) von 3 Uhr ud Ng. 0 Weine rne entgegen. echtold. dler, Lusik er Tanzboden zwieſer. en Hof Auguſt 1900 id dunkel. pfima Metz egelbahn riſch). gelmann. une Wappen, nen eto. tionen. — Werk. 2 igs. 24. Fortſetzung. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. 1 Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus Redaktion, Druck und Verlag der Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. 6 i e Die einſpaltige Garmondzeile 10 pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahm 1906. Eine Rede an junge Kaufleute. Anläßlich des Semeſterſchluſſes und der d mit verbundenen Abſchiedsfeier der aus der höheren Handelsſchule in Calw abgehenden älteren Schüler der Handelsabteilung hielt der Leiter dieſes Inſtituts, Herr Direktor Weber, eine Rede, welche verdient, in weiteren Kreiſen bekannt zu werden: Direktor Weber führte unter anderem den Schü⸗ lern vor Augen, daß ſie wohl in dem Bewußtſein, auf der Schule etwas Tüchtiges gelernt zu haben, ins Leben und in die Praxis hinaustreten könnten, wenn er auch warnen müſſe vor Selbſtüberhebung, die ſie glauben laſſen könnte, ſie wären nun fertige Kaufleute. In der Schule könne nur ein guter Grund gelegt werden zu dem Gebäude, das nun die Praxis ausbauen müſſe. Der Prinzipal müſſe von dem neuen Gehilfen, dem angehenden Kaufmann, die Ueberzeugung gewinnen, daß er es mit einem ernſten, ſtrebſamen jungen Mann zu tun habe, der es mit ſeiner Aufgabe nicht leicht nimmt, der be⸗ ſtrebt iſt, zu lernen und die Zufriedenheit ſeiner Vorgeſetzten ſich zu erwerben; Zimperlichkeit und Empfindlichkeit ſei nicht am Platz, und der junge Kaufmann, der ſich nicht auch einmal berechtigten oder unberechtigten Tadel gefallen laſſen kaun, tauge ſchlecht für ſeinen Beruf. Arbeiten und Lernen um jeden Preis, das müſſe die Deviſe des jungen Kaufmanns ſein. fach nur genießen und immer genießen, ſchaffen; 5 arbeitsfreudige junge Kaufleute ſeien ſo ſelten, ſo ſelten, daß ein mit dieſen Tugenden ausgeſtatteter junger Mann hoch über vielen Kollegen ſtehe und aus dem Niveau des Durchſchnittskaufmanns heraus⸗ hervortreten, tretend, ſeinem Prinzipal angenehm auffalle. Der geſtohlene Diamantenſchatz. Roman von J. Garwin. . (Nachdruck verboten. Noch kann das Ende meiner Laufbahn nicht genommen ſein. Ach, wenn ich doch nur entkommen könnte!“ Sie ſah ſich forſchend in dem geräumigen Zimmer um, aber ihre eigene Schlauheit hatte jeden Fluchtverſuch unmöglich gemacht. Die Fenſter waren Dicht vergittert, und ein einziger Blick ſagte ihr, daß die dicke Tür und das Patentſchloß allen ihren Be⸗ ühungen, ſie zu öffnen, widerſtehen würden. Sie warf ſich in einen Stuhl und gab ſich den bitterſten Reflexionen hin. Mit dem Verluſt der Burgsdorf'ſchen Diamanten ſank ſie wieder in ihre frühere Armut, und Richards Befreiung ſetzte ihre Verbindung mit dem Baron Sunderland auf's Spiel. Sie war geſetzlich mit Richard von Burgsdorf getraut, und wenn ſie, ſo lange er lebte, ſich wieder verheiratete, würde er ſie anklagen. Allerdings war auch er in Gefahr, den er hatte ihre Bürgſchaft benützt, ſich dem Gerichte zu ent⸗ ziehen, und war auf die Familienanklage, die ihr Agent gegen ihn erſonnen hatte, nicht