Königl. Hoheit dem Großherzog die Auszeichnung dieſem Feſtakt beabſichtigen der Großherzog und die für 25jährige treue Dienſtleiſtung in den nächſten Tagen erhalten werden und außerdem drei Mit⸗ glieder für 12jährige treue Dienſtleiſtung bei der Feuerwehr hieſiger Perſönlichkeiten vorſtellen zu laſſen. das von der Stadtgemeinde geſtiftete Geſchenk beſtehend in einer ſilbernen Uhrenkette überreicht erhielten. Herr Kreishauptmann Künzel⸗ Weinheim gab in längerer Ausführung ſeiner Zu⸗ friedenheit über die Leitung des hieſigen Feuerwehr⸗ Corps Ausdruck, lobte deren muſterhafte Ordnung und Ruhe bei den Uebungen, und die tadellos ſau⸗ beren Uniformen der Mannſchaft und den guten Rheinprovinz und in Hannover zu mehr oder weniger ausgedehnten Vergiftungen von Pferden, Rindern Stand der Löſchgerätſchaften, und empfahl den Feuerwehr⸗Corps⸗Vertretungen ſich an Allem ein Augenſpiegel zu nehmen. Es iſt auch voll und ganz anzuerkennen, daß die Stadtgemeinde hier hie⸗ ür große Opfer bringt, wofür ihr auch von ſeiten des Redners Anerkennung gezollt wurde. Nachdem einige Muſikſtücke ausgeführt, und Herr Vorſtand Sieva⸗ Rangoon⸗, Puigya⸗ oder Burmahbohne bo⸗ taniſch Phaseolus lunatus genannt, iſt eine nahe Metzger, Ehrenmitglied der Feuerwehr, ein Ge⸗ ſangsſolo mit Klavier⸗ und Violinbekleitung zum Vortrag gebracht hatte, verteilte Bürgermeiſter⸗Stell⸗ vertreter Carl Günther mit einer warm empfundenen Anſprache die Auszeichnungen der Gemeinde beſtehend in einem Diplom für 25jährige Dienſtzeit an Frie⸗ drich Betzwieſer und Franz Höflein und für 12jährige Dienſtzeit an Hauptmann Peter Günther, Heinrich Keil und Jakob Lay. Namens der De⸗ korierten dankte Hauptmann Peter Günther. den anerkennungswerten Darbietungen der Feuer⸗ genten Herrn P. W. Hertel und den mit reichem Beifall belohnten Geſangsvorträgen des Herrn Vorſtand Metzger, leerte ſich der Saal allzufrüh Großherzogin, in der Stadthalle ſich eine e uf den Abend iſt eine bengaliſche Beleuchtung der beiden Brücken ſowie der Neckarufer in Ansſicht genommen. 5 Landwirtſchaftliches. Ein neues Futtermittel, das plötzlich auf dem Futtermittelmarkte auftauchte, die ſogenannte Kratok⸗ oder Javabohne, hat im vorigen Jahre in der und Schweinen geführt, ſo daß eine Warnung vor dieſen Bohnen, die allerdings bei uns unſeres Wiſſens noch nicht am Markte erſchienen ſind, wohl am Platze erſcheint. Die Kratokbohne, auch Java⸗, Mond⸗, Lima⸗, Verwandte der bei uns als Gemüſepflanzen überall gebauten Zwerg⸗ und Stangenbohnen. Die urſpring⸗ liche Heimat dieſer Phaſeolusarten iſt Südamerika, und von dort hat die Kultur der Javabohne ſich über alle tropiſchen Länder ausgedehnt. Die kulti⸗ vierte Javabohne wird in den Tropen, wie ihre Verwandte bei uns, als Gemüſe geſchätzt. Während die kultivierten Formen alſo eßbar ſind, hat ſchon vor zirka 40 Jahren der Chemiker Mar⸗ Formen das Vorkommen eines der fürchterlichſten und ſuchten die Feſtgäſte in der Stadt Fürſorge für ihr