10 Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 fg. Aͤcekale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Erſcheint jeden Dienstag und e Abend. . 5 Preis vierteljährlich Mark 1.— — . Redaktion, Druck und Verlag 10 Hofbuchdruckerei Aar! Molitor, Ladenburg. N den 24. Juli. 1906. Politiſches. regeln, welche e wurden, es wurden ſogar hieſigen Volksſchule ſollen am Montag, den 23. Teile der Moskauer Garniſon hierher beordert, Juli d. J. beginnen und 14 Tage dauern. denburg. Petersburg, 22. Juli. Was ſeit Wochen zeigten dem Volk, daß die Krone doch noch eine 2. Es wird davon Kenntnis genommen, daß die Is wahrſcheinlich in der Luft geſchwebt hat, iſt reale Macht ſei. Es herrſcht aber die Befürchtung, zur Ausbildung als Kochlehrerin gewählte Suſanna Alebungeſunn n Wirklichkeit geworden: Ein kaiſerlicher Ukas daß in Moskau der Generalſtreik ausbricht. Söhn, geb. Stumpf, hier, auf ihre Ausbildung ver⸗ 5 15 dom 21. Juli verfügt die Auflöſung Ber Reichs⸗ Aus Kiew wird berichtet, daß die Folgen der Auf⸗ zichtet und ſoll nunmehr nochmals ein öffentliches 5 Lolal 2 zuma und die Einberufung „ Reichsduma löſung nicht abzuſehen ſeien. Es wird der General⸗ Ausſchreiben erlaſſen werden. g Dar auf den 5. März 1907. Die Beſtimmungen für ſtreik erwartet, der mit der Eiſenbahn anfangen 3. Dem Kaufmann J. F. Merkel hier wird die die Neuwahlen werden ſpäter veröffentlicht. Miniſter⸗ ſoll. Die Bahnbedienſteten ſind organiſtert, das Lieferung des für die Einquartierung notwendigen ſräſident Goremykin wurde entlaſſen. Seinen Poſten Streikkomitee hält aber mit der Parbleausgabe Hafer's, Heu's und Stroh's um die beigeſetzten ritt der bisherige Miniſter des Innern Stolypin noch zurück. Preiſe übertragen: Hafer per 100 Kilo 19 Mk n, der zugleich das Miniſterium des Innern behält. Petersburg, 23. Juli. Der Zar erließ Heu per 100 Kilo 8. 50 Mk., Stroh per 100 Kilo Die Stadt und das Gouvernement Petersburg wur⸗ ein Manifeſt, worin die Gründe der Auflöſung der 6.50 Mk. Eswürſte den in den Zuſtand des außerordentlichen Schutzes Duma angeführt werden. Die Duma habe die in 4. Der vom Bezirksrat Mannheim vorgeſchlag a geſetzt. Im ganzen Gouvernement Kiew wurde der ſie geſetzte Erwartungen getäuſcht. Anſtatt auf dem nen vorläufigen Feſtſetzung des ortsüblichen Tag 2 Kriegszuſtand proklamiert, ausgenommen im Bezirk Gebiete der Geſetzgebung zu arbeiten, habe ſie ſich lohnes für den Landbezirk Mannheim wonach dieſer ſtiew. 5 . aus dem Bereich ihrer Zuſtändigkeit entfernt, indem Taglohn für: a) erwachſene männliche Arbeiter Obgleich das kaiſerliche Dekret, welches die ſie ſich mit Unterſuchungen über die Verhandlungen der auf 660 Mk., b) erwachſene weibliche Arbeiter auf Auflöfung der Reichsduma ankündigte, erſt in der Lokalbehörden über die Unvollkommenheit der Grund⸗ 480 Mk., c) jugendliche männliche Arbeiter auf Säüßzelmam Str 0¹ ierten Morgenſtunde bekannt wurde, iſt die Nach⸗ geſetze beſchäftigte und endlich mit einem Aufruf an 400 Mk., d) jugendliche weibliche Arbeiter auf cht icht hiervon bereits in das Volk gedrungen. Man das Volk eine wahrhaft ungeſetzliche Handlung be⸗ 270 Mk. pro Jahr beſtimmt