poſtaliſchen Zwecken verlangt werden, wegen der exorbitanten Höhe dieſer Summe — der Preis pro Quadratmeter des betreffenden Grundſtückes würde ſich auf 964 Mark ſtellen — abgelehnt. Verſchiedenes. S Laden burg, 12. März. Der Entwurf um Sommerfahrplan für den Eiſenbahn⸗Direktions⸗ bezirk Mainz iſt erſchienen und kann auf Wunſch bei der hieſigen Fahrkartenausgabe eingeſehen werden. Ladenburg, 11. März. Geſtern abend wurde im Gaſthaus zum „Anker“ ein Familienabend der ev. Kirchengemeinde Ladenburg⸗ Neckarhauſen abgehalten. In ſeiner Begrüßungs⸗ rede zeichnete Herrn Stadtpfarrer Engelhardt in kurzen Zügen die Bedeutung der Familienabende, gedachte der Feier des 300 jährigen Geburtstages Paul Gerhards, deſſen Leben und Wirken in den beiden Gottesdienſten heute eingehend gewürdigt worden ſei, und leitete dann zum Thema des Haupt⸗ vortrages über: „Warum treiben wir Heiden⸗ miſſion?“ Herr Pfarrer Engelhardt ⸗Itt⸗ lingen beantwortete dieſe Frage in einem über eine Stunde dauernden Vortrag auf religiöſen und zeitgeſchichtlichen Gebieten, nachdem er in ſeiner Einleitung die verſchiedenen Einwände, die gegen die Miſſion erhoben werden, erwähnt und entkräftet hatte. Der Redner warf ſehr intereſſante Streif⸗ lichter auf die religibſen Vorſtellungen und die ſich daraus ergebenden religiöſen Uebungen der verſchiedenen heidniſchen Völker. Sodann zeigte er die Miß⸗ achtung der einzelnen Perſönlichkeit, Mädchenmorde in China, Ertränken der Greiſe, das niedrigſtehende Familienleben, das despotiſche Staatsweſen, das barbariſche Verhalten der Völker zueinander. Es iſt eine Fülle dunkler Nachtbilder, die uns zwingen den Heiden das Chriſtentum zu bringen, warum beſonders heute Miſſion zu treiben ſei. Zum Zeit⸗ alter der Kolonialpolitik, die eine unabweisbare Notwendigkeit ſei, dürfe man dieſe Koloniſterungs⸗ mittel, die Miſſtonierung, nicht außer acht laſſen. Heute, wo geiſtige Revolutionen in Japan und wie auch in China ſich vollziehen, ſei beſondere Gelegen⸗ heit dazu geboten. Noch mehr drängt ſich uns die Pflicht auf beim Hinblick auf die Unbefriedigtheit ſo vieler heidniſcher Völker mit ihrer bisherigen Religion und im Hinblick auf das Vordringen des Islam. Der hochintereſſante, die Zuhörer von An⸗ fang bis Ende feſſelnder Vortrag zeugt von einem gründlichen Studium einer erſtaunlichen Kenntnis der ethnographiſchen und anthropologiſchen Verhält⸗ „Margot, ich danke Dir, ſo werde ich in der Ferne nicht einſam ſein.“ „Aber Du muſt mir auch etwas mitbringen,“ bat ſie ſchmollend wie ein Kind, „etwas ſehr Hüb⸗ ſches, Vetter Haſſo.“ „Alles, was ich nur für Dich erſchaffen kann, Margot, und ſollte ich zu Fuß ans Ende der Welt pilgern.“ „So weit iſt's nicht, Haſſo. Bringe mir eine Ehryſantheme zur Erinnerung an die Geiſhas von Tokio. „Aber die Blume iſt ſteif und langweilig.“ „Je nun, es iſt meine Laune und ich will Deine Freundſchaft auf die Probe ſtellen.“ „Ja, Margot, Du ſollſt eine ſolche Ehryſan⸗ theme haben — ich ſchwöre es Dir zu.