erſchienen. O, wie ſehnlich wünſchte ſie, ihn tot zu ihren Füßen zu ſehen! Dann könnte ſie ihren Platz in der Geſellſchaft als Baronin Sunderland einnehmen und die traurige Vergangenheit vergeſſen. Sie ſtand auf und ging mit der wilden Ruheloſigkeit einer ge⸗ 5 Fortkommen des Gehilfen geſichert. müſſe das Geſchäft als ſein eigenes anſehen und Unſere heutige Welt wolle viel⸗ ohne ſich die Berechtigung zum Genuß durch Arbeit zu ver⸗ wirklich gewiſſenhafte, zuverläſſige und fangenen Tigerin im Zimmer auf und ab. Mit dem Vertrauen des Prinzipals ſei das gute Der Gehilfe an dem guten Fortgang desſelben arbeiten, als ob er am meiſten dabei intereſſiert und allein verant⸗ wortlich wäre; er dürfe ſeine Arbeit nicht nach Stunden abwägen, nicht oberflächlich geleiſtete Arbeit liefern, nur um rechtzeitig aus dem Kontor zu kommen. Wenn ihm in mäßigen Grenzen auch Zerſtreuungen und Vergnügungen gegönnt ſind, ſo müſſe in der Hauptſache doch das Geſchäft und nur das Geſchäft ſein Sinnen und Denken ausfüllen, und niemals dürfe der Vergnügungen wegen auch nur eine Minute der Geſchäftszeit verſäumt werden. Man wolle heute möglichſt wenig arbeiten, aber recht ſchnell reich werden und ſei bei Ver⸗ folgung dieſer Ziele in der Wahl der Mittel leider wenig wähleriſch, und das ſei eine gefährliche Krankheit unſerer Zeit. Die Erwerbsverhältniſſe lägen heute in Deutſchland nicht ſchlechter als in dem viel geprieſenen Amerika; jeder, der arbeiten wolle, könne ſich Wohlſtand verſchaffen. Leider gäbe es ſo wenig Leute, die ernſtlich arbeiten wol⸗ len. Gerade dieſe Tatſache ebne aber dem Fleißi⸗ gen und Strebſamen den Weg zu reichem Erwerb und gebe ihm das Uebergewicht über Andere in die Hand. Der Wohlſtand, der befriedigen und be⸗ glücken ſoll, könne nur auf der Grundlage der Redlichkeit erworben werden, jeder andere Er⸗ werb befriedige nicht, ja er mache die Menſchen nur unglücklich. Er ermahnte die Schüler, in allem Tun ſo zu handeln, daß ſie nie Urſache hät⸗ ten, etwas verbergen zu müſſen; der Schild des Kaufmannes müſſe blank ſein, und keine zweifelhafte Handlungsweiſe dürfe ſeinen Glanz trüben. Alle großen Männer aus dem Kaufmannsſtand, die durch ihren Erfolg leuchtend aus ihren Berufsgenoſſen ſeien auf dem hier vorgezeichneten Weg zu ihrem Erfolg gelangt. Das Glück liege für jedermann tatſächlich auf der Straße, man müſſe es nur ſehen und nicht zu bequem und zu ſtolz ſein, es aufzuheben. Verſchiedenes. Laden burg, 26. Aug. Der erſte Ent⸗ wurf des Winterfahrplanes für den Eiſenbahndirek⸗ tionsbezirk Mainz iſt erſchienen und kann von In⸗ tereſſenten auf Wunſch auf der Bahnverwaltung hier eingeſehen werden. 2 Ladenburg, 21. Aug. In letzter Nacht wurden mehrere Meter Geländer an der Eiſen⸗ bahnſtraße locker geriſſen und wurde jedenfalls der Verſuch gemacht, dasſelbe ganz umzureißen. — Im Laufe der letzten Woche wurden auf dem Neckardamm zwei Bänke ſtark beſchädigt. — Heidelberg, 20. Aug. Der Königlich Bayer. Kommerzienrat Alexander Wacker in Nürn⸗ berg, ein geborener Heidelberger, hat aus Anlaß der goldenen Hochzeit Ihrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin ſeiner Vater⸗ ſtadt zu wohltätigen, von der Stadtverwaltung zu beſtimmenden