de Vereinggaht N ag, abends 109 e für Männe ag, abends 8 1 5 2 r 80 Anzeiger für Fürberguſe ne Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. zum Friedhof en Preis vierteljährlich Mark 1. ö enm 1 mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. 0 eſſe Redaktion, Druck und Verlag der rloren. Hofbuchdruckerei Rar! Molitor, Ladenburg. Finder wird gu er Exped. d. Al d abzugeben. brauchtes Klavig Leis, 1 4% Die Xviſis. Noch immer iſt die in den letzten Monaten nun ſchon des öfteren als ganz beſtimmt voraus⸗ geſagte Demiſſion des preußiſchen Landwirtſchafts⸗ Miniſters v. Podbielski nicht erfolgt, er waltet hielmehr nach wie vor ſeines Amtes. Auch das neueſte Herrn v. Podbielski betreffende Rücktritts⸗ gerücht, wonach er für den Oberpräſidentenpoſten in Kaſſel als Nachfolger des Herrn v. Windheim auserſehen ſein ſoll, der angeblich aus dem Amte cheidet, iſt nur mit Vorſicht aufzunehmen, es ſtellt wohl lediglich eine der üblich gewordenen Kombi⸗ nationen dar. Aber allerdings gährt es hinter den Berliner Regierungskuliſſen, es ſcheint, daß der Kampf zwiſchen dem Reichskanzler und dem Land⸗ wirtſchafts⸗Miniſter, der ſchon vor einem Viertel⸗ jahre einſetzte, ſich ſeinem Höhepunkt nähert. Viel⸗ leicht iſt es auch hierauf zurückzuführen, daß die preußiſche Regierung es noch immer hinausſchiebt, eute erhalten ind Log burger gif faſt nen aufßenig sache illig zu verkruſe. n der Exped. . K. ellen⸗ tittlung pfiehlt ſic uder Win. „ Leutershausen aus all und Garten fer 8. ihc Un — gierungsregionen zu kreuzen. Unter dieſen Um⸗ ſtänden iſt ein ſcharf oppoſitioneller Artikel in der ſonſt ſo regierungsfrommen „Köln. Ztg.“ doppelt bemerkenswert, denn mit großer Offenheit wirft er der Regierung Tatenloſigkeit, Schlaffheit und Verſtändnisloſigkeit für die Regungen der Volksſeele bor und hebt hervor, wie ein derartiges Verhalten immer größere Bruchteile des deutſchen Volkes der Sozialdemokratie in die Arme treiben müſſe. Es iſt ganz klar, daß dieſer heftige Angriff dem Für⸗ ſten Bülow ſelber gilt, als dem verantwortlichen Leiter der Politik des Reiches und Preußens, und wenn es ein Blatt, das wie die „Köln. Ztg.“ bis jez häufig genug der Regierung als offtziöſes Sprachrohr gedient hat, mit einem Male wagt, dem Um Ehre und Namen. Roman nach dem Engliſchen von Clara Rheinau. 8. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) „Ich bin kein gemeiner Räuber, den man auf dieſe Weiſe abfertigt. Ich habe meinen Ehrgeiz ſo gut wie Sie ſelbſt und beabſichtige, in der Tat mit Ihnen zu teilen. Nennen Sie mich Ihren Freund, Ihren Sekretär oder was Sie wollen, aber vergeſſen Sie nicht; wohin Sie gehen, gehe auch ich, was Sie beſitzen, beſitze auch ich. Wenn die Geſellſchaft Sie im guten Glauben als Ehremann aufnimmt, ſo werde ich wohl in derſelben Geſellſchaft in dieſem ehör zu vermiem Heſſenthalt ten fir auer ie hon jeh terinnel Fahrgeld wird ratz inige Arbeite dichter Wasch. Anfang bein J Ladenburg Punkt mit Ihnen konkurrieren können. Jetzt, da der tigung von Bina] rechtmäßige Beſitzer von Wilberforce tot iſt — ich bermute wenigſtens, daß Sie ſichere Beweiſe für Walters Tod haben — ſteht nichts mehr zwiſchen Ihnen und dieſem reichen Erben. Und da ich Ihnen zu eine größer! dchen Arbeit begun ſehr behilflich war, ſich zu Ihrer jetzigen Stellung und nähert