rein. einheimiſ sc Schweineſchnal lechgefüßen ale 10 Pf 0ſ 4 9. 20 15 75 51. 01 5 5 Sante lues nuhren bei. Erſcheint jeden Dienstag und Arettag a Preis vierteljährlich Mark 1. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. „ Redaktion, Druck und Verlag der Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Jadenburg. — ——— eee ren des Reichstages. Der deutſche Reichstag trat am Dienſtag zur Fortſetzung ſeiner im vergangenen Frühſommer wegen der vorgeſchrittenen Jahreszeit abgebrochenen Seſſton wieder zuſammen. Die Ver⸗ tagung des Hauſes mußte damals erfolgen, weil anderenfalls bei einem formellen Schluſſe der Seſſion eine ganze Anzahl unerledigter Vorlagen hätten unter den Tiſch fallen müſſen, was man natürlich vermeiden wollte. Es gilt alſo jetzt zunächſt, dieſe noch reſtierenden Geſetzentwürfe aufzuarbeiten, von denen die folgenden wohl als die wichtigſten zu betrachten find: Der Entwurf betreffend die Be⸗ meſſung des Kontingentfußes für landwirtſchaftliche Brennereien, der überhaupt noch gar nicht zur Be⸗ ratung gelangt iſt, die Vorlagen, betreffend die Haftung des Tierhalters, die Novellen zum Vogel⸗ ſchutzgeſetz, zur Gewerbeordnung, zum Unterſtützungs⸗ wohngeſetz, die Entwürfe über die Hilfskaſſen, den Verſicherungsvertrag, die Maß⸗ und Gewichtsordnung und die Haftpflicht der Automobilbeſitzer. Ferner ind in der Sommerſeſſion noch unerledigt geblieben mehrere von der Steuerkommiſſion beim Pleuum beantragte Reſolutionen, dann Wahlprüfungsberichte, zahlreiche Petitionsberichte und endlich mehr wie 80 Initiativanträge. Das iſt alſo ſchon ein gauz anſehnlicher Arbeitsſtoff, welchen das Parlament noch aus ſeinem ſommerlichen Seſſionsabſchnitt her vorfindet, er allein würde genügen, um das Haus auf mehrere Wochen hinaus zu beſchäftigen. Daneben aber harren des Reichstages ſchon ganz neue geſetz⸗ geberiſche Aufgaben, von denen der Reichshaushalts⸗ eat für 1907/1908 in erſter Linie erſcheinen wird, er dürfte dem Reichstage alsbald nach dem Wiederzuſammentritt unterbreitet werden. Um Ehre und Namen. Roman nach dem Engliſchen von Clara Rheinau. 10. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Lady Betty hatte nichts darauf erwidert, ſondern nur des jungen Mädchens Hand zärtlich umfaßt und ihm liebesvoll in die Augen geblickt. All dies überdachte jetzt Juliana noch einmal auf der Heimfahrt und ſie tröſtete ſich mit den Ge⸗ danken, wenigſtens etwas erreicht zu haben. Sie empfand heftige Kopfſchmerzen und lehnte ſich mit geſchoſſenen Augen in die Wagenecke zurück. Plötzlich fuhr ſie auf und blickte in wildem Schrecken um ſich. Ein wirrer Lärm drang an ihr Ohr, ein lautes Schreien und Rufen, und in der nächſten Sekunde wurde ſie aus dem Wagen geſchleudert. Sie fühlte einen Schmerz durch den ganzen Körper, dann ſchwand ihr das Bewußtſein. Als Juliana ihre Augen wieder öffnete, ſah ſie ſich von einer kleinen Menge umgeben und wurde ſich klar, daß ein Unfall paſſirt war. Sie war einige Minuten betäubt geweſen, und ruhte jetzt auf einem Stuhl, den man eilig aus einem Laden herbeigeholt hatte. Der Hut war ihr vom Kopfe gefallen und ihr Kleid zeigte große Riſſe. Juliana Armand, gehörte nicht zu den nervöſen jungen Damen, die über jede Kleinigkeit die Faſſung ver⸗ lieren, aber als ſie jetzt all dieſe Augen auf ſich Weiter bend. