ſind, öffentlich ausgeſchrieben werden. 7. Ein Geſuch des Gaſtwirt Georg Eberhard Heiß hier um Abtretung eines Geländeſtreifens zur Erbauung eines Wohnhauſes wurde vertagt. 8. In den Garten der Kleinkinderſchule ſollen für die Kinder Turngeräte, Schaukeln ꝛc. und ein Haufen Sand zum Spielen verbracht werden. A Ladenburg, 9. Juli. Die Primizfeier des hochw. Herrn Neuprieſters Karl Weitzel geſtaltete ſich zu einer einmütigen Kundgebung der Wert⸗ ſchätzung des Prieſtertums und der Perſon des Primizianten ſelbſt. Hatte ſchon bei der Ankunft des Neugeweihten am Donnerſtag abend die Sym⸗ pathie, welche derſelbe hier genießt, viele herbeige⸗ zogen, ſo war bei der Hauptfeier unſere ſchöne Kirche bis in die Gänge gefüllt. Die Feſtpredigt aus dem Munde des redegewandten Herrn Profeſſors Meck in Mannheim verband geſchickt die Tagesfeier, das Feſt des hl. Kilian, mit der Aufgabe und dem Schickſal des Prieſters. Unſer Cäcilienverein, der ſtellvertretungsweiſe von Herrn Lehrer Schanz ge⸗ ſchult und geleitet wurde, gab der Feier den geſang⸗ lichen Schwung, wie er auch bei der Nachmittags⸗ unterhaltung im Kreiſe der Verwandten und kathol. Männer von hier durch manches ſchöne Lied die Stimmung hob. Bei beiden Gelegenheiten ſtellten auch die Herren Vorſtand Metzger, Reallehrer Schmitthelm und Lehrer Schanz ihre Kunſt in den Dienſt der Sache. Daß man ſich wohl fühlte und manchmal bei den gefühlvollen u. begeiſterten Reden, die gehalten wurden, tief bewegt wurde, werden die Teilnehmer beſtätigen. Mit Anerkennung wurde beſonders die reichliche Zierung in der Kirchſtraße bemerkt, und Dank ſei auch allen denen geſagt, welche mit regem Eifer und mit geſchickter Hand zuſammenwirkten, um Auge und Sinn im Freien und in der Kirche durch ſo viel Schmuck zu erfreuen. Laden burg, 10. Juli. Wie wir er⸗ fahren, wurde Herr Betriebsaſſiſtent Diebold an der Main⸗Neckar⸗Bahn hier zum Vorſteher der Station Großſachſen befördert und hat derſelbe einen Dienſt in dieſen Tagen bereits angetreten. err Diebold iſt als ein gewiſſenhafter, tüchtiger eamter weithin beliebt, geachtet und geehrt. Durch ein freundliches leutſeliges Weſen, verbunden mit inem ſtets bereitwilligen Entgegenkommen, hat ſich erſelbe viele Freunde erworben und ſieht man ihn ur ungern von hier ſcheiden. Möge er auf ſeiner euen Stelle recht viel Glück und die erhoffte Be⸗ 5 Unſere beſten Wünſ friedigung finden. che werden ihn dorthin begleiten. — Mannheim, 9. Juli. Der 21 Jahre alte Glasſchleifer Ludwig Gabler erſchoß ſeine Ge⸗ liebte, die 29 jähr. Fabrikarbeiterin Berta Gärtner. Grund der Tat iſt unbekannt. — Geſtern früh wurden in einem hieſigen Hauſe das Dienſtmädchen Luiſe Mangold und 2 Kinder eines Taglöhners bewußtlos aufgefunden. Urſache iſt Gas vergiftung. und ertrunken iſt vorgeſtern auf der Fahrt von Straßburg nach Mannheim bei Speyer der 6 Jahre alte Sohn des Rotterdamer Schiffers Anton Fimmermann. — Heidelberg, 9. Juli. Vom 10. Juli des Förderſeiles 28 Meter tief ab. Er wurde toll d. J. ab werden Heu und Stroh (Weizen⸗ und