leibliches Wohl zu treffen. f fand in dem idylliſch gelegenen Garten zum Anker ein Gartenfeſt mit Feuerwerk ſtatt und huldigte man noch einige Stunden dem Tanz. — Heidelberg, 27. Aug. Der Großher⸗ zog und die Großherzogin werden am Dienſtag, den Abends 25. September d. Is. morgens hier einteffen, um an der Einweihung des Inſtituts für experimentelle Krebsforſchung teilzunehmen. ſchaften haben ſich auf die Bitte des Stadtrats hin Die Großh. Herr⸗ bereit erklärt, anläßlich dieſes ihres Beſuchs unſerer Stadt nachmittags der Feier der Eröffnung der verbreiterten neuen Brücke, welche mit Zuſtimmung des Großherzogs den Namen „Friedrichsbrücke“ erhalten ſoll, beizupvohnen und eine Huldigung der Heidelberger Bürgerſchaft entgegenzunehmen. Nach Sie wanderten im Garten umher und gaben ſich ihrem Glücke hin, bis ſie Doktor Walters Stimme vernahmen. „Dein Vater iſt heimgekehrt,“ ſagte da Richard. „Komm, Agnes, wir wollen in das Haus gehen Dein Vater und ich haben viel miteinander zu reden.“ Zwar war der Doktor ſehr freundlich gegen Richard, doch vermißte derſelbe die Wärme, die er erwartet hatte, und nicht ohne Spannung wartete er auf eine Unterhaltung unter vier Augen mit Doktor Walther. Nach Tiſch, als die Herren beim Glaſe Wein noch eine Zigarre rauchten, zog ſich Agnes mit einem innigen Blick auf Richard zurück. „Wir wollen ſo wenig wie möglich an der Vergangenheit rühren,“ hub der Doktor an, als ſich die Tür hinter Agnes geſchloſſen und er die Gläſer gefüllt hatte, „und wollen uns wie vernünftige Männer mehr mit der Gegenwart beſchäftigen. Vor allem muß ich Sie fragen, Herr von Burgsdorf, was Sie für Ausſichten für ihre Exiſtenz hahen. „Was für Ausſichten?“ wiederholte Richard. „Ja .. . Sie müſſen doch bedenken, daß Sie etzt ein armer Mann ſind.“ „O, ich kann arbeiten,“ verſetzte Richard ſtolz, „und Sie dürfen nicht vergeſſen, daß, wenn ich die Familiendiamanten, die mein Vater mir hinterließ, wiedererlangen kann, ich ſehr reich ſein werde. Julia Hornegg iſt im Beſitz derſelben, und ich hoffe, ſie zur Herausgabe zwingen zu können.“ „Nun, und was weiter?“ fragte Walther trocken. „Nun, Sie werden mir doch Ihrer Tochter Hand uicht verſagen .. 2“ Er ſtockte plötzlich, denn der Ausdruck auf ſeines Wirtes Geſicht erſchreckte ihn, ſo kalt und unſym⸗ pathiſch ſah dasſelbe aus. Doktor eine Gabe von 0,05 Gramm tödlich iſt. Gifte, der ſog. Blauſäure, nachgewieſen, und dieſer Nachweis iſt in der neueſten Zeit von verſchiedenen, beſonders engliſchen und franzöſiſchen Chemikern, beſtätigt. Die Blauſäure iſt freilich nicht als ſolche vorhanden, ſondern, gerade ſo wie in den Kernen der Steinobſtfrüchte, in einer chemiſchen Verbindung, aus der ſie aber beim Stehen des angefeuchteten Bohnenmehls und während des Aufenthalts des Bohnenmehls im Darm frei wird. Wie es giftfreie und gifthaltige Sorten der Mond⸗ bohne gibt, ſo gibt es unter den gifthaltigen wieder Sorten von ſehr verſchieden hohem Gehalt. In ver⸗ ſchiedenen Poſten der Bohnen wurden bei der Unter⸗ ſuchung Blaufäuregehalte von 0,006 Prozent bis 0,24 Prozent feſtgeſtellt. 