8 Anzeiger für Tadenburg und Umgebung. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. burg. Preis vierteljährlich Mark 1. ern zur Nachrich, z mit illuſtriertem S 8 i ins H en a 00 h 8 ſt onntagsblatt frei ins Haus. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 fg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. 2 0 Zuchtzurn 1 Redaktion, Druck und Verlag d f i i einzuführen, z . 5 Wertag ber Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis . he beabſichigen ndrutterei Bar! Molitor, Ladenburg. Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnohme. en, haben ſich lande — —— —— 1 —— . 1907 ben 888 3 Vienſtag, den 18. Dezember. 1906. e — ee 8 — 9 — — — achen wir bekannt, ln n Seiten dez 5 ich ſind abzugeben; Betten, gi n, Glüßer, Eiz Virtstiſche un „ 10, Mannhein. Sſtellung Beſchäftigung erhalg r und Schloſſer f und Eiſenkonſtrullez er No. 100 an l. 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Geſchähe dies, ſo würde der poſitiven Seite der Entwickelung des Piches und der Nation in ihren großen Kultur⸗ ebungen der Anfang vom Ende daſein, und eine ſolche Entwickelung der Dinge muß ſich echte Deutſche mit aller Kraft wehren. Selbſt⸗ Herſtändlich darf man bei den kommenden Kämpfen die Neuwahlen zum Reichstage nicht ſo weit gehen, daß man die Zentrumspartei etwa in einen Fohf mit den Polen und Sozialdemokraten wirft, Nenn die zahlreiche und ſtarke Zentrumspartei hat ihrer Mitte ſicher auch echte deutſch⸗ und Afionalgeſinnte Männer. Aber das muß aus den iunmenden Kämpfen um die nationale Politik Beutſchlands doch auch der Zentrumspartei ſehr gemacht werden, daß jede Partei, die im dentſchen Reichstage ſitzt, in gemeinſamen nationalen Fragen auch die Pflicht hat, national zu handeln. Bon den Polen, die etwa 20 Reichstagsſitze dank ee Großmut der deutſchen Nation, inne haben, ann man natürlicher Weiſe nicht ohne weiteres langen, daß ſie die deutſchen Intereſſen ſo krdern ſollen, als wenn ſie Deutſche wären. Aber i und nimmer darf das deutſche Volk zugeben, bei einer wichtigen Entſcheidung im Deutſchen ‚ Mic tage die kleine Gruppe der polniſchen Abge⸗ Idneten den Ausſchlag gibt. Man ſieht eigentlich i dieſer ganzen Lage, daß die deutſche Gut⸗ igkeit noch immer unſer größter Fehler in der Politik iſt. Die deutſche Nation, welche ſeit 35 Am Ehre und Namen. Roman nach dem Engliſchen von Clara Rheinau. 20. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) „Ich bitte um Verzeihung, Fräulein Armand,“ Agegnete Sir Alfred, „ich ſah Sie aus der Ent⸗ gung und konnte dem Verſuch nicht widerſtehen, en zu folgen. Ich habe Ihnen etwas zu ſagen. Flauben Sie, daß ich Sie eine kleine Strecke begleite?“ 5 Juliana neigte zuſtimmend ihr ſchönes Haupt. Sie war ſehr bleich, aber anſcheinend ſehr ruhig und gelaſſen. Sir Alfred war beglückt von ihrer Aeblichkeit. So oft er mit Juliana in Berührung Aang, entdeckte er neue Reize an ihr und ſeine hoff⸗ bungsloſe Leidenſchaft gewann an Stärke. In kalt. dem Herzen ſeiner jungen Begleiterin aber tobte ein furchtbarer Aufruhr — „Es iſt Heuchelei,“ ſagte ſie ſich entſetzt, warum 5 ich ihm nicht das Wort elender Verräter“ ins Geſicht, wie er es verdiente?