e — Karlsruhe, 7. April. Am 3. ds. Mts. kaufte Architekt v. Z. von hier in Schaffhauſen 1 Kilometerheft 2. Kl u. fuhr mit demſelben hierher. Abends in ſeiner Wohnung angekommen, ließ er ſeinen Ueberzieher und in demſelben das Kilometer⸗ heft zu Hauſe und ging noch zu einem Glas Bier vom Hauſe weg. In der Zwiſchenzeit ſtellte ſich ein 24 Jahre alter, mittelgroßer, unbekannter Mann mit ausgeſprochenem bayeriſchen Dialekt, einem Dienſt⸗ mann als Architekt v. Z. vor und beauftragte den Dienſtmann, ihm in ſeiner Wohnung ſeinen Ueber⸗ zieher abzuholen und nach der Bahnhof⸗Reſtauration zu bringen. Der Dienſtmann kam dieſem Auftrag nach; in der Wohnung des v. Z. wurde ihm auch der Ueberzieher anſtandslos ausgefolgt. Auf dem Wege zum Bahnhof kam ihm der vermeintliche v. Z. entgegen, nahm ihm den Ueberzieher ab, durchſuchte die Taſchen, nahm das Kilometerheft an ſich, ent⸗ lohnte den Dienſtmann und ließ den Ueberzieher wieder nach der Wohnung zurückbringen. Erſt als der Geſchädigte nach Hauſe kam, wurde der Betrug entdeckt. — Ludwigshafen, 8. April. Ein Ehe⸗ drama ereignete ſich geſtern nacht hier. Die dort wohnhaften Fabrikarbeiterseheleute Wilh. Trumpf⸗ heller kamen ſpät aus einer Wirtſchaft nach Hauſe und wurden durch einen Wächter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft eingelaſſen. Während bis zu ihrer Heimkunft kein heftiges Wort zwiſchen ihnen gefallen war, gerieten beide in ihrer Wohnung in Streit, der dermaßen ausartete, daß der Ehemann das Meſſer zog und einen Mordverſuch an ſeiner Frau machte. Unter Drohungen ſie totzuſtechen, brachte er ihr drei lebensgefährliche Stiche in das Geſicht und einen an der Kehle bei. Der Täter ſuchte ſich dann ſelbſt die Kehle zu durchſchnei⸗ den. Die Frau iſt fürchterlich zugerichtet. Die beiden Verletzten wurden ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. — Leimen, 5 April. Ein bedauerlicher Unfall ereignete ſich im Hofe der Witwe Franz Krauth hier. Zwei kleinere Knaben beſchäftigten ſich daſelbſt mit Holzzerkleinern, wobei der eine dem anderen zwei Finger von der linken Hand abhackte. Der Arzt mußte die Finger vollſtändig amputieren. — Eine ernſte Warnung für Eltern, Kinder mit ſolch gefährlichen Inſtrumenten hantieren zu laſſen! — Frankfurt a. M., 5. April. Der Taglöhner Georg Wolff, aus dem Kreiſe Friedberg gebürtig, wurde geſtern hier verhaftet, weil er ſich betrunken in der Uniform eines 115ers vom Leib⸗ durch die dichten Büſche, ein Hahn knakte, ein Schuß rollte unter donnerähnlichem Echo durch den Wald, und laut aufheulend ſtürzte die Beſtie zu Boden, alle vier Pranken in die Luft ſtreckend. Vor dem halbtoten Fuſchini aber ſtand Kapitän Leutmann, richtete ihn auf und begann die Wunde zu unter⸗ ſuchen, welche der Unglückliche an der Schulter davon getragen. Nur ein ſchwaches, dankbares Lächeln des Japaners, ein Haſchen nach der Hand ſeines Retters, dann ſank das bleiche Haupt zurück und tiefe Ohnmacht empfing ihn. Er erwachte erſt wieder auf einem ſaubern Ruhelager in einer ja⸗ paniſchen Hütte; an ſeinem Lager ſaß Diakon aus der nächſten Miſſionsſtation und erzählte, wie Kapitän Leutmann ſelbſt Fuſchini hierhergebracht und für ihn geſorgt