1 Kilogramm Bohnen würde als 0,06 bis 2,4 Gramm Blauſäure ent⸗ halten, eine Menge, welche um ſo bedenklicher er⸗ ſcheint, als für den Menſchen im allgemeinen bereits „Mein lieber, junger Freund“, ſprach letzterer, „Sie ſcheinen zu vergeſſen, daß Sie mit der Hornegg verheiratet ſind. Wie können ſie daran denken, eine Andere heiraten zu wollen, ſo lange Ihre erſte Frau noch lebt?“ „Ich wurde zu dieſer Verbindung gezwungen. Sie hat mich verlaſſen. Wir ſind nur dem Namen nach miteinander verheiratet. Sie wußte, daß ich ſie haßte und verachtete, und als ſie ſich ihres Irrtums gewahr ward, verriet ſie mich. Bedenken Sie doch, was ſie getan hat!“ „Das ändert nichts an der Tatſache,“ ent⸗ gegnete Doktor Walther ruhig. „Sie ſind ein verheirateter Mann, Herr von Burgsdorf, u. es tut mir leid, es ſagen zu müſſen, aber um meiner Tochter willen muß ich von dieſem Augenblicke an aller und jeder Verkehr zwiſchen ihr und Ihnen ein Ende haben.“ „Wollen Sie ihr und auch mir das Herz brechen ?“ fragte Richard, deſſen Geſicht den Schreck ausdrückte, den er im Innern empfand. „Ich will den bittern Kelch, den ich Ihnen beiden, wie meine Vaterpflicht erheiſcht, reichen muß, einen kleinen troſtestropfen beimiſchen,“ 1 Doktor Walther. Richard ſah ihn forſchend an. 1 „In einem Ihrer Briefe ſagten ſie mir, daß Frau von Burgsdorf ...“ „Frau von Burgsdorf!“ wiederholte Richard. „Ich ſpreche von Ihrer Frau,“ erklärte Herr Walther. „Meinetwegen nennen Sie ſie Hornegg .. das ändert nichts an der Sache. Sie ſagten, daß ſie den Baron Sunderland zu heiraten gedenke.“ „Ich habe davon ſprechen gehört. „Nun, um ſo beſſer für Sie! tragen Sie auf Scheidung an und wenn Sie frei ſind, kommen Sie wieder zu mir, dann will ich Ihnen erlauben, Ihre Werbung um Agnes zu erneuern.“ 1 In einem anderen Falle, wo weniger Tiere wehrkapelle unter der tüchtigen Leitung ihres Diri⸗ codieu in den Bohnen der wilden oder verwilderten 1 unter einem anderen Namen auf den Markt ko Der Genuß und die Verfütterung der Mondb nur meine Pflicht tun. Den Bohnen ſieht man von außen nicht an, 40 ſie giftig oder ungiftig, oder in welchem Grade ſie giftig ſind. Die Javabohne ſieht in ihrer ce unſeren Gartenbohnen ähnlich. Nur bei ganz nauer Vergleichung ergeben ſich einige Unterſchi Die Farbe wechſelt, ſogar in gleichen Poſten, bon weiß zu ſchwarz durch alle Grade der Färbun Es gibt rein weiße, hell⸗ und dunkelbraune, ro bis blauviolette, ſchwarze und bunte, meiſt vi geſprenkelte Bohnen, und Bohnen jeder Farbe kör giftig ſein. Nur die chemiſche Unterſuchung k Auskunft geben, ob man es im einzelnen Falle giftigen oder mit ungiftigen Bohnen zu tun ha Abgeſehen von den bereits erwähnten Viehper⸗ giftungen, ſind auch in Holland bereits Vergiftungen von Menſchen vorgekommen. Von ſteben Perſonen, b welche gekochte Javabohnen gegeſſen hatten, ſtarben