“ Aber Nöhrend dieſe Gedanken ſie noch marterten, flüſterte tine andere Stimme ihr zu: „Warum ſoll ich nicht Meine Macht über ihn benutzen, um von ihm die Wahrheit zu erfahren?“ Juliana fühlte ſich von Ihrer widerſtreitenden Empfindung hin und her ge⸗ is Sir Alfred plötzlich in ernſteu Tone begann: Sie berabſcheute ſich ſelbſt Jahren einen nationalen und wirtſchaftlichen Auf⸗ ſchwung genommen hat, der die Bewunderung und den Neid der ganzen Welt erzeugte, ſoll in ihrem Inneren, in der Frage ihrer Geſetzgebung und ihrer Exiſtenz von antideutſchen Elementen maßgebend beeinflußt und an der richtigen, vernünftigen und kraftvollen Entwickelung gehemmt werden! 2 — Dieſe Perſpektive hat ſo etwas Beſchämendes an ſich, daß ſie einmal einen nationalen Sturm ent⸗ feſſeln und einen Reichstag ſchaffen muß, der in nationalen Fragen eine unbedingte Mehrheit ver⸗ bürgt. Die Haltung der Sozialdemokraten, die ja grundſätzlich immer nur auf Verneinungen hinausläuft, verdient in ihrer Konſequenz ſchließlich ja keinen Tadel, denn im Beſitze aller bürgerlichen Freiheiten kann ja jeder Deutſche auch politiſch frei denken und urteilen, und wenn die Sozialdemokraten auch ferner noch dem Wahne und der Phraſe leben und ſich einige Millionen urteilsunfähige Wähler finden, welche wirklich glauben, daß ein großer Staat ſich auf ſozialdemokratiſchem und kommu⸗ niſtiſchem Prinzipe gründen laſſe, ſo muß man eben dieſe Richtung gewähren laſſen, bis die harte Erfahrung einen Strich durch die Rechnung der ſozialiſtiſchen Theorie macht. Aber in den unmittel⸗ baren Aufgaben der praktiſchen Politik dürfen die Sozialdemokraten nicht zum Hemmſchuh im deutſchen Reichstage werden, denn ſonſt würde ihre Oppoſition ja das deutſche Reich in ſeinen Lebensfaktoren ſtören. Wir geben auch die Hoffnung nicht auf, daß in den Kreiſen der deutſchen Arbeiter auch noch viele vor⸗ handen ſind, welche für notwendige nationale Auf⸗ gaben noch Verſtändnis haben, und den ungeheuer⸗ lichen Widerſpruch erkennen, der in der vollſtändigen Verneinung aller Geſetzesvorlagen im Reichstage und den notwendigen Aufgaben der Volksvertretung und des Staates liegt. Die durch die Auflöſung des Reichstages entſtandene ganz neue Lage für „Fräulein Armand, ich möchte ihre Verzeihung erbitten.“ Einen Augenblick drohte ihr das Herz ſtill zu ſtehen, dann pochte es ſo gewaltig, daß ihre Wangen wie mit Blut übergoſſen waren. „Meine Verzeihung, Sir Alfred? ich Ihnen zu berzeihen?“ „Ich hörte,“ entgegnete dieſer mit leiſer Stimme, „daß Sie ſich mit ihrem Vater entzweit, daß Sie Ihres Onkels Haus verlaſſen haben.“ „All dies ſchmerzt mich tief,“ fuhr Sir Al⸗ fred fort, „und ich wünſchte, Ihnen ſelbſt zu ſagen, daß ich lieber meine eigenen Wünſche geopfert hätte, als die Urſache eines ſolchen Zerwürfniſſes zu ſein.“ Mit großem Staunen blickte Juliana ihn an. „Ich verſtehe Sie nicht, Sir Alfred,“ ſagte ſie Was haben Sie mit dem Zerwürfnis zwiſchen meinem Vater und mir zu tun?“ Alfred zögerte ein wenig mit der Antwort. „Ich fürchte unbeſcheiden zu ſein, Fräulein Armand, aber ich hoffe, Sie werden mir vergeben. Nur der dringende Wunſch, Sie mit Ihrem Vater verſöhnt zu ſehen, kann mich beſtimmen, dieſes The⸗ ma zu berühren. Selbſt während ich mit Lord Armand ſprach, hielt ich mich für einen Toren; ich wußte ja, daß, wenn auch Ihr Vater, meinen Antrag nicht verwarf, ich bei Ihnen niemals Ge⸗ hör finden würde. Doch wir ſind nicht immer klug und weiſe.