Offenburg gekaufte Farren zuchttauglich iſt, ſoll der Ankaufspreis mit 500 Mk. zur Auszahlung auf die Gemeindekaſſe angewieſen werden. 6. Für einen von Mannheim als Lehrling hier untergebrachten Zwangszögling wird ein geeigneter Fürſorger ernannt. Baudenkmale in Karlsruhe wegen Reſtaurirung des ehemals Stichs'ſchen Hauſes mitgeteilten Pläne werden Gr. Bezirksamt Mannheim zur Genehmigung vorgelegt. 5 8. Der Bedarf von Brennmaterial der ſtädtiſchen Anſtalten, Schulen und Stiftungen für den Winter 1906/07 ſoll im Submiſſtonswege ausge⸗ ſchrieben werden. 9. Die Straße von dem Gaſthaus zum Rheingau ſoll durch Pflaſterermeiſter Zahner hier ausgebeſſert werden. Ladenburg, 11. Juni. Herr Wihelm Urban, Bureaugehilfe von hier wurde lt. Beſchluß des Vorſtandes der deutſchen Generalfechtſchule in Lahr vom 15. Mai l. Is. in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Sammlungen zur Gründung deutſcher Reichswaiſenhäuſer zum Fechtmeiſter ernannt. Intereſſenten werden gebeten Sammelgegenſtände als Cigarrenſpitzen, Staniol, Briefmarken ꝛc. ꝛc. an Herrn Fechtmeiſter Wihelm Urban abgeben zu wollen. — Mannheim, 11. Juni. Obſtmärkte finden von jetzt ab alljährlich in der Zeit vom 1. Juni bis Ende Oktober auf dem Marktplatz am Dienstag, Mittwoch und Freitag von morgens 7 Uhr bis mittags 1 Uhr ſtatt. Der Obſtmarkt wird erſtmals nächſten Freitag abgehalten. Ladenburg, 11. Juni. Einer An⸗ regung der hohen Protektorin des bad. Frauenvereins, Ihrer Kgl. Hoheit der Großherzogin Luiſe, zufolge iſt nach dem Muſter des ſchwediſchen Nationalvereins gegen die Tuberkuloſe von dem Centralkomitee des bad. Frauenvereins eine Wohltätigkeitsmarke her ge⸗ ſtellt worden, welche als Verſchlußmarke Verwendung finden ſoll. N Der Erlös dieſer Wohltätigkeitsmarke ſoll den vom Frauenverein ins Leben gerufenen Anſtalten und Einrichtungen zugute kommen. Die Marke ſoll in den nächſten Wochen zur Ausgabe gelangen. Mit allerhöchſter Genehmigung wurde die Marke in doppelter Form hergeſtellt; die eine Sorte trägt das Bild Ihrer Kgl. Hoheit der Großherzogin u. die andere dasjenige Sr. Kgl. Hoheit es Großherzogs. Da dieſe Marken im Jubiläums⸗ ahr unſerer vielgeliebten Landesmutter und unſeres ihr Bruder vorſichtig die Kammer betrat, in welcher aller arglos ſchlief. Im Erdgeſchoß des Schloſſes in einem kleinen immer, das nach dem Garten führte und gewöhnlich ls Schlafzimmer diente, ſaß Richard. Er hatte on Fräulein Hornegg einen Brief erhalten, worin ſie n bat, an dieſem Abend um Mitternacht nach dem chloſſe zu kommen. Als Grund für dieſe Vaters Schloß wie ein Dieb gab ſie an, ſein Vater, lein zu ſprechen, egeben hatte. 0 Es war dem Harrenden eine Erleichterung, als er Fräulein Hornegg in der Tür erſcheinen ſah. Sie trat näher, reichte ihm die Hand und ſagte: „Ich bin in Ihrer Abweſenheit ſehr für Sie tätig geweſen. Jetzt werden Sie mir glauben, daß ich Ihre Freundin bin. Der Herr Major ſehnt ſich nach einer Verſö nung. . nur die Frau Majorin iſt Ihre geſchworene Feindin.