wohnern beſonders gut bei dieſem kleinen Umzuge gefiel, waren die gelb⸗roten Häubchen und ſchwarz⸗ weiß⸗roten Chapeau mit welchen die lieben Kleinen ihren Kopf bedeckt hatten und die patriotiſchen Lieder welche die Kleinen gut ſangen. f — Schwetzingen, 10. Sept. Das 2½ Jahre alte Söhnchen des Herrn Finanzbuchhalters Britſch ſtürzte aus dem Fenſter in den Hof und erlitt tötliche Verletzungen. — Karlsruhe, 10. Sept. Anläßlich des 80. Geburtstages des Großherzogs von Baden wurden am Vorabend auf den Schwarzwaldbergen Höhenfeuer abgebrannt. Aus dem ganzen Lande laufen Feſtberichte ein, die von der allgemeinen Liebe und Verehrung für den greiſen Landesherrn und das angeſtammte Fürſtenhaus Zeugnis ablegen. Hier wurde der Geburtstag durch feierliches Glocken⸗ geläute eingeleitet. Am Vorabend fand im großen Saale der Feſthalle ein Bankett der Bürgerſchaft ſtatt, zu welchem u. a. Miniſter Dr. Schenkel, Ex⸗ zellenz Frhr. Marſchall v. Bieberſtein, Exzellenz Dr. Reinhard und Oberbürgermeiſter Dr. Schnetzler erſchienen waren. Profeſſor Dr. Holdſchmitt feierte den Großherzog in zündender Rede, die mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Landes⸗ fürſten endete. An den Großherzog wurde ein Huldigungstelegramm abgeſandt. Am Sonntag fanden zwiſchen 9 und 11 Uhr Feſtgottesdienſte ſtatt. In den katholiſchen Kirchen wurde ein Hirten⸗ brief des Erzbiſchofs von Freiburg verleſen, der das vorbildliche Familienleben des fürſtlichen Jubel⸗ paares verherrlicht. Nachmittags fand ein Feſteſſen im „Muſeum“ ſtatt. Staatsminiſter Frhr. von Duſch brachte den Trinkſpruch auf den Großherzog aus. Weiter fand ein Feſteſſen der Bürgerſchaft im kleinen Saale der Feſthalle ſtatt, an welchem U. a. auch die Deutſch⸗Amerikaner teilnahmen. Das Großherzogspaar und die Kronprinzeſſin von Schwe⸗ den ſind abends in Badenweiler, wo ſie mit dem Erbgroßherzog den Geburtstag in aller Stille be⸗ gehen, eingetroffen. Sonntag vormittag fand in der evangeliſchen Kirche in Badenweiler Feſtgottes⸗ dienſt ſtatt. Die Feſtrede hielt der Präſident des Oberkirchenrats D. Helbing. Nach der kirchlichen Feier fand ein Vorbeimarſch der Kriegervereine vor dem Großherzog ſtatt. Mittags verſammelten ſich die Fürſtlichkeiten zur gemeinſamen Tafel im erb⸗ großherzoglichen Palais. Abends fand ein Fackel⸗ zug ſtatt. Aus Anlaß des Geburtstages des Großherzogs ſind gegen 2000 Auszeichnungen verliehen worden. heiraten,“ unterbrach ſie ihn. „Ich kann Ihnen nicht zu Ihrer Vorliebe für dunkelfarbige Schönheiten gratulieren.“ „Ihre Hautfarbe iſt nicht mehr ſchwarz,“ ſagte Richard. 5 „Wieſo?“ fragte Julia Hornegg verwundert. „Conti hat ihr das Gegenmittel gegeben und ſie iſt wieder ſo weiß wie Sie ſelbſt.“ „Hat Conti mich wirklich verraten? Doch was iſt daran gelegen! Wenn Sie wollen, ſo heiraten Sie ſie .. mir iſt es gleich, ſo lange ich nichts mehr von Ihnen höre und ſehe“. „Was gedenken Sie zu beginnen?“ fragte Richard nach kurzem Ueberlegen. „Herr Burgsdorf,“ antwortete ſie ruhig, „mit wem glauben Sie es zu tun zu haben? Halten Sie mich für ein Kind? Meinetwegen haſſen Sie mich, wenn Sie wollen, aber halten Sie mich nicht für einfältig.