“ ö „O, nicht ſo feierlich, Haſſo, ſie ſtreckte ihm die Hand hin, die er zärtlich an die Lippen preßte: „in zwei Jahre ſehen wir uns ja wieder.“ „In zwei Jahren, wiederholte er ſeufzend, zob wir uns dann wiederfinden an dieſer Stelle? Ob Du mir dann erlauben wirſt, dieſe kleine Hand für immer zu behalten?“ Es war geſagt! Die Worte hatten ſich Haſſo auf die Lippen gedrängt, und nun ſie heraus waren, bereute er ſie auch nicht. Ueber Margots liebliche Züge breitete ſich dunkle Röte; ſie ſuchte ihre Hand aus der ſeinen zu befreien, während in ihrem Innern kindiſche Genugtung, Stolz und ein eigenes Angſt⸗ gefühl um den Vorrang ſtritten. Daß ſie mit Leutmans tiefer Mannesliebe nur ſpielte, wollte ſie ſich nicht eingeſtehen, aber ein wärmeres Gefühl für ihn empfand ſie nicht. Nur der Nimbus, Braut zu ſein und von ihren Freundinnen beneidet zu werden, reizte ſie. Und er forderte vorläufig ja auch ein Wort. alles andere lag noch in weiter, nebelgrauer Ferne. Und des Vetters ſtattliche Er⸗ ſcheinng gefiel ihr, würde ihn tief betrüben durch flimmernden Teich heran, eine ſchöne, helle Hoffnung ſtieg in ſeiner Seele auf. 0 0 niſſe und von einer geſchickten geiſtreichen Behand⸗ lung des Stoffes. Der evang. Kirchenchor unter ſeinem bewährten Dirigenten Herrn Lehrer Volz trug eine Reihe Chorgeſänge in wohlgelungener Weiſe vor und verlieh dadurch dem Abend eine ſchöne Weihe. Dem Kirchenchor ſowie dem Herrn Redner wurde der warme Dank der Verſammlung ausgeſprochen. — Mannheim, 11. März. Der Aus⸗ ſtellungsleitung iſt die erfreuliche Mitteilung zuge⸗ gangen, daß Seine Königliche Hoheit der Großherzog und Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin in Ausſicht genommen haben, der am 1. Mai ſtatt⸗ findenden Eröffnung der Mannheimer Jubiläums⸗ Ausſtellung perſönlich anzuwohnen. — In unſerer Stadt iſt vor kurzem, wie uns berichtet wird, ein Verein für Luftſchiffahrt gegründet worden, deſſen Vorſitz Herr Geh. Kommerzienrat Reiß übernommen hat. Der neue Verein iſt dem Oberrheiniſchen Luftſchiffahrts⸗Verband angegliedert worden. — Karlsruhe, 9. März. Das Befinden des Großherzogs iſt andauernd befriedigend und die Rekonvaleszenz macht regelmäßige Fortſchritte. Der Großherzog hat heute bereits wieder das Bett verlaſſen. Er muß aber für die nächſte Zeit noch das Zimmer hüten. — Vom Bauland, 9. März. Dem geiſtesgeſtörten früheren Schmied Wachter von Aſſam⸗ ſtadt gelang es kürzlich, trotz Bahnſteigſperre in Schweigern an den Zug zu kommen. Er ſetzte ſich auf einen Puffer, um ſo nach Mannheim zu reiſen. Nicht lange aber durfte er ſich dieſes Vergnügungs⸗ „Ritts“ erfreuen. Plötzlich ertönte das Notſignal, der Zug hielt und der mutige Reiter wurde von ſeinem eiſernen Rößlein heruntergezogen und zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes nach Heidelberg gebracht, von wo er jetzt in die Irrenanſtalt nach Wiesloch gebracht wird. Letzten Sommer hat Wachter einen ähnlichen Streich geſpielt. Eines Tages ſetzte