morgens bis abends 10 Uhr dem Beſuche geöffnet ſein wird, wird Obſt⸗ und Gemüſebau, Blumenzucht, Obſt⸗ und Gemüſeverwertungsprodukte, Gartenge⸗ rätſchaften und gärtneriſche Anlagen umfaſſen. — Karlsruhe, 29. Aug. Die Ankunft des deutſchen Kaiſerpaares wird am 20. September vormittags 10 Uhr hier erwartet. Unter den vielen fürſtlichen Beſuchen, die hier eintreffen, befindet ſich auch der Uhrenkel des Großherzogs, der jüngſt ge⸗ borene Prinz von Schweden. — Karlsruhe, 29. Aug. Das Miniſterium des Innern hat den Bezirksämtern die Ermächtigung gegeben, bei Erteilung von Tanzerlaubnis und Be⸗ willigung von Polizeiſtundenverlängerungen in der Zeit vom 8. bis einſchließlich 24. September d. J., ſofern an den betreffenden Tagen allgemeine Feſt⸗ lichkeiten aus Anlaß des 80. Geburtstages des Großherzogs und des goldenen Ehejubiläums Ihrer Kgl. Hoheiten ſtattfinden, von der Erhebung von Das Gleiche gilt für die Erlaubnis zum Schießen und zum Abbrennen Sporteln und Taxen abzuſehen. von Feuerwerkskörpern aus Anlaß dieſer Feſtlichkeiten und zur Aufſtellung von Schaubuden und dgl. auf den Feſtplätzen. — Karlsruhe, 29. Aug. Tagen, ſehr wahrſcheinlich am Sonntag, den 26. d. M., wurde im Großherzoglichen Sammlungsgebäude hier mittelſt Nachſchlüſſel ein Goldſchmuck (Hals⸗ u. Armring), aus einem Grabhügel ſtammend, im Werte Gleis 5 ſtehende Wagen aufgefahren. von etwa 1500 —2000 Mk. geſtohlen. — Wiesloch, 30. Aug. Bei der Sub⸗ miſſion betreffend die Fernheizleitung in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt lautete dem „Heidelb. Tagbl.“ zufolge das höchſte Gebot auf 51000 Mk., das niederſte auf 21000 Mk. — Lörrach, 30. Aug. Von einer ge⸗ waltigen Gehaltserhöhung wird dem „Oberl. Bote“ aus einer Gemeinde des Lörracher Bezirks berichtet. So wurde der Gehalt des Ratſchreibers um 14 Pfennig, der des Gemeinderechners um 43 Pfennig und der des Polizeidieners um 42 Pfennig pro Jahr erhöht. Die Freude hierüber wird bei den ſo vom Glück begünſtigten ſicher eine große ge⸗ weſen ſein. — Aus dem Weſchnitztal, 30. Aug. Die 18 Jahre alte Dienſtmagd Eberle in Rimbach trank in ſelbſtmörderiſcher Abſicht Schwefelſäure. Sie liegt hoffnungslos darnieder. Unglückliche Liebe ſoll das Motiv zur Tat ſein. — Frieſenheim (A. Lahr), 29. Aug. Infolge Exploſion einer Laterne brach geſtern abend kommt einſt noch der Tag, an welchem Du gern Deine Worte zurücknimmſt“, verſetzte er bitter. „O nein“, ſagte ſie, „ich bin gänzlich unab⸗ hängig und ich kann ſagen, was ich will, und werde nie ein Wort zurücknehmen. Aber vielleicht biſt Du ſo gut, mir zu ſagen, welch glücklichem Umſtand ich die Ehre des Beſuchs verdanke?“ „Meiner Unruhe, etwas über Julia Hornegg zu erfahren. Sie wohnt bei Dir, ſoviel ich weiß?“ „Sie wohnte hier“, erwiderte ihm Frau von Burgsdorf. „Sie iſt nicht mehr hier?“ fragte er etwas betroffen. „Nein. Weißt Du nicht, daß ſie heute morgen mit dem Herrn von Sunderland getraut worden iſt und daß das junge Paar bereits ſeine Hochzeitsreiſe angetreten hat?“ Dieſe Mitteilung erregte Richard ſo heftig, daß er kaum zu antworten imſtande war. — Julia war alſo auf und davon und damit all ſeine Hoff⸗ nungen, ſie zu ſehen, zu nichte. Aber das Bewußt⸗ ſein, daß ſie ſich doppelter Ehe ſchuldig gemacht habe, gewährte ihm einigen Troſt; das gab ihm Gewalt über ſie, die ſie wohl ſchwerlich abſchütteln konnte. „Wohin haben ſie ſich gewendet?“ fragte er. „Sie haben ſich das Ziel ihrer Reiſe ganz geheim gehalten. Ich glaube übrigens, ſie wollen Italien beſuchen und ſich dann nach den Vereinigten Staaten begeben. Ich kann mir gratulieren, eine glückliche Heiratsſtifterin zu ſein, denn ich bin es, welche die zwei zuſammengebracht hat, und Julia Hornegg hat es mir zu verdanken, daß ſie jetzt Baronin von Sunderland iſt.