Soden eins jahr. 8 Jsprobe 85 abends g r „Roſe“). be: Beſprechung. ſcheinen 5 b d nötig. 95 II 15 . Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der enden Sonnig h. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins ! . Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. a Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme — — M., nachmittag; ginnend, finde 1 68 Freitag, den 24. Auguſt. 1906. —— Die Lungenheilſtätten⸗ Bewegung in Deutſehland. Infolge der zunehmenden Erkenntnis von der Notwendigkeit eines planmäßigen und energiſchen Vorgehens gegen die Tuberkuloſe kam im letzten Jahrzent des vorigen Jahrhunderts eine große Be⸗ wegung in Fluß, welche ſich zur Aufgabe ſtellte, Heilſtätten für minderbemittelte Lungenſchwindſüchtige zu errichten, nachdem Brehmer und Dettweiler be⸗ Der Vorſtan, „ chn. Burecux an gabter 9e Tnaben mit gun gerückſichtigung. wieſen hatten, daß dieſe Volksſeuche im Anfangs⸗ der Erped. d. . ſtadium durch das von ihnen ausgebildete hygieniſch⸗ diätetiſche Heilverfahren auch in unſerem Klima ge⸗ heilt werden kann. Und es wurde daraufhin unter dem Vorſitz Sr. Durchl. des Fürſten zu Hohenlohe im Jahre 1896 das „Deutſche Zentralkomitee zur Errichtung von Heilſtätten für Lungenkranke“ ge⸗ — — insfeſte: lle Illuminati zegenſtände, Fur alle Vereinsarttl franko, bei griin erte, billige Pri fer beſondere Puk ernh. Richtin — gegr. 1869. Neuerdings hat ſich nun in manchen Kreiſen, auch unter den Aerzten ſelbſt, immer mehr die Anſicht durchgeſetzt, daß Heilſtätten nicht das einzig richtige Mittel zur Bekämpfung der Lungen⸗ tuberkuloſe ſeien, ſondern daß man vielmehr ſich bemühen müſſe, ſolche Vorbeugungsmaßregeln zu treffen, daß die Tuberkuloſe an ſich überhaupt ein⸗ geſchränkt werde. — Es läßt ſich gewiß nicht leug⸗ er Behörden. — gen, daß ſolche präbentiven Maßregeln wünſchens⸗ Wunderbar! wert ſind, aber einſtweilen ſind ſie wohl meiſt noch wirkt ein Wunſch, ein Traum, dem nachzuhängen, den zu J. Hirt's verwirklichen ſchön und erſtrebenswert iſt, deſſen Univerſal⸗ Erfüllung aber noch in weiter Ferne liegt. Und Wurzel es iſt ebenſowenig zu leugnen, daß die Heilſtätten⸗ 1 bewegung, die von dem Zentralkomitee in allererſter Likör Linie ausgeht, ſchon unendlich viel Gutes geleiſtet auf den Geſum⸗ hat. Einmal direkt durch Zuſchüſſe zur Errichtung Organism: bon Heilſtätten und eigene Bauten, dann aber auch dadurch, daß andere Körperſchaften, Krankenkaſſen, Verſicherungsgeſellſchaften, Magiſtrate, Privatperſo⸗ r als echtes, rah igungsmittel gez genbeſchwerden ! 9 3 — . ian ve. ei it Der r geſtohlene wenigen Trußfs ite belens ent an atz. und Anerkennmtk Roman von J. Gar win. 110 25. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) . 2.— 1. N. Der Mann aß mit großer Gier, und als er L. Stenz. e Ladenburg Gra bing, fertig war, drückte Agnes ihm einen Taler in die Hand. „Hier, lieber Freund,“ ſagte ſie, „iſt etwas iger Shufunt gegen die dringenſte Not! Ich bin ſelbſt am . f ſonſt würde ich Ihnen mehr geben.“ „„ ee hein „Gott ſegne Sie!“ und ſah ſich zum erſtenmale in das Geſicht, von dem ſie den Schleier, den ſie gewöhnlich trug, entfernt hatte. Er ſtarrte ſie ſeltſam an und ſetzte dann hinzu: „Sie haben die Farbe einer Indianerin und doch die Stimme und das Weſen einer Europäerin. Es iſt ein eigentümliches Gemiſch. Verzeihen Sie lll m Durchmeſee ig offeriert Fuchs, meine Freiheit, aber darf ich fragen, ob Sie aus 1 dem Orient ſind?? 1 „Nein, ich bin eine Deutſche,“ verſetzte ſte. uler, wat „Auch Ihre Eltern?