er ſich auf einen mitten im Orte ſtehenden Baum und fing an, die Aeſte des Baumes abzuſägen. Er ließ ſich nicht von ſeiner Arbeit abbringen. Erſt als man ihm mittelſt einer Hand⸗ feuerſpritze eine tüchtige Abkühlung gab, verließ er ſeinen hohen Sitz. — Tiengen (Amt Waldshut), 10. März. Geſtern abend tötete ein Arbeiter namens Frey, zurzeit in der Lauffenmühle beſchäftigt, in ſeiner Wohnung Knaben. ſein etwa dreijähriges Kind, einen Die Familie ſtand unter Polizeiaufſicht ihre Weigerung — es wäre unrecht gegen ihn ge⸗ weſeu. Somit bleibt ihr nichts anderes übrig. Atemlos, aufs höchſte erregt, blickte Haſſo das geliebte Mädchen an; wie hingebend ſie lächelte, wie reizend das Erröten ſie kleidete. ihm nicht einen Korb geben. leiſe, „nur ein Wörtchen, foltere mich nicht länger.“ Nein ſie konnte „Margot,“ bat er „Margot,“ klang es vom Hauſe her des alten Amtsrats Stimme; ein inniger Blick des ſchönen Mädchens, eine neckiſche Kußhand und ſie eilte davon. Tief erregt trat der junge Offizier an den (Fortſetzung folgt.) Um Ehre und Namen. Roman nach dem Engliſchen von Clara Rheinau. Schluß. (Nachdruck verboten.) Der Schmerz um den Vater, der nicht mehr die Freude erlebt hatte, den Sohn vor aller Welt gerechtfertigt zu ſehen und der Gedanke an dem Selbſtmord des Verwandten, dem er in den alten Tagen mit brüderlicher Liebe zugetan geweſen. Auch Juliana hatte ihre trüben Stunden, in denen Erinnerungen aus der jüngſten Vergangenheit ſie quälten. Nie konnte ſie ohne Schauder und ohne Herzweh an jenes kleine einſame Häuschen im Nor⸗ den Londons zurückdenken. Aber trotzdem ſuchte ſie manchmal auf, denn die treue Sara war nicht zu bewegen geweſen, daraus wegzugehen. „Vielleicht wird er doch noch einmal wieder— kommen,“ ſagte ſie zu Juliana, und dieſe konnte es nicht über ſich gewinnen, der alten Frau auzudeuten, daß ſie dies nicht wünſchen ſolle. Denn obſchon Alfred Merivale im Grab lag und Walter ſein möglichſtes getan hatte, die Sache von der Welt wegen dieſes Kindes, das ſie immer miß handelte ſo wurde auch geſtern Nachſchau gehalten und gz der unbarmherzige Vater am abend davon erfuhr, geriet er in Wut und tötete das Kind, welchez ſonſt ſehr brav und unabhänglich war. Auch die Mutter wird lt. „Alb. B.“ als herzlos geſchllbert — Aachen, 9. März. Die beiden Diel toren des Internationalen Spielklubs in Vaglez ſind heute nacht wegen feſtgeſtellten Betrugs durt Falſchſpiel in Höhe von 800 000 Francs verhaſte worden. Sieben Croupiers wurden wegen Falſch⸗ ſpiels gleich feſtgenommen. Sämtliche Spielkluhz ſind zur Auflöſung aufgefordert und die Schließung aller Klublokale zum 15. April bezw. I. c behördlich angeordnet worden. — Köln, 11 März. Zu einer aufregenhen Szene kam es unweit der Station Waldbergen dem nach Holland fahrenden Zuge. Aus eien Koupee 3. Klaſſe erſchollen laute Hilferufe. Mehren Reiſende befanden ſich in einem regelrechten Rane mit einem Geiſteskranken, der ſeine beiden Wärter überwältigt hatte und