Verſchiedenes. Ladenburg, 26. Febr. Der Gemeinde⸗ voranſchlag der Stadt Ladenburg für das Jahr 1907 iſt vorläufig feſtgeſtellt. Er ſieht an Einnahmen 53 789 Mark und an Ausgaben 126 289 Mark vor. Es verbleibt ſomit ein ungedeckter Aufwand pon 72 500 Mark, der durch eine Umlage von 65 Pfg. zu decken ſein wird. Das geſamte Umlage⸗ pflichtige Steuerkapital beträgt 11606 748 Mark und zwar Grund- Häuſer⸗ und Gefällſteuerkapital 6934540 Mark, Gewerbeſteuerkapital 2 237 900 Mark, Einkommenſteuerkapital 1841 430 Mark, Kapitalrentenſteuerkapital 592 878 Mark. y Ladenburg, 26. Feb. Der erſte Haupttreffer von der Bad. Invalidenlotterie, baar Mark 20 000 fiel auf Nr. 113 345, in die Haupt⸗ kollekte von J. F. Lang Sohn, Heddesheim. — Aus Baden, 22. Febr. Zur Eiſen⸗ bahn⸗Tarifreform ſchreibt man der „Frkf. Ztg.“: „Die Einführung des 2 Pfennigtarifs für die 3. Klaſſe bei Benutzung einiger zuſchlagsfreien ſogenannten beſchleunigten Perſonenzüge oder Eilzüge bedeutet auch für den Fernverkehr zwiſchen dem Norden und dem Süden des Landes eine weſentliche Verbilligung. Der „Albbote“ erläutert das in einigen Beiſpielen: So wird man zum 2 Pfennigtarif von Mannheim für Mk. 10.60 an ein und demſelben Tage die Reiſe nach Baſel und zurück machen können und dabei über 9 Stunden Aufenthalt in Baſel zur Verfügung haben, ebenſo umgekehrt die Baſeler 7 Stunden in Mannheim. Die Konſtanzer können in der Frühe abfahren und ſind für Mk. 6.30 ſchon vor 11 Uhr vormittags in Mannheim; auch können ſie noch am ſpäten Nachmittag in Mannheim ab⸗ fahren und Abends wieder zu Hauſe ſein. — Mannheim, 25. Febr. Am 23. l. M. nachm. halb 4 Uhr verſchaffte ſich ein verh. Kauf⸗ mann von Philippsburg, wohnhaft in Frankental, durch Einſchlagen der Glasabſchlußtür Eingang in die Wohnung ſeines im 5. Stock des Hauſes Win⸗ deckſtraße 15 wohnenden Schwiegervaters und feuerte auf ihn 2 ſcharfe Revolberſchüſſe ab. Im Hand⸗ gemenge trug letzterer eine Verletzung am Kopfe davon; ob die Verletzung von einem Schuß oder vom Falle herrührt, wird die eingeleitete Unterſuchung ergeben. Der Täter iſt verhaftet. — Weinheim, 24. Febr. Auf der Straße von Heddesheim nach Feudenheim fuhr ein Automobil ſo dicht an dem Geſpann des Gg. Schollmeier von Heddesheim vorbei, daß er in der großen Fahr⸗ Zimmer. Meinen Diener Watſon ſchickte ich mit einem Auftrag fort und ſpäter begab ſich auch Parnell nach dem alten Häuschen, das er irgentwo am Nordende Londons beſitzt. Dorthin ſollte Walter mit Einbruch der Nacht gebracht werden. Es war ein ſchwieriges Unternehmen, da Walter aus ſeiner Bewußtloſigkeit nicht erwachte. Aber Parnell iſt nie um einen Ausweg verlegen. Er fand in meiner Wohnung eine große Kiſte und in dieſe legten wir Walter, nachdem wir in den Deckel einige Luft⸗ löcher gebohrt hatten. Wieder war es Parnell der einen Fuhrmann herbeiſchaffte, um dieſe ſeltſame Fracht, an ihr Ziel zu befördern. Er begab ſich voraus in das kleine alte Häuschen, um die Kiſte dort in Empfang zu nehmen und ich blieb allein zurück.