At gufzuſchwingen, ſo darf es Sie nicht überraſchen, anz Ba wenn ich als mein Recht beanſpruche, dieſe mit Ihnen 18 ae 5 teilen. Ohnehin wiſſen Sie“, 11255 1 Kiste urzem bei, „daß ich Sie in meiner Gewa 5 Ee, M Sir Alſred ſah aſchgrau aus, aber er beherrſchte beit ſeine Wut. 15 * „Ich trotze Ihnen,“ ſagte er in eiſigem Hohn. deine f „Ich bin nicht der, Mann, der ſich durch Drohungen Roh einſchüchtern läßt. Verkünden Sie der Welt, was fabi l 16 wür teilen! Nein mein Freund, dies wird nicht ge⸗ J, m. b. Sie wollen, niemand wird Ihnen glauben. Mit 1 12 . Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Dͤokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. . Bei größeren Aufträgen Rabatt. n 1906. leitenden Staatsmann gegenüber derartig drohend aufzutreten, ſo weiſt dies darauf hin, daß in den Berliner Regierungskreiſen in der Tat kritiſche Zuſtände zu herrſchen ſcheinen. Nun, eine Entſcheidung kann unmöglich mehr noch länger auf ſich warten laſſen. Kaum noch eine Woche dauert es bis zum Wiederbeginne der Reichstagsverhandlungen nach Ablauf der längeren ſommerlichen Ferienpauſe; daß aber Fürſt Bülow und Herr von Podbielski wieder zuſammen im Reichstage auf der Miniſterbank erſcheinen könnten, das muß eigentlich nach dem preßpolemiſchen Duell zwiſchen ihnen in Sachen der Tippelskirchiade als ausgeſchloſſen gelten. Wie die Dinge ſtehen, iſt damit zu rechnen, daß der Kanzler über den Land⸗ wirtſchaftsminiſter triumphieren wird, denn zweifel⸗ los erfreut ſich Fürſt Bülow nach wie vor der Gunſt ſeines kaiſerlichen Herrn, während dies bei dem jovialen „Pod“ fraglich iſt, obwohl der Mi⸗ niſter den Kronprinzen während der diesjährigen Gardemanöver bei ſich auf ſeinem Gute Dallmin beherbergen durfte und obwohl ferner der Schloß⸗ herr von Dallmin beim Kaiſer ſelber Jagdgaſt in Rominten geweſen iſt. Vielleicht, daß die allerhöchſte Entſcheidung insgeheim gegen Herrn v. Podbielski ſchon gefallen iſt und daß die Genehmigung des Entlaſſungsgeſuches des Landwirtſchaftsminiſters einfach nur deshalb hinausgeſchoben worden iſt, um nicht in der ganzen Affäre den Anſchein zu erwecken, als ob die Krone vor der allgemeinen Forderung der Opferung des Landwirtſchaftsminiſters zurückgewichen ſei. Wenn dann der Kanzler ſeinen Widerpart vom preußiſchen Landwirtſchaftsminiſterium aus der Regierung hinausgegrault haben wird, kann er ſich ſtolz den Sieger nennen und die Kriſis wäre glücklich an ihrem Ende angelangt. Aber um notwendige Entſchließungen wird der leitende Staatsmann des Reiches und Preußens ſelbſt nach⸗ Problem Stellung nehmen müſſen. her noch ſchwerlich herumkommen, er wird z. B. darzulegen haben, was man regierungsſeitig zur endlichen Behebung der Fleiſchnot zu tun gedenkt, er wird ſich in der Polenfrage erklären und noch zu manchem anderen unerquicklichen oder ſchwierigen Dem Kanzler mögen ſo kräftige Entſchlüſſe wider den Strich gehen, da er es ja ſo liebt, möglichſt zu lavieren, aber einmal wird er ſich doch genötigt ſehen, klare Entſchließungen zu faſſen, will er nicht ſeine Stell⸗ ung bedenklich gefährden. Verſchiedenes. * Laden burg, 5. Nov. Bei dem zweiten Wahlgang zur Bürgermeiſterwahl ſtimmten von 68 Wahlberechtigten 37 ab; abgegeben wurden 16 weiße und 21 zerſplitterte Stimmen, ſo daß alſo auch dieſer Wahlgang reſultatlos blieb und