“ „So ſchlau Sie ſind, haben Sie ſich diesmal doch getäuſcht .. jetzt iſt das Spiel in meiner Hand ... das müſſen Sie wenigſtens zugeben.“ „Durchaus nicht! Ich mache Ihnen keineswegs Zugeſtändniſſe. Wieſo wollten Sie Ihre Heirat mit mir beweiſen?“ fragte ſie. „Ich wende mich an den Geiſtlichen in England, der den Segen über uns ſprach.“ „Der iſt tot,“ ſagte ſie raſch. „ “Gleichviel! Dann wird doch eine Abſchrift des Kirchenregiſters zu erlangen ſein.“ „Die betreffende Stelle iſt vernichtet, das Blatt iſt herausgeſchnitten und verbrannt worden. Ich hatte den Küſter beſtochen, und er iſt ſeitdem auch ge⸗ ſtorben. Und Zeugen hatten wir nicht. 8 „Leider nein,“ verſetzte Richard, und der Mut ſank ihm ein wenig. „Wie alſo wollen Sie meine Heirat mit Ihnen beweiſen?“ fragte ſie trotzig. Darunter befinden ſich viele Induſtrielle. Die Oberbürgermeiſter von Heidelberg, Baden, Freiburg und Karlsruhe haben hohe Auszeichnungen erhalten. Die vom Großherzog neu geſtiftete Friedrich⸗Louiſe⸗ Medaille, die das Bildnis des Großherzogpaares trägt, iſt an 900 Perſonen ohne Rückſicht auf Stand, Konfeſſion oder Beruf, die ſich auf dem Gebiete der Volkeswohlfahrt verdient gemacht haben, verliehen worden. Unter den mit Orden Ausgezeichneten befinden ſich die Parteichefs der nationalliberalen Partei, Dr. Binz, der freiſinnigen Partei, Dr. Weil, des Zentrums, Fehrenbach, und der Chefredakteur der freiſinnig⸗demokratiſchen „Neuen badiſchen Landes⸗ zeitung“ in Mannheim, Dr. Gerad. Auf dem Ge⸗ biete von Kunſt und Wiſſenſchaft iſt zu nennen die Verleihung der großen goldenen Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft am Bande des Kommandeurkreuzes des Ordens Berthold J. an die Maler Schönleber, Hans Thoma und Hoftheater⸗Intendant Baſſermann. Den Profeſſorentitel erhielten die Maler Langhein, Haueiſen und Göler. Der Direktor des großher⸗ zoglichen Konſervatoriums, Dr. Ordenſtein, wurde zum Hofrat ernannt. Der Prinzregent von Bayern richtete an den Großherzog von Baden nachſtehendes Glückwunſch⸗ telegramm: Es drängt mich, Dir zum 80. Wiegen⸗ feſt meine herzlichſten und wärmſten Glückwünſche auszuſprechen. im neuen Lebensjahr begleiten! Möge der Allmächtige Dich auch Mit dem morgigen Tag, Deinem hohen Geburtstag, ſind 10 Jahre vergangen, daß das 8. Infanterie⸗Regiment die ſo ehrenvolle Auszeichnung erhielt, Dich ſeinen Inhaber zu nennen. Ich habe mir nicht verſagt, bei dieſem Anlaß auch meinem innigſten Wunſch Ausdruck zu geben, daß dem Regiment, dem Du Dich ſtets als beſonderer Gönner erwieſen haſt, noch recht viele Jahre das Glück beſchieden bleibe, Dich als feinen Chef verehren zu dürfen. — Berlin, 9. Sept. An leitender Stelle widmet die „Nordd. Allgem. Ztg.