— Edingen, 6. Mai. Zum 1. Badiſchen Zimmerſtutzen⸗Schützenbundes⸗Schießen in Edingen, welches in dieſen Tagen ſtattfindet, iſt als Haupttag der 12. Mai auserſehen, an welchem außer Carou⸗ ſell und Schaubuden unter Regie des Schützenvereins Edingen ein Scheibenſtand für alle Beſucher errichtet wird, in welchem eine Anzahl Preiſe für die beſten 3 Schuß gewonnen werden können. Außer allerlei Volksbeluſtigungen iſt an dieſem Tag während des Nachmittags großes Garten⸗Konzert und abends Preisverteilung für am Bundesſchießen konkurrierende Schützen, ebenſo hieran anſchließend Feſtball vorge⸗ ſehen. — Die große Zahl der zum Bundesſchießen eingegangenen Meldungen beweiſt, welches Intereſſe man dem immer mehr ſich einbürgernden Zimmerſtutzen⸗ ſchießen entgegenbringt und läßt, da faſt von allen in⸗ tereſſierten größeren badiſchen Städten Schützen gemeldet ſind, recht ſcharfe Konkurr enz erwarten. Der Feſtplatz iſt im Wirtsgarten der Edinger Aktienbrauerei. Die Brauereiwirtſchaft die mit ihrem weit ausgedehnten ſchattigen Biergarten am Bahn⸗ hofe liegt, bietet mit ihren Gartenteraſſen direkt am Neckarufer eine wundervolle Ausſicht auf die Berg⸗ ſtraße. Schon dies dürfte manchen dazu bewegen am 12. Mai den Feſtplatz zu beſuchen, Wirt und Feſtleitung werden ſicher das aufbieten, was in ihren Kräften ſteht. — Mannheim, 5. Mai. In dem Etab⸗ liſſement der Aktien⸗Geſellſchaft für Seilinduſtrie in Neckarau hat ſich am Samstag ein ſchwerer Unglücks⸗ fall ereignet. Ein 17 Jahre alter Arbeiter aus Ketſch war mit dem Reinigen einer noch in Beweg⸗ ung befindlichen Maſchine, die zwei rotierende Walzen enthält, beſchäftigt. Der junge Mann griff mit dem rechten Arm in die Maſchine und beugte dabei 5 5 0 ſch „ andere im Unterſchenkel. auch den Oberkörper hinein. Plötzlich wurde er erfaßt und die Maſchine riß ihm buchſtäblich den Kopf aus dem Leibe heraus. eintrat, iſt ſelbſtverſtändlich. — Heidelberg, 2. Mai. Die Wieder⸗ eröffnung der Perſonenfahrten auf dem Neckar zwiſchen Heilbronn⸗Eberbach⸗Heidelberg⸗Mannheim iſt auf den 9. Mai (Chr. Himmelfahrt) feſtgeſetzt. Nähere Auskunft über Sonderfahrten uſw. erteilt die Direk⸗ tion in Heilbronn. — Plankſtadt, 6. Mai. Der Landwirt Georg Wacker IV. von hier wollte heute früh bei dem hieſigen landwirtſchaftlichen Ortsverein Dorfſtreu ausladen. Das Pferd ſcheute bei der Güterſtation Daß der Tod ſofort Schwetzingen und Wacker geriet unter den geladenen e 885 über 5 hinwegging und ihm den „Mein Haſſo, flüsterte die alte Dame freudig, „Du brauchſt aus Deinem Herzen kein Geheimnis zu machen; ich weiß, was in Dir emporblüht, und ich danke dem Himmel dafür.