“ „Es iſt eine ſeltſame Zeit zu einer Unter⸗ redung, doch bin ich Ihnen dankbar für Ihre Güte,“ ſagte Richard. ſonderbare Bitte, ſeines in der Nacht aufzusuchen, der Major, wünſche ihn nachdem ſeine Fran ſich zur Ruhe fürchtet die beſtändigen Vorwürfe das dürfen Sie nicht vergeſſen. Brief bei ſich?“ „Ich glaube, ich Inhalts hinzu als ſtehen.“ „Wieſo?“ fragte Richard, während er den Brief aus der Bruſttaſche zog. „O, Sie meinen die Worte von einem treuen, warmſchlagenden Herzen! Was iſt da Unrechts dabei?“ Und er lächelte gutmütig; aber ſie ſtreckte die Hand aus, nahm i ief unſanft aus den ſeiner Fran Haben Sie meinen fragte ſie halb verlegen weiter. fügte ein paar Zeilen wärmeren ſie einem jungen Mädchen zu⸗ 7. Die vom Gr. Conſervator der öffentlichen „Der Herr Major iſt alt und ſchwach und f allverehrten Landesvaters erſtmals zum Verkauf kommen, ſo iſt zu hoffen, daß mit Rückſicht hierauf und im Interreſſe des guten Zwecks ausgiebig Ge⸗ brauch gemacht werden wird. Die Marken werden einzeln, zu zweien oder mehreren als Briefverſchluß benützt. N f Ihre Entwertung erfolgt einesteils, um Miß⸗ brauch vorzubeugen, durch den Abſender ſelbſt, ander⸗ ſeits dadurch, daß die Kaiſ. Ober⸗Poſtdirektion Karlsruhe in dankenswerter Weiſe ſich bereit erklärt hat, dieſe neue Art der Wohltätigkeitsbeſtrebung nach Möglichkeit zu fördern. Dem Vorſchlag des Vereins zufolge wird deshalb in den Ober-Poſt⸗ direktionsbezirken Karlsruhe und Konſtanz die Poſt den Ankunftsſtempel tunlichſt auf den Marken zu⸗ bringen laſſen. Da hierdurch die Marken Sammelwert erhalten, ſo iſt durch dieſes Entgegenkommen ein guter Abſatz zu erwarten. N Eine Marke koſtet 5 Pfg. Die Marken ſind erhältlich bei allen durch Plakate erkenntlich gemachten Geſchäften, insbeſ. bei ſolchen, die Poſtwertzeichen⸗ Verkaufsſtellen haben. Hergeſtellt wurden dieſe Marken in der Chr. Fr. Müller'ſchen Hofbuchdruckerei in Karlsruhe. Den Vertrieb der Marken beſorgt das Bureau des Badiſchen Frauenvereins, Garten⸗ ſtraße 47 daſelbſt. — Mannheim, 11. Juni. Auf eine be⸗ dauerliche Weiſe kam am Samstag das 4 Jahre alte Söhnchen Karl des Schreiners Karl Joho ums Leben. Das Kind ſpielte mit andern Kindern vor der elterlichen Wohnung F 3, 8 auf bem Gehwege, als ein Herr des Weges kam und ſie auseinander trieb. In der Haſt des Auseinanderlaufens iſt das Kind dem Pferde eines daherkommerden Fuhrwerkes zu nahe gekommen. Das Pferd ſchlug aus und traf das arme Kind an der Stirne. Ins Kranken⸗ haus gebracht, erlag es geſtern früh ſeinen Ver⸗ letzungen. — Ludwigshafen, 11. Juni. Ein Eifer⸗ ſuchtsdrama ſpielte ſich geſtern in Mundenheim im Hauſe Prinzenſtraße 1 ab. Der aus Hambach ge⸗ bürtige 50 Jahre alte Tüncher Joh. Breiling ſchoß auf ſeine in den 40er Jahren ſtehende Logisfrau, die Witwe Joh. Gg. Minz. Die in die Bruſt ge⸗ troffene Frau hatte noch die Kraft ins Nachbarhaus zu ſtürzen und brach dort unter dem Rufe: „Ich bin geſchoſſen!