5 5 Anz eiger 18. Mätz 1907. germeiſteramt: 3 1 nz Talent 5 Vereins jahr. 5 tag, abends halb 9 Preis vierteljährlich Mark 1. Redaktion, Druck und Verlag der Erscheint jeden Dienstag und Freiſag Abe d. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. — — — iugs-Probe l der Roſe. — Der Vuorſig zall⸗Club 1 8 Verſchiedenes. . — Gegr. 1903, * Ladenburg, 26. März. Die am Sonn⸗ Samztug, tag ſtattgehabte Generalverſammlung des Vorſchuß⸗ 28. b. 1 Vereins Ladenburg genehmigte einſtimmig die An⸗ abendst an, träge der Verwaltung und ſetzte die Dividende auf Pan. 5% (wie im Vorjahr) feſt. Bei den Auffſichts⸗ ratswahlen wurden die Herren Jacob Remelius III. und Karl Molitor wieder und Herr Mühlenbeſitzer Louis Carqué von hier neu gewählt. In die Be⸗ ratung des neuen Statuts konnte nicht eingetreten im Lolll wn die Mie A freundliche; werden, da das vorgeſchriebene Drittel aller Mit⸗ . geladen aa glieder nicht anweſend war. Es muß deshalb zu N Nachterſzer dieſem Zweck eine 2. Generalverſammlung am wird bet. 14. April d. J. ſtattfinden, welche ohne Rückſicht Der Vorſiind U-Nereinigun auf die Zahl der erſcheinenden Mitglieder beſchluß⸗ fähig iſt. ) (Laden burg, 25. März. Die hieſige denburg. Gemeinde hat einen Teil des Eimer'ſchen Anweſens . März abends 9 käuflich erworben, um dieſes etwa 31 Ar umfaſſende rſammlung Gelände der Kreisverwaltung als Bauplatz für den projektierten Neubau der landwirtſchaftlichen Kreis⸗ zum „Adler“. . winterſchule zur Verfügung zu ſtellen. Mit der einen iſt dringend e Bauausführung wird vor Frühjahr 1908 nicht be⸗ — Der urin gonnen werden. (Ladenburg, 25. März. Infolge der tlaufen Tarifreviſion wird im Großherzogtum Baden das braune, weißgeſchet e Laufente. egen Belohnung le Fuchs, Holzhandlaß Kilometerheft in Wegfall kommen. Dieſelben werden noch bis einſchließlich 30. April 1907 ausgegeben und können bis 30. April 1908 benutzt werden. 7 Ladenburg, 26. März. Die Eiſen⸗ bahndirektion Mainz läßt auch in dieſem Jahre an⸗ läßlich des Oſterfeſtes auf den ihr unterſtellten Linien eine Anzahl Sonderzüge fahren, und zwar geſchieht dies auf den Strecken Frankfurt⸗Mainz⸗ Bingerbrück, Heidelberg⸗Darmſtadt⸗Frankfurt, Mannheim ⸗Frankfurt, Wiesbaden ⸗Niederlahnſtein, 8 . Münſter a. St.⸗Bingerbrück, e Trugglück. Erzählung von Helene Voigt. 5. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Beklommen griff Margot nach dem Brief. e 1 Nöhan dung det 2 krankheiten, Kopf ie, Neuraligen,; angh.), Abeumalisas 6. erzielt. Wie Feuer brannten die eng beſchriebenen Blätter f in ihrer Hand. „Ah, von Vetter Haſſo,“ meinte Katt lala ſie nachläſſig.“ Juſlilut 0 „So! Von dem intereſanten japaniſchen Kapi⸗ Stock. tän. Ah, vielleicht ſteckt ein ſchöner, weicher Seiden⸗ abends, ſchal in dem Koubpert.“ Doch Margots Fingerſpitzen hatten ſchon prüfend 2 5 2 22 A 271 * * 42 a e gefühlt, ihre rote Lippen kräuſelten ſich unmütig und 5 enttäuscht Billigſte Er hatte ihrer Tag und Nacht gedacht in heißer, ſehnſüchtiger Liebe jede andere Braut würde 72 aufgejubelt haben in ſtolzem Glück und zärtlicher Preiſe Hingabe, aber dies Mädchen empfand ſchon heute ſolch ernſte Männerliebe, als ſchleppende Feſſel. 5 „Na, Kindchen,“ ich will nur gehen, damit Du Deinen Brief leſen kannſt,“ neckte Lilli, „aber rte nur, dem Onkel erzähle ich es doch.“ 1 Langſam erbrach Margot das Siegel. 