wurde, wird die Zu⸗ pürt die gedrückte Stimmung. Die Reſidenz wim⸗ ging. Der Zar erklärt, keine willkürliche oder un⸗ ſtimmung erteilt. melt von Truppen. Aus dem Lager und den Nach⸗ geſetzliche Handlung zuzulaſſen und ſeinen Willen 5. Die Herſtellung von 6 neuen Bänken für die barorten ſind bis Mitternacht vier Infanterieregi⸗ dem Ungehorſam aufzuzwingen und fordert die gut⸗ Volksſchule ſoll im Submiſſionswege öffentlich aus⸗ enter, die Chevaliergarde und die Garde zu Pferde, geſinnten Ruſſen auf, mit vereinigten Kräften die geſchrieben werden. eingetroffen, ferner eine Anzahl von Schwadronen geſetzliche Macht zu ſtützen und den Frieden wieder 6. Es wird davon Kenntnis genommen, daß am Huſaren und Ulanen ſowie Grenadiere und Maſchi⸗ herzuſtellen. Des Kaiſers Wille, die Beſſerung des 13. Auguſt d. J. von dem 5. Chevaurlegers⸗ Regi⸗ engewehrkompanien. In nächſter Nähe des Reichs⸗ Loſes der Bauern durchzuführen, ſei unerſchütterlich. ment in Saargemünd in hieſiger Stadt 5 Offiziere, dumapalaſtes ſtehen Huſaren. Die Behörden er⸗ Das Manifeſt beſtätigt die unabänderliche Abſicht 124 Unteroffiziere und Chevauxlegers, 128 Pferde warten der „Nowoje Wremja“ zufolge große Un⸗ des Kaiſers, die Inſtitution der Dumg zu bewahren. einquartiert werden. uhen im Petersburger Kreiſe. Der Polizei ſind Alle Staatsgebäude, die Staatsbank, die Peter⸗ 7. In die Einquartierungskommiſſion werden g energiſche Maßnahmen vorgeſchrieben. Die 1 Paul⸗Feſtung und die Gefängniſſe in Petersburg wählt die Gemeinderäte Günther, Schmitt und übungen in Krasnoje Sſelo werden bereits Ende ſind dreifach bewacht. Baumann. — Die Quartiere ſind derart einzuteilen, uli a. St. abgeſchloſſen. a daß, wer bei der erſten Einquartierung Offiziere, F. Merkel EI ten imächſt aus det S6 und ſich den li einem gewerdſiß oder vieleicht u Einjährigen a Ueber die Aufnahme des Auflöſungsdekrets 5 Verſchiedenes Unteroffiziere und Mannſchaften erhält, von der ö wicht nird gemeldet: In Petersburg iſt alles ruhig ver⸗ 5 „ zweiten Einquartierung verſchont bleibt. ö ö blieben. Die Nachricht von der Auflöſung der Ladenburg, 20. Juli. Aus der Ge⸗ 8. Es ſoll allen Ausmärkern verboten werden, Prospekte von de g Reichsduma, die nur langſam ins Publikum drang, meinderatsſitzung (mitgeteilt vom Bürgermeiſteramt).] das nicht zur Verſteigerung kommende Gras auf rer 'ſchen Him herblüffte die Bevölkerung. Die umfaſſenden Maß⸗ 1. Die Ernteferien für das Jahr 1906 an der den Feldwegen in Gemarkung Ladenburg abzumachen in Calw in 1 25 —— — — 5 a Der geſtohlene irgendwie romantiſchen Ideen hinzugeben. Er hatte „Das freut mich zu hören. Nun, Laſſen ſie men zu laß 0 nm Pfad 5 Dell enetzen Bauer — 0 früher einmal einen kleinen Laden gehabt, in welchem uns einander recht verſtehen. Ich velange zweierlei D iamanten ſch atz. er Schönheitswaſſer und verſchiedene Mittel zur Ver⸗ von Ihnen, wovon ich für jedes fünfhundert Mark Roman von J. Garwin. 1 55 1 0 e Auf ſolche gebe. Das erſte iſt leicht erklärt. Sie ſind Chem 5 Mittel in Chemie verſtan onti ausgezeichnet.] ker, wie ich hörte?