Roggenſtroh), auch gepreßt auf den Preußiſch⸗Heſ⸗ ſiſchen Staatsbahnen, der Militär⸗Eiſenbahn und den Oldenburgiſchen Staatsbahnen nach dem Aus⸗ nahmetarif 2 (Rohſtofftarif) abgefertigt, ſofern min⸗ deſtens 10 Tonnen mit einem Frachtbrief für einen Wagen aufgeliefert werden oder mindeſtens die Fracht für dieſes Gewicht bezahlt wird. . — Karlsruhe, 7. Juli. Ueber die Ent⸗ — Mannheim, 9. Juli. Ueber Bord gefallen der vor dem Pulverhäuschen bei Wilsberg auf Wache geſtanden, mit ſeinem Dienſtgewehr erſchoſſen, — Bingen, 9. Juli. Heute nacht explodſer in der Wohnung des Schreiners Fr. Deiſel III eiye Petroleumlampe, wodurch ein Bett, in dem die bel ſechs⸗ und achtjährigen Kinder des Deiſel ſchliefe in Flammen geſetzt wurde, eines der Kinder iſt Jo das andere dürfte kaum mit dem Leben davonkomme Frau Deiſel erlitt erhebliche Brandwunden. — Pfalzburg Cothr.), 8. Juli. Hier hat ſich ein Soldat des Infanterieregiments Nr. 99, Die Beweggründe ſind unbekannt. — Koburg, 8. Juli. Der Brunnenbauer Götz ſtürzte beim Brunnengraben infolge Reißen zerſchmettert und war ſofort tot. — In Fiſchbac A geit bei Koburg iſt ein ſechsjähriger Knabe nach dem 2. Genuſſe von unreifen Stachelbeeren geſtorben. Nohnun — Hamburg, 8. Juli. Eine Familien . Tragödie ſpielte ſich geſtern abend am hieſigen L Ouber 4 Oſterbek⸗Kanal ab. Die Frau eines Eyerführers warf zunächſt ihre beiden 3 und 4 Jahre alten 1 Ph. Fuel 1 wicklung des Güterverkehrs gab die Regierung in der Budgetkommiſſton intereſſante ſtatiſtiſche An⸗ gaben. Durch die Vermehrung der Güterwagen und insbeſondere durch die neuen Güter⸗ und Rangier⸗ bahnhöfe wurden die Leiſtungen ganz bedeutend er⸗ höht. Die Zahl der Güterwagen betrug im Jahre 1894 9504, im Jahre 1905 12487, d. i. eine Zunahme von 31,4 Prozent. Mädchen über die Brücke in den Kanal, und ſtürzie ſich dann ſelbſt mit dem älteſten, 5 Jahre alten Töchterchen ins Waſſer. Alle wurden lehend wieder an Land gebracht. Die Mutter und das älteſte Kind liegen ſchwer krank darnieder, während bei den 3 beiden jüngſten keine Lebensgefahr beſteht. De 0 Frau, die mit ihrem Manne in glücklicher Ehe lehte, ee Be ſah wieder ihrer Niederkunft entgegen, und haz — niger * anſcheinend in einem Anfall von Schwermut ge⸗ e Die Zahl der ge⸗ leiſteten Achſenkilometer iſt in derſelben Zeit von 295 Millionen auf 467 Millionenen, d. i. um 60 Prozent geſtiegen. Auf einen Güterwagen entfielen 1894 31000 Achſenkilometer, 1905 dagegen 37 400 gleich 20 Prozent mehr. trug die Leiſtung im Jahre 1904 rund 688 An Tonnenkilometern be⸗ Millionen, im Jahre 1905 dagegen 1088 Millionen das ſind 500 Millionen Tonnenkilometer oder rund 73 Prozent mehr. — Karlsruhe, 9. Juli. Die Großh. Miniſterien haben ſich nach Anhörung der beteiligten Gemeinden darüber geeinigt, daß, entſprechend den Regeln für die deutſche Rechtſchreibung, wonach in deutſchen Wörtern nicht mehr „th“, ſondern ein bloſes „t“ geſchrieben wird, die badiſchen Ortsnamen deutſchen Urſprungs, welche zur Zeit ein „th“ ent⸗ halten, künftig im amtlichen Verkehr, insbeſondere bei allen amtlichen Veröffentlichungen nur mit „t“ geſchrieben werden. handelt. — Magdeburg, 7. Juli. Ein Automobil eines Berliner Kaufmanns rannte bei Gerwiſch ge einen Straßenſtein, wobei eine Axe brach. 