“ „Ihr Triumph wird von kurzer Dauer ſein, wenn ich ſie erlangen kann. Mich wundert es nicht, daß ſie ins Ausland gegangen iſt, als ſie von meiner Freiſprechung von der ſchändlichen Anklage hörte, in der Scheune des Landwirts Friedrich Auguſt Erb Feuer aus, das ſich mit raſender Schnelligkeit ver⸗ breitete. Dem Brande fielen die Wohnhäuſer und Scheunen des Johann Erb II., Karl Fr. Erb, Otto Steinhauſer und des Bäckermeiſters Guſtav Erb zum Opfer. Viele Fahrniſſe gingen zu Grunde. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Brandbeſchädigten, ſechs an der Zahl, ſind verſichert. Der Schaden wird auf etwa 70000 Mark geſchätzt. — Groß⸗Umſtadt, 30. Aug. Heute vor⸗ mittag kurz nach dem Ausritt ins Manöver, explo⸗ dierte bei der letzten Abteilung des 25. Artillerie⸗ regiments eine Manöverkartuſche und tötete den Kanonier Wagenbach aus Burkhardsfelden (Ober⸗ heſſen). — Lorch, 29. Aug. Der ſiebenjährige Sohn des Taglöhners Waibel trat geſtern beim Barfuß⸗ laufen in einen Dorn. Schon nach kurzer Zeit trat Blutvergiftung und Starrkrampf ein, der nach einigen Stunden den Tod des Knaben zur Folge hatte. — Neuſtadt a. H., 30. Aug. In der Lampertsmühler Baumwollſpinnerei platzte, als einige Arbeiter mit Iſolierungsarbeiten beſchäftigt waren, das Dampfrohr, welches ſie eben in Bearbeitung In den letzten daß er ſofort ſtarb. a hatten. Ein Arbeiter wurde dabei ſo ſtark verbrüht, — Frankfurt a. M., 30. Aug. Im Bahnhof Curve iſt heute vormittag 3 Uhr 10 Mi⸗ nuten der Güterzug Nr. 6390 auf mehrere im Etwa 14 bis 16 Wagen wurden total zertrümmert. Drei Gleiſe ſind geſperrt. Die Aufräumungsarbeiten werden zirka 15 Stunden in Anſpruch nehmen. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Material⸗ ſchaden iſt bedeutend. — Neunkirchen, 28. Aug. Bei der ge⸗ ſtrigen Kirchweih explodierte in einer Konditorbude ein Spirituskocher. Ein Knabe und ein Mädchen, welche vor der Bude ſtanden, wurden von der brennenden Maſſe ergriffen und ſtanden ſofort in Flammen. Beide ſind tötlich verletzt. — Bochum, 30. Aug. Der mit 36 Berg⸗ leuten beſetzte Förderkorb auf Schacht 1 der Zeche Mont Cenis geriet heute morgen in den Sumpf. Sämtliche Bergleute wurden verletzt, darunter drei ſchwer. Ob das Unglück auf ſchlechte Seilführung zurückzuführen iſt, konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden. — Berlin, 30. Aug. Am Mittwoch nachmit⸗ tags 6 Uhr hat im Neuen Palais bei Potsdam die feierliche Taufe des erſtgeborenen Sohnes des die ſie gegen mich ins Werk geſetzt hat“, verſetzte Richard bitter. „Was hat ſie damit zu tun gehabt?“ „Mehr als Du glaubſt. Einſt erfährſt Du vielleicht alles; jetzt habe ich weder Zeit noch Luſt, Dich darüber aufzuklären, obwohl es möglich iſt, daß Du — ebenſo gut, wie Du Dich einſt mit der Gouvernante gegen mich verſchworſt, mich des Dieb⸗ ſtahls der Familiendiamanten anzuklagen — in dieſem Falle einer ähnlichen Handlungsweiſe fähig biſt.“ „Beleidige mich nicht mit törichten Reden!“ entgegnette Frau von Burgsdorf heftig. „Ich ver⸗ ſtehe nichts von dem, was Du da ſprichſt, obwohl Deine Bemerkung wegen der Diamanten mich an einen ſehr großen Verluſt erinnert, den ich erlitten habe. Ich hätte mich um nichts in der Welt von den Diamanten trennen mögen.“ „Ich hoffe, ſie wieder zu erlangen, denn wie Du weißt, ſind ſie mein Erbteil“, ſagte Richard, „und wenn ich verheiratet bin würde ich einen Ball geben und Dich einladen, damit Du die Diamanten an einer Frau bewundern kannſt. Nun Adieu, wir trennen uns, wie wir uns wiederſahen: als Feinde. Du haſt keine Gelegenheit unbenutzt vorübergehen laſſen, mir einen böſen Streich zu ſpielen, und ich werde Dich nie vergeſſen, wenn das Kriegsglück Dich mir in die Hände gibt.“ Frau von Bursdorf ſtand rot vor Wut auf und zog an der Klingel. „Dieſe Unverſchämtheit verdient beſtraft zu werden“, rief ſie. „Meine Diener werden einen frechen Menſchen, der weder Charakter noch Freunde und Vermögen hat, zu be⸗ ſtrafen wiſſen.