“ f „Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) 11 e 5 5 Hier, meine Verehrte! bitte, achten Sie auf die e e „Es gibt wenig Geheimniſſe in der Chemie in b 1 5 ue aus jener Zeit, und er könnte ein Schönheitsmittel die ich nicht eingeweiht bin. Ich habe dieſes Fach JJV verkaufen mehr zu meinem Vergnügen, als zu meinem Beruf n zündete einige Lichter an und 1 5 1 1 0 e ſtudiert, und da iſt es mir, wie ele Liebhabern Der Wirt begab ſich zu Conti und ſagte zu ihm: 0 wenig ſteupuldſen Frau zu tun habe die Ge⸗ 15 1 5 b ee ee ee eee „Ei Dame wünſcht Sie zu ſprechen 9 5 Die erufsweiſe trieben zu überflügeln,“ erklärte Conti ne ſchöne, junge 5 horſam verlangte, aber auch gut bezahlen würde, mit verzeilichem Stolze, d hatte es wirklich . aber es iſt keine gewöhnliche Sorte. Etwas Ge⸗ wenn man ihren Befehlen auf den Buchſtaben . 5 10 ze, 00 er hatte es wirklich ſchäftliches führt ſie her, und wenn ich nicht ganz nachkam weit in dieſer Wiſſenſchaft gebracht. im Irrtum bin, hat ſie Geld in Menge. Sahen Sie Sie derte ih N „Ich habe eine Nebenbuhlerin,“ ergriff darauf ie forderte ihn auf, Platz zu nehmen, und Fräulein Hornegg wieder das Wort, ein Mädchen, ſie nicht eintreten?“ g „Hah!“ rief Conti aus, indem er haſtig auf⸗ ſagte: „Ich habe mit einem gewiſſen Möller von das mir die Liebe des Mannes raubt, der mein e Hypothek, „ ſprang. „Ohne Zweifel eine meiner Verwandten. Idnen gesprochen.“ „ſein muß. Gibt es kein Mittel, dieſes Mädchen jekte zu Ich habe zu Hauſe hinterlaſſen, daß, wenn meine „Ein ſehr achtenswerter Freund, Mabane! ſo häßlich zu machen, daß er ſich voll Abſcheu von unter Schweſter, Komteſſa, käme, ſie mich hier aufſuchen verſetzte Conti. „Ich hoffe es geht ihm gut 2“ ihr wenden muß?“ 5 burg. ſolle. Nun, Joſef, was haltet Ihr jetzt von meiner „Er befindet ſich in den Händen ſeiner alten Ein teufliches Lächeln glitt über des Italieners Stellung? Führt mich zu dieſer unbekannten Schönen Feinde, der Polizei,“ lautete Fräulein Horneggs Geſicht. „Ich kann ihre Haut gelb, blau, ſchwarz und bringt zwei Flaſchen von Eurem beſten Champag⸗ Antwort. „Erſchrecken Sie nicht! Ich habe nichts machen, wie Sie wollen,“ verſetzte er, „ich meine, ner! Aber ſchnell! Die Grafen Conti ſind nicht mit dieſen Leuten zu tun .. aber ich bin mit daß ein Dentſcher ſich kaum in eine Dame verlieben gewöhnt, daß man ſie warten laßt. 1 Möller bekannt und derſelbe hat Sie mir als einen wird, die das getreue Seitenſtück einer Negerin iſt, „Sie finden die Dame in einem kleinen Kabinett Mann genannt, der für Geld wohl zu manchem mit der einzigen Ausnahme, daß ihr die breitgedrückten auf dem erſten Flur,“ ſagte der Wirt, nur mit bereit iſt.“ Züge und das wollige Haar fehlen. Die Züge Mühe das Lachen unterdrückend. 5 Conti dachte, daß er in dieſem Augenblick mit kann ich nicht ändern, aber ich kann Ihnen eine Mit vor Freude ſtrahlendem Geſicht eilte Conti einer kleinen Summe zu erkaufen ſei. „Es gibt Perrücke geben, die, wenn Sie ihr den Kopf raſieren in das Zimmer, in welchem Fräulein Hornegg ihn er⸗ wenig, Madame,, erwiderte er, „das ich für Geld laſſen, ſie den Töchtern Afrikas noch bedeutend wartete. Er war eine zu praktiſche Natur, um ſich nicht tun würde.“ 8 ähnlicher machen würde.“ a