“ dem Großherzog von Baden zu ſeinem 80. Geburtstage einen Glück⸗ wunſch, worin es heißt: „Nicht ohne ſchwere Bürde, ohne Sorge und Laſt, Mühe und Arbeit hat der ehrwürdige Fürſt die lange Zeit durchſchritten. Aber Großherzog Friedrich kann ſeines Wirkens mit dem Bewußtſein gedenken, in vorbildlicher Pflicht⸗ treue Großes erſtrebt und Großes erreicht zu haben. Als einer der wenigen überlebenden Mitkämpfer Kaiſer Wilhelms des Großen, die in führender Stellung an die Gründung des Reiches Hand an⸗ CC Preiſe zu erringen. gelegt haben, weilt der Großherzog in körperliche Rüſtigkeit und voller geiſtiger Friſche in ufer Mitte, ein ernſter und gütiger Mahner, das 9 den Vätern Errungene zu erhalten und zu mehr durch unabläſſiges Streben nach den höchſten Güter nationalen Daſeins. Mit unſerem Herrſcherhauf empfinden alle nationalgeſinnten Schichten de preußiſchen Volkes und der anderen deutſchen Stamm innige Freude an der Jubelfeier in Baden, zu de wir im Verein mit Millionen Deutſcher ehrfurchts volle Glückwünſche darbringen. Möge die Vor ſehung den edlen Fürſten auch fürderhin beſchirme und ihm noch viele Jahre einer ſegensvollen un glücklichen Regierung vergönnen.“ — Der „Reichs Anzeiger“ ſchreibt: „Was der Großherzog Friebr uns bedeutet, weiß jeder Vaterlandsfreund. 3 dem ritterlichen Eidam des großen Kaiſers Wilhel verehren wir den auf dem Schlachtfelde wie bei Friedensſchluß erprobten Mitarbeiter an der Be gründung unſerer nationalen Einheit, den beredter Vorgänger des Reichsgedankens, den treuen Mahner der deutſchen Volksſeele, den weiſen Landesfürſten, der in langer Regierung für das Wohl ſeiner Badenſer ſegensreich waltet. Die Großherzogin Luiſe beſitzt unſere ehrerbietigſte Zuneigung als die einzige Tochter des ruhmreichen erſten Kaiſers, die Schweſter des unvergeßlichen Kaiſers Friedrich, als Badens gütige, in allen Werken der Menſchenliebe unermüdliche Landesmutter. Mögen Friedrich und Luiſe von Baden als vorbildliche Vertreter deutſchen Fürſtentums noch lange Jahre der Liebe ihrer Landeskinder und der freudigen Verehrung der Nation erhalten bleiben.“ Sport. Bei dem am vergangenen Sonntag in Leimen ſtattgefundenen Preiswettſtemmen gelang es dem „Ring⸗ und Stemmklub Ladenburg“ wiederum 2 Hr. Joſef Eff errang in der Seniorklaſſe den 5. Preis u. Hr. Friedr. Schmitt in der Juniorklaſſe den 6. Preis. Im Uebrigen ſcheint der Club in den beiden vorerwähnten Herren ausgezeichnete Kräfte zu beſitzen, denen es bei einem etwas ernſterem und andauernderem Training nicht vergönnt ſein wird, in ſüddeutſchen Sportskreiſen noch eine große Rolle zu ſpielen. Auch wollen wir die übrigen Mitglieder nach Kraft und Ge⸗ wandtheit nicht verkennen, aber es fehlt ihnen (gerade) der nötige Training. Alſo mit einem friſchen fröhlichen „Kraft Heil“ an die Arbeit und die Erfolge können unmöglich ausbleiben. H. Er gab keine Antwort. „Sie ſehen,“ fuhr ſie fort, „ich war auf dieſe Unterredung vorbereitet und habe meine Vorkehrungen getroffen. Habe ich richtig diſponiert? Geben Sie nun zu, daß ich ein Recht habe, mich Gräfin Sun⸗ derland zu nennen 2“ „Dank Ihrer teufliſchen Schlauheit! Sie ſind keine Frau, nein ... Sie ſind eine Teufelin, ein Scheuſal in Menſchengeſtalt!“ rief Richard leidenſchaft⸗ lich erregt. „Ich danke Ihnen für Ihr Kompliment!“ ſagte ſie ſpöttiſch. „Die Erfahrung hätte mich lehren ſollen, daß ich von Ihnen nicht die Höflichkeit eines Edel⸗ mannes erwarten konnte.