dratmeter von L. B. N. 4098 (neue Bezeichnung) zum Preis von 60 Pfennig pro Quadratmeter an K. Hemmer abzutreten, wird gegen die Stimmen des Gemeinderats abgelehnt, dagegen der Antrag der bürgerlichen Fraktion mit einem Zuſatzantrag des Gemeinderats bezüglich des Gleisanſchluſſes nach längerer Diskuſſion angenommen. 5 Punkt 2 war die Genehmigung des unter 17. Auguſt 1906 eingereichten Rücktrittsgeſuchs des Bürgermeiſters H. Betz vom Amte und Bewilligung der Weiterzahlung des Gehaltes bis 15. Okt. 1906. * weshalb es ſich für alle Intereſſenten empfielt, von dieſer Mitteilung Keuntnis zu nehmen. — Karlsruhe, 28. Sept. Zur Fleiſch⸗ teuerung gibt der „Fränk. Bauer“, das Organ des Zentrumsabgeordneten Gerſtenberger, den Landwirten folgende Ratſchläge: „Vor allem iſt notwendig, daß Ihr alles Vieh, das verkäuflich iſt und in ent⸗ ſprechender Maſt ſteht, auch auf den Markt bringt und nicht zurückhaltet in der Hoffnung, daß es noch teurer würde. Das wäre dann wirklich nicht mehr chriſtlich; denn es iſt unmöglich, daß dann noch Ueber dieſen Antrag wird, weil er zwei ver⸗ ſchiedene Verhandlungsgegenſtände betrifft, getrennt abgeſtimmt. Das Rücktrittsgeſuch wird einſtimmig genehmigt. Der zweite Teil des Antrags wird mit 29 gegen 16 Stimmen angenommen, alſo auch ſo eine Art Vertrauensvotum gegeben. Ende gut, alles gut! Nachdem als Erſatzmänner für je ein verſtor⸗ benes und verzogenes Mitglied, die Herren Hof⸗ buchdrucker Karl Molitor und Maurer Heinrich Beedgen hier einſtimmig gewählt worden ſind, ſchloß der Vorſitzende um geinhalb Uhr die Sitzung. Ladenburg, 27. Sept. Herr Unter⸗ lehrer Hermann Schanz wurde zum Hauptlehrer an der hieſigen Volksſchule ernannt. Wir gratulieren! S Laden burg, 27. Sept. nichts erzielt. Angeſichts der bevorſtehenden Einſtellung der Rekruten ſei auf folgendes aufmerkſam gemacht: Die Rekruten ſind verpflichtet, vor ihrer Einſtellung ein etwa gegen ſie ſchwebendes Gerichtsverfahren der Militärbe⸗ hörde anzuzeigen. eingeſtellt, bis die Strafſache, einſchließlich Straf⸗ vollſtreckung, entledigt iſt. Wer die Anzeige unter⸗ Sie werden eventuell nicht eher Familien die Preiſe für das Fleiſch erſchwingen können. Laßt Euch auch nicht durch die gute Futterernte dazu verleiten, jetzt zuviel Vieh über⸗ wintern zu wollen. Das Futter iſt in dieſem Jahre „brauſch“ gewachſen, füttert ſich vielmehr zuſammen als anderes, in trockenem Sommer gewachſenes. Auf einmal langt es nicht mehr, und dann müßt Ihr das Vieh abgeben zu einer Zeit, wo es viel niedriger im Preiſe ſteht wie jetzt. Ihr habt daun die Plage gehabt, Euer Futter losgebracht und doch Lieber weniger Stücke, und dieſe recht gut durchgewintert. Das bringt Euch jetzt und im nächſten Frühjahr Vorteil. Ihr müßt das eine bedenken: wenn das Geſchrei immer ſtärker wird, dann können wir das Tor nicht mehr länger halten, denn der Bauerunſtand hat nicht die Mehrheit weder im Lande noch im Reiche. Er iſt immer angewieſen auf die Unterſtützung der anderen Stände. — Karlsruhe, 27. Sept. Die Groß⸗ herzoglichen Herrſchaften werden ſich vorausſichtlich nächſten Montag zum Herbſtaufenthalte nach Baden⸗ Baden begeben. Die Stadt hat Vorbereitungen zu einem feſtlichen Empfange getroffen. läßt, wird bei Verurteilung behufs Verbüßung der Srafe wieder entlaſſen und nun im folgenden Jahre wieder erneut ausgehoben, ohne daß die bereits zurückgelegte Dienſtzeit in Anrechnung kommt. Die Rekruten, welche der Invaliditäts⸗ und Alters⸗ verſicherungspflicht unterliegen, haben ihre Quittungs⸗ karten der zuſtändigen Ortsbehörde zur Aufrechnung vorzulegen, weil die Karte ungültig wird, wenn ſie nicht innerhalb zweier Jahre nach dem Ausſtellungs⸗ datum umgetauſcht oder verlängert wird. Eine Unterlaſſung kann ſpäter Schwierigkeiten und bei eventuellem Anſpruch einer Rente große Nachteile zur Folge haben. Die Gewerbe⸗ und Einkommen⸗ ſteuern ſind bis zum 1. des Einrückungsmonats zahlbar; es iſt ſchon des öfteren vorgekommen, daß allenfalls noch zurückſtändige Steuern dem Sol⸗ daten ſpäter an der Löhnung abgezogen werden, Bruder, einem Verbrecher, den Sie der Polizei aus lieferte, geſtohlen worden.