daß er wohl geſchlachtet werden muß. Zwei größere fremde Hunde, die ſich früh im Gelände herumtrieben und im Laufe des Tages wieder in der Nähe des blutigen Schauplatzes geſehen wurden, werden wohl die mordluſtigen Beſtien ſein. — Darmſtadt, 29. Mai. Die Familie des Schlachthofdirektors Garth in Darmſtadt iſt an ergiftungserſcheinungen infolge des Genuſſes von Vanillepudding ſeit Sonntag erkrankt. Der 10jähr⸗ ige Sohn und das erſt geſtern erkrankte Dienſtmäd⸗ chen ſind in das Krankenhaus aufgenommen worden, während Dr. Garth, ſeine Gemahlin, ſowie zwei Töchter von 16 und 17 Jahren noch ſchwer krank zu Haus in ärztlicher Behandlung liegen. . — Stuttgart, 28. Mai. Eine rohe Szene am Grabe ſpielte ſich vor wenigen Tagen an dem Stuttgarter Pragfriedhof ab. Es fand die Beerdigung einer in den 20er Jahren ſtehenden Ehe⸗ frau ſtatt. Der Ehemann wohnte in blauem Schlips und rundem Hut der Beerdigung bei. Die Brüder der Verſtorbenen riefen während der Rede des Geiſtlichen dem Ehemann fortgeſetzt die Worte zu: „Mörder, du haſt unſere Schweſter geliefert“, ſodaß der Geiſtliche ſich dieſe Störung ſchließlich verbitten mußte. Als die Trauerfeier zu Ende war, und die Trauerverſammlung vom Friedhof wegging, gerieten die Brüder mit dem verwitweten Ehemann am Friedhofstore in einen erbitterten Streit, der in Tätigkeiten ausartete, die nicht ganz unblutig verliefen. — Aus Schwaben, 25. Mai. Eine er⸗ ſchütternde Szene ſpielte ſich bei der Beerdigung des Veteranen Hampp in Pforzen bei Kaufbeuren ab. Als die Ehrenſalven über dem Grabe ertönten, brach die Gattin des Verſtorbenen plötzlich vom Schlage getroffen zuſammen und war nach kurzer Zeit eine Leiche. — Eßlingen, 28. Mai. Großen Schaden hat in der Umgebung von Eßlingen und der Filial⸗ gemeinden der Raupenfraß an den Steinobſt⸗ und insbeſondere an den Kirſchbäumen, deren ſchöner Fruchtanſatz noch vor wenigen Tagen auf einen reichen Ertrag hoffen ließ, angerichtet. Die Bäume ſtehen teilweiſe faſt völlig entlaubt da. Daß ſich die Zahl der Singvögel, deren Vorhandenſein dem Treiben der Schädlinge wenigſtens einigermaßen ein Ziel ſetzte, von Jahr zu Jahr verringert, macht ſich auch in hieſiger Gegend recht unangenehm fühlbar. — Mainz, 28. Mai. Ein ſchändlicher Streich wurde hier vereitelt. Der Maſchiniſt eines Schraubenſchiffes, der entlaſſen worden war, nahm „O, weshalb mußte ich ihn wiederſehen — dieſen grauſamen See?“ ſchluchzte ſie unaufhörlich. Charles ſtand ſprachlos neben ihr. Erſt nach⸗ dem ihr Schmerz ſich einigermaßen gelegt hatte, ſetzte er ſich zu ihr und hob an: „Fräulein Irmgard laſſen Sie mich wahrer Freund ſein. Sie fürchteten den wiederzuſehen; ich begreife ihre Gefühle, aber Sie müſſen dieſe Scheu zu bekämpfen ſuchen. Bannen Sie alle ſchmerzlichen Gedanken, und begleiten Sie mich jetzt an den See. Wollen Sie.“ „Ja, vielleicht iſt es das Beſte,“ erwiderte ſte. „O, zürnen Sie mir nicht, daß ich Ihnen ſo viele Unruhe bereite.