1907 en fan 2 5. Mai! Uhr beginnend; im Re ö neun de von neuem auf erpachtet. erteilt Güterauf ſſche ) in Ldenbun. 1 m, den 23. Na 19 h ageliſche Kollek ters Befanguerſß vnd Baßenſ Abend halb 9 I r des Gaſthauſes; zum vierteljährliche eder verſammlin Tagesordnung: huung des 1. Quartz zriges Stiftungsſeſt de dungen. hiedenes. reiches Erſcheinen bitt Der — Der Vu zball⸗Clif burg. — Gegr. 1903. Samstag, abends 9] rſammlung wozu wir unſere da mit der Bitte, bal ch zu erſcheinen, einen Der Vorſen deſſert augenblicklich ſchwache Suppen, huillon, Saucen, Ge müſe, Salate u. ſ. w. Uerzel lig abzugeben. f 5 2. Stenz, A Droge 5 üben pflau aufen. und buchene Feu en. erm die gugcen v 1. Juni eine Mäd ädchan Peiteſch. 5 rde. bitt 1 igten Zuſpruc an au Eliſe Hern fe ſchlaſſtelag n bei Gch. Vel n ge og. 5 um 8 . Preis vierteljährlich Mark! Redaktion, Druck und Verlag der Nachf. Ludwig Nerlinger. 1 jeden Dienstag und Freitag Abend. 5 Hofbuchdrucherei Karl Molitor, Ladenburg. 5 a 0 Geschäfts und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Bei größeren Aufträgen Rabatt. Wirkſames Suse Zorgan. — ie Friedenskenferenz und die Konkurrenz der Nulturvslker. Die Friedenskonferenz im Haag hat einen ſo ngen und dicken Schatten vorausgeworfen, daß viele nervöſe Leute vor demſelben ſchier erſchrocken ſind. Der dunkle Schatten, erzeugt aus unmöglich zu erfüllenden Forderungen und Hoffnungen, war auch Schuld, daß man zumal in England und Deutſchland eine Zeit lang die künftige Entwickel⸗ ung der Dinge nur noch ſchwarz ſah. Aber nicht mehr unerfüllbare Wünſche oder ehrgeizige Beſtreb⸗ ungen ſind heutzutage maßgebend für die Politik der Völker und für die Entſcheidung der Friedens⸗ oder Kriegsfrage, ſondern die Bahnen der Politik jedes modernen Staates werden von ſehr ernſten realen Intereſſen vorgeſchriebeu, und die Zeiten der Napoleons erſter und zweiter Klaſſe, die zweimal verſuchten, mit kecker Hand und dem Ehrgeize eines leicht erregbaren Volkes in die Speichen des ehernen Rades der weltgeſchichtlichen Entwickelung einzu⸗ greifen, ſind gründlich vorüber, wenn in der Welt nicht etwa der zunächſt unwahrſcheinliche Fall ein⸗ tritt, daß ſich auf dem Boden einer großen Revo⸗ lution ein neuer Volksheld und Eroberer entwickelt. Jedenfalls wird aber auch die Arbeit der Friedens⸗ konferenz von realen Intereſſen geleitet werden, ſonſt würde ſie enden wie das Hornberger Schießen und Berge würden kreiſen um ein Mäuslein zu gebären. Die Konkurrenz der Kulturvölker muß und wird naturgeſetzlich bleiben, da ſie im beſten Sinne doch der notwendige Wettkampf um die beſte Leiſtung der Kulturarbeit iſt. Will alſo die Friedenskon⸗ renz etwas Erreichbares und Nützliches leiſten, ſo ird ſie ſich auf der einen Seite zu hüten haben, r naturgemäßen Konkurrenz der Kulturvölker künſt⸗ che Bahnen vorſchreiben zu wollen oder ihr gar e in den 5 70 8 Die Friedens⸗ Der Erbe von Stratſield. Novelle von J. „Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Sie war kaum zwei Monate dort, als das Unglück ſich hier ereignete. Sie ſchrieb an mich und bat Ich erwiderte ihr, daß ſie a ich um meinen Rat. IJ 5 es e wan Erachtens am beſten tue, vorläufig bei ihrer reundin zu bleiben, bis ich die Angelegenheit hier mit Ihnen geordnet haben würde?“ „Sie ſagen, ſie ſei mittellos und heimatlos?