werden, angeſichts des vom Vortragenden als not⸗ wendig bezeichneten Kapitalaufwandes von zirka 70 000 Mark für die erforderliche Erzeugungs⸗ ſtation, deſſen Verzinſung doch nicht als geſichert anzuſehen iſt. 8 — Mannheim, 19. Febr. Geſtern abend iſt die am 24. Auguſt 1878 zu Hansfeld geborene Ehefrau des hier wohnhaften Kaufmanns Salli Silberberg unter dem dringenden Verdacht verhaftet worden, durch fortgeſetzte ſchwere Mißhandlungen den Tod ihres einzigen Kindes, eines ſechsjährigen reizenden Mädchens, veranlaßt zu haben. Die Silberbergſchen Eheleute ſind erſt Aufang Januar von Wiesbaden hierher verzogen. Der Tod des armen Weſens iſt geſtern vormittag zwiſchen 11 und 12 Uhr erfolgt. „Ich will Ihnen nur ſagen, daß unſere Klara geſtorben iſt. Heute morgen hat ſie mir noch verſchiedene Handreichungen getan und jetzt iſt ſie auf einmal weg.“ Mit dieſen Worten verſtändigte Frau Silberberg in einem Tone, als wenn es ſich um eine ganz gleichgiltige Sache handle, die ganz entſetzte Hauswirtin von dem Todesfall. Die Frau des im gleichen Hauſe eta⸗ blierten Bäckermeiſters Rinkert wurde von Frau Silberberg geſtern vormittag hinauf in die Woh⸗ nung gerufen. Als Frau Rinkert das Zimmer betrat, lag das Kind angekleidet vor ſeinem Bettchen. Anſtatt es dann aufzuheben, ſtieß die entmenſchte Mutter mit den Füßen nach ihm. Als nach einer Stunde Herr Rinkert die Silberbergſche Wohnung betrat, lag das Kind immer noch vor dem Bett. Als er es aufheben und ins Bett legen wollte, hingen die Glieder ſchlaff herab. Das Leben war dem Körper ſchon entflohen. Das Kind muß furcht⸗ bar mißhandelt worden ſein. Ueberall, im Geſicht, auf der Bruſt, auf dem Rücken, an den Armen und Beinen befanden ſich blutunterlaufene Stellen. a — Mannheim, 21. Februar. Eine trau⸗ rige Berühmtheit erlangt allgemach die Stadt Mann⸗ heim. Kaum ein Tag iſt ſeit der Faſtnacht ver⸗ gangen, an dem nicht die Zeitungen von einer ſchweren Körperverletzung berichteten. Geſtern nach⸗ mittag zwiſchen 3 und 4 Uhr ereignete ſich wieder n ſolch ſchwerer Fall in der Heidelberger Straße. er bei einem hieſigen Pfläſterermeiſter beſchäftigte 9 Jahre alte ledige Taglöhner Peter Kilthau von äfertal und der gleichalterige ledige, in der Aus⸗ ſtellung beſchäftigte Zimmermann Auguſt Dünſer von Dornbürn (Vorarlberg) gerieten miteinander in Streit, welcher ſich bis zum Landesgefängnis fort⸗ ſetzte, wo Dünſer ſeinem Widerſacher den Schirm zerbrach. Kilthau geriet darüber in ſolche Wut, daß er ſein Dolchmeſſer zog und es Dünſer in den Unterleib rannte. Der Stich hatte eine gräßliche Wirkung. Die Eingeweide traten ſofort aus der Wunde und in Strömen ergoß ſich das Blut auf das Pflaſter. Der tödlich Verletzte, der ſofort zu⸗ ſammenbrach, wurde von herbeieilenden Paſſanten in das nahe Krankenhaus getragen. Der Täter wurde von dem am Landesgefängnis poſtierten Militärpoſten feſtgenommen. Der ſchnell entſchloſſene Soldat ſtellte den Meſſerhelden ins Schilderhaus und hielt ihn dort verwahrt, bis ihn die Schutz⸗ mannſchaft in Empfang nahm. Der traurige Vor⸗ fall hatte eine große Menſchenanſammlung zur Folge. Wider Erwarten iſt der lebensgefährlich Verletzte noch am Leben. Niemand hätte geglaubt, daß er die Nacht überſtehen würde. — Karlsruhe, 20. Febr. In nächſter Zeit finden in Baden die ſogen. Landwirtſchafts⸗ kammerwahlen ſtatt. Und zwar ſind 28 Vertreter in 28 Wahlbezirken zu wählen durch direkte und geheime Wahl. Wählbar ſind: Eigentümer, Nutz⸗ nießer und Pächter land⸗ und forſtwirtſchaftlicher Grundſtücke, ſofern die Land⸗ und Forſtwirtſchaft die weſentliche Grundlage der Exiſtenz des Betreffen⸗ den bildet. Wer ſolche Grundſtücke im Grund⸗ ſteuerwert von mindeſtens 5000 Mark beſttzt oder umtreibt, gilt