“ „Iſt derſelbe noch in Haft?“ Er war in Haft; in dieſem Augenblicke jedoch befindet er ſich in Paris. Sie ſehen, ich habe Ver⸗ trauen. Der Name des Verbrechers iſt Möller, wie Sie ſich denken können, beſtand keine große Liebe zwiſchen ſeiner Schweſter und ihm.“ „Fahren Sie fort!“ rief Baron Sunderland erregt. Belladonna verließ Richard, begab ſich nach Deutſchland und heiratete dort einen Grafen.“ Ein angſtvolles Stöhnen entrang ſich Sunder⸗ lands Lippen. 5 „Glücklicherweiſe entkam Richard mit dem Mädchen, das er liebte, der Gewalt dieſer böſen Frau. Er lernte den Chemiker kennen, der die Ge⸗ liebte in eine Negerin verwandelt hatte, und dieſer gab ihr das urſprüngliche Ausſehen wieder. Richard machte ſich von der Anklage des Diebſtahls los, und als er hörte, daß Belladonna mit ihrem Gatten und den Diamanten nach Paris gegangen war, folgte er ihr, um erſtens ſein Eigentum wiederzuerlangen, und zweitens um ſich an einer treuloſen Frau zu vüchen, die „Verzeihung,“ unterbrach ihn Baron Sunder⸗ land, „wenn ich Sie unterbreche .. War ihr Namesvetter mit dieſer Frau verheiratet?“ „Gewiß!“ „Dann wäre des Barons Heirat null und nichtig, da Belladonna ſich der Bigamie ſchuldig gemacht hat!“ „Allerdings!“ meiſter des Landes wollen eines eiſernen Waſſerreſervoirs zwiſchen dem Bahn — Karlsruhe, 27. Sept. Die Landwirt⸗ ſchaftsausſtellung dürfte von 120000 Perſonen, darunter von vielen aus den Nachbarländern, beſucht worden ſein. — Aus Baden, 27. Sept. Die Schreiner⸗ einen Landesverband gründen zur Wahrung der Intereſſen der Arbeit⸗ geber mit ſpäterer Angliederung an den allgemeinen Arbeitgeberſchutzverband Deutſchlands. Die einlei⸗ tenden Schritte ſind bereits geſchehen. — Ludwigshafen a. Rh., 26. Sept. Der Saalbau der Wirtſchaft „zum Feſtſpielhauſe“ wurde heute nacht durch Großfeuer zerſtört. Der Schaden beläuft ſich auf za. 30 000 Mark. — Friedrichshafen, 26. Sept. Ein schwerer Unglücksfall ereignete ſich bei der Verſetzung geſagt. Dieſer Richard iſt kein anderer als Sie 2 elbſt.“ „Sie vermuten ſehr richti lächelnd. . „Und die Frau?“ „Iſt die ſogenannte Baronin Sunderland, in Wirklichkeit die Frau Richard von Burgsdorfs, ge⸗ borene Julia Hornegg.“ „Gerechter Gott!“ rief der Baron aus. „Verzeihen Sie meine Aufregung ... Haber es iſt ein harter Schlag für mich, auf den ich nicht im entfernſten bearbeitet war.“ Richard blickte ihn voll Mitleid an und wartete mehrere Minuten, bis jener wieder ſprach. „Ich glaube jedes Wort von dem, was Sie mir erzählt haben, Herr von Burgsdorf“, ſagte endlich der Graf, „weil ich in dieſer Nacht etwas gehört habe, was ihre Worte beſtätigt. Mir ſcheint, als bliebe mir nur eine Wahl.. N „Und das wäre?“ fragte Richard. Mich von der Frau loszuſagen, die falſchen Angaben meinen Namen genommen hat, und ſie in Schimpf und Schande von mir zu weiſen. Doch Gott weiß, daß ich ſie lieben gelernt habe und glaubte auch, ſie liebe mich.“ „Ihre Liebe iſt die Liebe einer Schlange, welche die Bruſt beißt, welche ſie zu neuem erwärmt“, verſetzte Richard bitter. 5 „Sie haben recht“, ſagte der Baron. „Handeln ſie ruhig und beſonnen“, ſuhr Richard fort. „Der Himmel iſt mein Zeuge, daß das, was ich Ihnen geſagt habe, die lautere Wahrheit in ihrer ganzen nakten Schändlichkeit iſt. Die Frau erwiderte Richard wenn es Ihnen paßt, ſehen wir uns heute abend n hofgleis und der Maſchinenhalle. Am Flaſchenzug des Verſetzungsgerüſts hängte ſich ein Hacken aus, ſodaß das Reſervoir ſeitwärts ausglitt und der unter demſelben befindliche, mit Beſeitigung eines Querbalkens beſchäftigte 62 Jahre alte, verheiratete Schreiner Joſef Anton Bopp von der Kante dez Reſervoirs getroffen und ihm der Kopf geſpalten wurde, ſodaß der Tod ſofort eintrat. zac 5 — Köln, 27. Sept. Der Reſtaurateur 3. e men Faßbender iſt unter Mitnahme der Kaſſe im Be⸗ Ace trage von 11000 Mark eines in ſeinem Lokal E grblhe tagenden Sparvereins, dem ausſchließlich kleinere 75 5 N 0 eb Handwerker angehören, flüchtig geworden. 