— Schriesheim, 6. Dez. Kommenden Sonntag, den 9. Dezember, nachmittags 3 Uhr, findet im Gaſthaus zum „Hirſch“ hier eine Obſtbau⸗ verſammlung ſtatt. Herr Obſtbautechniker Grote aus Bühl wird über Obſtbau und Obſtverwertung ſprechen. — Mannheim, 5. Dez. Heute mittag kurz vor 12 Uhr ereignete ſich bei der zweiten Neckarbrücke ein ſchwerer Unglücksfall. 4 Arbeiter betraten eine Laufdiele, welche zum Teil ſchon ab⸗ gerüſtet war. Die Diele kippte um und ſämtliche 4 Arbeiter ſtürzten ins Waſſer. Dem Monteur Jaquet, dem ein ſchwerer Balken ins Waſſer nach⸗ fiel, wurde der Kopf zerſchmettert, er war ſofort tot. Der Vorarbeiter Albert Viehmann ſchlug beim Fall auf die Kante eines Schiffes und brach beide Beine. Er wurde ſchwerverletzt ins Krankenhaus verbracht. Die beiden andern konnten noch lebend aus dem Waſſer gerettet werden. Gerichtlicher Augenſchein fand im Laufe des Nachmittags ſtatt. — Karlsruhe, 6. Dez. Die infolge Ab⸗ lebens des Stadtrats Auguſt Dreesbach in Mann⸗ heim im 11. badiſchen Reichstagswahlkreis (Amts⸗ bezirke Mannheim, Schwetzingen und Weinheim) erforderliche Erſatzwahl eines Reichstagsabgeordneten iſt vom Miniſterium des Innern auf Freitag, den 25. Januar 1907 feſtgeſetzt und als Wahlkommiſſär der Großh. Geh. Regierungsrat Dr. Becker in Hei⸗ delberg ernannt worden. — Freiburg, 5. Dez. Einen äußerſt frechen Straßenraub verübten geſtern abend zwei umherziehende Franzoſen, indem ſie einen hier be⸗ dienſteten Ausläufer durch die Eiſenbahn⸗, Werder⸗ und Rempartſtraße verfolgten und in dem nach der Blumenſtraße führenden Seitengäßchen überfielen. Einer der beiden Strolche faßte ihn am Halſe, würgte ihn heftig und hielt ihm den Mund zu, während der andere dem Angegriffenen das Porte⸗ monaie mit 14 Mk. 50 Pfg. Inhalt aus der Taſche riß. Die Täter flüchteten dann raſch durch die Rempartſtraße, wurden aber von dem um Hilfe ſchreienden Beraubten verfolgt und von 3 Metzgern, die einen Hund mit ſich führten, feſtgenommen und der Kriminalpolizei überliefert. Bei der körperlichen Durchſuchung der beiden Räuber fand ſich bei einem ein geladener Revolver vor. — Lahr, 6. Dez. In ein hieſiges Hotel kürzlich ein Fremder, ließ ſich ein Zimmer anweiſen und aß und trag nach Herzensluſt. anſcheinend kein Freund, machte er ſich bald ſtill aus dem Staube, ohne daß der Hotelier oder das uns Tatſachen, Juliana? Iſt es möglich, daß meine Tochter ſich ſoweit vergeſſen konnte, ſich mit einem ehrloſen Menſchen, auf der Straße in eine lange Unterhaltung einzulaſſen?“ Juliana blickte auf ihren Vater. In dieſem Moment zeigten ihre Züge eine merkwürdige Aehn⸗ lichkeit mit den ſeinigen. „Vater,“ ſagte ſie mit leiſer, klarer Stimme, „Walter iſt kein Ehrloſer. Ich begreife es nicht; Du kannteſt ihn ſeit ſeinen Kinderjahren, und trotz⸗ dem biſt Du ſo voreingenommen gegen ihn, daß Du ihn verurteilt haſt, ohne die Wahrheit zu kennen.“ Lord Armand ſchlug mit der flachen Hand auf den Tiſch. „Schweige!