Zwecken die Summe von einhundert⸗ tauſend Mark geſchenkt und dabei den Wunſch aus⸗ geſprochen, daß dieſe Summe in erſter Reihe zur Beſchaffung eines Heims für den Heidelberger Frauenverein verwendet werde. Der Stadtrat hat dieſe hochherzige Schenkung unter dem Ausdruck des wärmſten Dankes angenommen und wird hierzu alsbald die erforderliche Staatsgenehmigung einholen. — Karlsruhe, 18. Aug. Der Badiſche Landesgewerbeverband hat beſchloſſen, die im Jahre 1910 in Ausſicht genommene große badiſche Ge⸗ werbe⸗ und Induſtrieausſtellung in Karlsruhe ab⸗ zuhalten. Plötzlich legte ſie ihre Hand auf die Türklinge ... die die Tür gab unter ihrem Drucke nach Welches Wunder war das? Ein Blick genügte, Im zu ſehen, daß Richard in der Eile die Tür wohl zugeſchloſſen, vorher aber nicht das Schloß gedrückt hatte. „Gerettet!“ rief ſie aus. „Vielleicht komme ich noch zu rechter Zeit. Es iſt ſchon ſpät. Vor morgen früh um ſieben Uhr wird kein Zug nach der Stadt abgehen. Richard kann nicht Geld genug für einen Extrazug haben, wohl aber ich.., vermutlich wird er in einem Gaſthauſe übernachten, und während er von einer glücklichen Zukunft träumt, werde ich zur Stadt reiſen und ſeine Pläne durchkreuzen.“ Ohne einen Moment zu zögern verließ ſie den einſamen Turm und eilte, ohne des Schmutzes, Sturmes und Regens zu achten, auf den Bahnhof. In zwei Stunden hatte ſie denſelben erreicht, und bald ſtand ihr eine Lokomotive und ein Wagen als Extrazug zur Verfügung. als ſie den Warte⸗ ſaal durchſchritt, fuhr ſie betroffen zurück, denn auf einer Bank lag dort eine Geſtalt, die ſie nur zu gut kannte. — Es war Richard von Burgsdorf, der einige Stunden Ruhe pflegte, bevor das erſte Morgengrauen den vor ihm erwarteten Zug brachte, der Extrazug ſetzte ſich in Bewegung und Julia gab ſich ihren Gedanken hin, die jetzt ebenſo angenehm als vor kurzem Hoffnungslos waren. Sie war frei! Sie war Richard voraus und hatte volles — Vertrauen zu ihrer eigenen Liſt, um Richard trotzen zu können. Ohne Ahnung von ihrer Flucht und in der Meinung, er habe vollauf Zeit, benützte dieſer am folgenden Morgen den gewöhnlichen Zug und ſuchte gemächlich die Adreſſe auf, die ſie ihm gegeben hatte. Sein Plan war, ſich die Diamanten zu hohlen und ſie zu Gelde zu machen. Dann wollte er mit Agnes und deren Vater ins Ausland gehen, erſtens, um ſich Julias Rache zu entziehen, und zweitens, um für das arme Mädchen, das er doch ſo herzlich liebte, den beſten ärztlichen Rat zu ſuchen. Als er in die Straße einbog, in welcher Frau von Burgsdorf wohnte, hörte er eine Stimme ſagen: „das iſt der Menſch!“ und Geheimpoliziſten näherten ſich ihm. „Was wollen ſie von mir?“ fragte er be⸗ troffen, als der eine von ihnen ihn rauh am Arm erfaßte. „Wir haben Befehl, Sie zu verhaften, Herr von Burgsdorf,“ lautete die ruhige Antwort. „Sie ſtanden unter der Anklage, Ihr Geſchäftshaus beſtohlen zu haben, und benützten ihre einſtweilige Freilaſſung gegen Bürgſchaftsleiſtung, ſich der Strafe zu entziehen.“ „Soll ich denn ewig das Spielzeug des Schickſals ſein?“ murmelte Richard traurig. 5 „Hier iſt ein Brief, den eine Dame mich 91 Ihnen einzuhändigen,“ ſprach der Beamte. Richard ergriff ihn und las: