den Kreis Mannheim. Dieſe Schadenſummen dürf⸗ ten für unſere Landwirte wiederholt eine ernſte Mahnung ſein, von der Kreishagelverſicherung mehr als bisher Gebrauch zu machen, um ihre mühevolle Arbeit vor event. Gefahr bezw. Vernichtung durch Hagelſchaden geſchützt zu ſehen. — Mannheim, 9. Febr. Die Kreisſteuer⸗ kapitalien des Kreiſes Mannheim für das Jahr 1907 beziffern ſich auf 1219824544 Mk. gegen 1148 432381 Mark des Vorjahres. Hiervon entfallen auf die Stadt Mannheim allein 959910431 Mark. Die Steuerkapitalien haben ſich gegen 1906 um 71392163 Mark vermehrt. — Mannheim, 11. Febr. Ein ſchreckliches Familiendrama ſpielte ſich heute nachmittag zwiſchen 3 und 4 Uhr im Hauſe K 3, 28 hier ab. Der verheiratete 30 Jahre alte Taglöhner Auguſt Ro⸗ nellenfitſch, der heute ſich in den Wirtshäuſern herumgetrieben hatte und von ſeiner Frau heimge⸗ holt worden war, erſtach mit einem ſogenannten Knicker ſeine am Waſchzuber in der Küche ſtehende Frau und hierauf ſeine beiden Kinder im Alter von dreiviertel und drei Jahren. Hierauf ſtellte er ſich ſelbſt der Polizei. — Mannheim, 11. Febr. Aus Anlaß einer geringfügigen Rempelei verſetzte ein als Frauensperſon maskierter Unbekannter geſtern abend 10 Uhr auf der Straße zwiſchen R und S 3 einem Grenadier der 1. Kompagnie hieſigen Regi⸗ ments 3 Meſſerſtiche in die linke Schulter⸗ und Bruſtſeite und dem linken Oberarm. Der Verletzte ſchleppte ſich noch bis K 4, 11, wo er bewußtlos zuſammenbrach; er mußte mittelſt Sanitätswagens ins Militärlazaret verbracht werden. Die Verletz⸗ ungen ſind ſchwer aber nicht lebensgefährlich. — Leutershauſen, 8. Febr. Das etwa 11jährige Töchterchen des Max Bickel dahier geriet beim Schlittſchuhlaufen in der ſteilen Beinweggaſſe unter das geladene Fuhrwerk des Landwirts Max Gutfleiſch. Dem Kinde wurden beide Beine ſtark gequetſcht. Den Fuhrmann trifft keine Schuld, da das Kind direkt von der Seite in den Wagen hin⸗ einfuhr, ſo daß der Fuhrmann, der ſein Pferd am Kopfe führte, dies nicht bemerken konnte. Zu ver⸗ wundern iſt nur, daß hier nicht ſchon mehr ähnliche Unfälle paſſtert ſind. Pforzheim, 10. Febr. In der Back⸗ ſtube einer hieſigen Bäckerei, in der Holzgartenſtraße gerieten zwei Bäckerburſchen miteinander in Streit. Dabei wurde der 18jährige Jakob Bäuerle aus Oberkollbach von dem 22jährigen Auguſtin Leins vale's Sohn in Wilberforce als Herrſcher einziehe, ich glaube, ich hätte ihn erdroſſeln können,“ ſagte er ſich mit einer Bitterkeit, die ihm früher fremd geweſen. Er löſte ein Billet nach der Station, die ganz in der Nähe des betreffenden Hauſes lag, und ſah ſich raſcher, als er gedacht, am Ziel ſeiner kurzen Reiſe. Dasſelbe befand ſich ganz im Norden Lon⸗ dons, aber man hätte ſich auf das Land verſetzt glauben können beim Anblick der prächtigen, friſch⸗ grünen Wieſen, die ſich zu beiden Seiten hier aus⸗ dehnten. 