10.80, 95 J. 0 und Pf 1 onen 15 355 und 0 . ut 3 AI 11 res ai Reise- rensto ardinen eto. täßigt. 2 biſed. chmittags 3 Ah Ladenburg en nlung Dr. Sickinger e der „ lung freundlichſ el. partei. tei. i. 1 arte. wehr z, daß unſer Rane Nütglied des Benni en wurde. den 10. 2 hr am Rathauk. einen. Jadenbin 5 kann. Erſcheint jeden Dienstag und Freiing Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— 5 illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Redaktion, Druck und Verlag der 1 Karl Molitor, Fadenburg. — — — Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahm Dernburgs kelenialpoelitiſches Programm. Nach dem bekannten Sylveſterbriefe des Reichs⸗ kanzlers mit der Wahlparole der Regierung iſt nun eine andere bemerkenswerte Kundgebung aus dem Regierungslager zu den herannahenden Reichstags⸗ wahlen erfolgt. Sie präſentiert ſich in Geſtalt einer großen Rede, welche Kolonialdirektor Dern⸗ burg am Dienſtag in einer ſtark beſuchten Ver⸗ ſammlung in Berlin hielt, und die obwohl an ſich durchaus keine Wahlrede, dennoch erſichtlich auf die kommende Wahlſchlacht, bei der es ſich ja mit um die Zukunft, der deutſchen Kolonien handelt, zuge⸗ ſchnitten war. In dieſer Rede verbreitete ſich Herr Dernburg nach einem ironiſchen ſprach hierbei die hiſtoriſche deutſchen Kolonialbeſitzes, Zukunft. Kolonialdirektors kurzgefaßt folgende Leitſätze her⸗ vorgehoben: Es iſt in den Kolonien eine langſame verſtändige Tätigkeit vonnöten, die von hierzu be⸗ ſfonders befühigten und vorgebildeten Leuten, aber nicht von Bureaukraten, auszuüben iſt. Heute muß mit Erhaltungsmitteln, nicht mehr mit Zer⸗ ſtörungsmitteln koloniſiert werden, und hierzu ge⸗ hören ebenſo der Miſſionar wie der Arzt, die Eiſenbahn wie die Maſchine. Das wichtigſte Ko⸗ lonialmittel iſt die Eiſenbahn, ſie macht ihren kulturellen Einfluß in den Kolonien überall geltend. Die Kolonialfrage ſtellt zum guten Teile eine Geld⸗ frage dar, Deutſchlands wirtſchaftliche Leiſtungs⸗ fähigkeit iſt aber derartig, daß es die Ausgaben für ſeine Kolonialpolitik ohne Anſtrengungen tragen Um Ehre und Namen. Roman nach dem Engliſchen von Clara Rheinau. 27. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) „Ich gedenke zu erfahren, was aus ihm ge⸗ worden iſt,“ verſetzte Watſon. „Spotten Sie, ſo⸗ viel Sie wollen, Sir Alfred, es war doch ein törichter Streich von Ihnen, mich aus dem Dienſt zu jagen, ich weiß nicht wer jener junge Mann war und in welcher Angelegenheit er kam, aber ich fühlte von Anfang an, daß er ein Recht habe, vor⸗ gelaſſen zu werden. Und niemals werde ich den Ausdruck Ihres Geſichts vergeſſen, als Sie ihn ſahen. Wenn man mit Blicken einen Menſchen töten könnte, ſo hätten Sie ihn damals getötet.“ Wieder lachte Sir Alfred anf. „Das iſt wirklich ergötzlich! Nun möchten Sie mich gar zum Mörder ſtempeln. Eine ſeltſame Art, mich Ihrem Verlangen günſtig zu ſtimmen.“ Dann än⸗ derte er ſeinen Ton. „Ich bin Ihrer Zubringlich⸗ keiten müde,“ ſagte er rauh; „Wenn Sie nicht augen⸗ blicklich Ihre Verfolgung einſtellen, werde ich andere Maßregeln ergreifen müſſen. Dies iſt mein letzes Wort.