“ Sie gingen zuſammen die ſchön gepflegten Wege hinab, bis ſie ſich dem hellen, klaren Gewäſſer näherten. Irmgard zitterte heftig. Arm zur Stütze. Es war ein großer, tiefer See, von Weiden umgeben, deren Zweige ſich bis hinab in das Waſſer neigten, und teilweiſe mit Schilfrohr und Waſſerlilien bedeckt. Der frühere Schloßher von Stratfield war ſtets ein großer Liebhaber vom Rudern geweſen und hatte ſich immer mehrere Gondeln gehalten. Nach dem Unglücksfall war die Idee aufgetaucht, den See zuzuſchütten, aber noch nichts war bislang dafür getan worden. f Als beide den Uferrand betraten, ſtützte das 70 0 Mädchen ſich ſchwerer auf ihres Begleiters rm. Es war ein heller Sommermorgen; die gol⸗ denen Sonnenſtrahlen glitzerten im Waſſer und ließen es hier und da leuchten wie eine dunkelrote Feuerfläche. Das Gewäſſer war leicht bewegt, die klaren Wellen küßten die Waſſerlilien und erſtarben unter Ihr See Charles bot ihr den aus Rache gegen den Kapitän des Schiffes an dem Dampfkeſſel und der Maſchine des Schiffes Mani⸗ pulationen vor, die, wenn das Schiff unter Dampf gekommen wäre, zur Exploſion des Dampfkeſſels und eventuell zum Untergang des Schiffes geführt hätten. Der Maſchiniſt wurde verhaftet. — Berlin, 28. Mai. Hinter der Geſchütz⸗ gießerei in Spandau wurde der ſeit dem 19. Mai. vermißte Burſche des Rittmeiſters von der Recke, der Ulan Robert Benske, im Waſſer tot aufgefunden. Die Obdukation der Leiche ergab, daß der Ulan einen Stich in das Schlüſſelbein erhalten hat, durch den dieſes brach. Auch andere Knochenbrüche zeigten von Gewalttätigkeiten. Es wird vermutet, daß Benske, der mehrere Liebſchaften unterhielt, von einem Nebenbuhler ermordet oder im Streit erſchlagen und als Leiche ins Waſſer geworfen worden iſt. — Kattowitz, 28. Mai. Die Kriminal⸗ polizei entdeckte in der Wohnung des Bergmannes Pielarek in Resdzin eine große Falſchmünzerwerk⸗ ſtatt. Eine Anzahl Formen und Münzen wurde beſchlagnahmt. Die ganze Familie und mehrere Komplizen wurden verhaftet. — Leipzig, 28. Mai. Geſtern wurde in Meuſelwitz der 24 Jahre alte Schloſſer Lenſch ver⸗ haftet. Seiner Braut, mit der er ſich entzweit hatte, hatte er gelegentlich mitgeteilt, daß er am 16. Dezember v. J. in Leipzig den Raubanfall auf den Geldbriefträger Rübler verübt hatte. Rübler war damals von Leuſch niedergeſchlagen, ſchwer ver⸗ wundet und um 1000 Mark beraubt worden. — Halle, 29. Mai. Bei Sachſa entgleiſte am 28. d. Ms. infolge Schienenbruches der Früh⸗ zug der Harzquerbahn. Die Maſchine rollte eine Böſchung hinunter, vier Wagen entgleiſten. Der Lokomotivführer und der Packmeiſter wurden verletzt. — Wittenberge, 28. Mai. Der 34jähr⸗ ige Arbeiter Gottſchalk, der in der Möbelfabrik von Ulrich beſchäftigt und als rapiater Menſch bekannt war, hat heute morgen den Werkmeiſter Döhring von der genannten Firma hinterrücks erſchoſſen und dann ſich ſelbſt durch einen Schuß getötet. Beide waren Familienväter. — Paderborn, 28. Mai. Bei dem heut⸗ igen Schießen der erſten Abteilung des Feldartillerie⸗ Regiments aus verdeckter Stellung traf, wie das „Weſtf. Volksbl.