meiſter Heinrich Betz aus Geſundheisrückſichten ſein Amt niedergelegt habe. Der einzige Punkt der Tagesordnung, Geländeabtretung an die Firma Lenel, Benſinger und Cie. in Mannheim zur Errichtung einer Fabrik waſſerdichter Wäſche in Ladenburg, fand einſtimmige Annahme. — Die Mitglieder des Gemeinderats haben ihre Demiſſion zurückgezogen. Y Ladenburg, 17. Aug. Herr Alfred Molitor Gewerbeſchulkandidat hier wurde durch Entſchließung Gr. Miniſteriums des Innern zum Gewerbeſchul⸗Hauptlehrer ernannt und ihm die Lei⸗ tung der hieſigen Gewerbeſchule nunmehr definitiv übertragen. Wir gratulieren! Mannheim, 15. Aug. Sämtliche Arbeiter des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes legten heute ihre Arbeit nieder. Dasſelbe geſchah durch ſämtliche Arbeiter der Strebel⸗Werke, G. m. b. H., vormals Rudolf Otto Meyer, weil einem Gießerei⸗ arbeiter gekündigt wurde. — Der in Ludwigshafen vermißte Poſtadjunkt Sturm wurde bei Mußbach auf⸗ gegriffen. — Ein heftiger Sturm richtete geſtern abend in der Stadt und Umgegend vielfachen Schaden an. Das Obſt wurde von den Bäumen geſchüttelt. Im Induſtriehafengebiet ſtürzte infolge des Sturmes das am Neubau der Hildenbrand'ſchen Mühle erſtellte Baugerüſt ein. Verletzt wurde niemand. — Zwingenberg, 15. Ang. Geſtern abend 7 Uhr ereignete ſich in Zwingenberg an der Bergſtraße ein ſchwerer Automobilunfall. Einem dem Adlerfahrrad⸗Werk gehörendes Automobil war anſcheinend ein Reifen geplatzt, ſo daß es ſich überſchlug. Von den Inſaſſen brach der Techniker Miethe das Genick und war ſofort tot, während der Ingenieur Juthro ſchwere innere Verletzungen erlitt. — Altlußheim, 15. Aug. Eine inter⸗ eſſante militäriſche Uebung ſpielte ſich geſtern vor⸗ mittag im Rhein ab. Die 3. Kavalleriebrigade, beſtehend aus dem 3. und dem 5. Chevanxleger⸗ Regiment, hatte ihre Schwimmübungen, denen auch der Kommandeur der Brigade, Generalmajor Martin, beiwohnte. Die Uebung begann um 8 Uhr und ging flott von ſtatten. Die Pferde kamen in das Waſſer und durchſchwammen, geführt in Ueberſetz⸗ kähnen, die ungefähr 400 Meter breite Stromfläche des Rheins vom bayriſchen bis zum badiſchen Ufer in 8 Minuten. In 4 Stunden waren beide Regi⸗ menter auf badiſcher Seite zum Weitermarſch ange⸗ langt. Das 3. Chevauxleger⸗Regiment ließ eine Anzahl Brieftauben auffliegen, die den Uebergang ſichern Ort gebracht, noch ihr mit dem Tode gedroht haben. . „Richard!“ ſchluchzte ſie, indem ſie ihm zu Füßen ſank und flehend die Hände gegen ihn erhob. uur eine arme ſchwache Fraun ſetzte er mit feſter Stimme. zuleide getan, daß Du ſo an ihr handeln konnteſt? Ich könnte Dir alles Unrecht vergeben, das Du an mir begangen, aber nie, was Du dem armen Kinde angetan haſt.“ 5 „Geh' Du Deinen Weg, Richard, und laß mich den meinen gehen. Ich will Dich nie wieder be⸗ läſtigen,“ flehte Julia. „Was ich getau habe, tat ich uur aus Liebe zu Dir.“ „Es gibt nur ein Mittel,“ verſetzte er nach kurzem Bedenken, „durch welches Du Dein Leben retten kannſt.