“ Er ſtieß Watſon beiſeite und ſprang die Treppe hinauf. Der Mann ſchleuderte ihm Verwünſchungen nach, die Sams ehrliches Herz uit Grauſen erfüllten. Er zitterte an allen Gliedern — endlich war er der Wahrheit nahe gekommen. Als Watſon ſich auf Die Kolonialpolitik hat für die in den Freitag, den 11. Januar. —— — deutſchen Kolonien engagierten kapitaliſtiſchen Unter⸗ nehmungen noch keinen erheblichen Gewinn ergeben, weil letztere noch zu jung ſind, ſie hat aber beſonders den deutſchen Induſtriearbeitern bereits Vorteile gebracht und daneben die Entwickelung des Handels Deutſchlands mit ſeinen Kolonien günſtig gefördert. Einen breiten Raum in den Ausführ⸗ ungen des Kolonialdirektors nahmen begreiflicher Weiſe die Betrachtungen über Deutſch⸗Südweſtafrika ein. Er zeigte an dieſem Schutzgebiete die Ein⸗ wirkung der angewandten und theoretiſchen Wiſſen⸗ ſchaften auf die koloniale Entwicklung, wies auf den Mineralreichtum und auf die Fruchtbarkeit des Landes auf großen Gebieten hin und bekundete ſeine Ueberzeugung, daß Deutſch⸗Südweſtafrika in Seitenblick auf die „Kanoniere der Kolonialſkandale“, ruhig und klar über die geſamte Kolonialfrage und be⸗ Entwickelung des wie ſeine gegenwärtige wirtſchaftliche Lage und ſeine Ausſichten für die Es ſeien aus den Ausführungen des materieller wie klimatiſcher Hinſicht bald die beſte unter allen deutſchen Kolonien darſtellen werde. Im letzten Teile ſeiner Rede betonte Herr Dernburg nochmals, wie gerade die deutſchen Induſtriearbeiter bisher nur einen wirklichen Nutzen an den deutſchen Kolonien gehabt, trotz der kolonialfeindlichen Ge⸗ ſinnung in den Kreiſen der Arbeiterſchaft. Von den 700 000 000 Millionen Mark, die Deutſchland bis jetzt für ſeine Koloien ausgegeben habe, ſei ſicher mehr als die Hälfte, wenn nicht Dreiviertel, als Arbeitslohn in die Hände der Indnſtrien ge⸗ floſſen und habe direkt die Arbeitsnachfrage ver⸗ mehrt und auf die Löhne eingewirkt. Auch der deutſchen Landarbeiterbevölkerung komme die Kolonial⸗ politik zu gute, da ſie ihr die Lebenshaltung er⸗ leichtere, ebenſo wirke ſie in gewiſſer Weiſe der Zerſplitterung des Grundbeſitzes in Deutſchland ent⸗ gegen. Schließlich faßte der Kolonialdirektor ſeine Darlegungen dahin zuſammen, daß Deutſchland von ſeinen Kolonien mit der Zeit den größten Nutzen zu erwarten habe und daß es daher mit aller Ent⸗ ſchiedenheit an ihnen feſthalten müſſe. Der Redner 55 noch 7 wie es N in der . dem Abſatz 1 0 um zu 185 berührte er ihn leicht an der Schulter. „Was wollen Sie, fragte Watſon, ſich raſch umwendend. „Warum folgen Sie mir?“ „Sie ſollen es geich erfahren, mein Feund,“ entgegnete Sam in ſeiner treuherzigen Weiſe. „Ich hörte eben eine Unterredung zwiſchen Ihnen und Sir Alfred Merivale mit an. Nie zuvor in meinem Leben habe ich mich ſo erniedrigt, den Lauſcher zu ſpielen, aber heute war ich gezwungen dazu. Wenn man nicht auf geraden Wegen ſein Recht erlangt, muß man ſich zu krummen bequemen.“ Mißtrauiſch blickte Watſon den andern an. Er wußte nicht recht, was er aus ihm machen ſollte, mit Leuten von Sam Burys Art war er bisher noch nie in Berührung gekommen. „Ich verſtehe nicht, wohin Sie zielen,“ ſagte er mürriſch. Sam tat einen tiefen Atemzug. . „Gehen wir ein paar Schritte weiter,“ „daan will ich es Ihnen erklären.