“ meldet, infolge ſeitlicher Abweich⸗ ung ein Schrappnel ein zum Ziehen der beweglichen Ziele beſtimmtes Geſpann. den herabhängenden Weidezweigen. Alles war ſo ſchön, ſo ruhig, ſo friedlich. Und doch jenen verräteriſchen Tiefen hatten der Herr der Beſitzung und ſein junger Erbe ihren Tod ge⸗ funden. Der Baronet fühlte, wie das junge Mädchen an ſeiner Stelle in allen Gliedern zitterte, und führte ſie zu einer nahen Mosbank. „Armes Kind,“ ſprach er teilnahmsvoll, „ſetzen ſie ſich nieder und laſſen Sie ihrem Schmerze freien Lauf.“ Aber keine Träne entquoll ihren blickenden Augen; mit dem der Ausdruck unſag⸗ barer Sehnſucht waren ſie auf das ſonnenbeleuchtete Waſſer gerichtet. „Sir Charles,“ ſagte ſie nach einer Weile, „wiſſen Sie, wie das Unglück geſchah?“ „Das iſt uns allen ein Geheimnis,“ erwider⸗ te Charles. „Onkel Alexis und Vetter Albert verließen eines Morgens das Herrenhaus, um eine Stunde auf dem See zu rudern. Als ſie nicht wiederkehrten und die Diener ausgingen, um nach ihnen zu ſuchen, fanden ſie das Bot umgeſchlagen auf dem Waſſer treiben. Man ſuchte weiter und fand die Leichen von Vater und Son!“ Stöhnend rang ſie die Hände. „Wo fand man ſie?“ fragte ſie nach einer kleinen Weile mit leiſem, faſt unhörbarem Tone. „Gerade in der Mitte, wo der See am tief⸗ ſten iſt,“ entgegnete Charles. „Durch irgend welchen Zufall muß das Bot umgeſchlagen ſein, doch bleibt es ein Rätſel, daß die beiden kräftigen Männer ſich nicht haben retten können.“ „Onkel Alexis war hilflos!“ rief ſie. „Ich habe oft ſagen gehört, daß er nicht baden konnte, weil er, ſobald er in ein kaltes Waſſer kam, vom Krampf erfaßt wurde.“ 955 Ein Mann wurde ge⸗ tötet, zwei ſchwer verwundet, zwei Pferde wurden 3 75 in traurig bleich. „Aber Vetter Albert war, wie man mir er⸗ 5 getötet. Die verunglückten Mannſchaften gehören dem 59. Artillerieregiment an. — Hamburg, 28. Mai. Die von Bremen hier eingetroffenen engliſchen Journaliſten machte zunächſt eine Rundfahrt durch die Stadt. Am Hafe nahm der Tender „Willkommen“ die Gäſte auf und brachte ſie nach einer Rundfahrt durch der Hafen zu dem im Kuhwärder⸗Hafen liegende Dampfer „König Friedrich Auguſt“, einem der ſchön ſten Schiffe der deutſchen Handelsflotte. — Ar Bord des Dampfers begrüßte Generaldirektor Balli jeden einzelnen der Gäſte. Bei dem Frühſtück, welches ſich an die Beſichtigung des Dampfers anſchloß brachte Miſter Brimelow (Evening News) Boſty den Dank der Journaliſten zum Ausdruck und ſchloß n mit einem Hoch auf die Hamburg⸗Amerika⸗Linie und Generaldirektor Ballin. An Bord der „Will kommen“ begaben ſich nach dem Frühſtück die Gäſte nach den Landungsbrücken und ſetzten, am Bismarck Roland⸗Denkmal vorbei, die Rundfahrt durch die die Stadt fort. Nach einer Alſter⸗Spazierfahrt folgten die engliſchen Journaliſten nachmittags eine Einladung des preußiſchen Geſandten v. Heyking zum Tee. Gegen halb 8 Uhr fand in den Prunk räumen des neuen Rathauſes