ſſen Güte allgemein anerkannt iſt. — Neckarhauſen, 31. Mai. Der Ge⸗ ſangverein „Germania“ hat ſich am vergangenen Sonntag bei dem Geſangswettſtreit in Edingen einen d Preis und Ehrenpreis errungen. Wir können dem Vereine, ſowie dem Dirigenten Herrn Lehrer Volz, zu dieſem ſchönen Erfolge herzlich gratulieren. — Schwetzingen, 30. Mai. Nach altem Brauch feiert man in der ehemaligen pfälziſchen Sommerreſidenz Schwetzingen am Pfingſtmontag das ſogenannte Roſenfeſt. Zu dieſem Feſt kommen nicht die luſtigen Pfälzer diesſeits ſondern auch von jenſeits des Rheins („von iwerem Rhein“) zu tauſenden herbei. Das Feſt hat nachſtehende geſchichtliche Grundlage: Karl Theodor hatte eine lebensgefährliche Krankheit überſtanden und genas zur größten Freude ſeiner Pfälzer. Dieſen Ge⸗ fühlen wollten ſie bei ihrem Fürſten perſönlich Ausdruck geben. Um aber allzuvielen Beläſtigungen enthoben zu ſein, Pfingſttage; es war 1856, wo das ganze Volk im hieſigen Schloſſe und Garten willkommen ge⸗ heißen ſein ſollte. Das Wetter, der Glanz des Hofſtaates, die Herrlichkeit und die Pracht des Gartens, trugen das Ihrige dazu bei, die Wall⸗ fahrer zu beſtimmen, das nächſte Jahr wieder zu kommen. Und ſie kamen wieder, und die nach⸗ folgenden Generationen kamen und kommen noch bis auf die heutige Generation zum Schwetzinger Pfingſt⸗ ind Roſenfeſt. — An beiden ganzen Nachmittags konzertieren. An beiden Tagen den Schloßplanken ſtatt. bis abends. — Heidelberg, 31. Mai. ingenommen hatten, an Brechdurchfall, Fieber und Magenſchmerzen erkrankt. n überwiegender Mehrzahl durchaus leichter Natur. Die Urſache der Erkrankungen ſelbſt hat trotz der werden können. — Karlsruhe, 30. Mai. Die Kammer beendete die Generaldebatte über den Ver⸗ ögensſteuergeſetzentwurf. Der Abgeordnete Zehnter ie Familiendiamanten gehen auf Herrn Richard über.“ „Woher wiſſen Sie das?“ fragte Frau von Burgsdorf betroffen. ſtückszimmer am Fenſter, halb vom Vorhang verbor⸗ gen, bei der Arbeit ſaß, wie der Herr Major ſie ihm verſprach.“ „Beim Himmel, die Diamanten ſoll er nicht bekommen ... die ſind mein!“ rief die Frau Major erregt. „Dieſe Diamanten ſind ſchon eine kleine Sünde wert, fuhr die ſchlaue Gouvernante fort. „Wie herrlich würden Ihnen die Diamanten ſtehen, wenn Sie vielleicht einmal bei Hofe vorgeſtellt würden als Frau Gräfin von..“ „Halt!“ rief die Frau Major. „Wie können Sie zu mir reden! Ich liebe meinen Mann und bin in meiner Stellung zufrieden. Und doch gäbe ich gern zehntauſend Taler dafür hin, wenn Richard von Burgsdorf enterbt und verſtoßen würde! ...“ „Wollen Sie mir die Summe geben?“ fragte 5 Fräulein Hornegg leiſe. 75 „Mit Freuden!“ lautete die raſche Antwort. „Es iſt eine große Summe, die mich unabhängig machen würde,“ ſagte die Gouvernante wie zu ſich ſelbſt. „Verlaſſen Sie ſich auf mich,“ fuhr ſie dann laut fort. „In kurzem werden ſie gute Nachricht erhalten.“ f „Gute Nachricht? Welcher Art?“ fuhr die Frau Major geſpannt und mit einem böſen, lauernden Blicke. Das werden Sie ſeiner Zeit ſchon erfahren. Ich übernehme es, Sie für immer von Herrn Richard zu befreien.“ „Wir ſtehen alle in Gottes Hand,“ ſprach die Frau Major. „Wenn mir der Wunſch meines Herzens erfüllt wird, werde ich dankbar ſein, aber beſtimmte Karl Theodor die Pfingſtfeiertagen wird die Stadtkapelle im Schoßgarten während des findet Abends wie an jedem andern Tage, von 726 Uhr ab der beliebte große Spargelmarkt auf Die Waſſerkünſte im Schloßgarten ſpringen täglich von morgens 8 Uhr Hier iſt eine größere Anzahl von Perſonen, die am Samſtag, 26. d. M. im „Bayriſchen Hof“ das Mittageſſen Die Erkrankungen ſind irztlichen Bemühungen bis jetzt nicht feſtgeſtellt zweite „Ich hörte eines Morgens, als ich im Früh⸗ 1 5 hat einen eingehenden Bericht . vollſtändiger Schuldabzug ſei nicht