“ „Nenne es und ich will tun, was Du wün⸗ ſcheſt,“ erwiderte ſie haſtig. „Sage mir, auf welche Weiſe ich Agnes urſprüngliches Ausſehen wiedergeben kann 2, „Das iſt mehr als ich vermag.“ 1 „Von wem erhielteſt Du die Eſſenz, die ihre Haut ſo färbte?“ „Von einem italieniſchen Chemiker Namens Conti .. aber ſeine Wohnung iſt mir unbekannt, Ich wollte ihn neulich aufſuchen, aber kein Menſch konnte mir ſagen, was aus ihm geworden ſei.“ „Conti! wiederholte Richard und notierte ſich den Namen.“ . „O, glaube mir, Richard, ich belüge Dich nicht,“ fuhr ſie, noch immer vor ihm knieend, fort. „Ich will Dir noch eine Hoffuung laſſen,“ ſprach er weiter. „Sage mir, wo meine Familiendia⸗ manten ſind?“ ihr „Bedenke, daß Du ein ſtarker Mann biſt, und ich „Du haſt Dich wie ein Teufel betragen,“ ver⸗ „Was hat Dir Agnes des Regiments über den Rhein nach Dieuze mit⸗ teilten. — Brühl b. Maunheim, 15 Aug. In den nächſten Tagen wird ſich hier ein intereſſantes militäriſches Leben entwickeln. Morgen trifft mit Sonderzug eine 10 Offiziere 275 Mann zählende kriegsſtarke Kompagnie der Eiſenbahnbrigarde von Berlin hier ein, um eine kriegsmäßige Vollbahnfähre über den Rhein bei Rheinau zu erſtellen, auf welcher ganze Eiſenbahnzüge überſetzt werden können. — Karlsruhe, 15. Aug. Die Verbeſſer⸗ ung der Stellung der Lehrer hat ſchon zum voraus auf die Meldungen zum Lehrerberuf günſtig einge⸗ wirkt. Seit zwei Jahren hat die Zahl der Meld⸗ ungen zugenommen, weil man mit Recht die Auf⸗ beſſerungen für ſicher anſah. meldungen im September 1905 betrug 100, von denen 84 angenommen wurden. 742 Zöglinge die 4 Lehrerſeminare. ſchulen uſw.), nach Erwerbung des Berechtigungs⸗ ſcheines für den Einjährigen⸗Dienſt in ein Seminar überzutreten, die anfangs keinen Erfolg hatte, hat nachträglich doch noch gewirkt. Im Karlsruher Seminar I befinden ſich unter 233 Zöglingen 111 ehemalige Mittelſchüler, die einen erweiterten Schulſack mitbringen und auch erweiterten Unterricht erhalten. Die Hoffnung, den großen Lehrerbedarf, den die Schulgeſetzunovelle vorſieht, in gemeſſener Friſt quantitativ und qualitativ zu decken, iſt daher als begründet anzuſehen. — Frankenthal, 16. Aug. Wegen ver⸗ ſuchter Ermordung ſeiner früheren Dienſtherrin der Witwe Margaret Böll in Kleinkarlbach wurde geſtern der 28 Jahre alte ledige Dienſtknecht Jakob Mattern von dort verhaftet. Mattern, der die Böll in jüngſter Zeit wiederholt bedrohte, hat ſie in der Nacht von vorgeſtern auf geſtern zu erſchießen ver⸗ ſucht. Vermutlich handelt es ſich um einen Racheakt. — Aus der Pfalz, 16. Aug. In Leimers⸗ heim riß bei dem geſtrigen Gewitter der Sturm die neugebaute Scheune des Landwirts Damm nieder und begrub den Taglöhner Philipp Klauß, der vor dem Wetter in der Scheune Schutz geſucht hatte, unter den Trümmern. aufgefunden. In —— Gommersheim und Erntewagen auf der Straße umgeworfen wurden. — Waldshut, 15. Aug. Heute vormittag 8 Uhr wurde von dem ſchweizeriſchen Polizeikommando Zürich der Kaminfegergeſelle Ernſt Dörflinger von „Woher ſoll ich das wiſſen?