5 Sam hatte ſich auf der Station ſeinen Weg genau beſchreiben laſſen und ſchritt nun die Straße entlang in der Richtung der einzelſtehenden Häuschen, die er in der Ferne erblickte. Der Sommertag neigte ſich ſeinem Ende zu, in kurzer Zeit würde vollſtändige Dämmerung ſich über die Erde breiten. Allein Sam hatte guten Mut. Er fühlte ſich ganz zu Hauſe in dieſem ſchwach bevölkerten Stadtteil; erinnerte ihn ein wenig an den Ort, wo er ſo viele Jahre ſeines Lebens zugebracht, obſchon die Schön⸗ heit jener Gegend hier nicht zu finden war. Bedachtſam näherte er ſich dem erſten Häuschen und las den halbverwiſchten Namen an der Garten⸗ tür; Watſon hatte ihn richtig belehrt, er war an der Stelle, die er ſuchte. Eine begreifliche Erregung bemächtigte ſich ſeiner. Welche Entdeckung würde er hier machen? War das baufällige Gebäude über⸗ haupt bewohnt? Sam zweifelte faſt daran, denn im unteren Stockwerk waren alle Läden geſchloſſen, und der Gartenpfad, der zu der Haustür führte, ſchien nie betreten zu werden, er war vollſtändig mit Gras bewachſen. ö Sam konnte ſich keine Rechenſchaft darüber geben, aber es lag etwas in der Atmoſphäre der kleinen Wohnſtätte, das wie ein heilender Balſam ſein be⸗ kümmertes Herz berührte. Er wußte eigentlich ſehr von Weidingen bei Horb auf den Kopf geſchlagen Naſe fiel, ſo daß er blutete. Bäuerle erbrach ſich danach, wurde ſpäter beſinnungslos und ſtarb noch in der nächſten Stunde. Leins ſtellte ſich alsbald ſelbſt der Polizei. f 90 5 e 11. Febr. Die Großher⸗ zogin hat die ihr anläßlich des goldenen Ehejubiläums von den Frauen Badens gewidmete Spende von orfen, wobei Bäuerle auf die 5 e Robert Nied am 7. Jan. — Aſſamſtadt, 7. Febr. Eine rohe Tat begingen hieſige Burſchen an dem Schmiedemeiſter Als der Genannte abends heimging, wurde er vor ſeiner Wohnung überfallen, mit Fäuſten, Stöcken und Fußtritten ſo ſchwer mißhandelt, daß innere Verletzungen jetzt eine Operg⸗ tion in der Würzburger Klinik nötig machten, Die rohen Geſellen ſind ermittelt, jedoch noch nicht 140 000 Mk. an folgende Anſtalten verteilt: un die Erziehungs- und Pflegeanſtalt für Geiſtesſchwache in Mosbach, an die Heil⸗ und Pflegeanſtalt für Epileptiſche in Kork, ſowie an das künftige Hoſpiz für israelitiſche Kinder und minderbemittelte Er⸗ Joſephsanſtalt in Herthen 10 000 Mk. und an den badiſchen Frauenverein 106 000 Mk. 8 Betrag iſt mit Genehmigung der Großherzogin mit dem bisherigen Dispoſitions⸗ und Hilfsfonds des Badiſchen Frauenvereins unter der Bezeichnung „Großherzogin Luiſe Jubiläumsſtiftung“ zu einem einheitlichen Fonds verſchmolzen worden, der als ausgeſchiedenes Vermögen des Badiſchen Frauen⸗ vereins geſondert in der Rechnung aufzuführen und nach Kapital⸗ und Zinsverwendung beſonders nach⸗ zuweiſen iſt. Ueber die Verwendung des Stiftungs⸗ erträgniſſes wird die Großherzogin jeweils ſelbſt die Entſcheidung treffen. Ueber den Vermögensſtand und die Verwendung des Erträgniſſes iſt alljährlich Der letztere der Landesverſammlung des Badiſchen Frauenvereins zu berichten. — Karlsruhe, 9. Febr. Heute früh nach 7 Uhr wurde im weſtlichen Abort des Hauptbahn⸗ hofs die Leiche eines Erſchoſſenen mit einem Schuß ins Herz aufgefunden. Der Revolver lag auf der rechten Seite der Leiche. Ein Schuß war abge⸗ geben und vier Patronen befanden ſich noch im Patronenlager des Revolvers. Es ſteht außer Zweifel, daß es ſich um einen Selbſtmord handelt. Nach den bei der Leiche aufgefundenen Papieren ſcheint der Selbſtmörder der am 4. Januar 1861 zu Stein (Amts Bretten) geborene Taglöhner Ernſt Seiter zu ſein. Näheres über das Motip der Tat konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Ludwigshafen, 11. Febr. Im nahen Mutterſtadt wurde vergangene Nacht in die Räum⸗ lichkeiten des Sparkaſſen⸗ und Darlehensvereins eingebrochen und zirka 24000 Mark in Banknoten, Gold und Silber geſtohlen. Der Kaſſierer hatte aus Verſehen den Kaſſenſchlüſſel ſtecken laſſen, ſodaß der oder die Diebe leichtes Spiel hatten. viel von dieſem Parnell, aber einen intimen Freund Alfred Merivale's konnte er natürlich nur mit großem Mißtrauen betrachten; dennoch ſchien es ihm unglaublich, daß es auch in dieſes Mannes Leben eine gute Seite geben könne. Jetzt wo Sam ſein Ziel erreicht hatte, erfaßte ihn eine gewiſſe Verlegenheit in betreff eines weiteren Vorgehens. Er war eine ſo gerade, aufrichtige Natur, daß er nicht wußte, wie er unauffällig ſeine Nachforſchungen beginnen ſollte. Während er, an den Gartenzaun anlehnt, noch darüber nachdachte, hörte, er daß inwendig an der Haustür, eine Kette entfernt wurde und ſah in der nächſten Minute jemand ins Freie treten. Es war eine kleine unter⸗ ſetzte ſchwarzgekleidete Frau, die eine große weiße Schürze vorgebunden hatte. Sam trat ein wenig Seite, als er ſah, daß ſie langſam den Gartenpfad herunterkam. Er konnte die Fran nun ganz deutlich erkennen. Sie hatte ein gewöhnliches Ausſehen und gehörte offenbar der arbeitenden Klaſſe an. Sam verwandte kein Auge von ihr. Sollte er ſie anreden? Würde ſie ihm etwas wichtiges mitzuteilen haben, wenn er Biktor Parnells Namen nannte? Sie ſah gerade nicht aus, als ob ſte viel Licht auf ſein großes Geheimnis werfen könne. Sams Grübeleien erreichten ein plötzliches Ende, denn auf einmal ſtreckte die Frau mit ver⸗ zweiflungsvoller Geberde die Hände aus, ihren Lippen entrang ſich ein herzbrechendes Stöhnen, dem eine Flut von Tränen folgte. Sie warf ihre Schürze über das Geſicht und rannte wild in dem kleinen Garten auf und ab. Offenbar glaubte ſie ſich vor neugierigen Augen ſicher und Sam erriet, daß dieſer Schmerzensausbruch, ſie gegen ihren Willen überwältigt hatte — daß es das natürliche, momen⸗ tane Erlahmen eines ſtarken Geiſtes war. Gern hätte er mit ihr geſprochen, ihr einige Troſtesworte geſagt. Sein weiches Herz ertrug es nicht, eine überführt. Hoffentlich entgehen ſie ihrer wohlver⸗ dienten Strafe nicht. — Beuthen O.⸗Schl., 10. Febr. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich auf der Heinitz⸗ Grube. Bei einem nachts in der Grube plötzlich ausgebrochenen Brande wurden drei Grubenarbeiter wachſene in Dürrheim je 8000 Mk. an die St. durch zuſammenſtürzende Geſteinmaſſen ſchwer ver⸗ Außerdem erlitten ſie mehr oder weniger Einer der Verunglückten letzt. ſchwere Brandwunden. iſt bereits geſtorben. — Berlin, 10. Febr. Einbrecher drangen in den Kaſſenraum des Verbandes der baugewerblichen Hilfsarbeiter, erbrachen den Kaſſenſchrank und ent⸗ wendeten 5000 Mark Bargeld. während ſie die in dem Schrank befindlichen Wertpapiere unbeachtet ließen. Von