auf das Bahnperſonal ein⸗ drang. Zwei von den Beamten wurden ſchper verletzt. Als der Zug hielt, ſprang der Kranke aus dem Wagen und entkam im Dunkel der Nach — Dresden, 11. März. In der de vom Samstag zum Sonntag hat der hier wohg hafte Kgl. Oberförſter a. D. Wilsdorf ſeine zieh und fünf von ſeinen ſechs Kindern erſchoſſen. Daz ſechſte Kind, die älteſte Tochter, iſt gleichfalls ſchpyer verletzt, konnte aber noch lebend nach dem Friedrichs ſtädter Krankenhaus gebracht werden. Spzter z Wilsdorf ſich dann ſelbſt erſchoſſen. Der Grund der Tat dürfte in Nahrungsſorgen zu ſuchen eig, Die noch lebende Tochter iſt nicht vernehmungsfahig, da ſie noch bewußtlos iſt. — Paris, 11. März. Geſtern abend per⸗ ſuchte der Wagenbauarbeiter Solibois im Hole Montmartre eine Frau zu erwürgen, mit der er dort abgeſtiegen war. Als der Hotelbeſier und ein Kellner ihn an der Tat verhindern wollten, zog Solobois einen Revolver, verwundete den Hotelbe⸗ ſitzer und tötete den Kellner. Als er dau bon dem Polizeibeamten Monnier und dem ierlen⸗ nant der Reſerve der Kolonialinfanterie Cppillat verfolgt wurde, zog Solibois von neuem feinen Revolver, tötete Monnier und verwundete Cupillat, Solibois wurde dann durch Polizeibeamte berhaftet und mußte vor der Menge geſchützt werden, die ihn lynchen wollte. geheim zu halten, ſo waren doch genug Einzelheiten an die Oeffentlichkeit gedrungen, um Parnells Rück kehr gefährlich zu machen. i Als das Weihnachtsfeſt herankam und Julſaug in überſtrömendem Glücksgefühl ihren Erſtgeborenen in den Armen hielt, kam ihr plötzlich eine über; raſchende Idee. Sie ſandte nach Sam, der in mächſtez Nähe des Parkes ein kleines Häuschen bewohne und ſprach in herzlichem Tohne: „Sie müſſen mir einen großen Dienſt erweiſe, mein Freund. Gehen Sie nach London zur Sig und ſagen Sie ihr, daß ein kleines Menſcheneind hier ihrer Hilfe bedürfe. Ich glaube, ſie wird mi Ihnen zurückkommen.“ Der gute Sam übernahm dieſen Auftrag m großer Freude, und ehe der zweite Tag zu Ende ging, trat er mit Sara in Lady Merivale's Zimmer, Als die alte Frau das Kind in ihren Armen hell, brach ſie in Tränen aus und Juliana wußte, daß ſie durch Uebertragung dieſer neuen Pflicht die Aermſte vor der Verzweiflung gerettet hatte. Und als die Jahre vergingen und die alles Mauern von Wilberforce von fröhlichen Kinderſtimmen wiederhallten, war Sara die liebſte, die treueſte Spielgefährtin der kleinen Schar. Nur Sa Onkel Sam, wie ſie ihn nannten, verſtand es noch ebenſogut wie ſie, die kleinen an ſich zu feſſeln und Walter bemerkte oft lachend zu Juliana: Ich glaube, Sara und Sam betrachten die Kinder als ihr Eigentum und nicht als das unſerige. Aber laſſen wir Ihnen die Freude,“ fügte er bei, die geliebte Frau in ſeine Arme ſchließend, „denn nächſt Gott verdanken wir ja hauptſächlich dieſen beiden unſer Glück!“ 177 1 Ediſo Phonogre und Pag Joſtf 50 Kleiderm dm Ar, mu zu Vohlvalen Feſchwilter Lc en ier Gummi 13 Mit urn 350 1 u 200 J. Sitter deren Sunn