hatte. Hier ſolle er auch bleiben, bis er ganz geneſen ſei, ſo wollte es der Kapitän Kaum konnte Fuſchine wieder gehen, ſo ſuchte er Leutmann auf, küßte dankend deſſen Hände und bat mit Tränen in den Augen, bei ihm bleiben zu dürfen, er wolle ihm treu dienen bis zum letzten Atemzuge. An Fuſchinis Geiſt waren all dieſe Bilder noch einmal vorübergezogen, als er ſeinen Herrn beobachtete und er murmelte lautlos vor ſich hin: Pamataia ging von mir und ich blieb allein, bis ich ihn fand. Nun weiß ich, weshalb ich noch auf der Welt bin, er ſoll glücklich werden und vielleicht kann ich noch dazu beitragen — er ſoll die Reichtümmer haben, die meiner Geliebten ge⸗ hörten. Er ſoll reicher werden, als der Mikado ſelbſt. Langſam ſchritt Kapitän Leutmann weiter. Er hatte vierzehn Tage Urlaub genommen, um unter Fuſchinis Führung das Wunderland Japan kennen zu lernen. Soeben hatte er ein Paket an Margot auf ein abgehendes Schiff gebracht, um es ſicher befördert zu wiſſen. Das kleine Etui, worin Garde⸗Infanterie⸗Regiment in Darmſtadt auf den Straßen herumtrieb. Er gab an, in einer Wirt⸗ ſchaft ſeine Kleider mit einem Soldaten vertauſcht zu haben. Tatſächlich war die Uniform auf den Namen Oppelt gezeichnet. Man nimmt an, daß ein Gardiſt dieſes Namens fahnenflüchtig iſt. 5 — Aus dem Oden wald, 6. April. Die Nachricht, daß ein Niederliebersbacher Arbeiter na⸗ mens Nik. Kadel den Mörder Gölz aus Mörlenbach in der Schweiz geſehen hat, beruht auf Erfindung. Arbeiter Bei dem polizeilichen Verhör zog der ſeine lügenhaften Ausſagen zurück. ö Auf der Landſtraße bei Reiſenbach fand man die Ferne ſchreien hörte, in den ee. Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß Geiſelmann, der ſonſt als ruhiger und verläſſiger Charakter geſchildert wird, in einem Anfall von geiſtiger Störung gehandelt hat. Schickſalsſchläge in ſeinem Familien⸗ und Ver⸗ wandtenkreiſe, die Furcht vor ſchwerer Erkrankung, namentlich an Lungenſchwindſucht, die in feiner Familie erblich auftrat, trieben den Mann in den Tod. Die Leichen der Kinder wurden bald gefunden, am Nachmittag auch der Mann. — Blumenfeld (A. Engen), 6. April, Geſtern Nacht halb 1 Uhr entſtand in der Wohnung Leiche des 68 Jahre alten Waldhüters Ambroſius Galm. Vermutlich ſetzte ein Herzſchlag dem Leben des Greiſes ein jähes Ziel. Etwa zwei Stunden nach der Auffindung Galms entdeckte man in ge⸗ ringer Entfernug von der Fundſtelle die Leiche des Gaſtwirtes Joſeph Schneider vom Reiſenbachergrund. Auf einem Geſchäftsgang nach Reiſenbach ereilte auch ihn ein plötzlicher Tod. — Tauberbiſchofsheim, 4. April. An zum Opfer fielen. Oſtern wurde in der hieſigen Wohnung des Herrn a iſt jedoch nur der Dachſtuhl verbrannt, hier gelang Profeſſor Kimmig eingebrochen. Herr Kimmig war mit ſeiner Frau in den Oſterferien. Der Dieb drang durch das über der Haustüre befindliche Fenſter, das er eindrückte, ein, und durchſuchte die einzelnen Zimmer. Er nahm 3 Herrenanzüge und einen Ueberzieher mit, während er eine goldene Uhr und Silberſachen, die er dabei fand, liegen ließ. Der Täter wurde nun heute verhaftet. Er iſt ein Maurer aus Marktheidenfeld, der am hieſigen Schul⸗ haus beſchäftigt war. Die geſtohlenen Kleider