“ rief er. Es war ein törichter Streich von mir, Dich hier⸗ her kommen zu laſſen, aber keine Stunde länger, als nötig, ſollſt Du bleiben. entſetzt, daß meine Tochter ſprechen und handeln konnte, wie Du es getan.“ 5 Ohne auf die begütigenden Worte ſeines Bruders zu achten, verließ er das Zimmer und in der nächſten Minute auch das Haus. In Julianas Augen ſtanden Tränen. „Laß ihn gehen, Onkel Eduard,“ ſagte ſie traurig, „es wäre unnütz, ihn zurückrufen zu wollen. Du haſt nun ſelbſt geſehen, wie wenig Liebe und Verſtändnis ich bei meinem Vater finde. Ach Onkel, ich bin ſo unglücklich! Noch vor einer Stunde ſchien mir das Leben ſo herrlich und jetzt — jetzt hat mich eine unſägliche Angſt überfallen.“ Herr Armand zog das zitternde Mädchen ſauft auf einen Stuhl nieder. „Sprich, Juliana,“ ſagte er gütig, „ich will helfen, wenn es in meiner Macht ſteht.“ Dir Und von Schluchzen unterbrochen, erzählte Juli⸗ Vom Bezahlen „Wie kannſt Du Dir erlauben, in dieſer Weiſe mit mir zu ſprechen? Ich bin über alle Maßen Perſonal ſeinen Abgang rechtzeitig bemerkten. Die zimlich hohe Zeche wäre natürlich für den Hotelbeſitzer verloren geweſen — — wenn man nicht einen Pikkolo gehabt hätte, der die Spu⸗ ren des Zechprellers fand. Und das kam nach der „L. Ztg.“ ſo: Der Pikkolo beſuchte ſeine Eltern in Freiburg, und als er durch die Kaiſerſtraße ſchlenderte, ſtutzte er beim Anblick eines ihm bekannt vorkommenden Mannes. War das nicht der ver⸗ ſchwundene Gaſt? Flugs folgte er ihm auf Schritt und Tritt und ließ ihn ein Hotel betreten. Dann aber holte er die Polizei. Dieſe verhaftete den aus allen Himmeln geſtürzten Zechpreller. — Kandern, 5. Dez. Erſchoſſen und zu⸗ gleich erhängt hat ſich der ſeit einiger Zeit ver⸗ mißte Schuhmacher Johann Moritz von Obereggenen. Derſelbe wurde geſtern im hieſigen Eichwald an einem Baume hängend mit durchſchoſſener Schläfe aufgefunden. Um den Hals hatte er einen Revol⸗ ver hängen, mit dem er jedenfalls zuerſt den Schuß abgab um ſich dann in die Schlinge fallen zu laſ⸗ ſen und ſo auf möglichſt ſichere Art den Tod zu finden. Der Unglückliche hatte in letzter Zeit ſchon öfters ſelbſtmörderiſche Abſichten geäußert. — Düſſeldorf, 4. Dez. Heute morgen wurde auf dem hieſigen Eiſenbahndamm in der Nähe der Zimmerſtraße die Leiche einer weiblichen, bisher unbekannten, anſcheinend dem Arbeiterſtande ange⸗ hörenden Perſon aufgefunden, die eigenartige Ver⸗ letzungen an der rechten Halsſeite und über dem rechten Auge zeigte. der Stabt iſt zerſtört und die Geleiſe der Arizong⸗ Die Leiche lag auf einem ſtark mit Blut getränkten Handtuch etwa 6 Zentimeter vom Schienenſtrange entfernt Im Umkreiſe der Leiche befanden ſich Blutſpuren auf der Böſch⸗ dem Fußballklub Ladenburg ſtatt. ung, welche andeuten, daß die Leiche dort hinge⸗ ſchleppt wurde. doppelte des hieſigen Kampfplatzes. — Eſſen, 6. Dez. In mehreren Orten des Induſtriegebiets tritt wieder heftig Genickſtarre auf. In Hamborn kamen 13 Todesfälle in weni⸗ gen Tagen vor. — Berlin, 5. Dez. Ein ſchweres Unglück hat zich heute mittag in der Nähe des ſchleſiſchen Bahnhofes zugetragen. Dort fuhr ein Zug in eine Streckenarbeiterkolonne. 