1 „Meine heißgeliebte, treue Undine!“ Wie ein Alp lag's auf ihrer Seele, als ſie dieſe Worte las. Noch tönten ſie in ihr Ohr, von einer anderen Stimme geflüſtert — und nun mahnte ſie dieſer Brief, daß draußen in der Fremde Haſſo Leutmann bereits Anrechte an ſie hatte, daß die Dienſtag, den 26. 0. Nia irz. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis achmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. 25 2 Bei größeren Aufträgen Rabatt. 15907. Koblenz, Mainz⸗Darmſtadt, Darmſtadt⸗Wiebels⸗ bach, Meinz Worms, Fürth i. O.⸗ Weinheim, Worms Bensheim, Mainz⸗ Wiesbaden und Nieder⸗ Olm⸗ Mainz. Auf hieſiger Station werden folgende Sonder⸗Züge anhalten: Richtung Frankfurt, Zug Nr. 949 um 2.20 Uhr nachmittags am 31. März und 1. April; Richtung Heidelberg, Nachzug Nr. 940 um 5.12 Uhr nachm. am 28. und 30. März, Vorzug Nr. 956 um 7.45 Uhr nachm. am 31. März und 1. April, Zug Nr. 930 um 2.54 Uhr nachm. am 2. April. Ferner iſt zu bemerken, daß Arbeiter⸗ züge, welche ſonſt Samstags verkehren, auch am Donnerstag, den 28. März und Arbeiterzüge, welche ſonſt Montags verkehren, auch am Samstag, den 30. März und Dienstag, den 2. April befördert werden. Im übrigen ſei auf die in allen Bahn⸗ höfen angeſchlagenen roten Plakatfahrpläne hinge⸗ wieſen, aus welchen die genauen Abfahrts⸗ und Ankunftszeiten ſämtlicher Züge auf den obenbezeich⸗ neten Linien zu erſehen iſt. — Mannheim, 25. März. Am Pfingſt⸗ ſonntag findet Nachmittags 2 Uhr von der Gasan⸗ ſtalt Luzenburg bei Mannheim aus ein Ballouwett⸗ fliegen des Deutſchen Luftſchiffer⸗Verbandes ſtatt. Es iſt vom Oberrheiniſchen Verein für Luftſchiffahrt, Sektion Mannheim Ludwigshafen, veranſtaltet und ſoll Ballonführern als Vorübung für das inter⸗ nationale Wettfliegen in Düſſeldorf am 9. Juni und für das internationale Gordon⸗Benettfliegen in St. Louis am 19. Oktober d. J. gelten. Zuge⸗ laſſen werden nur Ballons von 600 Kubikmeter Rauminhalt aufwärts; die Nennungen ſind bis 15. April an die Geſchäftsſtelle des O.⸗V. f. L., Straßburg, Schiffleutſtaden 11, zu richten. — Ein ſolches Wettfliegen hat ſich ſchon im vorigen Jahre in Berlin als eine Attraktion erſten Ranges er⸗ wieſen und es war eine gute Idee der Ausſtellungs⸗ leitung, daß ſie in unſerer Stadt die Gründung goldne Freiheit vorüber ſei, und ſeine klirrende Kette mit ſich ſchleppe. Der Brief ſank zu Boden, ſtöhnend barg ſie das Autlitz in den Händen und dicke Tränen rannen über ihre Wangen. Da der General mit ſeiner Begleitung wieder fort mußte, war als Abſchiedsfeſt eine größere Ge⸗ ſellſchaft eingeladen worden. Lilli ſtrahlte vor rei⸗ nem Glück und mädchenhaftem Entzücken; Leutnant Höfert, Adjutant ihres Onkels, hatte ſie gefragt, ob nach beendeter Dienſtreiſe „mit Papa“! reden dürfe und ſie hatte errötend und mit ſtrahlendem Blicke ein „Ja“ genickt. Nun gingen ſie umher wie zwei glückliche Kinder, die ſich kaum anzuſehen wagten und doch außer ſich ſelbſt auf der Welt nichts ſahen oder hörten. Dem Vater war die Sache kein Geheimnis, doch er hatte nichts dagegen, denn er wußte, daß ſein Kind eine gute Wahl ge⸗ troffen hatte und mit dem braven, jungen Manne wohl glücklich werden würde. Viel mehr beunruhigte ihn ſein Bruder, der aus ſeiner Leidenſchaft, für Fräulein Vieregge gar kein Geheimnis machte. Der alte Mann und das junge ſchöne Mädchen. Welch eine Torheit. Und