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. 0 a Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis — 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. 2— — —— — ſind von friſchem geſetzgeberiſchen Material, das allerdings dem Hauſe zum allergrößten Teile erſt im kommenden Jahre zugehen dürfte, zu erwarten Handelsverträge zwiſchen England und Spanien, Entwürfe über die Rechtsfähigkeit der Berufsbereine, über die reichsgeſetzliche Regelung des Apotheker⸗ weſens, über die Aenderung der Maiſchraumſteuer, über die Regelung des Geheimmittelweſens, Novellen zum Krankenverſtcherungsgeſetz (Erweiterung der Krankenverſicherungspflicht) zum Geſetz, betr. die Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes und zum Zivilpenſionsgeſetz, weiter ein Viehſeuchengeſetz. Vermutlich kann man auch neuen Steuervorlagen entgegenſehen, da es ſchon jetzt feſtſteht, daß die vom Reichstag bewilligten neuen Steuergeſetze in ihren Erträgniſſen hinter den gemachten Schätzungen teilweiſe nicht unerheblich zurückbleiben werden. Dagegen ſteht eine beſondere Militär⸗ oder Marine⸗ vorlage nicht in Ausſicht, die betreffenden Neu⸗ forderungen werden im Rahmen des Etats gehalten ſein. Das wäre alſo eine ungefähre Ausleſe aus dem für den Reichstag beſtimmten Arbeitsſtoff, der wahrlich wiederum mehr als reichlich bemeſſen iſt. Die anhebende neue Parlamentszeit wird alſo wieder reich an Arbeit, aber ſicherlich auch an Kämpfen ſein, wie ſie ſich bei der Beratung von ſo mancher der genannten Vorlagen u. ſ. w. ent⸗ wickeln werden. Daneben werden aber auch die noch keineswegs beigelegte innere Kriſts, die Fleiſch⸗ not, die neuen Steuern und noch dieſes und jenes aktuelle Thema Anlaß zu lebhaften parlamentariſchen Kämpfen geben, man kann alſo den Reichstagsver⸗ handlungen mit Spannung und Intereſſe ent⸗ gegenblicken. Verſchiedenes. Ladenburg, 12. Nov. Auf heute vor⸗ e war die dritte ee für die ei ſah, fühlte ſie ſich von einem e un⸗ behagen erfaßt. Wit großer Anſtrengung erhob ſie ſich von ihrem Sitze und verſuchte, ihren Hut aufzuheben. Da erſt wurde ſie gewahr, daß ihre rechte Hand geſchwollen war und bei der geringſten Bewegung Eine gutmütig ausſehende Frau In einem Augenblick hatte ſie ſehr ſchmerzte. kam ihr zu Hilfe. durch die Menge einen Weg gebahnt, und meinte nun teilnehmend: „Sie können nicht allein nach Hauſe gehen, Fräulein. Treten Sie einen Augenblick in dieſen Torweg, ich will eine Droſchke herbeiholen.“ Juliana folgte mechaniſch ihrer Führerin und ſuchte mit der linken Hand ihre Toilette ein wenig in Ordnung zu bringen. Sie war ſo beſtüzrt nnd ver⸗ wirrt, faſt als ob ſie im Traum wandle. Aber plötzlich verſchwand der Traum und ein lauter Schrei entfuhr ihren Lippen. „Walter, Walter!“ rief ſie im Tone unermeß⸗ licher Freude, und ein junger Mann, der langſam wie einer, der ſeinen Sinnen nicht trauen kann, ſich genähert hatte, trat eiligſt herbei und ſtreckte ihr beide Hände entgegen. „Juliana,“ ſagte er gepreßt, „biſt Du es wirklich? Es ſcheint wie ein Traum — ſprich, laß mich Deine Stimme hören!“ — Juliana reichte ihm mit glücklichem Lächeln ihre unverletzte Linke. Ves iſt kein Traum, Walter!