“ „O, Du gutes, treues Mütterchen; ja ich wußte, daß dieſe Wahl auch Deine Zuſtimmung haben würde, und ich bin Dir ſo dankbar —“ Olga fühlte ſich heute ſo ſeltſam erregt. Der innige Blick jener ernſten Männeraugen ließ eine ſüße, leiſe Glücksahnung in ihr aufblühend aber das klopfende Herz durfte dieſer Fata Mor⸗ gana nicht nachhängen, mußte das neuerwachende Empfinden niederzukämpfen, um nicht undankbar und 1 zu ſein gegen ihre mütterliche Freun⸗ in i Sie hatte ſeit dem Sommer Kapitän Leutmann nicht mehr geſehen, aber früh, wenn ſie in das Wohnzimmer der Majorin trat, um Staub zu wiſchen, blieb ſie mit aufleuchtenten Augen vor ſeinem Bilde ſtehen; ſie ſah die hohe Geſtalt vor ſich, vernahm die klangvolle Stimme — und erkannte inter wonnigem Schauer, daß ſie ihn liebe! Nur einmal kommt dies berauſchende Glück ins arme Menſchenherz, und derjenige, der es empfindet, wird es nie mehr vergeſſen. Aber ſie, Olga, weinte bitterlich als ſie erkannte, wie es um ihr Inneres ſtand. „Mutter,“ ſagte der Kapitän ernſt, „ich habe noch eine Nachricht für Dich, welche Dich betrüben wird. Ich bin für ſechs Monate auf ein Kadetten⸗ ſchiff an die nordamerkaniſche Küſte kommandiert.“ Erſchrocken blickte die Majorin zu ihrem Sohne auf, Tränen traten in ihre Augen, doch ſie ſagte kein Wort; ſie war eine Soldatenfrau und ⸗mutter. „Es ſind nur ſechs Monate, Mama,“ fuhr Haſſo fort, zärtlich ihre Wange küſſend; mach' es mir nicht ſchwer — Olga bleibt ja bei Dir. Zum erſten Male nannte er dieſen Namen, linken Oberſchenkel brach 15 die Arme ſchwer ver⸗ letzte. Der Mann wurde ſofort in das Spital Schwetzingen transportiert. — Hochhauſen, (A. Wertheim) 5. Mai. Heute wurde das ſeit Montag vermißte dreijährige Kind des Landwirts JoſephBaier als Leiche in der Tauber gefunden. — Villingen, 3. Mai. Letzter Tage hat hier ein auf Beſuch weilender 14jähriger Knabe aus Schwäbiſch⸗Gmünd eine mutige Tat vollbracht, indem er ein 4 Jahre altes Mädchen, das in den Gewerbe⸗ kanal geſtürzt und ſchon bewußtlos war, unter eigener Lebensgefahr aus dem Element rettete. Der Großh. Landeskommiſſär hat dem tapferen Knaben öffentliche Anerkennung ausſprechen laſſen. — Schönau i. W., 5. Mai. Auf eine eigentümliche Art mußte ein in einem hieſigen Gaſt⸗ haus bedienſtetes Mädchen, im blühenden Alter ſein Leben laſſen. Dasſelbe hatte im Kopfe eine ſogen. „Aiße“, welcher ſehr wenig Beachtung geſchenkt wurde. Es ſtellten ſich unſägliche Kopfſchmerzen ein, die das Mädchen zwangen, ins hieſige Spital zu gehen. Die ärztliche Unterſuchung ergab eine Eiteranſammlung im Kopf, von dem unſcheinbaren Ding herrührend. Die ganze Kunſt der Aerzte ver⸗ mochte nicht, das Leben des jungen Mädchens zu retten. — Atzenbach i. W., 3. Mai. Geſtern abend kam der hieſige 63 Jahre alte verwitwete Fabrikarbeiter Joſeph Rümmele ſtark angetrunken nach Hauſe. Auf der Laube des zweiten Stockes ſcheint er ſich über die Brüſtung hinausgelehnt und das Gleichgewicht verloren zu haben. Er ſtürzte ab und brach beide Beine, das eine im Ober⸗, das Auch am Hinterkopf erlitt er ſtarke Verletzungen. — Kin denheim, 3. Mai. Ein gräß⸗ licher Unfall rief hier große Aufregung hervor. Heute mittag hantierte der 52 Jahre alte