U dak nach jener Seite des Zimmers, wo der Fremde ſtand. Erscheint jeden 5 und nen Abend. 8 Preis vierteljährlich Mark ut illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Redaktion, Druck und Verlag der Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. . 9 7 Die einſpaltige Garmondzeile 10 fg. Leokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. — — — — — — — — 26. Freitag, den 30. ). März 1906 P hat Herr v. Radowitz durch ſein großes perſönliches f wieſene Strafe von 50 Mk. Anſehen dem deutſchen Reich erhebliche Dienſte leiſten [Beitrag der Gemeinde 50 Mk. und zeigen können, daß er nicht vergeblich in wich⸗ tigen und einflußreichen Stellungen die Bismarck'ſche Schule durchgemacht hat. Als ſehr dankenswert und verdienſtlich iſt auch die Tätigkeit des öſter⸗ reichiſchen Vertreters, Grafen Welſersheimb, zu be⸗ beichnen, der ſowohl in den Beratungen der Konfe⸗ renz wie auch in den vielfach noch wichtigeren pri⸗ vaten Verhandlungen der Sache des Friedens mit vorzüglichem Geſchick große Dienſte geleiſtet hat. Auch möchten wir hervorheben, daß Marquis Vis⸗ conti⸗Venoſta, der in der deutſchen Preſſe mehrfach 1 Unrecht angegriffen worden iſt, ſich, wenn auch ſtiller Arbeit, große und erhebliche Mühe gegeben hat, das Friedenswerk zu fördern. Abonnements ⸗Einlad uf. Quartal des 1 Fal enbur iger Wo achenblat mit dem wöchentlich erſcheinenden Alluſtvierten Honnkagslilait und beehren uns zum Abonnement hierauf ganz ergebenſt einzuladen. f Der Preis beträgt vierteljährlich 1. — Mk. frei ins Haus. Einzelnummern werden zu 3 Pfg. abgegeben. Verſchiedenes. F Ladenburg, 23. März. Aus der Ge⸗ meinderatsſitzung (mitgeteilt vom Bingermeiſteramt). Expedition & Redaktion. Politiſches Berlin, 28. März. Nachdem die internatio⸗ nale Geſtaltung der Polizeiaufſicht in Marokko und das Bankprojekt erledigt iſt — die Ernennung von Zenſoren ſeitens der Staatsbanken als internationale Staatsaufſicht iſt anerkannt worden —, iſt es eine Pflicht der Billigkeit, der außerordentlich mühevollen Tätigkeit und der Umſicht der deutſchen diplomatiſchen Vertreter volle Anerkennung zu zollen, nachdem es ihnen gelungen iſt, den deutſchen Standpunkt mit ebenſoviel Geſchick als Takt in ſtark angefochtenen Punkten zur Geltung zu bringen. Während dem Grafen Tattenbach ſeine marokkaniſchen Spezial⸗ kenntniſſe in ſehr nützlicher Weiſe zu gut kamen, Schach dem Rönige! Hiſtoriſche Novelle von Carl Caſſau. 2. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Leo aber konnte Eliſe noch zuflüſtern: „Sie haben himmliſch geſungen, Eliſe!“ Ein Druck ihrer Hand antwortete. Und nun begann die junge Welt ihre Galoppaden und Contretänze, ihre Menuetts und Quadrillen, die Francaiſe und den deutſchen Walzer; die alten Herren aber ſaßen, wie geſagt, beim L'Hombre und Piquet, die älteren Damen beim Ecartee in den Nebenzimmern, Mathias Kappel aber, jetzt in eine hübſche blaue Livree gekleidet, an der Spitze von mehreren Bedienten, bot links und rechts Erfriſchungen, Wein, Kuchen und dergleichen an. Eliſe von Bohlen hatte während ihres Aufent⸗ haltes am Klaviere mehrfach Gelegenheit gefunden, mit ihrem Leopold ein paar Worte wechſeln zu können; wenn er ihr die Noten reichte, ſo geſchah es nicht ohne einen ungeſehenen geheimen Druck ihrer Fingerſpitzen, auch kam wohl das ſchönſte Lob aus ſeinem Munde; jetzt aber war ſie eifrig beim Tanzen, und Leo, der eben auf eine andere Tänzerin ver⸗ zichtete, fand ſich eine Weile vereinſamt. Aber da drüben ſtand ja auch ſo ein Einſiedler, ein Mann, der ihm bekannt vorkam. Er wandte ſich langſam kuloſe hier teilt mit, daß der Ausſchuß beſchloſſen den Kindern, welche von den Herren Lehrern aus⸗ gewählt und von den Herren Aerzten unterſucht werden ſollen, ſoll dabei gute Milch und Brod oder Brötchen in genügender Menge gereicht werden. Der Ausſchuß erſucht um Ueberlaſſung eines Teiles des Baumſtückes hinter dem Waſſerturm, welcher Teil mit Wegen verſehen werden ſollte, ſowie um Bewilligung eines Zuſchuſſes ſeitens der Gemeinde. Das Erſuchen wird genehmigt, ebenſo ein Beitrag der Gemeinde pro 1906 von 50 Mk. Die Mittel zu dem Unternehmen ſollen wie folgt im erſten Jahre aufgebracht werden. Vorhanden ſind bereits: Eine vom e 0 Mannheim über⸗ daß ich mich borſtele: Strachnitz!