“ tot zuſammen. Während deſſen richtete Breiling den Revolver gegen ſich ſelbſt und war nach Abgabe des zweiten Schuſſes eine Leiche. Das Paar lebte in wilder Ehe. Die Urſache ſoll Fingern und hielt denſelben ſo lange über das Licht, bis die Flamme ihn vollſtändig verzehrt hatte. Plötzlich zuckte Fräulein Hornegg leicht zu⸗ ſammen. Ihr ſcharfes Ohr hatte einen leiſen Pfiff aus der Entfernung vernommen. „Der erſte Teil des Werks melte ſie. „Dann wandte ſie ö ſich Richard von Burgsdorf zu und ſagte: „Der Herr Major iſt mit Haller in ſeiner Kammer, wo der Kellermeiſter etwas guten Wein ausſucht — vermutlich für Sie zur Verſöhnung. Wollen Sie zu ihm gehen?“ . „Gewiß,“ murmelte Richard und ſchritt raſch der Tür zu. Die Gouvernante, die kaum zu atmen wagte, folgte ihm dicht auf den Ferſen. Als ſie die Kammer erreicht hatten, ſtieß Richard die halboffene Tür vollends auf. Der Kellermeiſter lag feſtgebunden knebelt mit dem Geſicht auf der Erde. nach dem Silberzimmer war offen. das ſah, ſchöpfte er ſogleich Verdacht und trat raſchen Schrittes näher. Bei dem flackernden Schein des Feuers vermißte er ſogleich die drei Kaſſetten, in welchen die Diamanten aufbewahrt wurden. „Hier ſind Diebe geweſen,“ rief er. „Ich muß die Leute rufen. Es iſt alles ſo ſonderbar. ich kann das nicht verſtehen.“ Aber bevor er das Silberzimmer wieder ver⸗ laſſen konnte, wurde die Tür zugeſchlagen, und da der Schlüſſel außerhalb derſelben ſtack, konnte er ſie von innen auch nicht wieder öffnen. „Schrecklich!“ rief er, während er vergeblich be⸗ müht war, die Tür wieder aufzuſtoßen. „Was zum Teufel fang ich an 2 Soll ich hier warten, bis am Morgen jemand kommt? Inzwiſchen ſind die Diebe mit den Diamanten über alle Berge ... Hilfe! und ge⸗ Die Tür Als Richard darin zu ſuchen ſein, daß die Frau ſich weer ihren Geliebten zu ehelichen. Beide Verlebte 11 laſſen Kinder. k. — St. Goarshauſen, 11. Juni. d. von Biſchofsheim nach Köln fahrende Giterzn Nr. 6701, welcher fahrplanmäßig in St. 0 hauſen nicht hält, iſt in heutiger Nacht, da 2 Lokomotivführer das auf Halt ſtehende Einfahrtz ſignal nicht beachtete in voller Fahrt auf ehen im Bahnhof rangierenden Güterzug geſtoßen. Ju. folge des furchtbaren Anpralls ſind 26 Magen entgleiſt und zum größten Teil zertrümmert worden Was nicht durch den Anprall zerſtört wurde un durch Feuer vernichtet, das vermutlich durch 1 Brand geratene Chemikalien entſtanden „ e Bremſer iſt tot. Ein Zugführer, ein Wobeee, führer und ein Bremſer ſind verletzt. Der Wei wird durch Umſteigen aufrecht erhalten, Bis het 4 vormittag 10 Uhr hofft man ein Geleiſe frei 11 5 bekommen. 