Hein⸗ rich Vogt, der ein großer Waffenliebhaber iſt, mit einem ſeiner Gewehre. Plötzlich ging ein Schuß los und traf den gerade vorübergehenden Bruder Adolf Vogt, aus nächſter Nähe gerade in den Kopf, ſo⸗ daß der Tod alsbald eintrat. Heinrich Vogt iſt Junggeſelle, Bäckermeiſter Adolf Vogt war dagegen in kinderloſer Ehe verheiratet. — Niedermarsberg (Weſtfalen), 6. Mai. Auf dem um 3 Uhr nachmittag von hier und nach Kaſſel abgehenden Perſonenzug 6.15 wurde in der Nähe von 1 aus dem Eitzug 186 ein Revol⸗ und ſeine Mutter nicte 9 liebevoll zu, während ein ſchwaches Lächeln auf ihre Lippen zurückkehrte. „Geh mit Gott, mein geliebter Sohn,“ ſagte ſie leiſe, „es iſt ſo ſchwer, Dich ſchon wieder fort⸗ zulaſſen.“ Das Dienſtmädchen trat ins Zimmer. „Ein Telegramm für den Herrn Kapitän.“ Haſtig erbrach Leutmann die Depeſche. „Kom⸗ men Sie ſogleich. Brauche treue Hilfe Martin. Das Papier entſank Haſſos Händen. Be⸗ fremdet, faſt erſchrocken ſah er ſeine Mutter an. „Was bedeutet das, Mama? Was will der General von mir?“ „Ich weiß es nicht, mein Sohn,“ antwortete die alte Frau reſigniert, „aber Du mußt noch heute reiſen; nur ein zwingender Grund kann den alten Mann vermocht haben, Dich zu rufen. „So will ich raſch telegraphieren,“ meinte der Kapitän, ſich erhebend; ich bin in zehn Minuten zurück.“ „Alſo wieder ein Aufſchub,“ ſeufzte die Ma⸗ jorin, als ſie allein geblieben, „und ich hoffte ſchon, ſie beide endlich glücklich zu wiſſen.“ Als der Kapitän zurückkehrte, fand er ſeine Mutter nicht im Salon, nur Olga, welche träu⸗ meriſch unterm Criſtbaum ſtand; ſie hatte Tränen in den blauen, lieben Augen und ihre Hände waren verſchlungen. Aus den Falten der gegenüberliegenden Tür⸗ portüre ſchaute Fuſchinis braunes Geſicht beobachtend herüber. „So iſt mir das Feſt wiederum geſtört,“ rief Leutmann erregt und trat zu dem jungen Mädchen ihre Hand ergreifend, „und gewiß durch jene Frau, welche ſein unſeliges Geſchick in meinen Weg führte.“ „Herr Kapitän,“ meinte Olga ſanft, „Sie tun es um des alten Generals willen, der Ihrer bedarf.“ berſchuß abgefeuert. Die Kugel bh einen Abteil 3. Klaſſe, in dem 2 Perſonen ſaßen und ſtreifte den Hut eines Herrn. In dem Zuge befand ſich zufällig der Betriebsinſpektor aus Warburg, der in Scherfede telegraphiſch anordnete, daß der Zug 186 in Beſtwig angehalten und dort nach dem Täter recherchiert werden ſoll. — Bretten, 6. Mai. Der 36 Jahre alte Pflugwirt Karl Lindenmann jg. beging am Samstag die Unvorſichtigkeit, ſich einen Zahn ſelbſt auszuziehen. Er bekam Wundfieber und ſtlürzte ſich im Fieber in der Nacht auf Sonntag aus dem Fenſter ſeiner im 2. Stock gelegenen Wohnung, wodurch er ſo erhebliche Verletzungen davontrug, daß er lt. „Br. Wchbl.