1 ſaſſen wurden herausgeſchleudert; der Beſitzer ein Fräulein erlitten tödliche Schädelverletzungeg, Ein Begleiter und der Chauffer wurden leichter verlegl, — Algier, 8. Juli. Der Sohn des Königs von Dahomey, Behanzin, hat einen Seſhſt⸗ mordverſuch gemacht, indem er eine ſtarke Dotz Phosphor verſchluckte. Es gelang den hinzukemmen⸗ den Aerzten durch Anwendung von Gegenmittel ihn vom Tode zu erretten. Er erklärte, er Rabe ſeinem Leben ein Ende machen wollen, weil es an Unterhaltungsmitteln fehle. — Verſailles, 9. Juli, In dem Waren haus eines Konſumbereins brach geſtern eine heftige Feuersbrunſt aus. Acht Perſonen, davon ſie bei den Löſcharbeiten beteiligte Soldaten, ha Verletzungen erlitten. f. trſaß Ablertes e A dtn cder als wie arm und wie ſchutzlos ich war. Frau von Burgsdorf veranlaßte mich, Ihnen zu ſchreiben, Sie möchten in jener Nacht in das Schloß kommen, aber as iſt alles, was ich tat und ich erkläre Ihnen iermit feierlich, daß mir Frau von Burgsdorf's ernere böſe Abſichten völlig fremd waren. Hätte ich ine Ahnung davon gehabt, daß ſie Sie in dem Silber⸗ immer einſchließen und die Leute glauben machen wollte, Sie wären ein Dieb, würde ich nimmermehr zu einem ſo ſchändlichen Plane die Hand geboten haben.“ g Richard ſchüttelte ungläubig den Kopf. „Was ſoll ich tun, um Sie von meiner Unſchuld zu überzeugen und Ihnen zu beweiſen, daß ich nur das nnwiſſende, argloſe Werkzeug dieſer ſchlechten Frau war?“ fuhr ſie fort. „Dieſes Bemühen wäre nur unnütze Zeitver⸗ chwendung,“ erklärte Richard. „Gleichviel ob Sie voll ſchuldig ſind oder nicht, ſo haben Sie doch bei meiner böſen Stiefmutter mit gegen mich gehetzt,“ erwiderte Richard ernſt. „Nie kann deshalb Freund⸗ ſchaft zwiſchen uns beſtehen. Ich mag nichts weiter mit Ihnen zu tun haben. Laſſen ſie uns ausei⸗ nander gehen. Die Welt iſt groß genug, daß wir einander niemals zu begegnen brauchen.“ Eine düſtere Wolke glitt über das bleiche Ge⸗ ſicht der Gouvernante. „Sie irren,“ ſprach ſie, „wir müſſen uns wiederſehen. Ich glaube an unſer ge⸗ meinſames Schickſal und ich ſage Ihnen, Richard von Burgsdorf, daß Sie ſich vergeblich bemühen werden, ſich von mir loszumachen. Unſer beides Schickſal iſt eng mit einander verbunden, und wo Ihr Pfad durch's Leben führt, da iſt auch der meinige.“ f „Das ſind phantaſtiſche Reden, die einer Wahr⸗ ſagerin würdig ſind, auf die ich aber, Gott ſei Dank, rief Fräulein Hornegg mit der Miene einer Kaſſandra aus, „aber ich prophezeihe ihnen, daß wir noch Hand in Hand miteinander durch das Leben gehen werden.“ „Nie!“ entgegnete Richard mit Nachdruck. „Die Zeit wird zeigen, wer von uns beiden recht hat. Halten Sie mich für unweiblich, wenn Sie wollen, aber ich muß Ihnen geſtehen, daß ich Sie leidenſchaftlich liebe und daß ich nicht ohne Sie leben kann.