wurden in einer Remiſe verſteckt gefunden. — Berlin, 5. April. um 100 000 Einwohner zugenommen und zählt jetzt 2 100 000 Einwohner ohne Vororte. — München, 5. April. liche Familiendrama, welches ſich geſtern bei Felda⸗ fing ereignete, wird berichtet: gärtner Franz aver Geiſelmann, der ſeit acht Jahren im Dienſte des Kommerzienrats Dr. Arendt ſteht, ertränkte ſeine drei Kinder, einen Knaben und Berlin hat ſeit 1905 Ueber das ſchreck⸗ Der 40jährige Ober⸗ zwei Mädchen, die im Alter von 4, 5 und 6 Jahren die Konitzer Polizei ein Telegramm nach Beihe ſtanden, im Starnberger See und machte ſeinem eigenen Leben auf gleiche Weiſe ein Ende, indem er ſich zuletzt in die Fluten ſtürzte. 8 Uhr hatte er die Kinder aufgefordert, mit ihm Schifferl zu fahren, war hierauf mit dem Kahn ein Stück in den See hingusgerudert, hängte dann die Ruder ein und warf die Kinder, die man aus der auf meergrünem Samt eine brillantfunkelnde Broſche Ehryſanthemebroſche lag, war bekleidet von innigen, ſehnſüchtigen Liebesworten an Margot. „Ein Gruß, mein Liebling, aus dem Wunder⸗ lande Japan. Du haſt Dir ſolche Blume ge⸗ wünſcht und meine Sehnſucht eilt mit ihr zu Dir 55 könnte ich ſie ſelbſt zu Deinen Füßen nieder⸗ egen.“ Armer Haſſo! Als Frau von Martin das über ſeeiſche Paket vorſichtig beiſeitigt und nur die Broſch an ſich genommen, trat ihr Gemahl ein und fragte voll eiferſüchtiger Unruhe, von wem das ſeltene Schmuckſtück komme. „Ein verſpätetes Hochzeitsgeſchenk, lieber Erich,“ lächelte die ſchöne Frau ſeelensruhig, „es kommt von Papas Schweſter, der Majorin Leitmann.“ Noch am ſelben Abend funkelte die japaniſche Broſche an dem blauen Samtkleide der Gemahlin, die neben ihrem Gemahl im Theater ſaß. Hinter ihrem Stuhle ſtanden die jüngſten Offiziere, die Trabanten der Sonne, und wagten die ſchöne Kommandeuſe anzubeten, natürlich in ge⸗ ziemender Beachtung, des Othello⸗Gemahls. Kapitän Leutmann und Fuſchinie waren weiter ins Innere des Landes vorgedrungen, das ſich ihnen all ſeiner romantiſch⸗wilden Schönheit immer mehr er⸗ ſchloß. Der Offizier überließ ſich ruhig der Führung des treuen Dieners, welcher beſchloß, ihn zur Hama⸗ taias Höhle zu führen und ihm die dort aufgeſtapelten Reichtümmer zu ſchenken. Senkrecht brannten die Strahlen der Tropen⸗ ſonne hernieder, doch im Walde wars köſtlich friſch, ſodaß der aufſteigende Weg nicht ermüdete. Haſſo bewunderte aus voller Seele die großartige, ewig abwechſelnde Natur, die ihn umgab und wunderbar aufregend bei ihm einwirkte. Fuſchini beobachtete indes oft heimlich kopf⸗ ſchüttelnd ſeinen Herrn, auch die geringſte Bewegung * Morgens nach der Witwe Wetzſtein Feuer, welches in kurzer Zeit das Doppelhaus des Martin und der Marie Wez⸗ ſtein Witwe ergriff. Mit unglaublicher Schnellig⸗ keit ſprang das Feuer auf die Nachbarhäuſer über, ſo daß in kürzeſter Zeit ſieben Häuſer lichterloh brannten, die auch alle dem verheerenden Elemente Es ſind abgebrannt: das Schul⸗ haus, die Häuſer von Ferdinand Schuhwerk, Akziſor Nägele, Adolf Röſch, Schmied, Kaſpar Röſch, Martin und Marie Wetzſtein Witwe (Doppelhaus) und das Haus der Dabiana Küderle. Von letzterem es der raſch herbeigeeilten Feuerwehr von Tengen, des