“ bald darauf ſtarb. — Magdeburg, 6. Mai. Auf der Chauſſee von Heyrotsberge ſauſte in der vergangenen Nacht ein Automobil in eine Menſchenmenge hinein, wo⸗ durch etwa 20 Perſonen Verletzungen erlitten. Einer der Verletzten, der Sohn eines Direktors aus Buckau, iſt bereits geſtorben. Der Chauffeur und die Inſaſſen des Automobils wären beinahe gelyncht worden. — Hongkong, 3. Mai. In Canton iſt geſtern abend ein Pulvermagazin explodiert. Ins⸗ geſamt 21 Leichen wurden bis jetzt gefunden. Die Zahl der Verletzten beträgt etwa 100. 15 Gebäude wurden vollſtändig zerſtört, über 100 ernſt⸗ lich beſchädigt. Die hiſtoriſche fünfſtöckige Pagode wurde ebenfalls leicht beſchädigt. Ein etwa 200 Fuß langes Stück der Stadtmauer wurde zerſtört. — Hongkong, 3. Mai. Die geſtrige Exploſion des Pulvermagazins in Canton iſt an⸗ ſcheinend durch eine Unvorſichtigkeit des dienſthaben⸗ den Offizieres hervorgerufen worden, denn man hat ſeine Leiche mit einer Tabakspfeife in der Hand gefunden. Nach neuerer Meldung beträgt die Zahl der bet der Exploſion Verletzten mehrere Hundert. Litterariſches. Strafgeſetzbuch für das Deutſche Reich. Neueſte Faſſung. — Preis: Mk. 0,60. Verlag L. Schwarz & Comp., Berlin S. 14, „„ 80. Das Buch enthält die jetzt giltigen Strafgeſetze. Schon wegen ihres handlichen Taſchenformats dürfte die Ausgabe viele Abnehmer finden. „Ich fürchte etwas Entſetzliches. daß ich mich irre. Olga was habe Frau gelitten!“ „Ich weiß es, Herr Kapitän, hat kein Geheimnis vor mir.“ nicht „Und Sie denken darum Ich habe ſtets das wärmſte mir ?“ „Gewiß nicht. Mitempfinden für Sie gehabt.“ „Olga, Sie ſind ein Engel. mich.“ „Aus vollem, warmem Herzen. Weich und innig klangen die Worte an ſein Ohr und er hätte die ſchlanke Geſtalt am liebſten in ſeine Arme genommen und den kleinen, roten Mund geküßt, doch er bezwang ſich männlich. „Und wenn ich wiederkomme, Olga?“ Sie blickte an ihm vorbei nach dem brennen⸗ den Lichterbaum, aber ihre Augen leuchteten ſo glückſelig — er verlangte keine beſſere Antwort. „Der Weihnachtsſtern geht auf in dieſer Stunde,“ murmelte er halblaut, doch ſo daß ſie es hören konnte, Langſam wandte ſie ſich zu dem ſtatt⸗ lichen Mann und ſtreckte ihm ſchüchtern die Hand hin. „Wollen Sie — ihr nicht vergeben, Herr Kapitän, in dieſer Stunde?“ „Nur unter der Bedingung, daß Sie Haſſo ſagen.“ „Was würde Tante von mir denken?“ „Daß ſie ein liebes Töchterchen vom Heiligen Chriſt erhalten ſoll.“ Tiefer noch neigte ſich das blonde Köpfen, daß die leuchtenden Augen nicht ihres Herzens tiefſtes Geheimnis verraten ſollten. „Olga, ich bitte Sie darum!“ „Kommen Sie bald wieder — Haſſo! einem frohen Neujahrstage.“ (Fortſetzung folgt.) Wollte Gott, Tante Marie ſchlecht von Beten Sie für Zu ich durch jene e 75 bin Hagel Seeburg. . 1 benac, del. 5 J., Nn dbl helene 15 1 15 Euncl Ae Nuntag, bn 15. N 9 „ findet im e h eilt ial⸗derwerſan 1 De Tagesordnung l aun gemacht kan, ichlickit der 2 Ta an fen honohrg und Walzen 15 Josef Schäfer inderei, Kicchenſtraß in nig gut erhaltener herd 0 dt cſerne getſſel N Wmfen. Ab f t d die wat wog. Ar billig ; user r. Reigeß N d