“ Ja: N 4 i „Seit wie lunge haben Sie dieſen dunkeln Teint? 11 O, täuſchen Sie mich nicht. Vielleicht hängt Ihr hen, ſowir Glück von Ihrer Offenheit gegen mich ab,“ ſagte der Fremde mit ſeltſamen Ernſt. „Das iſt eine traurige Geſchichte,“ erwiderte ſie. „Ich liebte einen Mann, der aber noch von einer andern geliebt ward, deren Eiferſucht ſie dazu ortfäſſen & Ecke eingerichtet: 5 nieb, mir meinen 1 zu entreißen. a ſehuug!“ rief der Fremde aus. nen angeſpornt und angeregt wurden, Heilſtätten zu bauen. Und ſo giebt es denn zur Zeit in Deutſchland eine große Zahl von Heilſtätten, in denen jährlich Tauſende von Kranken völlige Ge⸗ neſung oder teilweiſe Stärkung und Kräftigung finden. Die Zahl der im Frühjahr 1906 betriebs⸗ fähigen deutſchen Volksheilſtätten für Lungenkranke betrug 85. In dieſen Anſtalten wurden im Jahre 1905 über 35300 Kranke behandelt. Außerdem gibt es in Deutſchland noch 36 Privatheilanſtalten für Lungenkranke. Kinderheilſtätten für tuberkulöſe Kinder gibt es 14, Heilſtätten für erholungsbedürf⸗ tige, ſkrofulöſe und von Tuberkuloſe bedrohte Kinder 59. — Ein großes Verdienſt um den Kampf gegen die Tuberkuloſe haben ſich die Verſicherungsanſtalten erworben. Sie haben zahlreiche Heilſtätten auf ihre Koſten gebaut und unterhalten ſie ſtändig, ſie ſchicken jährlich viele Tauſende von verſicherten Kranken da⸗ hin und viele Millionen Mark ſind von ihnen für ſolche Zwecke ſchon ausgegeben worden. Aus den amtlichen Nachrichten des Reichs⸗Verſicherungsamts 1905 geht folgendes hervor: Es wurden behandelt in den Jahren 1900 bis 1904: 85864 Perſonen, wofür ausgegeben wurden: 30 542 346 Mk. 77 Pfg., von welcher Summe den Verſicherungsanſtalten durch Krankenkaſſen, Gemeinden uſw. erſetzt wurden: 5880 498 Mk. 74 Pfg. Aber auch die Arbeit Rund die Leiſtungen des Zentralkomitees ſind ganz hervorragende. Allein im verfloſſenen Geſchäfts jahr 1905 wurden 208000 Mk. für Beihilfen zur Er⸗ richtung von Tuberkuloſeanſtalten, Heilſtätten, Für⸗ ſorgeſtellen, Walderholungsſtätten aufgewendet, und zwar: 95000 Mk. für Heilſtätten, 67000 Mark für Walderholungsſtätten, 40000 Mk. für Pflege⸗ heime, 6000 Mk. für Fürſorgeſtellen. Im Jahre 1905 wurden 7 neue Heilſtätten für Erwachſene Buch von der Stadt Berlin mit 150 Betten, Schielo von der Landesverſicherungsanſtalt mich in einen einſamen Turm ein und gab mir dort eine Eſſenz, die mich binnen kurzem in den Zuſtand verſetzte, in welchem Sie mich jetzt ſehen.“ „Wie ſonderbar ſind doch die Wege der Vor⸗ „Ich war es, der dieſe Tropfen miſchte und verkaufte! „Sie!“ rief Agnes. „Wer und was ſind Mein Name iſt Conti, Ich bin ein italie⸗ niſcher Flüchtling und beſitze eine ſeltene Kenntnis in der Wiſſenſchaft der Chemie.“ „O, wenn ſie das Gift kennen, das mich ſo häßlich gemacht hat, wäre es da nicht möglich, daß Ihnen auch das Gegengift bekannt iſt?“ „Und ſogar ſehr genau,“ erklärte er. Die Worte Contis wirkten ſo aufregend auf Agnes' Gemüt, daß ſie faßt bewußtlos auf den Stuhl ſank. Müller tanzte wie von Sinnen in der Stube herum; er konnte ſich vor Freude gar nicht faſſen. „Man ſage nie, daß eine gute Tat unbelohnt bleibt!