8 8 intmach kwoch, 19. 2 rmittags 11 0 ir auf dem Rathon 1 egal 1“. Dezemb Gemeinderat: Ia v.: Carl Günther Tae gebung, bn cpi f 5 90 ig liegt auf iſicht auf, wo duch aular aügeſcreceh ö N U „418. Dezember 10 Bürgermeiſterant. Freiwillige itätskolom ſchen Vereine Labeite den 21. Dezember 0 * unterricht Der 0 ball⸗Cii irg. — Gegr. 1903, Mitglieds zahlreich ſcheinen igesordnung wird in hen. Der Vorl ohnhaus „ Stallung und Ainderbellſell, M enſtertritte, Herm Ber ſchiedenes Prei zerkaufen die Exp. d. Bl. e Mädche Arbeit geſucht. Wilh. Ellwang Leimfabrik, e, arienvög mehrfach Prämirtel ahnen Kesel l Daunbein Hopfen 1. Aufelb nit n durch Joha un Ltull Preis vierteljährlich Mark 1. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. i . Redaktion, Druck und Verlag der Hofbuchdruckerei Karl Molitor, nzeiger fü Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Ladenburg 5 5 r Laden Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. . Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Raba Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Der weihngchts⸗ Feiertage Wegen fällt die Dienſtag⸗Nr. aus. ... ꝛ˙ꝛ·üͤ8 —«˙——! Derlaſſene Kinder. Die Heidelberger Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Kinder ſchreibt uns: In dieſen Tagen froher Spannung, wo jung And alt ſich rüſtet, die Geburt des Kindes im Nille von Bethlehem zu feiern, iſt es wohl am der Kinder zu gedenken, über deren Lager Stern leuchtet, denen ein grauſames Schickſal, Niige Tage, nachdem ſie das Licht der Welt er⸗ die Mutter entreißt, ihre natürliche Ernähr⸗ und Pflegerin. Wir meinen die Kinder, die bon ihren Müttern in fremde Pflege gegeben werden, Weil dieſe ſelbſt, — oft noch ſchwach und elend — gend eine Stelle annehmen, die ſie ſelbſt ernährt aid das Koſtgeld einträgt, das ſie für ihr Kind bezahlen haben. Da ſie oft nur wenig ver⸗ enen, von dem Vater ihres Kindes in den ſeltenſten allen unterſtützt werden, müſſen ſie auf billige Mfegeſtellen bedacht ſein und das rächt ſich am Rude, welches, wenn es nicht ganz zu Grunde geht, ſiech und elend für ſein Leben wird und da⸗ Arch, daß es zu guter Arbeit untüchtig bleibt, It den Verbrechen anheimfällt. Hätte das Kind Wenigſtens im erſten Lebensjahre bei der Mutter leihen können, an ihrer Bruſt ſich ſatt getrunken, o wäre es ein geſunder. Menſch, ein nützliches Hlied für Staat und Geſellſchaft geworden. Und a Band, das ſich um Mutter und Kind in dieſen Monaten des Stillens ſchlingt, iſt ganz anders feſt, das dünne Fädchen „Mutterliebe“ nach den en zwei Wochen! Dieſe Zeit der Gemeinſam⸗ ei von Mutter und Kind hätte auch ſittlichend Um Ehre und Namen. Roman nach dem Engliſchen von Clara Rheinau. 21. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Ohne ihren Begleiter anzublicken ſagte ſie eiſe: „Was Sie mir ſoeben mitteilten, Sir Alfred, Horte ich zum erſtenmal; mein Vater hat mit mir nicht pon geſprochen. Wir entzweiten uns wegen einer ganz anderen Sache. Doch ich muß Sie jetzt ber⸗ Aaſſen, ich habe mich ſchon ein wenig verſpätet. Lady Betty wird ſich beunruhigen. Bitte, wollen Sie eine Droſchke herbeirufen?