“ „Seien Sie ſo klug wie Sie wollen. Ihre Zeit kommt doch noch. Ich muß ſie entlarven.“ „Ah bah!“ lächelte ſie teufliſch. „Meine gute Zeit hat jetzt geradezu begonnen, und da wollen Sie Tor mich entlarven! Da gehört mehr Klugheit dazu als Sie beſitzen. Und nun zur Frage der Dia⸗ manten! Wie können Sie beweiſen, daß dieſelben Ihr Eigentum ſind? Wurden Sie nicht angeklagt, ſie geſtohlen zu haben, und wurden Sie nicht des⸗ halb von Ihrem Vater enterbt, deſſen Tod Sie auch verſchuldet haben? „Während Sie die Schuldige waren!“ ſtieß Richard zwiſchen den Zähnen hervor. „Möglich!“ Doch war ich ſchlau genug, die Schuld auf Sie zu wälzen. Doch ſagen Sie mir: hatten die Diamanten irgend ein beſonderes Zeichen an ſich, wodurch ſie Sie unfehlbar erkennen?“ „Sie hatten eine antike, ſeltſame Faſſung.“ „Sehen Sie her,“ entgegnete ſie und ſtreckte ihm ihren Arm hin. „Die ganze Faſſung iſt neu. ich habe natürlich die Vorſicht gebraucht, die Steine ſofort umfaſſen zu laſſen.“ Richard ſtieß einen Ausruf des Zornes aus. Er wurde von dieſer, ihm an Schlauheit weit über⸗ legenen Frau auf allen Seiten geſchlagen. „Wer iſt jetzt Herr der Situation ?“ frage ſie mit einem Lächeln, das ihre kleinen, weißen Zähne zeigte. „Triumphieren Sie nicht zu früh! Noch gebe ich den Kampf nicht auf,“ ſagte er drohend. Laſſen auch Sie ſich warnen,“ entgegnete ſie; „ich bin jetzt reich und mächtig. Sie wiſſen, daß ich keine kleinlichen Bedenken hege, und wenn Sie meinen Weg wieder kreuzen, ſollen Sie erfahren, daß die ſammetweichen Füße der Tiegerin gefärliche Krallen haben. Ich wiederhohle Ihnen: ich will vergeſſen, jemals mit einem Manne wie Sie zuſammenge⸗ troffen zu ſein, den ich jetzt ebenſo haſſe, wie ich ihn wahunſinnig liebte, und wenn ſie verſuchen ſollten, mich zu beläſtigen, ſollen ſie es bereuen.“ Nach dieſen Worten rauſchte ſie mit ſtolz er⸗ hobenem Haupte davon und ließ Richard mit ſeinen trüben Gedanken allein. Beim erſten Angriff geſchlagen. und noch dazu verhöhnt, wußte er nicht, wie er den Krieg fortſetzen ſollte, und beſchloß, ſich Zeit zum Ueberlegen zu nehmen, welche Schritte er in der Zukunft tun wolle. Als er in den Ballſaal zurückkehrte, trat Graf de Grenelle zu ihm und machte ihn auf die Baroni aufmerkſam, welche den Mittelpunkt einer bewundern⸗ den Menge bildete, unter welcher ſich mehrere der hervorragenſten Diplomaten befanden. „Sie alle waren gerade ſchön,“ bemerkte der Graf, „aber ſie hat doch etwas ungemein Einnehmen⸗ des. Aus ihrem Geſiicht, wenn es animiert iſt, ſpricht Geiſt und Verſtand. 5 ſie ein Schatz von einer guten Frau ſein und ein gutes Herz haben muß. „Und darin gerade irren Sie! Es hat noch nie ein böſeres Geſchöpf gegeben, als dieſe Frau,“ ent⸗ gegnete Richard. (Fortſ. folgt.) 9 Mun vir Unive Mut Lil Orga ö 150g let als 0 be gene 12 1 Wagerbeſcht 1 t N. 27 de 8 816 bei C. L. Y e Laden an: Häni Gral 2 ul wih Sg Lunge Fabrikate t K Li. Ma — 5 222 gchnAtel st Mus Kerkel, Le gerbindun I lickts No. 189 III — — am ſelöſtgek fin gaharing Fuch Kan. h Ju Eic dumtterial fel gain gaſten Ei en geen ah * Ell. 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