die auf Perſonenfahrkarten, die mit 35 Millionen Mark zu Buche ſteht. Sie beträgt: . f in 5 5 I. bei einem Fahrpreiſe von Wagenklaſſe 132 0,60 Mk. bis 2 Mk. 5 10 20 2 „ n e 0 5 „ 90 10 %% 20 „ „ 30 / 690120 240 30 nds 40 %% 50 200 400 800 5 5 Von den Steuern befreit ſind: alle Fahrkarten unter 60 Pfg., Militär⸗, Schüler⸗ und Arbeiter⸗ fahrkarten, Fahrkarten der IV. Klaſſe, ſowie ſolche der III. Klaſſe, wenn im Eiſenbahnverkehr eine IV. Klaſſe nicht geführt wird und der Fahrpreis 8 2 Deutſchland noch nicht gibt. Dagegen unterliegen der Steuer, was vielfach noch nicht bekannt zu ſein ſcheint, auch die Abonnementskarten im Monats⸗ verkehr, ja ſogar die für Straßenbahnen. Auch wird der Dampfſchiffsverkehr genau ſo behandelt wie der Eiſenbahnverkehr. In welcher Form der Fahrkartenſtempel erhoben werden ſoll, ſteht noch nicht feſt. Die Geſetzesmacherei der Steuermehrheit wurde ſo aus dem Handgelenk angenommen, daß man ſich nicht einmal über dieſe techniſche Prinzipal⸗ frage ſchlüſſig machen konnte. Zu beachten iſt edenfalls, daß die Abſchaffung der Rückfahrkarten, die vorausſichtlich am 1. April 1907 mit der ge⸗ ſamten ſogenannten Perſonentarifreform in Kraft treten wird, vielfach zu einer Verdoppelung der Steuerlaſt gegenüber dem jetzigen Zuſtand führen ird. (Schluß folgt.) Verſchiedenes. zx Ladenburg, 1. Juni. Aus der Ge⸗ zeinderatsſitzung (mitgeteilt vom Bürgermeiſteramt). 1. Die Herſtellung der notwendigen Bauarbeiten 5 Submiſſionswege wie folgt vergeben: 2) Tüncher⸗Arbeiten dem Tünchermeiſter Johann eorg Katzenmaier hier um 481,80 Mk. b) Maurer⸗Arbeiten dem Maurermeiſter Hermann Günther um 732,50 Mk. a c) Pflaſterer⸗Arbeiten dem Pflaſterermeiſter Joh. Zahner hier und zwar: neues Pflaſter den qm zu zu welcher ſie in ihrem geheimnisvollen Briefe einen Mann namens Möller beſtellt hatte. Dieſer Möller war kein anderer als Fräulein Horneggs Bruder. Derſelbe hatte ſich in einem 5 Handelshauſe Veruntreuungen zuſchulden kommen 5 laſſen, war darauf zu zwei Jahren Gefängnisſtrafe verurteilt worden und hatte ſeit kurzem das Gefäng⸗ nis als gänzlich demoraliſierter Menſch wieder ver⸗ laſſen. 1 Fräulein Hornegg bebte vor Kälte, als die ſcharfe Luft über ſie hinwegſtrich und dichte Schnee flocken ſie bedeckten, aber ſie war ein entſchloſſenes Mädchen, das nie vor einer Aufgabe zurückſchreckte, die es ſich einmal geſtellt hatte. „Biſt Du es, Daiſy?“ rief ihr eine ſcharfe, rauhe Stimme entgegen, als ſie ſich der Höhle näherte. b „Ja,“ lautete die Antwort. 5 „Nun, Du haſt mich lange genug in dem Schnee hier warten laſſen. Komm' mit in die Höhle! 5 Ich habe ein kleines Holzfeuer angezündet und kann 1 5 einige Tropfen Branntwein aus meiner Flaſche geben.“ „Meinſt Du, ich ſei ein Trunkenbold geworden wie Du?“ fragte ſie empört. „Immer noch die Alte!“ erwiderte der Mann. „Wo Du mir etwas Bitteres ſagen kannſt, da ver⸗ ſäumſt Du nie die Gelegenheit.“ Er ſchritt ihr voran in die Höhle, wo ein von außen durch eine Biegung des Felſens verborgenes f 5 kleines Feuer luſtig flackerte. 75 5 „Biſt Du zu einem Verbrechen bereit, wenn 3 Dir ein bedeutender Gewinn dafür in Ausſicht 1 ſteht?“ fragte Fräulein Hornegg, ohne auf ſeine 4 Worte zu achten. „Welch törichte Frage meine liebe Schweſter!