gewütet. Ottowind Die Dörfer Almerswind, und Roßfeld ſind verwüſtet. und in den Wäldern iſt angerichtet. — Innsbruck, 4. Aug. ein heftiges Gewitter. Vor der Kaſerne wurden einer wurde getötet, drei andere ſchwer verletzt. — In Por (Welſchtyrol) zerſtörte der Blitz den Kirch⸗ turm und tötete einen Mann der Sturm läutete. Unwetters unterbrochen. — Madrid, 5. Aug. Der von Barcelona kommende Dampfer „Siria“ mit 800 Auswanderern Spanier. Die Geretteten befinden ſich auf Cap Palos in kritiſcher Lage. Es fehlt ihnen an Lebens⸗ mitteln und Kleidungsſtücken. Mehrere Fiſcher ſind bei den Rettungsverſuchen umgekommen. Die Strandung erfolgte abends um 5 Uhr. Das Schiff ſank mit dem Hinterteil ſofort. Man ſchätzt die Zahl der Verunglückten auf über 300. Die übrige an Bord befindlichen Perſonen retteten ſich in Boten und mittelſt Seilen, die ihnen vom Land aus zuge⸗ worfen wurden. Unter den Geretteten befindet ſich der braſilianiſche Erzbiſchof, der Biſchof von San Paolo iſt mit ertrunken. Mehrere Leichen ſind bereits geborgen. Eine Frau, deren drei Kinder ertranken, wurde irrſinnig. Die Behörden haben ſich nach Cap Palos begeben, um den Schiffbrüchigen Hilfe und Lebensmittel zu bringen. An Bord des Dampfers, der Hilfe leiſtete, wurden 80 Verletzte aufgenommen. Die Schuld an dem Unglück wird dem Kapitän beigemeſſen, der Selbſtmord begangen hat. — Nach den letzten Meldungen werden noch 385 Perſonen vermißt. An den Rettungsarbeiten beteiligte ſich ein franzöſiſcher und ein deutſcher Dampfer, ſowie zwei ſpaniſche Schiffe. Die Mann⸗ ſchaft des einen ſpaniſchen Schiffes wurde von ihrem Kapitän mit dem Revolver in der Hand zur Hilfe⸗ leiſtung gezwungen. a Zur Aufklärung! In Nr. 206 des „Neuen Mannheimer Volks⸗ blatts“ iſt zu leſen: a B. Ladenburg, 3. Aug. Es wird uns geſchrieben: In heutiger Sitzung haben ſämt⸗ liche Gemeinderäte ihr Amt niedergelegt. und Agnes ſehr, aber es lag nicht in ihrer Natur, ſich törichten Befürchtungen lange hinzugeben. Die alte Frau, die ſie als einzige Bedienung im Turm zurückgelaſſen hatte, ſchrieb ihr, daß der junge Mann viel leſe und lange Spaziergänge mache und die Kranke den ganzen Tag ſchlafe. Am Tage nach Herrn von Bendheims Beſuch bei Frau von Burgsdorf ſtellte ſich Sunderland in tadelloſer Toilette bei ihr ein. 5 „Mein lieber Baron,“ begrüßte ihn die Dame des Hauſes, „wie freue ich mich, Sie bei uns zu ſehen. Sie haben es Fräulein Julia angetan, Sie wird ihre Werbung annehmen.“ 5 „Wirklich, Sie ſchmeicheln mir,“ verſetzte Sunder⸗ aud, wohlgefällig ſeinen braunen Schnurrbart drehend. „Keineswegs! Doch bevor ich Sie mit Ihr ſprechen laſſe, muß ich einige Fragen an Sie richten,. Fräulein Hornegg iſt ſo lange die Gouvernante meiner Kinder geweſen, daß ich faßt wie eine Mutter für ſie fühle und ſie glücklich verheiratet ſehen möche.“ „Sie ſprechen klug, Frau von Burgsdorf. Ich hoffe. .“ „Still, ſtill“ unterbrach Sie ihn, „wir kennen die heutige Männerwelt. Fräulein Julia iſt ſo einfach und ſo vertrauensvoll in ihrer Liebe, daß ſie mich ſchon für einige Augenblicke als ihren Beichtvater anſehen müſſen.