Feuers Herr zu werden. Der Gebäudeſchaden dürfte etwa 50000 Mk. betragen. Die Fahrniſſe ſind faſt alle verbrannt, nur das Vieh konnte ge⸗ rettet werden. Vier Schweine, zwei Ziegen und etwa 50 Hühner ſind verbrannt. Acht Familien ſind obdachlos. An dem Brandſchaden ſind haupt⸗ ſächlich der franzöſiſche Phönix, außerdem die Prohj⸗ dentia und die Baſeler Feuerverſicherungsgeſellſchaft beteiligt. Ueber die Urſache des Brandes iſt nichts bekannt. Die Bewohner des Hauſes Wetzſtein und Nägele konnten nur das nackte Leben und das Vieh retten. — Beuthen, 7. April. Die Affäre des wegen vierfachen Mordes verhafteten Roßſchlächters Liberkg iſt bisher noch nicht weiter geklärt worden. Der Beuthener Unterſuchungsrichter hat ermittelt, daß ein gewiſſer Liberka im Jahre 1900, in dem Jahre der Ermordung des Gymnaſiaſten Winter, zweinggl in Oberſchleſien beſtraft worden iſt. Dagegen hat geſandt, in welchem ſie beſtreitet, daß Liber in Konitz gewohnt habe. Uebrigens iſt Abe verheiratet und ſeine Frau hat ihm bei den der Morden gewiſſermaßen Schmiere geſtanden. Sie wurde daher ebenfalls verhaftet und dürfte daß Schickſal ihres Mannes teilen. 5 entging ihm nicht: Leutmann war offenbar nicht ſo friſch als ſonſt. Ein Eindruck beinah tiötlicher Ermattung glitt oft über Haſſos Antlitz, mit un ſicherer Hand wiſchte er kalten Schweiß von der Stirn; doch ſchüttelte er ſtets verneinend den of, wenn der treue Japaner nach ſeinem Befinden fragte. „Wie weit mag es noch bis zum nächſten Orte ſein?“ fragte der Kapitän endlich ermattet; ſein Auge hing an einer leuchtenden Purpurblüte mitten in dem dunkeln Blätterwerk. Wie ſchön müßte ſie zu Margots dunkeln Haaren ſtehen! Er lehnte ſein Haupt an einen Baumſtamm und ſchmerzliche Sehnſucht nach der fernen Geliebten durchzuckte ſeine Seele. „Kommt mit mir, Herr, ich zeuge Euch Nama⸗ taias Höhle und erzähle Euch ihr und mein Leid, drängte Fuſchini, deſſen Augen voll Tränen ſtanden „Es ſei,“ meinte Leutmann mit äußerſter Kraft ſeine Schwäche beherrſchend, „erzähle mir von Deiner Geliebten; ihre Schätze aber laß ruhen, wo ſee ſind.“ „Nun ſo hört Kapitän,“ begann der rein Menſch; „ſie war die ſchönſte Wunderblume meines Vaterlandes, und wir liebten uns, obwohl ſie dag Weib eines reichen, indiſchen Kaufmannes durch den Machtſpruch ihres Vaters geworden war. Sie konnte ihn nicht lieben, denn ſeine wechſelnden Aue brüche bald des Zornes, bald der Leidenschaft ſchreckten ſie zurück; ſie war ja auch noch faſt ein Kind. Ich war Lehrling in dem Kaufhauſe und ſah die junge, ſchöne Frau mit todestraurigen Augen, dem verhärmten Geſichtchen zum erſten Male, als ſie im Garten ſpazieren ging. i Wir wußten beide, daß es unſer Verderben ſein werde, aber wir liebten uns dennoch. (Fortſetzung folgt.) 1 1 Töcht i fee Sch eim en Schill N 5 alte nie U 7 8 0 1 Ul wee elo en 0 Gewer a8 neue Ech Das f 90 5 wuitttender 0 in Gewebe De limit . betltffn Auf Stund de g. 2 Fanttlemz . AIIC), vir fir . dige guts binn 5 1. Die in den aler ſceſelen, fle in Saderbu „ Gwerbeſchult Die Sgulpfichtd Du entlafung ar un dec der * dee Atheit oder a und ſpileßens 35 8 e Mnelung U umd elf bei de An Atdeihgeher und 5 dadahanle . , breit ni q en