3 Arbeiter wurden getötet, einer ſchwer verletzt. Die Arbeiter konnten wegen des herrſchenden Nebels den Zug nicht ſehen und auch den Zugsbeamten blieben die Arbeiter unſicht⸗ bar, bis der Zug in die Kolonne hineingefahren war. — Berlin, 5. Dez. Der durch ſeine toll⸗ kühne Flucht bekannt gewordene Raubmörder Rudolf Hennig iſt heute morgen halb 8 Uhr durch den ana nun ihre ganze Geſchichte, bis zu dem Augen⸗ 1 57 4 * 7 1 5 5 8 25 Scharfrichter Zietſch aus Breslau auf dem Gefäng⸗ nishofe der Strafanſtalt Plötzensee hingerichtz worden. Damit hat die gerade vor einem Jaht am 4. Dezember v. J., an dem Kellner Giernotg verübte Untat ihre Sühne gefunden. Hennig zeigte bis zu ſeinem Todesgange keine Reue und legte kein Geſtändnis ab. In der letzten Nacht spielte er den wilden Mann. Er war für den Troſt des Geiſtlichen unzugänglich. Nur mit Mühe gelang es, ihn zum Richtplatz zu bringen, wohin die Ge⸗ fängnisbeamten ihn ſchleppen mußten. Als der J. Staatsanwalt von Potsdam, v. Mendelſohn, daz Urteil verlas, blickte Hennig umher, als ob er nicht wüßte, wer ihn zur Richtſtätte gebracht hätte. Bis zum letzten Augenblick leugnete Hennig nnd ſtränubhe ſich gegen die Vollſtreckung. Als das Urteil ber⸗ leſen war und er zum Richtplatz geführt wu ö verließ ihn die Kraft und wie gebrochen mußt ö ihn die Gehilfen auf die Richtbauk legen. — Clifton (Arizona), 5. Dez. Durch die Ueberflutung infolge eines Dammbruches ſind 69 Menſchen umgekommen und großer Schaden az Eigentum angerichtet worden. Das Geſchäfts viertel und Mexiko⸗Erſenbahn ſind auf mehrere Meilen fork⸗ geſpült worden. Sport. Verfloſſenen Sonntag fand auf dem Sport platz in Schwetzingen ein Wettſpiel zwiſchen de Fußballgeſellſchaft „Vereinigung Schwetzingen“ im Von herrliche Wetter begünſtigt traten die Mannſchaften auf de Spielfelde an. Dasſelbe war in der Größe da Schwetzingen welches eine bedeutend kräftigere Mannſchaft war, mußte ſeinen Gaſt, welcher über eine überlegener blick, da ſie den Brief erhalten, deſſen Inhalt ſie ſo furchtbar erſchreckt hatte. Er kam von Sam Bury und enthielt die Nachricht von Walters Ver⸗ ſchwinden. „Mein liebes Kind,“ ſagte Herr Armand, als ſie geendet, „ich glaube, Du machſt Dir ganz un⸗ nötige Sorgen, ebenſo wie jener gute Junge. Was iſt auffallendes dabei, wenn Walter von ſeinem Beſuch, bei den Herren Barder und Wedell noch nicht zurückgekehrt iſt? Er hat vielleicht lange warten müſſen, oder hunderterlei andere Dinge können ihn aufgehalten haben. Es iſt wirklich kein Grund zur Beſorgnis vorhanden.“ Allein Juliana ſchüttelte den Kopf. „Ich fühle, nein, ich weiß, daß Sam recht hat, daß etwas ſchlimmes paſſiert iſt,“ ſagte ſie gepreßt. „Ich habe Walter ſo plötzlich verloren, wie ich ihn gefunden habe.“ Sie ſchauderte, als ob eine eiſige Hand ſie berührt, ihr eine Schreckensnachricht verkündigt worden. 