ein dritter erforderlich iſt, welcher am Montag ſtatt⸗ findet. — Mannheim, Geſtern Nachmittag ver⸗ ſchied hier im Alter von 60 Jahren Joſef Leon⸗ hard, Mitglied der erſten Kammer, Landtagsab⸗ geordneter, Stadtrat und erſter Vorſitzender der Handwerkskammer. Der Verblichene hat ſich um den Handwerkerſtand ſehr verdient gemacht und wird ſein frühes Hinſcheiden ſchmerzlich empfinden. — Mannheim, 4. Nov. Am Samstag mittag erſchoß ſich hier im Park am Friedhof ein auf dem Lindenhofe wohnender verheirateter Reiſender. Der freiwillig aus dem Leben geſchiedene war gemütskrank. Seine Frau verſtändigte er von ſeiner Abſicht durch eine Poſtkarte, in der auch genau die Stelle angegeben war, wo ſeine Leiche liegen werde. Man fand ihn denn auch ſofort in dem Gebüſch an der Böſchung der Straße, die an der Badiſchen Brauerei vorbei zum neuen Fried⸗ ſchehen. Ich bin der alleinige Herr hier, in meinem rechtmäßigen Erbe, das mir keiner ſtreitig machen kann!“ Viktor Parnell lachte ſpöttiſch. „Keiner?“ ſagte er bedeutungsvoll. nicht Walter Merivale?“ Sir Alfred zitterte, aber er bezwang ſeine Schwäche. „Walter Merivale iſt tot,“ ſagte er ruhig, „er ſtarb vor mehr als einem Jahre.“ „Auch „Walter Merivale iſt nicht tot!“ behauptete der andere. „Er lebte noch vor einigen Monaten, und wenn ich mich in der menſchlichen Natur aus⸗ kenne, ſo wird er nicht ruhen und raſten, bis er ſich an ſeinem Verderber gerächt hat. Nun, was ſagen Sie dazu?“ Wollen wir zuſammen arbeiten oder ſoll ich mich Ihrem Gegner anſchließen? Mir iſt es einerlei, auf weſſen Seite ich ſtehe, ſo lange ich meinen Zweck dabei erreiche.“ f 5 Der Baronet verſauk in Nachdeuken. Die Worte, die er gehört, ſummten ihm in den Ohren. Walter lebte! Dann war er alſo falſch berichtet worden! Die Gedanken wirbelten ihm durcheinander. Parnell zündete eine Zigarre an. „Nun?“ fragte er gleichmütig. 1 Der andere warf ihm einen wütenden Blick zu. 5 „Zum Teufel!“ ziſchte er und ſtürmte aus Zimmer. Der Zurückbleibende lächelte befriedigt. „Das Spiel iſt gewonnen,“ murmelte er zwiſchen den Zähnen. „Er hat keine Wahl und mir ſteht jetzt die Welt offen! Es tut mir leid für Walter Merivale, aber ſchließlich kann ich mir nicht geſtatten, ſentimental zu ſein. Er müßte ſich erſt erkämpfen, was Alfred in den Schoß gefallen iſt, und ich bin des Kampfes müde. Ich will mein Leben genießen und wenn ich dich auch bemitleide, Walter Merivale, ſo werde ich doch ohne das ge⸗ ringſte, Zögern Dir entgegenarbeiten. Und ſollteſt Du je zurükehren und mit deinem Feinde Abrechnung halten wollen, ſo werden es zwei gegen einen ſein, Walter, alſo um Deiner ſelbſt willen, bleibe wo bite 5 Eduard Armand als ſeine Pflicht angeſehen, dem langjährigen Freunde ſeiner Familie die letze Ehre zu erweiſen. Mit wehmütiger Befriedigung hörte Juliana, bei ſeiner Rückkehr von Wilberforce, wie groß die Menge Leidtragender geweſen, die den alten Herrn zu Grabe geleitet hatten. Aber als ihr Onkel dann Alfred als den neuen Baronet erwähnte, hätte ſie aufſchreien mögen vor Zorn und vor Schmerz. Es drängte ſie, dem bitteren Mißtrauen, das ihr Herz erfühlte, Ausdruck zu geben, allein ſie wagte nur eine kurze Bemerkung. 5 „Es iſt doch ſeltſam, Onkel,“ ſagte er mit leiſer Stimme, „daß man Alfred Merivale, ge⸗ ſtattet, ſo ohne weiteres in Sir Egberts Rechte