den Dieben fehlt noch jede Spur. — Jüterbog, 10. Febr. Der Leutnant Tewaag und ein anderer Offizier, beide vom Lehr⸗ Regiment der Feldartillerie-Schießſchule zu Jüterbog, wollten ſich geſtern in einem Krümperſchlitten nach dem dortigen Bahnhof begeben. Der mit der Führung des Fahrzeuges beauftragte Burſche hatte der erhaltenen Weiſung gemäß ohnehin ſcharfes Tempo eingeſchlagen, als die Pferde kurz vor dem Bahndamm vor einem heranbrauſenden Zuge ſcheuten und durchgingen. Der Schlitten ſchlug gegen einen Baum und ſämtliche Inſaſſen wurden herausge⸗ ſchleudert. Leutnant Tewaag flog mit dem Kopf gegen einen Pfeiler der Eiſenbahnbrücke und erlitt am Kopf einen ſchweren Schädelbruch. Ex, wie ſein ebenfalls ſchwer verwundeter Kamerad wurden in beſinnungsloſem Zuſtande in das Juüterboger Lazaret gebracht. Der Burſche kam mit dem Schrecken davon. — Paris, 11. Febr. aus Orthez eingetroffenen Perſonenzuge wurden mehrere Poſtſäcke mit Wertſendungen geſtohlen. Unter anderem war in einem entwendeten Geld⸗ Aus dem geſtern brief ein mit 100 000 Franks gezogenes Los der Stadt Paris und eine Anzahl von Banknoten enk⸗ halten. Frau ſo bitterlich weinen zu ſehen. Er grämte ſich förmlich mit der Aermſten und ſich, ihr ſeine Hilfe anzubieten. Vielleicht wohnte ſie ganz allein in dieſem baufälligen Häuschen, das jetzt in die Schatten der Dämmerung eingehüllt von der ganzen Welt abgeſondert ſchien. Mit raſchem Entſchluß trat er dicht an die Gartentür heran und als die Frau, die etwas ruhiger geworden war, ſich näherte, ſtand er gerade vor ihren Augen. Sara ſtieß einen leiſen Schrei aus. „Herr Viktor!“ rief ſie erſtaunt, aber in der nächſten Sekunde erkannte ſie ihren Irrtum. „Wer ſind Sie? Bringen Sie mir Nachricht von ihm?“ fragte ſie in großer Erregung. „Laſſen Sie mich ein, gute Frau,“ bat Sam mit ſanfter Stimme, „ich möchte mit Ihnen ſprechen.“ Die Frau preßte die arbeitsharten Hände auf ihr Herz. „Woher kommen Sie? Was tun Sie hier? War niemand da, der Ihnen ſagen konnte, daß es hier ſpucke?“ „Ich habe mich nicht darnach erkundigt,“ enk⸗ gegnete Sam ruhig. „Ich ſah Sie weinen, arme Frau, und es tat mir leid für Sie. Laſſen Sie mich ein, vielleicht kann ich Ihnen helfen.“ Sara bewegte ſich nicht. „Ich darf die Tür nicht öffnen,“ ſagte ſie nach einer kleinen Pauſe. „Ich bin nicht die Herrin hier, ich gehorche den Befehlen, eines anderen.“ „In Ihren perſönlichen Angelegenheiten will ich mich nicht einmiſchen, gute Frau. Wenn Sie mir nicht öffnen dürfen, werde ich hier ſtehen bleiben, aber eine Frage möchte ich an Sie richten.“ „Unterlaſſen Sie dieſe Frage lieber, ich dürfte ſie wahrſcheinlich doch nicht beantworten. Sehen Sie, wenn ich Kummer habe, ſo kann ein Fremder mir ihn doch nicht abnehmen.“ (Fortſ. folgt.) 10 . e Von den Tätern fehlt noch jede Spur, 5 eh b 1 b 15 A e W 12 Vall af 5 e ind ia bn dul ape n 5 Nut Michi, N g 4 früh 10 555 Ii G. 40 11 Ful en Lolal! 1 fn Bae be. ln aa e w Bel dun, J. — — Aan Hödl I iat n min. 1 2 Jiumer m n n. Ne l tin Fin u Nerat Kante Mohunng „n Wer ft W f mn dun mn kt ——ů———— ale * 81000 Mühen ate geh * Jutwelfab Ju 1 * in din it u it