feſtgeſtellt worden, da ein ſolcher eine bedeutende Reduzierung des ſteuerbaren Vermögens ergebe und eine bedeutende Erhöhung des Steuerfußes notwendig machen würde; eine allgemeine Freigrenze gebe es nicht. Weiter ſei auch eine allgemeine Progreſſion nicht vorgeſehen. Im Verlaufe der Debatte führte der Finanzminiſter u. a. aus, in Baden könnte man die Vermögens⸗ ſteuer nicht zu einer Ergänzungsſteuer herunter⸗ drücken, ſondern man habe daranf bedacht ſein müſſen, daß die Vermögensſteuer dieſelben Dienſte leiſte, wie die Ertragsſteuer. Von einem feſten Steuerfuß könne nicht geſprochen werden. Eine Reviſion der Einkommenſteuer ſei im Sinn einer ſchärferen Heranziehung der großen Einkommen ge⸗ boten, wenn man ſich auch gewiſſe Einſchränkungen auferlegen müſſe, um die Volkswirtſchaft nicht ſchwer zu ſchädigen. Die Befreiung des landwirtſchaftlichen Betriebskapitals von der Steuer ſei darauf zurück⸗ zuführen, daß einem Betriebskapital von 400 — 500 Millionen eine Schuldenlaſt von 500 Millionen gegenüberſteht. Die Einführung einer allgemeinen Freigrenze ſei nicht zu empfehlen. Die Regierung ſei auch eine Gegnerin der allgemeinen Progreſſion. Spezialberatung nächſten Freitag. — Altlußheim, 31. Mai. Heute nach⸗ mittag hat der Landwirt Julius Büchner ſeinen 22jährigen Sohn im Streite erſchoſſen. Der Ge⸗ tötete iſt das einzige Kind ſeiner Eltern. Büchner iſt ſeit einigen Jahren leidend und kann nicht mehr ſo arbeiten, wie es ſein Sohn verlangte. Dies war auch die Urſache. Geſtern ſchon ſtritten ſich die Beiden und heute ließ ſich Büchner in der Auf⸗ regung zu der unglückſeligen Tat hinreißen. Er ſeinen Sohn tötlich am Kopfe. Büchner begab ſich alsbald nach Schwetzingen, wo er ſich dem Gerichts⸗ hof ſtellte mit der Erklärung er habe ſeinen Sohn nach vorausgegangenem Familienzwiſt erſchoſſen. — Bruchſal, 31. Mai. Ein Gymnaſiaſt ſtieß ſeinen Mitſchüler namens Marx aus Mannheim, der per Rad daherführ, auf einen Steinhaufen. Marr erlitt einen Schädelbruch, der den Tod zur Folge hatte. — Madrid, 31. Mai. Auf der Rückfahrt des Hochzeitszuges zum Schloß wurde auf das Königs⸗ paar eine Bombe geworfen. Der Sprengkörper platzte vor der Capitania General. Eine ungeheure Ver⸗ wirrung entſtand. Die Truppen bildeten Carré. Zahlreiche Perſonen ſind verwundet, drei Soldaten nie werde ich ein Unrecht begünſtigen ... Das be⸗ denken Sie! Ich habe heute vielleicht etwas raſch und leidenſchaftlich geſprochen, aber nicht alles ſo gemeint, wie ich es ſagte.“ „Sie werden Ihr Wort halten,“ ſagte Fräu⸗ lein Hornegg, „und ich werde das meinige halten.“ „Ja.. das iſt abgemacht. . aber glauben Sie nicht, daß ich irgend etwas Unrechtes dulden werde.“ f „O nein! Ihre Ehre iſt ſicher in meinen Händen,“ entgegnete die Gouvernante mit ſeltſamem Lächeln. ö „Gute Nacht, meine Liebe!“ ſprach hierauf die Frau Major. „Verlaſſen Sie mich jetzt. Mir ſchwirrt der Kopf. Laſſen Sie ſich etwas Ange⸗ nehmes träumen!“ Fräulein Hornegg, ſo entlaſſen, zog ſich in ihr Schlafzimmer zurück, legte noch ein Scheit Holz auf das Feuer im Kamin, verſchloß die Tür und gab ſich ihren Gedanken hin. Sie haßte Richard von Burgdorf, weil er ihre Liebe zurückwies, aber trotz ihrem Bemühen, ſich ſelbſt zu täuſchen, war ihre Zuneigung zu ihm noch nicht ganz erloſchen. Noch erfüllte ihre Bruſt die ſchwache Hoffnung, daß, wenn er arm und entehrt ſein würde, er zu ihr zurückkehren und auf ſeinen Knieen ihre Verzeihung erflehen werde. ö , „Ich will ihn zu Grunde richten ... ich kann es,“ ſprach Sie halblaut. „Der Preis iſt verführ⸗ eriſch. Rache und Geld ſind zu gleicher Zeit mein. Ja, jetzt habe ich kein Mitleid mehr mit ihm. er muß fallen!