“ 0 5 Was habe unſere innere Politik enthält alſo eine nationale Aufgabe erſten Ranges. Es gilt in einer unhalt⸗ baren parlamentariſchen und parteilichen Situation eine Klärung im nationalen Sinne herbeizuführen. Jetzt heißt es in dieſer Hinſicht zur Sammlung in allen Parteien zu blaſen und ſich für die große Wahlſchlacht langſam aber gründlich vorzubereiten. Mag das neue Jahr dem deutſchen Volke auf dem Gebiete der beſſeren Erkenntnis ſeiner nationalen Aufgaben und deren praktiſcher Betätigung die Löſung des ſchwebenden Problemes bringen. Verſchiedenes. — Mannheim, 18. Dez. Der Verein der Hundefreunde E. V. in Mannheim, Vereinslokal Café Liederkranz, der erſt kürzlich ſein 8. Stiftungs⸗ feſt feierte und im Jahre 1900, 1902 und 1904 bereits 3 glänzend durchgeführte Hundeausſtellungen arrangierte, wovon diejenige von 1902 auch mit dem Beſuche von Ihren Kgl. Hoheiten dem Groß⸗ herzog, Erbgroßherzog und Erbgroßherzogin beehrt wurde, eröffnet den Reigen der im Jubiläumsjahr 1907 ſtattfindenden Veranſtaltungen mit einer Winterausſtellung, die am 13. Jannar in den Sälen der Kaiſerhütte in der Seckenheimerſtraße abgehalten werden wird. In der Hauptſache ſoll dieſe Ausſtellung dem Zwecke dienen, auch den lang⸗ haarigen Hunden Gelegenheit zu geben, ſich in ihrem vollen Haarkleide zu zeigen, was bei den ſpäter ſtattfindenden Ausſtellungen nicht mehr möglich iſt. Aber auch alle übrigen Hunderaſſen werden ange⸗ nommen, ſoweit der beſchränkte Raum, der für 300 Hunde ausreichen wird, dies zuläßt, weshalb es ſich empfiehlt, die Meldungen ſofort einzuſenden. Die Ausſtellung iſt nur für einen Tag berechnet, ſodaß die Ausſteller ihre Hunde morgens perſönlich einliefern und abends wieder mit nach Hauſe neh⸗ men können. Den für ihre Lieblinge beſorgten Mechaniſch ſchritt Juliana weiter. Für den Augeublick war es ihr unmöglich, eine Erwiederung zu geben. Nun hatte ſie plötzlich eine Erklärung für ihres Vaters unerwarteten Beſuch in London! Nun konnte ſie begreifen, warum er das Geſtändnis ihrer Liebe für Walter in ſolcher Bitterkeit aufge⸗ nommen hatte! Aber noch anderes beklemmte ihr Herz — ein Gefühl der Beſchämung, ein Gefühl von neuem Groll für den Mann an ihrer Seite. Wie durfte er es wagen, mit ihrem Vater zu ſprechen. Wie dürfte er nur eine Minute daran denken, daß er ſeine Annäherung dulden würde? War ſein Gedächtnis ſo kurz, daß er jenes Tages vergeſſen, da ſie draußen in Sturm und Regen ihm ſo offen ihre Meinung geſagt hatte? Sir Alfred beobachtete ſie ſcharf von der Seite und erkannte, daß ein heftiger Sturm in ihrem Junern tobte. Er wußte, daß es eine Art Wahnſinn war, der ihn zwang, ſich Julianas bit⸗ terer Zurückweiſung auszuſetzen, aber ſeine Leiden⸗ ſchaft war ſo mächtig, ſo unbezähmbar, daß keine Vernunftsgründe dagegen aufkamen. Es koſtete Juliana eine gewaltige Anſtrengung, ihre Empörunng niederzukämpfen und an Alfreds Seite weiter zu gehen. Sie waren jetzt an einem Ausgang des Parkes nahe gekommen und Juliana blieb unwillkürlich ſtehen.