“ „Sehr erfreut; ich bin der Baron Warkotſch von Strehlen!“ „Sehr angenehm! „Der, Herr Leutnant lieben den Tanz wohl nicht?“ mein Name iſt Leopold von „Ah, bah, da iſt eine Menge!“ „Der Geſchmack iſt verſchieden!“ „Allerdings!“ lachte der Baron, „und jeder nach ſeinem Geſchmacke, das heißt die Liebe iſt treu!“ Leopold errötete bis unter die Haarwurzeln. Um auszuweichen, meinte er: „Man munkelt von Krieg!“ „Tatſache, Herr Leutnant!“ „Aber wie?“ „Der Ausbruch des Krieges ſteht bevor. Unſer König — dabei würgte er jeden Buchſtaben ſo zu ſagen — hervor — ſoll einem geheimen Komplott der Höfe von Wien, Dresden und Peters⸗ burg durch den Verrat eines Schreibens auf die Spur gekommen ſein, und in der Beſorgnis, er möge erdrückt werden, planen, über ſeine Gegner einzeln herzufallen. Jedenfalls wird die Armee auf dem Kriegsfuß gebracht!“ „Wir haben keine Ahnung.“ „Glaub's, mein Lieber! Ich jedoch habe einen Vetter bei Hofe in Berlin; meine Nachrichten ſind „Entſchuldigen Sie, mein Herr, geſtatten Sie, 1. Der Ortsausſchuß zur Bekämpfung der Tuber⸗ dem katholiſchen Almoſenfond habe, ſchwächlichen Kindern der Realſchule u. Volks⸗ ſchule im Sommer Gelegenheit zu geben ſich in friſcher Luft einige Stunden im Tage aufzuhalten, „Doch, doch; aber Mangel an Tänzerinnen — !“ Außerdem ſoll unter Leitung des Herrn Vorſtand Metzger und der Damen des Frauenvereius ein Conzert veranſtaltet werden, deſſen Reinerträgnis dem Tuber⸗ kuloſenausſchuß zur Verfügung geſtellt werden ſoll in Höhe von etwa 200 Mk. Mit der Summe von 300 Mk. glaubt der Ausſchuß im erſten Jahre auskommen zu können. 2. Zu der am 29. März ds. Is. ſtattfindenden Bauplatz⸗Verſteigerung wird der Bürgermeiſter be⸗ vollmächtigt zur Erteilung des Zuſchlags und Ab⸗ gabe der Auflöſungs⸗Erklärung, ſofern die Bauplätze den Schätzungspreis von 3 Mark pro Quadratmeter erreichen. 3. Zur Anſchaffung von Confirmandenkleidern erhalten auf Anſuchen der Eltern Zuſchüſſe bewilligt: Knaben 20 Mk. Mädchen 15 Mk. Es werden in Ausgabe angewieſen 380 Mk. dem evangel. proteſt. Waiſenhausfond 115 Mk. Summa 495 Mk. 4. Der Kreisausſchuß Mannheim beabſichtigt ein neues Gebäude für die landw. Winterſchule in Ladenburg zu errichten. Das hierzu notwendige Gelände ſoll ſeitens der Gemeinde der Kreisver⸗ waltung, vorbehaltlich der Senehmigung des Bürger⸗ 5 unentgeltlich zur Verfügung geſtellt werden. Die Arbeiten zur Herſtellung des Anſtrichs 935 Geländers in der Bahnhofſtraße ſollen nochmals zur Vergebung ausgeſchrieben werden. 6. Diverſe kleinere Anſchaffungen für die Klein⸗ kinderſchule werden genehmigt. a 7. Die Herſtellung von Dienſtröcken für Rats⸗ diener und e werden vergeben. Leopold n Aua Unverſtändliches in den Bart und wandte ſich dann Eliſe zu, die eben voll Grazie ein Menuett beendigt hatte. „Darf ich Sie um etwas bitten, Leo?“ „Meiner Treue, wie Sie fragen, Eliſe; alles, was Sie wollen!“ „Halten Sie ſich von dem Manne fern!“ g „Von dem Baron Warkotſch? — Er ſogte mir, daß er ein Freund des Generals ſei!“ Ja, Papa hat ihn gern von den Jagden her; mir jedoch iſt er durchaus unſympathiſch!“ „Ganz wie Sie wünſchen, Eliſe!“ Das Geſpräch war zu Ende, denn der Ritt⸗ meiſter ſeiner Eskadron holte die junge Dame zur Gavotte ab, Leopold aber ſann während des Tanzes nach, wo er den Namen des Barons nicht auf die ehrenvollſte Weiſe hatte nennen hören; zu einem Reſultate kam er jedoch nicht. Strachnitz war eine vorwiegend betrachtende Natur mit viel Hang zur Einſamkeit. Die angeregte Idee eines Krieges gegen Preußen führte ihn auf weitere Folgerungen: würde Friedrich ſich gegen eine Triepelallianz von dieſem Umfange auch wehren können? Allerdings war der König ein Genie wie wenige Fürſten; keiner war ihm gewachſen, das hatte er bisher gezeigt! Aber konnte er ſolchen 1 0 mit Erfolg entgegentreten? Ah, bah, 8 160 nicht (F ortſetzung folgt.)