ohne weiteres als wählbar. Weitere Vorausſetzungen ſind: männliches Geſchlecht, 25. Lebensjahr, Reichsangehörigkeit, Wohnſitz in Baden. Wahlberechtigt ſind in der Hauptſache die gleichen Perſonen, nur muß jeder land⸗ oder forſtwirtſchaft⸗ licher Unternehmer oder Betriebsleiter ſein. — Frankfurt a. M., 20. Febr. Heute nachmittag hat ſich auf dem hieſigen Hauptbahnhof wieder einmal ein Prellbockunfall ereignet. Der amtliche Bericht darüber beſagt: Bei Einfahrt des D-⸗Zuges Nr. 5 Baſel⸗Frankfurt⸗Berlin um 2 Uhr 48 Min. überfuhr deſſen Maſchine im hieſigen Hauptbahnhof den Prellbock des Geleiſes 4 und die eiſerne Einfriedigung zwiſchen Längs⸗ und Quer⸗ bahnſteig um etwa 6 Meter, ſodaß das Vorderteil der Maſchine auf dem Querbahnſteig ſtand. Der Zug ſelbſt blieb völlig unverſehrt und ging bereits 3 Uhr 12 Min. nach Berlin weiter. Weder bon den Reiſenden noch vom Fahrperſonal wurde jemand verletzt. Der Schaden iſt nicht erheblich. Die mutmaßliche Urſache des Unfalls iſt die ſpäte Brems⸗ wirkung wegen ungenügender Luft im Hauptluft⸗ behälter der Maſchine. Der Betrieb wurde nicht geſtört. Die Reiſenden auf dem Bahnſteig und die Beamten konnten im letzten Augenblick zur Seite ſpringen. — Köln, 20. Febr. Meldungen aus der Nordeifel zufolge richten Wölfe unter dem Rothwild großen Schaden an. Schaaren von Wölfen treten aus den Ardennen auf deutſches Gebiet über, Einzelne wagen ſich von Hunger getrieben in die Dörfer hinein. Im Dorfe Nidrum fraß ein Wolf einen an einer Kette liegenden großen Hund bis auf den Kopf auf. In einem andern Orte erſchoß ein Förſter einen Wolf, der ſich in ein Haus ein⸗ geſchlichen hatte. — London, 21. Febr. Heute morgen gegen 5 Uhr ſtrandete der Dampfer „Berlin“ am Nordpier bei Hoek von Holland (an der Mündung der Maas gelegen). Die an Bord befindlichen 141 Perſonen, darunter 91 Paſſagiere ſind er⸗ trunken. Weitere Meldungen beſagen: Bis Mittags waren 25 Leichen an Land gebracht worden, ferner ein Geretteter. Die an der Unglücksſtelle verei⸗ nigten Rettungsboote machen vergebliche Anſtreng⸗ ungen zur Rettung der Schiffbrüchigen. Der heftige Sturm und die hohe See macht ihre Arbeit reſul⸗ tatlos, da ſie ſich dem Schiffe nicht nähern können. — Rotterdam, 21. Febr. Der heute morgen dem Sturme zum Opfer gefallene Dampfer „Berlin“ gehörte der „Harwich⸗Hoek von Holland⸗ Linie“ an. Es wurde ſogleich mit Aufbietung aller Kräfte verſucht, die Paſſagiere zu retten, be⸗ vor dies jedoch gelingen konnte, brach der Dampfer in 2 Teile, die ſofort ſanken. — Rotterdam, 21. Febr. Ueber die Schiffskataſtrophe wird noch berichtet, daß ſich unter den Paſſagieren insgeſamt 40 Mitglieder der deut⸗ ſchen Operngeſellſchaft befanden. Unter den Exkrun⸗ kenen befindet ſich ferner der Kurier des Königs von England, Artur Herbert, der Doyen der engli⸗ ſchen Kuriere. Er hatte wichtige Depeſchen nach Berlin, Kopenhagen und Petersburg. roleum— Lampe mit neuem Docht, füllen Sie dieſelbe mit vaffiniertem Sſterreichiſehem petroleum und laſſeg Sie dieſelbe bis zum letzten Reſte durchbrennen. — Nicht auslöſchen. nicht nachfüllen, Docht nicht putzen. — Das öſterreichiſche Pe troleum behält gleiche Leuchtkraft bis zu Ende. Andere Petrolſorten fallen bein Raffiniertes öſterreichiſches 5 Petroleum offeriert SOOOOοοοοοð˖,/⸗e Joliann Dauerbre inen ganz bedeutend in der Leuchtkraft z rück. SSO Kernöle — von 120 bis 250 Deſtillationsgraden — ſind der beſt⸗ leuchtende Beſtandteil des Petroleums. reiehiſehe Petroleum enthält von dieſen Kernölen 50 bis 63 Prozent, amerikaniſches Handelspetroleum 40 bis 45 Prozent. Machen Sie ſelbſt die Probe! Das vaffinierte Sſter⸗ Nehmen Sie eine friſch gereinigte Schreiber. 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