“ a „Du brauchſt Deine Diener nicht erſt zu rufen“, ſagte er, „ich werde Dich ohnedem von meiner Gegen⸗ wart befreien. Wir ſcheiden, um uns niemals wiederzuſehen. Ich ſehe in Dir und der Hornegg deutſchen kronprinzlichen Paares im Beiſein zah reicher fürſtlicher Taufgäſte ſtattgefunden. Ng der Reichskanzler und preußiſche Miniſterpräſthen Fürſt Bülow, welcher tags zuvor aus Norderget in Berlin eingetroffen war, ſowie die übrigen höchſteg Reichs⸗ und preußiſchen Staatswürdenträger ware bei der Tauffeierlichkeit im Neuen Palais zugege — Berlin, 30. Aug. Auf der kaiſerliche Werft zu Kiel würde am Dienstag der feierlich Stapellauf des kleinen Kreuzers „Erſatz Blitz“ pol zogen. Der Oberbürgermeiſter von Nürnberg, De v. Schuh, hielt die Taufrede und taufte das ne Kriegsſchiff zufolge dem Befehle des Kaſſers den Namen „Nürnberg“. — Petersburg, 29. Aug. Wie au Hamyſchin im Gouvernement Saratow gemeldet wird iſt das zum dortigen Kreiſe gehörige Dorf Mordoyo abgebrannt. Durch den Brand wurden 2000 Me ſchen obdachlos. Prof. Ferdinand Kellers Doppe bildnis Ihrer Königl. Hoheiten de Großherzogpaares von Baden liegt einer farbigen Reproduktion vor, deren kräftige un dabei wohl abgeſtimmte Farbengebung allein ei Kunſtwerk genannt zu werden verdient. Bei de II reichen Kolorit des Originals, das allſeitig ſeine künſtleriſchen Vorzüge halber eine beſonders gelunge i Arbeit des bekannten Portraitiſten genannt wurd erſcheint die techniſch ſehr ſchwere Wiedergabe vollendet, daß man völlig den Eindruck eines Or ginals empfängt. Es iſt eine Muſterleiſtung d bekannten Rotophot⸗Geſellſchaft Berli Dieſe Vorzüge und dabei die Billigkeit des Blatte — es koſtet ungerahmt nur Mk. 1.25, gerahn je nach Ausführung Mk. 6.—, 10.—, 15, 20.—, 24.—, waren wohl die Veranlaſſung, d das Blatt durch Erlaß des Herrn Staatsminiſter von Duſch den Behörden beſonders empfohle wurde. Vertrieben wird das ſchöne Blatt durch di Firma Hermann Hillger Verlag, Berlin W. n Mg den Duft Das unentbehrlichste Toflettemittel, verschönert den Teint, macht zarte weisse Hande. 0 Nur echt in roten Cartons zu 10, 20 und 30 Pf. [Tola-Taschent.-Parfum, in Flacons zu M. 1.—-u. M. 2.50, Spezialitäten der Firma Heinrich Mack in Ulm a. D. die Urſache all meines Unglücks. Vielleicht wird Dir einſt vergolden, und wenn meine Trübſal bo über iſt wird die Deine beginnen, und Du wi Dich nach der Verzeihung dieſes Mannes ſehne den Du ſo grauſam beleidigt und verfolgt hast,“ „Nie!“ erwiderte ſie, ſenkte aber die Aug vor ſeinem feſten Blick. Richard verließ ohne ein weiteres Wort d Zimmer. Bis zum Abend wanderte er in d Straßen herum und ſann über ſeine einſame Lg nach; dabei war er faſt ohne Geld; uur wenige Mark waren ihm noch geblieben. Er wu nicht, wohin er ſich wenden ſollte, und die Horne zu verfolgen, ſchien ihm unmöglich. Ratlos nach jeder Seite hin, dachte er an d Sterben und ſchaute hinab in das dunkle Bett ſtillen Fluſſes, das in ſeiner Verzweiflung ein gewiſſen Reiz für ihn hatte. Das Waſſer würd ihm Ruhe geben; es wäre bald alles vorüber, wenn er den verhängnisvollen Sturz wagte, der ſchon ihm ſo viele bekümmerte Seelen ins Jenſeits fördert hatte. Aber Gottvertrauen und ſeine N zu Agnes Walther hielt ihn zurück. Noch hatte ein Ziel im Leben, und vieles hatte ſich bei f ſchon zum Guten gewendet. Die Stunde der Verſuchung ging an ihm vori er beſchloß zu leben. Er ward ruhiger, und, den Fluß verlaſſend, kehrte er mit dem Gefühl, daß daß ſein Stern noch nicht untergegangen war, ſeine Wohnung zurück. g Und ſo war es auch. Er ging einer Reihe ne Abenteuer entgegen, die ihn in ſeinem einen Lebens 1 ziele, die Hornegg, jetzige Baronin Sunderland, N gänzlich zu entlarven, unterſtützten. 5 3 K — kerle e