1 — Sprendlingen, 27. Sept. Ein Auto mobil, das aus Darmſtadt kam, ſtieß auf der Land ſtraße gegen einen Prellſtein. Von den Inſaſſe erlitt eine Dame infolge Sturzes aus dem Auto mobil ſchwere Kopfverletzungen. Ihr Begleiter und der Chauffeur blieben unverletzt. — Stettin, 28. Sept. Der Schnitter 10 Glowinski in Krackow in Pommern erſchlug nach Frau einem Streit mit einem Arbeitskollegen ein Kind mit einem Beſenſtiel und verletzte ein zweites ſchwer Dame! — New⸗ York, 27. Sept. Die ſchwere Ladenb Stürme im Süden geben zu den ernſteſten Befürcht ungen für die Stadt New⸗Orleans Anlaß. Di Drahtverbindungen ſind zerſtört. Der Sturm dräng mächtige Waſſermaſſen ins Land herein. Mehrer kleine Städte ſtehen fußtief unter Waſſer. Di Stadt New⸗Orleans liegt ſo niedrig, daß die Stad durch eine Deichanlage gegen die Fluten des Miſſt ſſippi geſichert werden mußte. Infolge dieſer An lage iſt eine fürchterliche Kataſtrophe für die Stad früher oder ſpäter unausbleiblich. Aigen Samstag 5 7088 8s Velſfeiſch J 0 fentlicht ein Die Rheiniſche Hypothekenbank ir Mannheim widmet ſich u. a. auch der Pfleg des Depoſitengeſchäftes (Annahme von Ba einlagen zur Verzinſung). Sie nimmt Spar einlagen in beliebig hohen Beträgen zu Verzinſung nach Vereinbarung an. Die Ba beſorgt ferner die Aufbewahrung von Wertp pieren, Urkunden u. ſ. w. gegen mäßige Ber gütung. Mündelgeld kann bei der Bank angeleg werden, ebenſo können Wertpapiere von Münze der Bank zur Aufbewahrung übergeben werde Wir verweiſen auf das Inſerat in unſerer heutige Nummer. dankbar für ſeine Heilung, aber er ſchaudert währen der Operotion.“ Und, nach ſeinem Hute greifend ſetzte er hinzu: „Ich gehe, die Sache iſt zu ern als daß man lange darüber nachdenken dürfte. J. will mich keiner ſentimentalen Schwäche hingehe Verzeihen Sie, daß ich ſie ſo plötzlich verlaſſe, do ſechs Uhr hier wieder.“ „Ich werde zur beſtimmten Zeit hier ſein antwortete Richard, „doch möchte ich ſie vor alle Dingen bitten, feſt zu bleiben.“ „Natürlich ſind die Diamanten, in ihren Händen?“ fragte der Baron und ſah zum erſtenmale mit tief bekümertem Blicke auf. „Ja, der Kutſcher handelte in einem Auftrag. Ich konnte meine Frau nicht eher bloßſtellen, als bis ich im Beſitz meines Eigentums war, weil ich fürchtete, ſie würde mit den Diamanten entfliehen da hätte ich meine Arbeit von nenem anfangen können.“ Auch ſoll mir Frau von Burgsdoff, meine Stiefmutter, noch beweiſen, daß die Diamanten mein Erbteil ſind ſie muß es beſchwören“ „O, wie grauſam bin ich betrogen worden! rief der Baron Sunderland, der trotz ſeiner Feſtig⸗ keit, ein wahres Bild des Jammers bot. Er er⸗ griff Richard's dargereichte Hand und eilte ſofort nach Hauſe, um die Szene, die unausbleiblich folgen mußte, ſo bald wie möglich hinter ſich zu hoben. Es war ein harter Schlag für ihn, aber er beſaß Beſonnenheit genug, um zu ſehen, daß er nicht länger genug mit dieſer Frau leben konnte und daß es das beſte wäre, von ihr ſich zu trennen. Jetzt waren ihm die Augen vollſtäudig geöffnet, und „Ich habe ihre Geſchichte ſehr intereſſant ge⸗ funden, Herr von Burgsdorf“, verſetzte der Graf. „Nur habe ich eines daran zu tadeln.“ „Uuẽd das iſt, wenn ich fragen darf 2“ „Sie haben entweder zu wenig oder zu viel iſt meine Gemahlin, doch könnte ich ſie tot vor mir ſehen, ohne eine Thräne zu vergießen, oder das geringſte Bedauern zu empfinden.“ 8 „Ich kann nicht ſagen: ich danke Ihnen“, er⸗ er war entſchloſſen, feſt und erbarmungslos zu bleiben. 5