ein feſtlicher Empfang ſtatt, woran auch der preußiſche Geſandte v. Heyking Generaldirektor Ballin, der engliſche Generalkonſul Ward und viele Mitglieder der Bürgerſchaft teil nahmen. Nach dem fand eine Feſttafel im Kaiſer⸗ ſaal ſtatt. Im Verlaufe des Feſtmahls hielt Bürgermeiſter Dr. Stammann eine allerſeits ſehr gut aufgenommene Anſprache, wobei er auf die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen England und Deutſchland hinwies und mit einem Hoch auf die Vertreter der engliſchen Preſſe endete. Der Platz vor dem Rathaus wurde durch elektriſche Schein⸗ werfer vom Turme des Rathauſes aus erleuchtet. Gegen 11 Uhr traten alle Feſtteilnehmer auf den Balkon. Die Kapelle ſpielte die Nationalhymnen Deutſchlands, Englands und Hamburgs. Es wurde ein Hoch auf die Staatsoberhäupter ausgebracht — Berlin, 29. Mai. Die zum Gegenbe ſuch in Deutſchland eingetroffenen engliſchen Jour⸗ naliſten ſind am Mittwoch mittag nach Beendigung ihres Aufenthaltes in Bremen und Hamburg Berlin angekommen; die den engliſchen Gäſte ii den beiden Hanſaſtädten bereitete Aufnahme wa eine ebenſo ausgezeichnete wie herzliche. 200 zählte, ein guter Schwimmer,“ ſprach er. „Ich glaube, der Arme iſt bei dem Verſuch, ſeinen Vater zu retten, ums Leben gekommen.“ Plötzlich leuchtete es in des jungen Mä dunkeln Augen auf, aber ſie erwiderte nichts. Nach wenigen Minuten fragte ſie: „An welchem Tage geſchah das Unglück „Am dritten Mai, antwortete Charles. Von neuem rang ſie die Hände und mur⸗ melte einige Worte, die er jedoch nicht verſtehen konnte. Als ſie den Kopf wieder erhob, erkannte er ſie kaum wieder; alle Farbe war aus ihrem Ge⸗ ſicht gewichen; bis zu den Lippen war ſie toten⸗ Welch ſeltſamen Kontraſt bildete dieſes ſchmerzdurchwühlte Geſicht mit der lächelnden Welt, ringsum; das ſonnige Waſſer, das grüne Laub, die weißen Lilien, die duftenden Blumen, alles war ſo herrlich und voll fröhlichen Lebens. Und dieſes Mädchen, in dem Rahmen dieſer Umgebung, — ſie ſchien mehr tot als lebendig. Eine zeitlang verweilten beide in tiefem Schweigen. „Fräulein Irmgard,“ begann Charlas endlich wieder, „Sie täten beſſer, jetzt heimzukehren. Sie haben ſich unmutig überwunden, doch Sie dürfen ſich nicht zu viel zumuten.“ Wie ſehr ſie ſich überwunden, ahnte der junge Baronet nicht. Er hatte ja keine Ahnung, welcher Gram in ihrem Herzen brannte. Sie ſtand auf und ſchritt neben ihm her. Beſorgt ſchaute er ſie an. Die tötliche Bläſſe, ihres Antlitzes war almählich geſchwunden, doch aus ihren Augen ſprach ein Weh, ein Kummer, der ihn tief ſchmerzlich berührte. Als beide ſich von dem See abwendeten, hörte blaſſe, Charles ſie ſeufzten: band d. Fabr und Arbeite. Zahlſt am Sonntag, den Somme a in müſtaliſcen und , dune Mitwirkang Aben ekrede gehalten de kältritt 10 Pfenn * 43 N 8 2 tem Dr. 1 „. nge Jollen, Hofrat dr N Aider trfolgreiche 515 leit Augſtgefl 1 Jah Augſtgeſühl, 3 . Spina. rita a ae, Alaſenſſ g Wen Meint 41 10 Och. Sch Manne * Geöffnet ron 9 ittige“