“ antwortete ſie. „Waren ſie nicht geſtohlen worden?“ f „Ja, aber Du weißt, wer ſie ſtahl, und ich bin feſt überzeugt, daß ſie jetzt in Deinem Beſitze ſind. Ich bin vor kurzem in der Reſidenz geweſen.“ „Dorthin haſt Du auch Agnes gebracht!“ unterbrach Inlia ihn ſchnell. „Nenne ſie nicht ... Dn ſchändeſt ihren reinen Namen, wenn er über Deine Lippen kommt,“ ver⸗ ſetzte er zornig. „Beantworte meine Fragen der Wahrheit gemäß, oder — beim Himmel über uns! — Du haſt nicht lange mehr zu leben!“ „Du wirſt nicht wagen, mich zu ermorden.“ „Das wäre nur ein Akt der Gerechtigkeit,“ ſagte er, während er einen Dolch hervorzog. „Ich habe nichts zu fürchten. Wenn Du tot biſt will ich dieſe Teufelshöhle in Braud ſtecken und der eiſerne Turm ſoll Deine Grabſtätte ſein. Ich kenne Dich gut genug, um zu wiſſen, daß dein Hierſein ein ſo tiefes Geheimnis iſt, daß kein Menſch mich verdäch⸗ tigen wird, um ſo mehr, als Deine Dienerin tot iſt.“ Das Ausſehen Richards überzeugte Fräulein Hornegg, daß ſeine Worte grauſamer Ernſt waren. Das Schickſal hatte ſich gegen ſie gewendet und ſie befand ſich in der Gewalt des Mannes, den ſie für ein armes, ſchwaches Geſchöpf gehalten hatte, mit dem man machen könne, was ſie wolle. — Von dem innigen Wunſche beſeelt, ſich ihr Leben zu erhalten, war ſie entſchloſſen, ihm lieber jedes Zugeſtändnis zu machen, als ihn noch mehr zu reizen. — Wenn ſie nur aus dem einſamen Turm entkommen könnte, in den ſie ſich ſo unvorſichtig gewagt hatte, dann ſtanden ihr viele Wege offen, ihn zu vernichten. „Schone mein Leben, Richard!“ bat ſie. „Es iſt nicht edel, eine wehrloſe Frau zu bedrohen.“ „Du kennſt meine Bedingungen,“ antwortete er in ſtrengem Tone. „Sage mir wo die Familien⸗ diamanten ſind und Du ſollſt leben.“ 100 Die Zahl der An⸗ Im ganzen beſuchen Auch die Aufmunterung an Mittelſchüler (Gymnaſien, Real⸗ Klauß wurde tötlich verletzt wütete der Sturm derart, daß ganze Baumalleen umgeriſſen Säckingen, der zuletzt bei Kaminfegermeiſter Hodopp in Arbeit ſtand, gefeſſelt eingeliefert. Dörflinger wurde vorgeſtern in Zürich verhaftet, da er ſch über den Erwerb einer größeren Geldſumme, die bei ihm vorgefunden wurde, nicht ausweiſen konnte. Hierbei ſoll er zugeſtanden haben, daß er bor einiger Zeit auf dem Wege von Waldshut nach Wali mit einem Komplizen einen unbekannten Mann, den er im Eiſenbahnzug kennen gelernt und bei dem er viel Geld geſehen, ermordet und verſcharrt hahe Zur Unterſuchung dieſes Geſtänduiſſes wurd er ſo⸗ fort vom Bahnhof weg gefeſſelt gegen Waldkirch zugeführt, damit er den Tatort zeigen könne. J der Nähe des Waldkircher Käppele gegen Walde h zu wurde nun im Walde auch tatſächlich die esche eines Mannes aufgefunden. Die Unterſuchung wird hoffentlich bald Klarheit bringen. Ueber die Per⸗ ſönlichkeit des Ermordeten konnte bis jetzt nichts Näheres erfahren werden. — Köln, 15. Aug. Geſtern nachmittag und abend gingen im ganzen Rheinlande ſchwere e⸗ witter nieder. In Köln richtete ein Wirbelſturm großen Schaden an. In Aachen herrſchte, wie die „Köln. Ztg.