“ Mit einer finſterer Miene, aber nicht ohne Neugierde, folgte Watſon ſeinem neuen Bekannten. „Mein Freund,“ begann dieſer plötzlich „ich glaube es ſteht in Ihrer Macht, mir eine Mitteilung zu machen, die für mich und fur andere Leben und Tot bedeutet Wie ich ſagen hörte, ſind Sie eben in üble Lage, es tut mir leid, aber wenn Sie zu mir ſtehen bat e er, i auch um große nationale Güter handle und endete mit einem Apell an die Anweſenden, mit zu helfen, die vielen ſtarken Kräfte, welche in der deutſchen Nation noch ſchlummerten, zu gunſten der kolonialen Sache aufzulöſen. Die Rede machte auf die Ver⸗ ſammlung, welche ſich in einer Reſolution fur di Erweiterung und Vertiefung des Verſtändniſſes der Kolonialpolitik in den Kreiſen der deutſchen Wähler ſchaft ausſpricht, großen Eindruck, und man dar wohl annehmen, daß ſie auch im Lande ihr Wirkung äußern wird. Verſchiedenes. Ladenburg, 10. Jan. Als Feſtort für das diesjährige Kreisturnen iſt nunmehr Mann⸗ heim beſtimmt. Als Feſttage ſind die Tage vom 3. bis 5. Auguſt in Ausſicht genommen. Die Rennwieſen werden zum Feſtplatz umgewandelt wer⸗ den. Der Nibelungenſaal des „Roſengartens“ wird die Turner nach vollbrachter ernſter Arbeit zu froher Feſtesfreude vereinen. a — Neckarau, 8. Jan. Von einm Hunde ſchlimm zugerichtet wurde geſten nachmittag das 2 ½ jährige Söhnchen des Roſenwirtes Kranz. Das Kind lief in dem unbewachten Augenblick in die Wirtſchaft „Zum Ochſen“, wo das Hoftor auf⸗ ſtand und der Hund an der Kette lag, der gegen⸗ wärtig Junge hat. Der Hund packte das Kind und richtete es ſchrecklich zu. Nur dem Umſtand, daß das Kind rückwärts fiel and ſo aus dem Bereich des Hundes kam und von einer Frau weggeriſſen werden konnte, iſt es zu danken daß das Kind ge⸗ rettet werden konnte. — Pforzheim, 10. Jan. Ein 5 Jahre alter Knabe hat ſich hier zu Tode verbrüht! Ueber den ſchweren Unfall wird gemeldet: Die Frau des Faſſers Franz Dennig betreibt eine Koſtgeberei in . 1 8 Am 0 wi 2 ſie 95 mir 915 moe verſpreche 100 Ihnen eine reiche Belohnung.“ Watſon ſteckte beide Hände in die Taſchen und fixierte Sam. Er war noch immer ſehr zu Mißtrauen geneigt, gerade die einfache, harmloſe Art dieſes Mannes, kam ihm verdächtig vor, anſtatt ihm jeden Argwohn zu nehmen. „Ich höre,“ bemerkte er kurz, „ſagen Sie, was Sie zu ſagen haben.“ „Vorhin ſprachen Sie von einem jungen Mann,“ begann Sam, „der kürzlich zu Sir Alfred gekommen ſei und ihn zu ſprechen verlangt habe. Vielleicht irre ich mich in dem Glauben, daß dieſer junge Mann etwas mit jenem zu tun habe, den ich ſuche, aber wenn das Herz voll Angſt und Zweifel iſt, klammert man ſich an einen Strohhalm.“ Seufzend brach er ab. „Welcher Art iſt der Mann, nach dem Sie ſuchen ?“ fragte Watſon. „Es iſt ein junger Mann, dem man ein ſchmach⸗ volles Unrecht zugefügt hat, der aber geduldig litt, bis andere, die älter und vielleicht auch klüger ſind, als er, ihn drängten, um ſein gutes Recht mit feinen Feinden zu kämpfen. Mit einem Wort, der Mann, den ich ſuche, iſt jener, deſſen Stelle Sir Alfred Merivale, unrechtmäßiger Weiße eingenommen hat.“ Watſon neigte ſich vor.