“ „Gern. Wer nichts zu verheimlichen hat, braucht eine Beichte nicht zu fürchten.“ „Da ſprechen ſie ſehr wahr. mir, ſind Sie ganz frei?“ „Ja!“ Nun ſagen Sie ſtändig frei?“ „Vollſtändig.“ die Hand meiner Freundin zu mir 2“ Rudelsdorf . Großer Schaden an Gebäulichkeiten, Feldfrüchten, am Obſt Geſtern war hier vier berittene Landesſchützen vom Blitz getroffen; 8 — Die Arlbergbaͤhn iſt bei Zahms infolge des 5 an Bord ſcheiterte bei der Inſel Hormigas in der Nähe von Cap Palos und ſank ſchnell. Die Mehr⸗ zahl der Auswanderer ſind Italiener und die anderen „Es feſſeln Sie keine Bande? Sind Sie voll⸗ „Und Sie kommen als ernſter Bewerber um Schon ſeit längerer Zeit fühlt ſich etwa ein halb Dutzend „Streber“ dahin berufen, eine ſyſtematiſche Hetze gegen die Gemeindeverwalt⸗ ung zu führen. Eine ganze Serie von „Ein⸗ geſandt“ konnte man in letzter Zeit im Laden⸗ burger Wochenblatt leſen, die alle darauf hin⸗ gipfelten, Bürgermeiſter und Gemeinderat herab⸗ zuwürdigen. Der Gemeinderat ſieht nun mit aller Ruhe der allgemeinen öffentlichen Kritik entgegen und überläßt es ſeinen Mitbürgen zu entſcheiden, ob die Sympathie und Majori⸗ ät auf ſeiner Seite, oder auf Seite der Hetzer . 1 5 zu ſuchen iſt, welche ſchon ſeit längerer Zeit eeine Art „Maulwurfsarbeit“ verrichten, und nebenbei der Oeffentlichkeit gegenüber nicht ein⸗ mal das bischen Mut haben, ihren Namen unter ihr Geſchreibſel zu ſetzen. Verehrter Herr Anonymus! Wir vermiſſen auch bei Ihnen das bischen Mut, Ihren Namen unter Ihr Geſchreibſel zu ſetzen. Sie hatten weiter nicht das bischen Mut, die Leſer des Volksblatts mit den Gegenſtänden unſerer „ſyſtematiſchen Hetze“ näher bekannt zu machen. Die Leſer wären dann gewiß zu einer anderen Anſchauung gelangt. Wir hätten es viel lieber geſehen, man hätte öffentlich nachgewieſen, daß die von uns angeführten Tat⸗ ſachen nicht auf Wahrheit beruhen. Da man hiezu freilich nicht in der Lage iſt, ſucht man mit allge⸗ meinen Phraſen und mit Schlagwörtern, wie: „Streber, Hetzer, Maulwurfsarbeit ꝛc.“ zu impo⸗ nieren und den Leuten Sand in die Augen zu ſtreuen. So iſt es Vielen ein Rätſel, warum die Mitbürger entſcheiden ſollen, ob die Sympathie und Majorität auf Seite des „Gemeinderats“ oder auf Seite der „Hetzer“ zu ſuchen iſt. Es handelt ſich doch wahrlich nicht um „Sympathiekundgebungen“ ſondern lediglich um Wiederherſtellung und Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung auf dem Rathauſe. Was nützen Sympathiekundgebungen, wenn der Gemeinde⸗ rat auch fernerhin keine energiſchen Schritte zur Beſeitigung der unhaltbaren Zuſtände auf dem Rat⸗ hauſe unternimmt! Einzig und allein mit der ehr⸗ lichen Abſicht, den Gemeinderat zu ſolchen Schritten zu veranlaſſen, ſind wir mit der Schilderung von Mißſtänden im Spitalgebäude vor die Oeffentlichkeit getreten. Wenn man in Betracht zieht, daß die Behebung dieſer Mißſtände unzählige Male von verſchiedenen Seiten angeregt worden, ein