“ Ich bin Deine „Du haſt auch eine Schramme an der Stirn. Bürgermeiſterwahl anberaumt. Von 68 Wahlbe⸗ rechtigten haben 29 Wahlzettel abgegeben, von denen 14 unbeſchrieben waren. Die Wahl iſt ſomit ergebnislos verlaufen. Es wird nunmehr der Bürgermeiſter durch das Gr. Miniſterium des Innern ernannt. 5 E. T. Ladenburg, 12. Nov. Das Konzert, welches der Geſangverein Liederkranz am Sonntag abend im Saale des Bahnhofhotels abg halten hat, erzielte eine tiefgehende künſtleriſche Wirkung und verdient rückhaltloſe Anerkennun Das Programm war mit feinem Kunſtgeſchmack zu⸗ ſammengeſtellt und die Durchführung, die viel Fleiß und freudige Hingabe verriet, geſtaltete ſich zu einer harmoniſch abgerundeten Geſamtleiſtung. Z Mitwirkung war wieder die Kapelle des 2. Ba Grenadier⸗Regiments Kaiſer Wilhelm 1 Nr. 110 herangezogen worden, die in bekannter Weiſe ganz vorzügliches bot. Die Darbietungen des Männer⸗ chores bewieſen ausgezeichnete disziplinelle Schulung des prächtigen Stimmaterials und geſtalteten ſich recht eindrucksvoll. Die Geſangsweiſe iſt warm belebt, das Piano zart, das Forte machtvoll und kräftig herausgearbeitet. Die geſangstechniſche Fortſchritte ſind unverkennbar. Aus der Fülle des Gebotenen ſeien beſonders zweier Nummern mit hoher Anerkennung gedacht. Sehr weihevoll wurde der „Abendzauberſang“ wiedergegeben, deſſen ver⸗ klingender immer aus weiterer Ferne zu kommender Refrain: „Schlaft in Ruh“ ꝛc. von machtvoll greifender Wirkung war. Mit viel Verve und Sangesfreudigkeit wurde Björnſons: „Landerken⸗ nung“ geſungen, deſſen Baritonſolo in der Ton⸗ gebung ſehr wohllaut und die Orcheſterbegleitung ſehr fein anmutete. Die muſikaliſche Leitung lag wieder in den bewährten Händen des rührigen Diri⸗ genten Hrn. Hauptlehrer Schanz, der ſich dieſes⸗ mal auch als 1 Se angefent hat. alte Fremd, 175 ſtets Wu rechnete, Dich wieder zu ſehen.“ Jetzt erſt wurde ſie ſich bewußt, daß die Frau an ihrer Seite ſie beide neugierig betrachtete und wandte ſich um zu dieſer: „Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Güte, ich fühle mich beſſer. Eine kleine Strecke kann ich ſcho gehen, dieſer Herr wird mich begleiten.“ 8 Die Frau nickte gutmütig und erklärte Walter in kurzen Worten, daß die junge Dame einen Un⸗ fall gehabt und ihre rechte Hand dabei verletzt habe. Es wäre gut, wenn dieſe bald verbunden würde um ſchlimme Folgen zu vermeiden. Dann machte ſie einen ungeſchickten Knix und entfernte ſich. Juliana und Walter gingen langſam weiter, die Ueberraſchung und Freude dieſes Wiederſehens hatte ſie beide ganz überwältigt. Walter, vermochte zuerſt wieder die Situation zu erfaſſen. „Du biſt verletzt, Juliana,“ ſagte er beſorgt, Daß von allen Menſchen in der Welt gerade Du aus dem Wagen geſchleudert werden mußteſt, als ich des Wegs daher kam! O wie voller Sonderbarkeiten iſt das menſchliche Leben! Aber Du ſiehſt ſo bleich aus, Du mußt große Schmerzen leiden, nicht wahr 2“ Juliana lächelte ihm zu. Sie war bis auf die Lippen erblaßt und zitterte an allen Gliedern, aber ſie wollte ihre Schwäche nicht zugeſtehen. e „Ich dachte ſo lebhaft an Dich, Walter,“ ent⸗ gegnete ſie ausweichend, „daß es mir anfangs ganz