“ agte Charles. „Das iſt ſie in der Tat. Der Herr Baronet zog ſie zu einer verwöhnten, vornehmen Dame. ch zweifle, daß das arme Kind auf irgend welche eiſe ihren Lebensunterhalt ſelbſt zu verdienen im tande wäre. Das Schickſal iſt hart mit ihr ver⸗ hren.“ i „Ich will für ſie tun, was mein Onkel für ie getan haben würde,“ entgegnete der junge Baro⸗ net. „Ihre Heimat ſoll hier bei meiner Mutter und mir ſein, bis ſie verheiratet, und ich will ihr eine Ausſtattung geben, wie mein Onkel, wenn er och lebte, ſie ihr hätte nicht reicher zukommen laſſen nnen.“ „Sie ſind großmütig, Herr Baronet“, r. Right. „Ich bin chloßherr ernſt. ſprach junge meines ſprach der Beſitztum nur gerecht“, „Mit dem dieſem Sinne mag die Konferenz Nicola. 7 konferenz kann aber ſehr wohl dahin wirken, daß dieſe Konkurrenz ſich mehr und mehr in ethiſchen Bahnen bewegt, daß jedes Kulturvolk dem anderen ſeine Daſeinsberechtigung, ſeine Freiheit und ſeine Entwickelung voll und ganz läßt, weil jedes rechte und große Kulturvolk ſeine Nachbarvölker zum Aus⸗ tauſch der Kräfte und Leiſtungen im Handels⸗ und Weltverkehre und vor allen Dingen zu ſeiner An⸗ regung, zu ſeinem eigenen Fortſchritte und zu ſeiner Verjüngung braucht. Die ſtaatsmänniſche Weisheit des alten Roms, wie ſie ſich zur Zeit der Kriege mit Carthago in dem ſtändigen Ausſpruche des Senators Cato offenbarte „Ceterum censeo Car- thaginem esse delendam“ iſt in der modernen Zeit durchaus verfehlt, weil ſie im Widerſpruche ſteht mit dem Geiſte der Humanität und Brüder⸗ lichkeit, den das Chriſtentum und die Kultur in Europa in jahrhundertlanger Arbeit geſchaffen haben. Ein großer Verdienſt der Friedenskonferenz der Mächte würde daher darin beſtehen, darüber noch klarere Anſchauungen und Grundlagen zu ſchaffen, was für Rechte und Freiheiten jeder Staat auch gegenüber den anderen Staaten hat und was für Hinderniſſe zu beſeitigen ſind, damit die natürliche Konkurrenz der Kulturarbeit aller Staaten ungehin⸗ dert walte und keine Konflikte im Kampfe wider⸗ ſtreitender Intereſſen entſtehen. Die nötigen Ver⸗ teidigungsmittel für ſeine Freiheit und Selbſtändig⸗ keit in Heer und Flotte muß jeder Staat nach ſeinem eigenen Ermeſſen ſich ſchaffen und halten können, aber die ſtaatsmänniſche Einſicht wie auch die Humanität und Nächſtenliebe müſſen doch auch erkennen laſſen, daß es über die Fragen der Rüſtungen und der Landesverteidigung hinaus noch viel wichtigere Faktoren gibt, welche den Fortſchritt und die Wohlfahrt der Völker begründen, und in wenigſtens auf⸗ klärende Arbeit vollbringen. Onkels habe ich auch ſeine Wünſche und Verpflich⸗ tungen zu übernehmen.“ „O, ich vermag Ihnen nicht zu ſagen, wie froh ich bin“, lautete des Anwalts Antwort. „Ich war zu des verſtorbenen Herrn Baronets Lebzeiten viel hier im Hauſe und hatte großes Intereſſe an der kleinen Irmgard.“ „Schreiben ſie ihr noch heute, daß nichts für ſie hier anderes ſein ſoll. Ich will ihr Beſchützer, Schloß Stratfield ſoll ihre Heimat ſein. Sie ſoll dasſelbe Entgegenkommen, dieſelbe Aufmerkſamkeit hier finden, wie ehemals, und meine Mutter wird ihr eine wahre Freundin ſein. Schreiben Sie das alles von mir, wie auch, daß ich meine Pflicht als Vormund, ſobald ſie zurückkehren kann, antreten möchte. Wie alt iſt Miß Alſon?“ „Etwa zwanzig Jahre!“ lautete die ruhige Antwort „Zwanzig Jahre!