12 — Wien, 11. Juni. Geſtern beranſtalteten die Chriſtlich⸗Sozialen anläßlich der Hierherkunſt der ungariſchen Delegation eine Demonstration gegen Ungarn. Sie hängten vor dem Rathauſe eine Puppe auf, die Koſſuth darſtellen ſollte. Dann zogen die Demonſtranten ſchreiend gor das ungariſche Palais, wo die unggriſche Delegation tagte und nahmen eine drohende Haltung ein, e die Tore geſchloſſen werden mußten. Die Mi Koſſuth, Weckerle und Zichh zeigten ſich am Fenſtr f zogen ſich aber bald wieder zurück. A. Schließlich zerſtreute eine herbeigerufene Mili tärabteilung die Demonſtranten. Die Demonſtration wurde auf eine Hetzrede des Bürgermeisters Lueger zurückgeführt, der die Menge am Rathauſe mit großen Worten aufreizte. — Paris, 10. Juni. In Faubourg Sa Antoine explodierte ein Motorzweirad, während sein Fährer eine Reparatur vornahm. Von den umſtehen⸗ den Neugierigen wurden lt. „Frkf. Ztg.“ 26 Per⸗ ſonen verwundet, darunter zwölf ſchwer, — Lancaſter (Pennſylvanien), 10, Ju. Geſtern ereignete ſich in der Dynamitfahrik bei Pequec eine Exploſion, durch welche die Fabrik zerſtört wurde. Elf Perſonen wurden getötet und fünf ſchwer verwundet. — Barcelona, 11. Juni. Geſter gie wurde das hieſige Theater der Künſte dur ehe Feuersbrunſt zerſtört. 21 Feuerwehrleute wunden iſt vollendet,“ mur⸗ bei den Rettungsarbeiten verletzt. Der Schaden he trägt über eine halbe Million. 1 Hilfe! rief er. Laßt mich heraus! Hilfe! Diebe!“ Fräulein Hornegg lächelte teufliſch über Richards nutzloſe Rufe. Raſch eilte ſie die Treppe hn zu des Majors Schlafzimmer vor welchem Fra gez Burgsdorf ängſtlich wartend ſtand. „Nun?“ fragte ſie, ſobald ſie der Gonbernall 5 anſichtig wurde. „Haben Sie Ihr geheimmisbolls 10 Komplott zuſtande gebracht?“ i 10 b „Ja, Herr Richard von Burgsdorf und a 12 einige Helfershelfer ſtehlen die Diamanten. Schlag a Sie Lärm und vergeſſen Sie nicht, daß ich de da ganzen Tag bei Ihnen war und unmöglich en 0 5 1550 A ee geweſen ſein kann.“ 5 N Ort k „Die Diamanten! Sind die Diamanten in ge I e fahr? fragte Frau von Burgsdorf entſezt, 155 wür. „Ich weiß nicht .. Vielleicht, wenn ſe kan e das Haus erwecken, können Sie möͤglicherweiſe gh 22 gerettet werden. i des „Gehen Sie ſofort auf Ihr Zimmer Na an um die Welt möcht ich die Diamanten verlieren Wat ich will ſofort den Major benachrichtigen, d Kurze Zeit darauf war das ganze Has 1 ae Alarm. Der Diebſtahl war entdeckt worden 5 Achtes Kapitel. A Richard litt in dem Silberzimmer wahre Folter qualen. Bei längerem Nachdenken mußte er ſich aut ſagen, daß die Tür ſich kaum von ſelbſt geſchloeſe haben konnte; es herrſchte ja wenig oder gar ken Auric Zug, und wenn er an die offenkundige Feindſchaſ 0 ſeiner Stiefmutter, an das ſeltſame Gebahren 00 Fräulein Hornegg und an verſchiedene andere Un ſtände dachte, daffürchtete er, irgend einem teuflischen . Komplot zum Opfer gefallen zu ſein. 1 7 Während er in dieſer furchtbaren Ungeußheh ſchwebte, drang das ſchwache Geräuſch verſchiedelet Stimmen und Fußtritte zu ihm. (Fortſ, folgt