“ rief er. „Wenn wir dem armen Manne nicht geholfen hätten, würden wir nie hinter das Geheimnis gekommen ſein. Tue Gutes, wo Du kannſt und ſchäme Dich nie Deiner guten Taten. Das iſt mein Sprichwort, das mir noch immer durch die Welt geholfen hat. Hura!“ O, daß ich dieſen Tag erlebe! Was wird Herr Richard dazu ſagen ?“ Hurra!“ Sie ſchloß beamter trat ein. Sachſen mit 126 und Luiſenheim von der Landes⸗ verſicherungsanſtalt Baden mit 134 Betten, Hohwald von der Stadt Leipzig mit 260 Betten, Ramberg vom Verein für Volksheilſtätten in der Pfalz mit 60 Betten. Von dieſen iſt nur das Luiſenheim für Frauen beſtimmt. Für Männer und Frauen ſind neu errichtet: das Marienſtift bei Neuenkirchen in Oldenburg (36 Männer und 16 Frauen), vom Münſterländiſchen Volksheilſtätten⸗Verein und die Eleonoren⸗Heilſtätte für 92 Kranke vom Heilſtätten⸗ Verein für das Großherzogtum Heſſen. — Die Arbeit iſt alſo eine überaus ſegensreiche geweſen. Zum Zeichen dafür, daß das Deutſche Zentralkomitee ſich nicht nur mit der Errichtung von Heilſtätten befaßt und glaubt, mit dieſen allein die Tuberkuloſe wirkſam bekämpfen zu können, hat man den Namen geändert und dafür den Namen „Deutſches Zentral⸗ komitee zur Bekämpfung der Tuberkuloſe“ vorge⸗ ſchlagen. Dadurch gelingt es hoffentlich, der guten Sache auch aus den Reihen bisheriger Gegner An⸗ hänger zu werben und zu finden. Verſchiedenes. — Seckenheim, 23. Aug. Heute Nach⸗ mittag gegen halb 12 Uhr wurden die hieſigen Be⸗ wohner durch Feuerlärm erſchreckt. Auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe brach in dem Anweſen des Kohlenhändlers Math. Gruber Feuer aus, das ſich mit raſender Schnelligkeit ausbreitete und auf die mit Erntevorräten gefüllte Scheune des Landwirts Heinrich Gruber überſprang. Binnen kurzer Zeit waren beide Scheuern bis auf die Umfaſſungsmauern niedergebraunt. Dank dem energiſchen Eingreifen der hieſigen Feuerwehr im Verein mit den Be⸗ wohnern, welche mit Waſſerfäſſern zur Hilfe eilten, konnte ein weiteres Umſichgreifen des Brandes ver⸗ mieden werden. Mehr oder weniger ſtark hatten auch die Vordergebäude teils durch die enorme Hitze, „In ſechs Wochen,“ ſagte Conti, „kann ich durch eine Miſchung, die nur mir bekannt iſt, ihren früheren weißen Teint wiedergeben.“ „So lange ſind Sie mein Gaſt und nachher noch, ſo lange ſie wollen!“ rief Müller. „Ach!“ ſeufzte Agnes, „weun Richard doch kommen wollte!“ „Ich nehme eine große Verantwortung auf mich“, bemerkte Conti, „aber wie der große Dichter ſagt: Armut und nicht mein Wille zwang mich dazu, und als die Dame, deren Namen ich nicht einmal kenne, mir Geld anbot, um ihren Wunſch zu er⸗ füllen, war ich zu arm, um mich zu weigern.“ 8 Da wurde laut an die Türe geklopft. 8 Müller eilte, dieſelbe zu öffnen. Ein Polizei⸗ „Wohnt Fräulein Walther hier?“ 88 95 fragte er. „Ja, treten Sie ein“, anwortete Müller. „Hier iſt ein Brief für die Dame“, ſagte der Beamte. Agnes hatte raſch den Inhalt des Briefes überflogen und ſprach dann mit von Schluchzen unterbrochener Stimme: „Richard iſt abermals durch der Hornegg unerhörte Schändlichkeit verhaftet. Er iſt wieder der alten Schuld angeklagt, von der er — o, ich weiß es beſtimmt — frei iſt. Er bittet mich, zu ihm zu kommen, damit wir beraten, was ſich tun läßt.“ „Verzeihung, Fräulein!“ ſprach Conti, der