“ wiederholte Charles er⸗ ſchrocken. „Ich glaubte, ſie wäre noch ein Kind!“ „Macht ihr Alter irgend welchen Unterſchied in Ihren Entſchließungen?“ fragte Dr. Right. ernſt. O, nein, verſetzte der Baronet verwirrt. „Ich werde handeln, wie ich geſagt habe. die Hei⸗ mat der Waiſe ſoll bei meiner Mutter und mir ſein. Bitte, ſchreiben Sie noch heute an Miß Alſon!“ Nachdem der Anwalt ſich verabſchiedet hatte, ſtand Charles noch eine Zeitlang träumeriſch, ehe er ſich zu ſeiner Mutter begab um ihr die wunderbare Geſchichte zu erzählen. 8 Ladenburg, 28. Mai. Zur Feier Fahnenweihe des Kriegervereins Ladenburg (E. V.) war am Sonntag unſer Städtchen reich Böllerſchüſſe kündeten am Samſtag abend das Feſt an und gegen 9 Uhr geſchmückt und beflaggt. marſchierte der Kriegerverein mit Fackeln und Lampions unter dem Klange der hieſigen Feuer⸗ wehrkapelle nach dem Kriegerdenkmal. In des Vereins, Herr Bechtold, nieder. Ein dreifaches Hoch auf das Vaterland ſchloß die mit großem Beifall aufgenom⸗ mene Anrede, worauf die Muſik die Weiſe des Liedes: „Deutſchland, Deutſchland über alles“ ertönen ließ, was den Schluß des erſten Aktes welchem noch eine gemüt⸗ des Feſtes bildete, liche Zuſammenkunft Sonntag morgen 6 Uhr im Adler folgte. Am die auswärtigen Vereine abgeholt, welche in ſehr großer Zahl erſchienen. Die Aufſtellung des Feſt⸗ zuges erfolgte in der Bahnhofſtraße und bewegte ſich derſelbe nach allerdings großer Verſpätung um 3 Uhr durch verſchiedene Straßen unſerer Stadt nach dem Feſtplatz, welchen der ſtädtiſche Turnplatz bildete. Da mehrere auswärtige Vereine mit Muſik erſchienen war der Feſtzug ſehr belebt und hiſtoriſch geſchmückt war derſelbe durch die drei Vorreiter mit der Stadt⸗ Das Programm des reichhaltigen Feſtaktes fahne. wurde durch einen Feſtmarſch von der Feuerwehr kapelle (Dirigent Herr 5 W. Hertel) eröffnet. Schutzgeiſt“ und „Steh welche von Herrn Die beiden Geſamtchöre „O feſt du deutſcher Eichenwald“, „ 1 0 5 wurden, waren ſehr gut Die Matrone war 5 5 ſich vor n über dieſes unerwartete Ereignis. „Wie hübſch wird es ſein, ein junges leb⸗ haftes Element im Hauſe zu haben“, ſprach ſie 0 freudig. „Jedenfalls wird die Herkunft bringen,“ bemerkte Charles, ohne zu ahnen, welche prophetiſchen, Worte er ſprach. Nach einer Pauſe begann er von neuem: „Da Miß Alſon in einigen Tagen hier ein⸗ treffen kann, ſo ſorgſt Du wohl dafür, daß die Haushälterin ihre Zimmer in Ordnung bringt? Sie muß auch ein beſonderes Wohnzimmer für ſich haben!“ „Laß mich nur arrangieren“, antwortete die „Sie ſoll hier alles ſo ſchön und behaglich finden, als wäre ſie die Herrin die⸗ Ich werde ſelbſt nach allem ſehen. So weit es in meinen Kräften liegt, ſoll ſie keinen Baronin lebhaft. ſes Hauſes. Unterſchied gegen früher empfinden.“ Damit verließ die brave Frau das Gemach und Charles hatte Muße, über die kommenden Er⸗ eigniſſe nachzudenken. Was machte ſein Herz noch ſo ſtürmiſch zu pochen, ſeitdem der Anwalt ihm die Kunde dieſes dieſes Morgens gebracht hatte. 5 Zweites e 22 einer klaren, ſehr ſchönen Anſprache gedachte der Vorſtand der Krieger von 1870/1 und legte zum Zeichen des ehrenden An⸗ denkens an dieſelben einen Kranz am Denkmal war Tagreveille und im Laufe des Vormittags bis Nachmittags wurden des jungen Mädchens eine große Veränderung in unſer Leben