinungen erkrankten an Bord des hier eingelan⸗ Eine gerichtsärztliche Unterſuchung bern Tek 7 erſehen le bat 10 uh 9 2 3. 1 Heingungen li 2 f, wfdbf f 2 17 Waſer- u. Abteilung A et Lochen. 1 80 39 ſuvillige l N. der Stadtgeme Eingetrage Kriligt ſic an d 89 30jährigen de Beteiligung höflichf ** orgens am Rat rien kernit gleichzeit Aus 2 ir aer — Schönthil) r nſſten Migliedet f 5 derilgen. — ag; m K dent fa a ig Ad b beſſer als Ar — der 1 4 15 2 ch mein len orlan