“ 5 5 „Sir Alfreds Herz pochte ſo heftig, daß er kum antworten konnte. Woher kam es nur, daß Juliana heute ſo ganz verändert gegen ihn war? Wie im Traum war er ihr beim Einſteigeu behilflich; kaum ſeiner Sinne mächtig, blickte er der dahin⸗ kollenden Droſchke nach, dann ſchritt er mechaniſch wieder in den Park zurück. Ganz abſeits von der Menge ſetzte er ſich auf ine Bank nieder und hier überfiel ihn eine jener Aſteren Stimmungen, deren er ſtets nur ſchwer herr zu werden vermochte. Es geſchah nicht häufig, AAß ſeine beſſere Natur ſich geltend machte, aber Auliana beſaß die Macht, das Gute wie das Böſe s ihm hervorzulocken. Um ihretwillen hätte er tine noch größere Schuld auf ſich geladen, als res bereits getan, und doch war es wiederum nur Iuliang, die ihm das Gefühl ſeiner Verworfenheit Freitag, den 21. Dezember. 1906. auf die Mutter gewirkt, ſie vor Verirrungen zurück⸗ gehalten, deren Opfer gerade die am leichteſten werden, die durch einen Fehltritt den Halt verloren und ſich entwurzelt fühlen. Man beginnt die ungeheure Wichtigkeit des Zuſammenbleibens von Mutter und Kind, die Wichtigkeit auch des Stillens durch die Mutter allerorten einzuſehen. Geſetzgebungen — z. B. die ungariſche — ſind dafür eingetreten, daß der Staat hier ſelbſt helfe, anderwärts haben wenigſtens einzelne Gemeinden Stillprämien ausgeſetzt und damit Gutes gewirkt. Aber auch noch bevor ſolches oder ähnliches bei uns erreicht wird, kann das Publikum ſelbſt helfen, indem es ſich an den Ge⸗ danken gewöhnt und den Gedanken zur Tat werden läßt, die Mutter ſamt ihrem Kinde in irgend einer Stellung ins Haus zu nehmen. Die Arbeits⸗ kraft der Mutter wäre einzurechnen in den Entgelt für die Aufnahme des Kindes. Natürlich gäbe es hierin mannigfache Abſtufungen. Wo die Mutter nur gewöhnliche Arbeit zu leiſten imſtande iſt, müßte ſie für die Vergünſtigung, ihr Kind ſelbſt nähren und pflegen zu dürfen, mit geſunder Koſt vorlieb nehmen, höchſtens noch ein kleines Taſchen⸗ geld beanſpruchen; wo ſie dagegen ſich intenſiver nützlich erweiſen kann, durch Kochen, Schneidern oder Leitung eines Haushalts, würde ſich dieſe Entlohnung etwas erhöhen; ebenſo in den Fällen, wo ſie in der Lage wäre, neben ihrem eigenen Kinde noch ein Kind der ſie aufnehmenden Familie zu ſtillen, in welcher die Mutter, ſelbſt ſtillunfähig, es ſich nicht leiſten könnte, eine teure Amme zu dingen, aber auf dieſem Wege auch ihrem Kinde die wünſchenswerteſte Nahrung verſchaffen könnte. Die Handlung, eine Mutter mit ihrem Säug⸗ ling aufzunehmen, wäre immer eine gute Handlung, und zugleich eine ſolche, die auch von guten Leuten getan werden kann, die, mit Glücksgütern nicht zum Bewußtſein brachte. Heute aber hatte die Begegnung mit ihr eine wilde Hoffnung in ihm er⸗ weckt. Immer wieder rief er ſich alle Einzelheiten ihrer kurzen Unterredung ins Gedächtnis zurück. „Ich glaubte, ſie würde bittere Worte zu mir ſprechen,“ ſagte er ſich, „aber ſie ſchien ganz bewegt, als ſie von meinen Abſichten hörte. Was ſie ſo verändert haben mag, iſt mir ein Rätſel, aber ſie iſt verändert. Früher war es ſichtlich ihr Beſtreben, wollte. mich meine Erbärmlichkeit fühlen zu laſſen, heute reichte ſie mir ſogar die Hand.“ Momentan umſpielte ein Lächeln Sir Alfreds Lippen. „Wenn dies ſein könnte, wenn ich Juliana gewinnen könnte, murmelte er zwiſchen den Zähnen, dann würde ich auf alles übrige leicht verzichten — denn dies wäre mein größter Triumph.