“ 1 entgegnete der Gefragte, indem er die Flaſche zu 5 den Lippen erhob und einen tiefen Zug daraus tat. für die III. Klaſſe 2 Pfg. per Kilometer nicht überſteigt — notabene etwas, was es bisher in m katholiſch Günther'ſchen Waiſenhauſe hier werden f 8 Ladenburg, 5. Juni. Bei 5 4 Mk., Reparatur alten Pflaſters den am zu 7 Ladenb f em an 1,80 Mk., an iſt das Material vom Unternehmer 3. u. 4. Juni in Karlsruhe — Mühlburg ſtattge zu ſtellen und der Schutt abzuführen. fundenen Verbandsfeſt des Mittelrheiniſchen Aßlern, 2. Die Herſtellung der Maurer⸗ und Beton⸗ bundes errangen ſich folgende Mitglieder des hiesigen Athletenklubs Preiſe: Friedrich Schmitt 12 J. Preis mit Ehrenpreis im Stemmen Klaſſe Joſeph Eff den VIII. Preis im Stemmen 2. Klaſe und den V. Preis im Ringen der Schwergewicht Klaſſe. — Madrid, 5. Juni. In Torrajon ze Ardoz entleibte ſich ein Mann, der von dem Eigen⸗ tümer des Hauſes, von dem aus die Bombe auf den Hochzeitszug geworfen wurde, als der Täter erkannt wurde. Es iſt der Anarchiſt Mato Moral Bevor er ſich entleibte, erſchoß er einen Gendarmen, der ihn verhaften wollte. Die Geſamtzahl der bei dem Attentat Getöteten und Verletzten ſoll 103 betragen. Arbeiten im Keller unter dem neuen Volksſchul⸗ gebäude werden dem Maurermeiſter Michael Bremer hier um das von ihm eingelegte Angebot von 524,50 Mk. übertragen. 3. Die Herſtellung eines Tiſches, von 4 Rahmen und eines Schränkchens für die Gewerbeſchule hier wird im Submiſſionswege dem Schreinermeister Franz Höflein hier zum angebotenen Preiſe von 88,50 Mk. übertragen. a 4. Die Firma Bopp u. Reuther in Mannheim teilt mit Schreiben vom 30. Mai d. J. mit, daß die vier Ventilbrunnen an den Eingängen der Stadt nach den Pfingſtfeiertagen zur Aufſtellung gelangen. 5. Unter vier Bewerbern wurde Peter Kreter, Schuhmacher hier, einſtimmig zum Bademeiſter gewählt. 6. Es wird davon Kenntnis genommen, daß der Dienſtknecht Adam Wollert in der Kreispflegeanſtalt in Weinheim mit Tod abgegangen iſt. 7. Die Arbeiten zur Reparatur der Kirchhof⸗ mauer, ſowie Maurer⸗ und Spengler⸗Arbeiten am Gebäude der Realſchule ſollen öffentlich zur Ver⸗ gebung im Submiſſionswege ausgeſchrieben werden. 8. Es wird davon Kenntnis genommen, daß der Kreisausſchuß in Mannheim an den Koſten der Ausbildung der Wilhelm Söhn Ehefrau hier als Haushaltungslehrerin den Betrag von 200 Mark zur Zalung auf die Kreiskaſſe übernommen hat. Ebenſo hat der Kreisausſchuß Mannheim zur Anſchaffung von Büchern zur Schülerbibliothek der Volksſchule hier einen Beitrag von 50 Mk. aus der Kreiskaſſe bewilligt. 9. Dem Friedrich Reinhard von Heiligkreuz⸗ ſteinach wird die Ratsſchreibergehilfenſtelle mit einem Gehalt von pro Jahr 600 Mk. definitiv übertragen. 0 Ladenburg, 5. Juni. Von der Kreis⸗ Hagelverſicherung haben bis jetzt 120 hieſige Ein⸗ wohner (jeweils 30 in einem Antrage) Gebrauch gemacht. Der Wert der berſicherten Feldfrüchte beläuft ſich auf 118000 Mark. Wer ſeine Feld⸗ früchte (Halmfrüchte, Tabak, Hopfen) noch auf billige Weiſe verſichern will, muß dies im Laufe dieſer Woche veranlaſſen. Nach Ablauf der Woche 5 12 „ werden keine gemeinfamen Anträge, vielleicht nur fürchterlichen Radauſcenen, die ſich oft a noch Einzelverſicherungsanträge (neben der Prämie und Sonntags nachts von 11 Uhr ab, a ſind für die Police 1 Mk., für Porto 40 Pfg. zu ganzen Hauptſtraße abſpielen. entrichten) aufgenommen. ö Mehrere Bürger, Eingeſandt. Schon ſolange als Turnbereine hier beſtehen iſt es in Ladenburg Sitte, daß in den Sommer⸗ monaten, die Turner abends nach der Turnſtunde auf dem Turnplatze, ein Turner⸗ oder bater⸗ ländiſches Lied ſingend, in ein beliebiges Lolgl ziehen. Sogar wurden vor wenigen Jahren, vom vorherigen Bürgermeiſter P. die Turner aufgefordert vom Turuplatze aus ein Lied zu ſingen. Wie jedez Jahr, ſangen die beiden Turnvereine dieſeg Jaht wieder. Da erſcheinen plötzlich, wie ein Blitz auz heiterm Himmel, (wegen Ruheſtörung oder groben Unfugs) einige Strafzettel mit 3 Mk. Geldſpgz oder 1 Tag Haft. Wir können nicht begreifen, wit dies möglich ſein kann, den tapferen Jüngern Jahns auf einmal einige Strafzettel zu ſchicken. Sämtlich Bewohner der Straßen, durch