innerhalb 12 Stunden vier, während die and glücklich gerettet wurden. Die Bohnen, welche di Vergiftungsfall hervorriefen, enthielten, wie die trägliche Unterſuchung zeigte, nicht weniger 0,21 Prozent Blauſäure, gehörten alſo zur gifti Sorte. In einem Falle von Viehvergiftung ſtarben von 32 Kühen, die pro Kopf etwa drei Pfund Mondbohnenmehl erhalten hatten, nicht weniger als 26 und zwar meiſt innerhalb einer Stunde nach dem Auftreten der erſten Anzeichen der Vergift gingen, litten die anderen zum Teil noch e Monat nach dem Verfüttern des Javabohnenmehlsz an den Folgen. Auch aus England, Schottland, Belgien und Holland ſind Fälle von Viehvergiftungen nach der Verfütterung von Mondbohnenmehl hekan geworden. Die giftigen Bohnen ſtammten teils Oſtindien, teils von Mauritius, teils von Jab Wir wiederholen noch einmal, daß man Mondbohnen von außen nicht anſehen kann, o giftig ſind oder nicht und machen weiter darauf auf⸗ merkſam, daß anſcheinend in allen Tropenländern neben ungiftigen, als Nahrungsmittel verwendb Formen, auch giftige Sorten vorkommen. Es deshalb für den Fall, daß auch ferner Mondbo unter einer der obenangegebenen Bezeichnungen ſollten, ausdrücklich vor dem Kauf derſelben vor ihrer Verwendung als Futtermittel gew iſt jedenfalls ſehr gefährlich. Von Richards Lippen rang ſich ein Ausrn Verzweiflung. „So entlaſſen ſie mich?“ fragte er. „W Sie Ihren Entſchluß nicht noch einmal überleg „Unmöglich!“ „Julia Hornegg wird mich nicht weiter läſtigen. Es iſt alles zwiſchen uns zu Ende. ſie ihren Weg gehen und mich den meinigen folgen laſſen!“ „Ich will mich durchaus nicht in Ihre An gelegenheiten miſchen, Herr von Burgsdorff... Sie ſind Ihr eigener Herr und können tun, was Sie wollen. Ich ſage nur das eine: Agnes hat ſchiuer gelitten. Wenn ich den Freunden ihrer Famile erzählen wollte, was ſie alles durchgemacht hab, würden ſie ungläubig lächeln und mich für einen Schwärmer halten. Es klingt mehr wie ein Roman als wie etwas wirklich Erlebtes, aber oft iſt de Wahrheit ſeltſamer als die Dichtung. Das können wir alle Tage ſehen. Ich mochte nicht, daß ſie noch mehr litte. . deshalb 55 „Aber ſie wird leiden,“ unterbrach Richard inn ungeſtüm. „Sie wiſſen, Sie liebt mich. Was wird, getrennt von mir, ihre Zukunft ſein ?“ An⸗ „Ihre Zukunft iſt in Gottes hand,“ ſprach Doktor Walther mit feierlichem Tone. „Ich kam Ich erkenne an, daß Ihtt Ehe mit der Hornegg ein Zwang, eine Scheußlichkeit war, aber dieſe Ehe muß immer erſt geſchieden ſeln, ehe ſie weiter mit meiner Tochter verkehren können. „Wollen Sie Ihr Kind einer falſchen Anſicht über Pflicht opfern?“ a „Sie gehen etwas zu weit in Ihren Reden, Herr von Burgsdorf,“ erwiderte der Doktor. bin der beſte Richter meiner Handlungsweiſe und weiß, was ein Vater ſeinem Kinde und ein Kind ſeinem (Fortſetzung folgt.) n hug, Ke eten be ub zu permet georg Ke Neue Anlage irt zu vermiele i tock mein 13. Johnung mor ganz 9d zimmer hofiert W fel. Jium ten. zer, Mark