befriedi⸗ gender Erfolg aber immer ausgeblieben iſt, ſo wird es wohl begreiflich ſein, daß ſchließlich das letzte Zugmittel — die Preſſe — in Anſpruch genommen „Ich komme, Sie um Ihre Fürſprache für mich bei Fräulein Julia zu bitten,“ verſetzte der Graf; „ich habe ein etwas leichtes Leben geführt und mehr ausgegeben, als ich wohl ſollte, doch bin ich keines Wegs arm, und wenn ich mein ehrliches Herz und was mir an Vermögen geblieben iſt, ein genügendes Aequivalent für ihre Liebe und Ihren Reichtum ſind, bin ich bereit ſie zu heiraten.“ „Ich kenne Fräulein Julias Entſcheidung darüber nicht ganz genau, doch können ſie verſichert ſein, daß ich dabei für ſie tun werde was in meinen Kräften ſteht. Ich muß aber noch etwas erwähnen, Herr von Sunderland. Das Gerücht bringt Ihren Namen oft mit dem einer berühmten Schauſpielerin, Klara Howard, zuſammen.“ „Das iſt Verleumdung, meine liebe Frau von Burgsdorf, nichts als Verleumdung, verſichere ich Sie. Fräulein Howard hat als Schauſpielerin auf der Bühne meine Bewunderung erregt, denn ſie beſitzt ein herrliches Talent ... weiter iſt es nichts.“ „Das genügt mir. Bitte, lieber Baron, ge⸗ dulden Sie ſich, während ich Fräulein Julia aufſuche. Ich hoffe, daß ſie ſich nicht weigert, Sie ſprechen zu wollen, und daß die Unterredung den gewünſchten Erfolg für Sie hat,“ verſetzte Frau von Burgsdorf. Darauf rauſchte ſie aus dem Zimmer und ſuchte Julia auf, die in ihrem Boudoir auf ſie wartete. „Alles geht nach Wunſch“ ſagte ſie zu Julia. „Er iſt hier und ehat um ihre Hand angehalten. Ich habe ihn ausgeforſcht und glaube zuverſichtlich, daß Sie ihm ihr zukünftiges Lebensglück anvertrauen können.“ ö Ueber Julias Züge glitt die Röte der Freude und des Stolzes. „Soll ich zu ihm gehen?“ fragte ſie. ö „Nicht gleich .., laſſen Sie ihn eine kleine Weile warten .. . es ſieht ſonſt gar ungeduldig aus. Uebrigens, glaube ich, tun ſie beſſer, ihn hier 21 21 0 cim ſobnung aan 11 mieten werden mußte. Eine ev. Beſchwerde an daß ge zirksamt hätte von den unmittelbar Beteiligten ein gereicht werden müſſen; dies wurde offenbar unter laſſen in der Befürchtung, daß bei ſolchen Fälle in der Regel eine Maßregelung nachfolgt. de unſer Artikel vollauf berechtigt und überdies dei ſachlich gehalten war, ſo lag angeſichts des Ernste der Angelegenheit abſolut keine Veranlaſſung vor denſelben mittels eines Eingeſandts durch einig Faſchingsſcherze ins Lächerliche zu ziehen. Dieſen unglückſeligen, aus hochgebildeten Kreiſen ſtammende Eingeſandt iſt die Schuld an den weiteren Vorkomn niſſen zuzuſchreiben. Provoziert durch unzutreffend Unterſtellungen (als wollte man dem Bürgermeiſt bezw. Gemeinderat gar nicht nennenswerte ode 1. mieten ganz unmögliche Beſchäftigungen zumuten) ſahe l e ge wir uns genötigt, abermals mit einem Artitel her Htorg vorzutreten und hierbei den Gemeinderat auf uner Jenn Allage ledigte Fälle älteren 1 hinzuweiſen. Wen bei dieſem Anlaß auf die, wenn auch geringe, Be ſoldung der Gemeinderäte Bezug get gohnung ſo iſt