dennoch ſchien der General ernſtlich an eine Werbung zu denken. Er war reich, Margot beſaß kein Vermögen, dafür aber Weltklugheit genug, die ihr den alten Freier annehmbar erſcheinen ließ. Der Gutsherr eines Vereins für Luftſchiffahrt auregte und damit die Vorausſetzungen für das Zuſtandekommen einer ſolchen intereſſanten ſportlichen Veranſtaltung ſchuf. Wie wir hören ſind ſchon ſechs Nennungen zu ver⸗ zeichnen und es wird einen wunderbaren Anblick gewähren, wenn die Ballons verſchiedener Größen und Bauarten alle nacheinander in die Luft auf⸗ ſteigen und im Horizonte verſchwinden. — Mit der Ballonwettfahrt ſelbſt iſt auch ein Automobil⸗Ver⸗ folgungsrennen verbunden, das gleichfalls eine Reihe ſehr intereſſanter Momente bieten wird. — Karlsruhe, 26. März. Am Samstag nachmittag gegen 1 Uhr verlor Ecke der Durlacher Allee und Wolfahrtsweierſtraße ein hieſiger Student beim Einbiegen in die letztere Straße mit ſeinem Automobil die Führung, ſo daß dasſelbe an einen Bordſtein anfuhr und umfiel, wobei die 3 Inſaſſen herausgeſchleudert wurden. Das Fahrzeug wurde ſtark beſchädigt und die Inſaſſen mehr oder weniger erheblich verletzt. Einer der Inſaſſen ſoll ſich er⸗ hebliche innere Verletzungen zugezogen haben, ſo daß ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte. Der Führer des Automobils ſoll zu raſch gefahren ſein. — Raſtatt, 24. März. Geſtern mittag wurde von Kirchendiener Seiler hier der ledige 46 Jahre alte Melker Franz Mangold aus Röten⸗ bach in Württemberg und die 37 Jahre alte Marie Weigele, geſchiedene Maier aus Unterrieden in Bayern, ertappt, als dieſelben einen Opferſtock in der hieſigen Stadtkirche erbrachen. Die Weigele ſtand hierbei mit einem Hund auf Wache. Zum Entleeren des Opferſtockes kam es jedoch nicht. Beide Per⸗ ſonen ſind ſchon wiederholt in Bayern und Württem⸗ berg wegen Opferſtockdiebſtählen vorbeſtraft. Es traf auch die Nachricht hier ein, wonach die beiden Perſonen in der Zeit vom 19. bis 23. d. M. die Opferſtöcke in den Kirchen in Greffern u. Schwarzach beſchloß, ſeinen Bruder, geradezu über ſeine Ab⸗ ſichten zu fragen. Nach Tiſch gingen die jungen Mädchen in den Garten, er ſaß rauchend mit dem General auf der Veranda. „Erich,“ begann er etwas zögernd, „ich möchte mit Dir ein offenes Wort reden, wie es ja unter Brüdern ſelbſtverſtändlich iſt.“ „Na, Moritz, mein Junge, dann ſchieße nur los, ich bin neugierig, was Du haben willſt. „Nun denn,“ begann Moritz von Martin ernſt, „denkſt Du bei Deinen fünfundſechzig Jahren noch ans Heiraten? Ich habe die Urſache, dies ſeit ei⸗ nigen Tagen zu vermuten.“ Das geſunde Antlitz des Generals zeigte einen verlegenen und zugleich einen unmutigen Zug; er erhob ſich ungeſtüm und ſchritt die Verranda auf und ab. „Ja mein guter Moritz ich gehe ſeit kurzem in dieſer Sache mit mir zu Rate. Ich bin, wie Du weißt ſeit vielen Jahren Witwer und fühle mich oft ſehr einſam. Zudem erfordert meine Stel⸗ lung unbedingt Repräſentation.“ „Willſt Du deshalb ein junges Mädchen hei⸗ raten, das Dich doch ſicherlich nicht lieben kann?“ „Undine,“ zog es durch die Seele des Gene⸗ rals; er wußte nicht, ob Margot ihn liebe, doch ſelbſt dem Bruder mochte er nicht geſtehen, wie tief er im Banne jener ſchimmernden Mädchenaugen lag. „Erich,“ mahnte der Gutsherr nochmals tief ernſt, „ſei kein Thor! Ueberlege alles noch einmal,