“ verſchwunden iſt! Ich ſage Ihnen daß Agnes Wal „Fräulein Hornegg,“ rief Richard erregt aus, „bedenken Sie, daß ein Zugeſtändnis derart, wie Sie es eben gemacht haben, gelinde geſagt, zudring⸗ lich iſt.“ „Was liegt mir an den geſellſchaftlichen For⸗ men!“ antwortete ſie. „Es iſt mein Unglück, daß ich Sie liebe und ich weiß, daß Sie dagegen mich verachten. Jetzt aber hören Sie mich einmal ruhig an! Ich will die Maske abwerfen. Sie zu Grunde gerichtet hat, und nicht Frau von Burgsdorf, die ich vor wenigen Minuten ungerechter⸗ weiſe anklagte.“ „Aus welchem Grunde? Was habe ich Ihnen getan?“ fragte er. „Sie haben meine Liebe verſchmäht ... Das war genug für ein Mädchen meines Charakters. Ich wollte ihren Stolz demütigen und Sie zum Bettler machen. Jetzt ſind Sie arm und Ihre Ehrenhaftigkeit in Zweifel geſtellt ... ſind wir nun nicht einan⸗ der gleich?“ „Ich hege durchaus kein Verlangen, Sie meiner dürften ſie wohl einige Rückſicht nehmen, da Sie wiſſen daß ich eine andere liebe.“ „Wo iſt dieſe andere jetzt?“ fragte Fräulein Hornegg mit triumphierendem, rachſichtigem, mitleid⸗ loſem Lächeln. „Sie haben jedenfalls von Fräulein keinen Wert lege,“ erwiderte Richard kühl. Sie mögen jetzt ſpöttiſch über mich lächeln,“ Wather's Verſchwinden gehört, da ich deren Vater ſoeben dieſes Haus verlaſſen ſah.“ Ich bin es, der Ueberlegenheit zu ſichern,“ entgegnete Richard, „doch Art. ſülnbau vom 2 Fehr „Wäre es möglich, daß Sie das auch wiſſen!“ 5 5 Warum ſoll ich nicht wiſſen, daß Agnes Wal für immer für Sie verloren iſt. Sie werden! entweder niemals wiederſehen, oder Sie ſoll Ihn v ent feet zu einen ſo niederlichen Anblick bieten, daß Sie enkſeht vor ihr zurückbeben. Haben Sie noch nichts da gehört wie tief ein Mädchen ſinken kann 2, Bei dieſen Worten bedeckte Richard Burgsdorff, ſein Geſicht ſchaudernd mit den Händen. „Sie id r ae 3 Zu kein Weib,“ ſprach er, „Sie ſind ein Dämon, ei rt zu bern Teufel!“ 0 „Ich bin das, wozu Sie mich gemacht haben etelbergerſt und werde noch ſchlechter werden, wenn Sie eig 0 N Entgegenkommen zurückweiſen,“ antwortete ſie⸗ Wohn 9 „Das iſt mögich!“ rief Richard. e n e ſich jede weitere Mühe, Fräulein Hornegg. Beenden [ 5 end wir dieſe Unterredung, Sie muß Ihnen ebenſo peinlich . duectr an ſein wie mir.“ „Ich habe Ihnen noch etwas zu ſagen,“ enk; 8 gegnete ſie. „Ich kam nicht als Bettlerin zu Ihnen Se ich bin nicht arm. Ich bin einflußreich, ich bin seht uch nöblertes vermögend und kann Ihnen alles wiedergeben, aß 8 Sie brauchen, Ehre und Reichtum. Was meinen a. mm dazu, wenn ich Ihnen ſage, wo Sie die koſthaken iu benitten. Diamanten finden können, die ihr Vater ihnen ver? Vahahe machte ?“ 5 Richard von Burgsdorf ſtutzte. „Wire e möglich,“ fuhr er auf, „daß 29 wüßten 1 f bern Wieder unterbrach ſie ihn. „Ich mache keine, es eite Zugeſtändniſſe,“ ſprach ſie, „ich ſage ihnen nur, kr daun daß, wenn Sie halsſtarrig bleiben, Sie W Walther ſchwerlich jemals wiederſehen und die Dit M manten nie in Ihren Beſitz kommen erden. Wohn (Fortſetzung folgt.) ö Aa 2 Zen b 5 Ahe ar u 5