dies doch nur dahin aufzufaſſen, daß d Dienſtverrichtungen derſelben nicht ohne feglic Vergütung vorgenommen werden. Von hochgebildete Seite aus wurde auch unſer zweites Eingeſand durch den ſpöttiſchen Schnakenvertilgungsartikel al zuſchwächen verſucht. — f Im Uebrigen müſſen wir noch hervorheb daß es nicht allein unſer gutes bürgerliches Nech ſondern auch unſere Pflicht iſt, unter den auf un ſerem Rathauſe herrſchenden Verhältniſſen (es hier nur an die Ztägige Budgetberatung im Mir d. J. erinnert) eine intenſivere Ueberwachung de Gemeindewirtſchaft durchzuführen. Man ſollte de Bürgern, welche dieſe gewiß nicht angenehme Ve pflichtung erfüllen, dafür dankbar ſein, anſta ihnen perſönliche Gehäſſigkeit, Sonderintereſſe Streben nach Aemtern und Würden, Hetz⸗ u Manlwurfsarbeit und dergleichen Unſinn mehr unterſchieben. Wo Ordnung und Vertrauen herrſcht, da von Unzufriedenheit bekanntlich keine Rede. Mbög deshalb auch auf unſerem Rathauſe die Ordnungz liebe und damit der Friede mit der Bürgerſchg Einkehr halten, damit wir uns anderen Gemeinde würdig zur Seite ſtellen können. 1 bit zu bermiete ie kmedition Fernere Artikel in dieſer Angelegenheit finde keine Aufnahme mehr, da wir der Anſicht ſinz jedem Teile Entgegenkommen genug gezeigt zu habe 40 1 8 f Die Redaktion. Aan add Beit heraufkommen zu laſſen. Das Boudoir iſt reizend hier ſind Sie von Blumen umgeben und nehmen ſte wie eine Königin darin aus. Ich werde mit d Kindern eine Ausfahrt machen und wenn ich z rückkehre, hoffe ich. Sie mit ſtrahlendem Geſicht z ſehen. Nachdem Frau von Burgsdorf das Zimmer ber laſſen hatte, vergingen mehrere Minuten in tiefes Schweigen, während Julia ſich ſüßen Träume hingab. Da trat plötzlich eine junge Schneiderin in da Zimmer. f „Verzeihung, Fräulein,“ hub dann die Schne derin nach einer kleinen Weile an .. „wenn ze „ dhter ganz recht hörte, wollen Sie ſich verheiraten ?“ 55. Julia ſah ſie betroffen an. „Sie täten 100 1 Ph. Fuchs an Ihre Stellung zu denken und auf Ihre Arbei nne zu achten, ſtatt auf anderer Leute Unterhaltung zu Na hören,“ verwies die Gouvernante ſte. g 7 „Verzeihen Sie,“ entſchuldigte ſich die Schnei⸗ 5 dimmer derin, „ich dachte nur, daß Sie mir vielleicht Ihre emen Lohnune jnmer, auf 1 N dchnung eme Ausſtattung in Auftrage geben werden, da ich für Michael 0 Frau von Burgsdorf arbeite.“ u diff W 8 10 0 der „Ich werde mir die Sache überlegen. Gehen f chen Sie nur wieder an Ihre Arbeit.“ 0 ob Käthchen Berg, die hübſche Schneiderin, verließ r d ˖ Joh das Zimmer und war eben im Begriff, die Treppe 19 hinunterzuſteigen, als ſie einem hübſchen, jungen Age Ni Herrn begegnete. 5 dchunn „Wo iſt Fräulein Hornegg?“ fragte er. „Sie Wat lun gehören vermutlich in dieſes Haus ... N ehe Roß Es war Herr von Sunderland, der, des Warkens 1 Auer iu d. müde, als er Frau Burgsdorfs Wagen fortfahren hörte, glaubte, man habe ihn vergeſſen. 1 Käthchen blieb ſtehen und ſah ſich den Heren „Wie, Arthur, Du biſt es ?“ rief ſie plötzlich an. Fortſetzung folgt.) 8 2 1