13. Kapitel. Nie in ihrem Leben vergaß Juliana die zarte, liebevolle Teilnahme, welche ihr Onkel, in dieſer Stunde ihr bezeigte. Dieſer fühlte ſich in der Tat ſehr bewegt durch ihre Erzälung. Er ſelbſt hatte Walter nie gekannt und war außer ſtande, ſich ein perſönliches Urteil über den jungen Mann zu bilden, aber Juliana's unerſchütterlicher Glaube an den Geliebten beeinflußte ihn natürlich zu deſſen Gunſten. Trotzdem ſeufzte er, denn er ſah ſchwere Prüfungen für ſeinen Liebling voraus. Als Juliana den feſten Entſchluß ausſprach, bleiben, hielt er es für ſeine Pflicht, Ihr Vorſtel⸗ lungen über dieſen Punkt zu machen. 05 590 18 ſelbſt gegen den Willen ihres Vaters in London zu und ſichere Balltechnik verfügte, mit einem Siege von 2:1 Toren ſcheiden ſehen. Das ſehr intexeſ⸗ ſaute Spiel wurde äußerſt ſcharf geführt. Es woa dies von den 5 Wettſpielen, welches Ladenburg in dieſem Spätjahr ausfocht, der 4. Sieg. Möge es unſerer hieſigen Fußballmannſchaft gelingen, in dieſer Saiſon noch manch ſchönen Sieg zu erringen und möge derſelben als Dank für die vielen Au ſtrengungen und Erfolge der gewünſchte Platz en lich zu teil werden. 5 „Ich kenne Deinen Vater beſſer als Du, liebes Kind,“ ſagte er ſanft; „wenn Du in dieſer Sache Dich ihm widerſetzeſt, ſo könnte dies eine bedauerliche Trennung zwiſchen Euch herbeiführen.“ „Es ſchmerzt mich bitter, Onkel Eduard, entgegnete Juliana, „aber unmöglich kann ich eben nach Mallardine zurückkehren. Wäre dieſe ſchlimme Nachricht von Sam nicht gekommen, ſo hätte ſch meinen Vater begleitet, denn es iſt Walters Wunſch, daß ich mich vorläufig als frei betrachte. Du ſprichſt von Trennung“, fügte ſie nach kurzem Schwei⸗ gen traurig bei, „aber glaubſt Du denn wirklich, Onkel Eduard, daß mein Vater und ich einander je nahe geſtanden haben? Warum er heute nach London kam, weiß ich nicht, aber ich kann nicht glauben, daß es meinetwegen geſchah. Natürlich werde ich nicht in Deinem Hauſe bleiben, lieber Onkel, dies würde Dir nur Unannehmlichkeiten be⸗ reiten. Ich habe meinen Plan bereits entworfen. Erſt geſtern lud mich Lady Betty Lingard ein, zu ihr zu kommen, ſo lange ich wolle; ich werde nun für eine zeitlang Gebrauch don ihrer Güte machen.“ Eduard Armand ſchwieg. Er ſagte Juliana nicht den Grund, der ihren Vater ſo unerwartet in die Stadt geführt; er war überzeugt, daß ſie Alfred Merivale's Abſichten mit Entrüſtung von ſich weiſen werde. a „Du wirſt aber nicht weggehen, bis Dein Vater zurückgekehrt iſt, nicht wahr mein liebes Kind?“ fragte er traurig. (Fortſ. folgt.) Ein Praktifus. A.: „Der Familfe Mül⸗ ler will ich zu Weihnachten den neueſten Roman ſchenken; und Du? B.: „Ein Kiſtchen Maggi's Würze und Suppenwürfel — als Menſchenfreund und Feinſchmecker.“ — A.: „Wie ?“ . B.: „Nun, dieſe nützlichen Produkte ſind jedem Hause halt willkommen, und dann bin ich dort öfters ein geladen.“ 7 N Jaht Alle Ausſta schublader Tendnase Tmazeh E 23288 — — Eolz- Gebobel Fussbodendre 1 Gegründet Sümmiliche dauuße der am 1 A Sadle der „ 0 Femrobe freund! Wgizlich! . Beteinsſatzun Evang 2 Sonnta Famili —— I N Vereins t Am 8