“ Und ſie ſetzte ſich an den Schreibtiſch und ſchrieb fogenden Brief: „Ich muß Dich möglichſt bald ſprechen. Du triffſt mich morgen abend unter der Buche am Eingang zur Diebshöhle. Komm und Du ſollſt das Geld haben, das ich Dir das letztemal, als Du mich ſchoß vom Hofe aus durch das Fenſter und traf —— Mayor hielt. t, ein Leutnant ſchwerverwundet, er tſcher des Hochzeitswagens verwundet. Das Königspaar blieb unverletzt. Das Pferd dez Königsweg wurde getötet. Das Königspaar fuhr, von Truppen bedeckt, zum nahen Palais. Das Telegraphenam von Tauſenden beſtürmt, mußte von Gendarmerie beſetzt werden. — Madrid, 1. Juni. Der Bombenax⸗ ſchlag gegen das Königspaar geſchah in dem Augen⸗ blick, als der Wagen in dem das Paar ſaß, einen Moment vor dem Hauſe Nr. 88 in der Fa In dieſem Augenblick ſchleuderte jemand aus dem oberen Stockwerk des Hauſes eie Bombe, die an der rechten Seite des Wagen zwiſchen dem hinteren Paar Pferde und den bor⸗ deren Wagenrädern explodierte. Ein Reitkuecht wurde getötet, ebenſo zwei Poliziſten. Der Herzog von Soto Mayor, der rechts neben dem Wagen ritt, wurde leicht verletzt, einem Polizeihornſſ wurde der Hals aufgeriſſen. Auch eine Fra, in der Nähe ſtand, kam ums Leben. Sofort nach der Exploſion ſprang der Herzog Cornachuelos gaz dem Wagen, öffnete den Schlag und war den Königspaar behilflich. Der König und die Königin waren aufs tiefſte gerührt. Die fremden Fürſtlich⸗ keiten gaben ihrem tiefſten Bedauern über den A ſchlag Ausdruck. Der König und die Königin lauge nachmittags 2 Uhr, wohlbehalten im Schloße au Die Bombe war in einem Blumenſtrauß berborgeg, Das Haus, aus dem die Bombe geworfen wurde, iſt ſtark beſchädigt. Die Rheiniſche Hypothekenbank in Mannheim widmet ſich u. a. auch der Pfeeh des Depoſitengeſchäftes (Annahme bon Bar⸗ einlagen zur Verzinſung). Sie nimmt Spar einlagen in beliebig ohen Beträgen Verzinſung nach Vereinbarung an. Die Nan beſorgt ferner die Aufbewahrung von Weripg⸗ pieren, Urkunden u. ſ. w. gegen mäßige Jr gütung. Mündelgeld kann bei der Bank angelegt werden, ebenſo können Wertpapiere von Mündel der Bank zur Aufbewahrung ügergeben perdes, Wir verweiſen auf das Inſerat in unſerer helle Nummer. Schmeinemarkt Seckenheig ö Secken heim, . e. Der heutige Ferkelmarkt war mit 56 Sli de fahren und wurden 56 Stück zum Preiſe iz 30—40 Mark pro Paar abgeſetzt. mit einem Deiner Bettelbeſuche beehrteſt, verwegen, Ich werde Dich, ſobald es dunkel geworden, erwaeez Verſäume ja nicht, zu kommen! Die Sache it großer Wichtigkeit! Deine Daiſy.“ Sie blieb vor dem Kamin ſitzen, bis daß a verbrannt war, und die Kälte im Zimmer ſie au Schlafengehen erinnerte. „ Drittes Kapite 5 Am andern Tag ließ der Major ſeinen ile Sohn wieder in das Zimmer bitten. f „Ich habe viel über Deine Zukunft nachgeben mein Junge,“ ſagte der alte Major zu Richard, al der Diener den Wein auf den Tiſch geſetzt unt zi wieder entfernt hatte. „Es iſt nun doch wohl der Zeit, zu überlegen, was Du zu kun geben; „Nichts!“ erwiderte Richard aufrichtig, währen er ſich eine friſche Zigarre anzündete. „Sei vernünftig,“ ſprach der Major. hz ſollſt und mußt Du ergreifen, der Menſch, auch wen er noch ſo reich iſt, muß einen Beruf haben, I muß anfangen, Deiner verſchwenderiſchen Lebensiwen; Schranken zu ſetzen .. . ich bin bisher z ſichtig gegen Dich geweſen.“ 5 „Das ſcheint mir das Reſultat der Preiig zu ſein, die Du von Deiner Frau empfangen haf. Ich weiß ſehr gut, wem ich dieſen Angriff verdanken habe,“ entgegnete Richard bitte. „Du biſt im Irrtum,“ beeilte der Mach f zu ſagen. „Meine Worte werden del nur von d Wunſch für Dein Wohlergehen diktiert id überdies ſcheint mir, bleibt mir nichts anderes übrig, als Dich für einige Zeit in das Ausland zu ſchicel. „Und ich ſage Dir ein und für alen ich die Heimat nicht verlaſſen werde! Spare deshalb jedes weitere Ueberlegen, was ich da A was ich nicht tun ſoll.“ 5 g (Fortſetzung folgt.) — . 2 . 50 —