welche die in ziehen, freuen ſich über den ſchönen Geſang forderten ſogar die Turner auf (die nach den erſten zwei Strafzettel ſtillſchweigend und mit trüben ge ſichtern einhermarſchierten) zu ſingen. Das verehrliche Bürgermeiſteramt bitten wir, bei ſolchen ſchönen Sitten, die ſchon lauge eingeführt ſind und die Einwohnerſchaft erfreuen, nicht gleich mit Strafzettel zu kommen, fh dies erſt einmal durch einen Verweis zu deren Wir bitten aber mehr acht zu haben a „Wenn jemand mich kennt, ſo biſt Du es. Habe ich je in meinem Leben ein ehrliches Werk getan, wenn ich auf andere Weiſe zu Geld kommen konnte?“ „Da ſprichſt Du die Wahrheit!“ entgegnete ſie ſpöttiſch. „Doch jetzt höre mich an ich habe einen Plan für Dich.“ „Das habe ich ſchon zu meinem Freunde geſagt, als ich Deinen Brief erhielt. Meine tugendhafte Schweſter, ſagte ich, ſcheint Luſt zu haben..“ „Ich will weder etwas über Deine Gefährten hören noch habe ich Luſt mich länger in Deiner Geſellſchaft aufzuhalten als ich muß,“ unterbrach ihn Fräulein Hornegg. Soll ich noch einen Helfershelfer mitbringen g „Das iſt ganz unnütz. Für einen Man de Deiner Erfahrung iſt es mit meiner Hilfe eine zig leichte Arbeit. Verſieh Dich nur mit einem i auf einem Schiffe, das nach Amerika geht, dauit Du ſo bald wie möglich mit den Diamanten ane Gegend verlaſſen kannſt.“ f „Du biſt doch ein kleiner Schlaukopf, Mariele rief Möller bewundert aus. „Gute Nacht!“ ſprach ſie. „Ich habe icht weiter zu ſagen. Halte dich hübſch nüchtern i mache keine dumme Streiche!“ ö 5 Darauf wandte ſich Fräulein Hornegg ahl „Du biſt ſehr freundlich und liebenswürdig .. das geringſte Zeichen ſchweſterlicher Liebe um ud ö das muß ich ſagen.“ ſchritt dem Schloſſe wieder zu. 6 „Höre an, was ich Dir zu ſagen habe! Du Nach dem Mittageſſen ſtahl ſie ſich die Leer kamſt vor einigen Monaten zu mir und ſagteſt, hinauf und begab ſich in das Zimmer, das Richard daß Du von den berühmten Familiendiamanten des ſtets bewohnte, wenn er zu Hauſe war. Unter den Majors gehört habeſt. Du ſagteſt mir auch, daß verſchiedenen Sachen, die dort umherlagen und ihn Du mein Glück gründen würdeſt, wenn ich Dich in gehörten, wählte ſie einen Ring mit ſeinem Waßhe das Schloß ließe, den Kellermeiſter betrunken machte, einen ſilbernen Bleiſtift, ein Taſchentuch mit feinen und es Dir ermöglichte, die glänzende Beute davon⸗ Namen und eine Mütze. zutragen!“ „Das genügt, um den Verdacht auf ihn „Gewiß, ich verſpreche Dir ein kleines Ver⸗ lenken,“ dachte ſie, „wenn dieſe Sachen zu gel mögen ... nur berweigerteſt Du Deinen Beiſtand neter Zeit an den paſſenden Ort gelegt werden, zu der großen Tat, die mich zum Millionär machen Nun, ich denke, Frau von Burgsdorff Belehmn kann. Jiſt mir ebenſo ſicher wie meine Rache, Gilt ah „Wenn Du doch nicht ſoviel reden wollteſt!“ Richard reumütig in meine Arme, nun, daun kan unterbrach ſie ihn. „Ich habe es mir ſeitdem alles gut für ihn werden und die Fran Major wid anders überlegt, und ich will Dir helfen, die Dia⸗ ihre Habſucht büßen.“ manten zu ſtehlen. Iſt Dir das recht?!“ f Ein teufliſches Lächeln glitt über ihre schonen ö Züge, und ſie verließ das Zimmer, um die mitge⸗ nommenen Sachen in ein ſicheres Verſteck zu bringen Fünftes Kapitel. ö Richard war zu leichtlebig, als daß er me „Am Weihnachtsabend um Mitternacht... Wert auf den erſten Streit, den er mit ſeinen ich verſtehe,“ antwortete der Dieb. „Ich will mich Vater gehabt, gelegt hätte. Die Jugend ist erde jedenfalls mit all meinem Handwerkszeug verſehen. ſtets zur Hoffnung geneigt, Fortſ. folgt. „Gut! Komm am Weihnachtsabend um zwölf Uhr wieder hierher ... dann will ich Dir weitere Weiſung geben.“ fee hei cher iche U N. 00 Aa a 8 Süne 0 Sn Want, n