“ meldet, ein furchtbares Unwetter mit Hagelſchlag. Der Betraum des Münſters ſtand mehrere Fuß tief unter Waſſer. T Finſterwalde, 15. Aug. Im benach⸗ barten Dorfe Maſſen erlitt geſtern die gjährige Tochter des Invaliden Köhler, die von ihren auf dem Felde arbeitenden Eltern nach der Wohnung vorausgeſchickt war, um Feuer anzuzünden, durg die Exploſion einer Petroleumkanne ſchwere Brand⸗ wunden. Ihr Vater, der bei ſeiner kurz darau erfolgten Heimkehr das lichterloh brennende Kind bemerkte, ſtürzte ſich auf dieſes um die Flammen zu erſticken und erlitt ebenfalls ſchwere Brandwunden, Vater und Tochter wurden in das Finſterwalder Krankenhaus gebracht, wo ſte nachts ihren Verletzungen erlegen ſind. — Hamburg, 15. Aug. Die Luftſchifferin Miß Elvira Wilſon, die geſtern abend auf der Elbinſel Peute aufſtieg, geriet in einen Wirbelſturm, ſtürzte ab und blieb auf der Stelle tot. Schweinemarkt Keckenheim. Secken heim, 14. Auguſt. Der heutige Ferkelmarkt war mit 84 Stück he⸗ fahren und wurden 84 Stück zum Preiſe bo 30—40 Mark pro Paar abgeſetzt. „Ich ſehe, es hilft mir nichts, Dich täuſchen zu wollen,“ verſetzte ſie. „So höre denn! Die Diamanten ſind in meinem Beſitz . daß heißt, der größte Teil davon .. . einige habe ich verkauft, als ich Geld brauchte. Die übrigen wirſt Du be Frau von Burgsdorf in meinem Schlafzimmer in einem Schmuckkaſten finden. Hier iſt der Schlüſſel und hier meine Karte mit der Adreſſe .. i Mit triumphierendem Geſicht griff er haſtig nach dem Schlüſſel. Endlich gelangte er in de Beſitz von ſeinen Vaters Erbe! „Wie kamen ſie in Deine Hände?“ fragte er. 3 „Mein Bruder ſtahl ſie, als ich die Schuld auf Dich wälzte. Er verbarg ſie in einer Höhle, Ich belauſchte ihn, wie er ſie in das Verſteck brachte und ſtahl ſie ihm nun meinerſeits.“ „Wo iſt Dein Bruder jetzt 2, N „Irgendwo in Haft ... . ich überlieferte ihn der Polizei.“ ü „Welche Schändlichkeit! Es wird einſt ein furcht⸗ bares Gericht über dich gehalten werden, ſprach ek; „Vorläufig wirſt du hier bleiben. Morgen Abend komme ich wieder um dir deine Freiheit zu geben Brot und Waſſer findeſt du dort auf dem Tiſche Das wird augenblicklich für deine Bedürfniſſe ge⸗ nügen.“ 5 „Nimm mich mit dir und laß mich nicht hiek allein,“ bat ſie flehend. „Ach, vielleicht kommt du nie wieder!“ Rauh ſtieß er ſie zurück, und ohne ihr eine Antwort zu geben, verließ er das Zimmer und ſchloß die Tür hinter ſich zu. 5 Allmählich hörte Julia Richards Schritte in der Ferne verklingen. — „Zu welchem Preiſe habe ich mein Leben erkaufen müſſen!“ klagte ſie daun in der Einſamkeit. „Die Diamanten ſind für mich verloren. Verliert mein Stern ſeinen Glanze J kann es nicht glauben. Fortſ. folgt.) 0 emlag geben 1 s 15 ne ihweinef 2 * 18 zudreas Nathms zum eiter in 5 Nrrtutt Belt * ihrgeld wird Achter facht gut erhal lichrich dem ten Preiſen an 11. Sola Lade —— fache Auguß Frei Hauptſtraßt Vohnun Erz! 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