“ 5 Sam atmete in haſtigen Stößen, ſein Herz pochte wie ein Schmiedehammer in der Bruſt. „Weiter, weiter,“ drängte er als der andere inne hielt, und Alfred fuhr gehorſam fort: 1 „Wir hielten es für möglich, daß das Ein⸗ eſperrtſein in einem ſo engen Raum die Sache für uns beendigen werde, ſollte aber Walter noch ebend ankommen, ſo ſollte Parnell einen Plan aus⸗ denken, um ihn für immer zum Schweigen zu bringen. Er verlangte eine horrende Summe dafür und ich bewilligte ſie ihm, Ich war halb von Sinnen da⸗ als, ich hätte mein ganzes Vermögen hingegeben, m Walter Merivale aus dem Weg zu ſchaffen — nicht nur weil er den gänzlichen Ruin für mich bedeutete, ſondern weil Juliana ihn liebt.“ Ihr Opfer zum Schweigen zu bringen? fragte Sam it leiſer Stimme: brunnen, der längſt nicht mehr benutzt werde. „Und welchen Plan dachte Parnell aus, um „Ich kenne den Ort nicht, wohin er Walter brachte, aber er erklärte mir, das Haus ſteht ganz ereinzelt und im Garten beſinde ſich ein alter Zieh⸗ geſchwindigkeit dem Pferde des Fuhrwerks ein Bein ausrieß. Der Beſitzer konnte ſich nur mit knapper Not in Sicherheit bringen. 5 orb 25. Febr. Wegen Be⸗ trugs wurde der von Wien gebürtigte 21 Jahre alte Kaufmann Arthur Braunſtein von der hieſigen Kriminalpolizei auf dem Bahnhof verhaftet, als er ſoeben von Paris hier ankam. B. war früher bei ſeinem Onkel, dem Exporteur Schild in Alexandrien in Stellung. Nach ſeiner Entlaſſung kam er wieder⸗ holt hierher, gab verſchiedenen hieſigen Fabrikanten Aufträge angeblich für ſeinen Onkel, nahm auch die Waren zumteil gleich mit und ging damit nach Paris, um ſie dort zu verſchleudern. Außer auf Goldwaren hatte es Braunſtein auf Edelſteine ab⸗ geſehen, und der Betrag, um den die hieſigen Firmen geſchädigt wurden, ſoll einige Tauſend Mark betragen. N — Furtwangen, 23. Febr. Hier liegen jetzt Schneemaſſen, wie ſie ſeit 1865 nicht mehr geſehen worden ſind. Es lohnt ſich eine Reiſe dort⸗ hin, um die im Schnee vergrabene Stadt zu ſehen — es kann Jahrzehnte dauern, bis ſich der gleiche Anblick wiederholt. In den Straßen liegt eine meterhohe Schneedecke, ſo daß man ſich zu einzelnen Poſtbriefkäſten, die in normaler Höhe an den Häuſern angebracht ſind, hinabbeugen muß, wenn man ſie be⸗ nützen will. Zu Haustüren, zu denen mehrſtufige Treppen von der Straße aus führen, ſteigt man jetzt von der Straße aus hinab uſw. 3—4 Meter hohe Schneewände, Tunnels uſw. gewähren einen hochin⸗ tereſſanten Anblick. Der jetzige Schnee übertrifft den vom Winter 1893/94 um ein ganz erhebliches. — Köln, 25. Febr. In Dorſten wurde ein 13jähriges Mädchen namens Bleckmann von ihren Eltern mit einem Fünfmarkſtück ausgeſandt, Der 50jährige Koſtgänger um Brod zu kaufen. Muckl begleitete das Mädchen, lockte es in den Wald und erwürgte es in einem Tannendickicht. Mit den erbeuteten 5 Mark machte er eine Bier⸗ reiſe und kehrte ſodann ruhig und gefaßt zu den Eltern der Ermordeten zurück. Er gab an, das Mädchen habe ſich von ihm getrennt, ſo daß er über deren Verbleib nichts wiſſe. Nach mehrtägigem Suchen fand man die ſtark vom Wild angefreſſene Leiche des Mädchens. Muckl bekannte ſchließlich angeſichts der Leiche ſeine Tat und geſtand, daß er von vornherein die Abſicht gehabt habe, das Mäd⸗ chen zu ermorden, um das Geld zu bekommen. Köln, 26. Febr. Bei dem Elektrizitätswerk in Oggersheim hatten 99 Zigeuner ſich gelagert Dieſer ſollte das Grab werden, und er iſt, ſoviel ich weiß, Walters Grab geworden. Laſſen Sie dort nachſuchen, und wenn Sie ihn gefunden haben, dann teilen Sie es Fräulein Armand mit. Mag ſie wenigſtens den Troſt haben, an ſeiner Leiche zu weinen.“ Sam Bury hatte beide Hände auf die Stirn gepreßt, als ob er ſeine Gedanken feſt halten müſſe. Es lag eine Härte und Gefühlloſigkeit in dem mechaniſchen Herſagen dieſer Tragödie, die ihn ver⸗ wirrte und empörte. „Sie nehmen die Sache gewaltig leicht, ſagte er mit bebender Stimme: „ſind Sie ſich auch klar darüber, welches Verbrechen Sie begangen haben? Was hat der arme Junge Ihnen zu leide getan? War es ſeine Schuld, daß er von Geburt an höher geſtellt war, als Sie? Wie könnten Bosheit und Eiferſucht Sie in einen folchen Abgrund drängen? Ich bedaure Sie, Alfred Merivale, ja, ich bedaure Sie, obſchon ich Sie verabſcheue. Aber ich bin noch nicht zu Ende mit Ihnen; die Probe beſtehen. Ich kenne den Weg nach jenem alten verfallenen Häuschen; es hat eine Hüterin, eine gute treue Perſon, die gebrochenen Herzens ſein Geheimnis bewahrt. Allein die Zeit iſt ge⸗ kommen, die alle Geheimniſſe aufdeckt. f um die Leiche des armen Jungen Sie gemordet haben.“ 26. Kapitel. aufzuſuchen, 1 75 n Lord Armand ſandte nicht nach ſeiner Tochter, denn Lady Diana kündigte plötzlich ihre Abſicht an, ie z Es lag etwas in ihrem unſtäten Weſen und in ihrer Haſt, von hier weg⸗ zukommen, das Lord Armand's frühere Gering⸗ Mallardine zu verlaſſen. Sie müſſen erſt Noch in dieſer Stunde reiſen wir ab,“ ſchloß er in ſtrengem Tone, ſeine Hand mit eiſernem Griff auf Alfreds Schulter legend: „hören Sie, wir beide reiſen ab, den e die Holz⸗ und Kohlenvorräte des Werks plündern. Die Polizei wurde von ihnen mit Revolverſchüſſen empfangen. Erſt als Ver⸗ ſtärkung ankam, gelang es nach blutigem Kampfe, die Zigeuner zurückzutreiben. 10 Rädelsführer wurden verhaftet. Bautzen, 25. Febr. In Kunewald geriet heute das Haus eines Maurers in Brand, als deſſen Frau mit 4 Kindern ſich alleine zu Hauſe befand. Die Frau warf 2 Kinder aus dem Fenſter wobei dieſe ſchwere Verletzungen davontrugen. Als ſte die beiden anderen Kinder retten wollte, ſtürzte das Dach zuſammen und begrub die Frau und die beiden Kinder unter den Trümmern, wo ſie als Leichen hervorgezogen wurden. — Amberg, 25. Febr. Der hieſige ſtagt⸗ liche Hochofen wurde in der vergangenen Nacht durch eine Exploſion ſchwer beſchädigt, ſodaß der Weiterbetrieb gefährdet iſt. Zwei Arbeiter erlitten Brandwunden. London, 25. Febr. Das erſchütternde Schiffsunglück bei Hoek van Holland hält noch immer das ſchmerzliche Intereſſe weiter Kreiſe feſt. Mit beſonderer Teilnahme vernimmt man, daß im Ver⸗ lauf des 22. Februar 14 Perſonen vom Wrack des Dampfers „Berlin“ gerettet worden ſind. Prinz Heinrich der Niederlande nahm an dieſem Rettungs- werke hervorragenden perſönlichen Anteil. Die ge⸗ retteten Schiffbrüchigen wurden nach dem Hotel „Amerika“ in Rotterdam gebracht, wo ſie jede mögliche Pflege finden. Neuerdings verlautet, daß der Untergang der „Berlin“ keineswegs nur durch den herrſchenden furchtbaren Sturm bewirkt worden ſei, ſondern daß auch der Lotſe an Bord des und wollten Dampfers ſehr weſentlich die Schuld an der Kata⸗ ſtrophe mit trage. Er wird beſchuldigt die „Ber⸗ lin“ auf falſcher, durch Sandbänke gefährdeter See⸗ ſeite nach dem Hafen geführt zu haben; der Lotſe hat ebenfalls den Wellentod gefunden. — Rotterdam, 25. Febr. Heute konnte das Wrack der „Berlin“ zu Fuß über die Molo erreicht werden. Es zeigte ſich, daß einige Kabinen vollſtändig trocken geblieben waren. Auf einem Tiſch ſtand eine Schachtel mit unverſehrten Man⸗ ſchetten. Die 14 Ueberlebenden konnten fedoch dieſe Räume nicht erreichen und mußten Tag und Nacht im eiſigen Sturmwetter aushalten. — Glasgow, 25. Febr. Die Fälle von Genickſtarre, die hier aufgetreten, mehren ſich fork⸗ während. Seit Samſtag ſind 12 Todesfälle und 12 Erkrankungen vorgekommen. ſchätzung für ſeine Schwägerin zum großen Teile wieder wachrief. Er bedauerte ihre Abreiſe nur, weil ſie ihm den Grund wegnahm, Juliana um ihre Rückkehr zu bitten. Für eine ſtolze Natur iſt es nicht leicht, nachzugeben, und obſchon ſein Herz ſich nach dem einzigen Kinde ſehnte, ſo vermochten deſſen beſſere Neigungen, doch nicht ſofort die Oberhand zu gewinnen. Ahnungslos, welcher Umſchwung der Gefühle ſich im Herzen ihres Vaters vollzog, verbrachte Ju⸗ liana ihre Tage in fieberhafter Erregung. Es war gut für ſie, daß Lady Betty ihre Zeit und Sorge in Auſpruch nahm, ſonſt hätte ſie nach Parnells Brief fich nicht mehr zu faſſen gewußt. Sie hatte augenblicklich Sam davon Mitteilung gemacht, aber dieſer vermochte Julianas Freude nicht in vollem Maße zu teilen. Für ihn ſtand zwiſchen den Zeilen eine ominöſe Andeutung zu leſen, die ſein Herz mit banger Sorge erfüllte. Walters Ehre ſollte wieder hergeſtellt werden, aber würde der Junge es noch erfahren können? Sam Bury behielt dieſe Gedanken bei ſich, Ehe er der Sache auf den Grund gegangen war, wollte er Juliana nicht die Hoffnung rauben, die ſie neu aufleben machte. „Haben Sie Geduld und vertrauen Sie mir,“ ſagte er, „ich werde Ihnen ſobald als möglich Nachricht bringen. Ich gehe direkt nach Wilberforce zu Alfred Merivale“ Und Juliana ließ ihn gehen. Sie kehrte in Lady Bettys verdunkeltes Zimmer zurück und zwang ſich, geduldig am Lager der Kranken zu ſitzen, ob⸗ ſchon ihre ganze Seele in Aufruhr war. Es war merkwürdig, daß nicht der leiſeſte Zweifel mehr ihr Herz bedrückte. Sie rechnete ſicher darauf, den Geliebten wiederzuſehen. 0 W 2 8 (Fortſetzung folgt.) 5 l ‚ Min! flag, 1 Hir abb e . 1 5 e dn Md . ü b n 3 ut den Aft 4275 un fit N. Phnun! Ju. Gente: bit Valamtmach kn m Um m En ftr i m ih, uch ur lis zun in Einhundett N. an in Kine Nen 00 Pat grit, fo da Huhn cen din. Wit dam unh ln m nün mri lil unn em Ahn d. u 2 amg eg 1 Naar b „ Haleſuf deaf be f Um ef „ ln . „ e 7 1