“ 0 Während Sir Alfred in dieſer Weiſe ſeinen Gedanken nachhing, erduldete Juliana Seelenqualen, wie ſie dieſelben nie zuvor empfunden hatte. Sie erkannte ſich ſelbſt nicht wieder in dieſer Stunde. Es ſchien ihr, als ob ein guter und ein böſer Geiſt ſich in ihrem Innern um die Herrſchaft ſtritten. Aber ſo ſehr auch ihre Natur ſich dagegen ſträubte, ſie glaubte das Recht zu haben, um Walters willen mit ſeinem Feinde höflich zu verkehren. Als die Droſchke vor Lady Bettys Tür an⸗ hielt, fühlte ſich Juliana geiſtig und körperlich ſo erſchöpft, daß ſie kaum die Treppe hinauf wanken konnte. — geſegnet, ſich den Luxus reiner Wohltaten nur in beſcheidenem Maße gönnen können. Daß viele arme Mütter mit tauſend Freuden bereit wären, ſolche Verträge einzugehen, wiſſen wir aus unſerer Praxis. Werden ſich auch die finden, die ſolche Vorträge an⸗ bieten? Wir ſollen meinen, ja. Es iſt kein un⸗ erhörtes Wagnis! Die Wahrſcheinlichkeit, an einer Mutter, die ihr Kind bei ſich hat und es ſtillt, eine Hausgenoſſin zu bekommen, die dem Leichtſiun aus dem Wege geht, iſt doch die denkbar größte! Das Kind, von der Mutter beſorgt und genährt, würde niemand Arbeit machen und keine Koſten verurſachen; die Arbeitskraft der Mutter wäre zwar wegen der Zeit, die ſie dem armen Kinde widmet, eine geringere als die eines alleinſtehenden Mädchens, dafür er⸗ hielte ſie aber keinen oder nur geringen Lohn. Möge dieſe Frage bedacht werden, vor allem von den Frauen, denn an die iſt ſie in erſter Linie gerichtet. Und wer ein kleines Plätzchen für eine Kinderwiege in ſeinem Hauſe erübrigen kann, neben dem Bette, das er für eine Bedienſtete ohnehin freihalten würde, der teile uns dies freundlich mit, entweder ſchriftlich oder mündlich in unſerer Sprech⸗ ſtunde, Dienſtag abend 6—8 Uhr, Anlage 43, Heidelberg. Wir würden dann ſofort die nötigen Schritte tun. Nerſchiedenes. S Ladenburg, 21. Dez. Wir machen un⸗ ſere verehrlichen Leſer darauf aufmerkſam, daß an⸗ läßlich des Weihnachts⸗ und Neujahrsfeſtes nach⸗ ſtehende Sonder⸗Perſonenzüge an den bei den einzelnen Zügen angegebenen Tagen gefahren werden. Linie Frankfurt⸗Darmſtadt⸗ Heidelberg: am 22., 23. und 24. Dez. ab Ladenburg 5.04 Uhr nachm. (nach Mannheim), am 25. Dez. ab Ladenburg 11.45 nachm. (nach Heidelberg). Linie Heidelberg⸗ „Sagen Sie Lady Betty, ich hätte heftige Kopfſchmerzen und müſſe ein wenig ruhen,“ be⸗ auftragte ſie eines der Mädchen. Aber gerade die Ruhe war es, die nicht kommen In ihrem verdunkelten Zimmer auf ihrem Sofa ausgeſtreckt, ſtöhnte Juliana laut vor innerer Qual. Sie hätte die Welt durchſuchen mögen nach dem verlorenen Geliebten und konnte doch nichts tun, als ruhig abwarten, daß das Dunk ſich lichte. 90 15. Kapitel. Am folgenden Tage empfing Juliana zu ihrem größten Erſtaunen den Beſuch Lady Diana's. Sie hatte in dieſen bangen traurigen Tagen nur wenig an ihre Tante gedacht und fürchtete, ihr Kommen könne neues Leid für ſie bedeuten. Sie ahnte nicht, daß nur der Wuuſch, im Intereſſe Alfreds etwas über Walter Merivales Schickſal zu erfahren, ſie hierhergeführt habe. Lady Diana ver⸗ ſtand die Rolle vortrefflich zu ſpielen. „Mein liebes Kind,“ begrüßte ſie die Nichte faſt zärtlich, „Du kannſt Dir nicht denken, wie ſehr mich Dein Weggehen aus unſerem Hauſe betrübt hat. Ich hatte einen förmlichen Streit mit Deinem Onkel, daß er Dich gehen ließ. Wäre ich nicht un⸗ wohl geweſen, ſo hätte ich Dich ſchon vor einigen Tagen aufgeſucht.“ Juliana zögerte ein wenig mit der Antwort. Dieſe plötzliche Herzlichkeit Lady Dianas kam ihr faſt unheimlich vor.