tragsabende zu wünſchen, deſſen bleibende treffliche Eindrücke denſelben richtig lohnen. Unſere Mitglieder ſowie Gönner und Freunde des Vereins werden hiermit beſonders auf dieſen Abend aufmerkſam gemacht. — Mannheim, 26. März. Unter Teil⸗ nahme der ſtaatlichen, ſtädtiſchen und militäriſchen Behörden wurde geſtern die neue Lutherkirche in der Neckarvorſtadt eingeweiht. Die Kirche wurde vom Architekt Döering in frühgothiſchem Stile erbaut und iſt zweifellos die ſchönſte Kirche in Mannheim. Als Vertreter des Großherzogs war der Präſident des evangeliſchen Oberkirchenrats D. Helbing, als Vertreter des Oberkirchenrats D. Oehler zugegen. Dieſer und D. Hoenig⸗Heidelberg ſprachen beim Feſt⸗ gottesdienſte. Letzterer vollzog die Weihe. Die Koſten der Kirche beliefen ſich auf 370000 Mark Die gemalten Fenſter und zahlreiche Einrichtungs⸗ gegenſtände wurden geſtiftet. — Schwetzingen, 26. März. Geſtern nachmittag entfloh der wegen Bettelns und Land⸗ ſtreicherei ſchon oft vorbeſtrafte Roman Speyer aus Schleſien aus dem hieſigen Amtsgefängnis. Der Häftling ſollte in einigen Tagen auf längere Zeit der Landespolizeibehörde überwieſen werden. Trotz ſofortiger Verfolgung konnte er nicht ermittelt werden. — Karlsruhe, 23. März. Von welcher Bedeutung die landw. Bezugs⸗ und Abſatz⸗Ge⸗ noſſenſchaften (landw. Konſumvereine) in Baden für unſere einheimiſchen Landwirte geworden ſind, zeigen die ſeitens des Verbandes der bad. landw. Konſum⸗ vereine veröffentlichten Umſatzzahlen. Darnach ge⸗ hören dem Verdande heute nahezu 600 Verbands⸗ vereine mit 47000 Mitgliedern an. Dieſe Mit⸗ glieder bezogen allein vom Verbande im Jahre 1905 za. 1 Million Zentner landwirtſchaftlicher Bedarfsartikel im Werte von 2850000 Mk., eine Wertſteigerung gegenüber dem Vorjahre von 500 000 Mk. mehr ohne Berückſichtigung des ſich auf za. 1 Million belaufenden Wertes des Verkaufs landw. Produkte. Die Hauptzahlen nehmen die künſtlichen Düngemittel ein mit 546 545 Ztr. im Werte von 1170 000 Mk., ſodann die Kraftfuttermittel mit 195 350 Ztr. im Werte von 1 800 000 Mk. Die Steigung war mit 364000 Mk. mehr wie 1904 am bedeutendſten bei den Kraftfuttermitteln. Der Geſamtumſatz auf allen Kontis betrug za. 14 Mill. Mk. Als Geldvermittlung ſteht dem Verband die Zentralkaſſe der badiſchen landw. Ein⸗ und Ver⸗ „Sehen Sie, Exzelenz,“ nahm nun jener das Wort, „nahe bei Strehlen liegt ein Vorwerk, welches jetzt einem Beſitzer in Woiſelwitz gehört. Es iſt mit dem dazu gehörigen Landkomplex unter Brüdern gut ſeine fünfzehntauſend Taler wert; mir bietet es der Beſitzer jetzt für zehntauſend Taler an!“ „Warum ſo billig, lieber Baron?“ Warkotſch zwinkerte mit den Augen. „Krieg!“ flüſterte er. „Nicht doch!“ wehrte der Alte ab. „Doch, doch, Exzellenz; meine Quellen ſind ſicher! Aber nicht hier, in Sachſen wird es losbrechen, das Gewitter!“ „Das wäre!“ Und Kriegsluſt malte ſich in dem alten Soldatengeſichte. Exzellenz könnten ja auf dieſe Beſitzung eine Hypothek bekommen; vorerſt gebe ich Ihnen einen Handſchein!“ „Entſchuldigen Sie, lieber Baron; ich überlege bis morgen; haben Sie die Güte, morgen einmal wieder vorzufahren?“ „Unbeſorgt, Exzellenz; ich bleibe heute in der Stadt! Alſo auf Wiederſehen!“ „Vergeben Sie, lieber Baron. einmal in der Stadt bleiben, darf ich zu einer kleinen Geburtstagsfeier Wenn Sie Sie vielleicht einladen; wir be⸗ meinen Räumen!“ Der Baron zog ein ſüß⸗ſaueres „Wird mir eine Ehre ſein!“ Dann empfahl er ſich beſtens. Einige Stunden ſpäter waren die Treppen des von Boylen' ſchen Hauſes mit Teppichen belegt und mit hohen Gewächſen aus dem Gartenhauſe Geſicht. beſetzt, während die oberen Gemächer ebenfalls feſt⸗ lich erhellt und geſchmückt waren. ging, auf den Arm ſeiner Tochter das Haus und inſpizirte die getroffenen Vorrichtungen. ö ö den Baron von Warkotſch, der ihr eine gehen heute den Namenstag Seiner Majeſtät in nicht, getan hatte. kaufsgenoſſenſchaften zur Seite. . Dieſe Zahlen zeigen, daß die badiſchen Landwirte zielbewußt ſuchen, ſich den heutigen Verhältniſſen anzupaſſen, dank der unermüdlichen Belehrungen der Herren Land⸗ wirtſchaftslehrer, der Verwaltungsorgane, nicht minder aber auch der umſichtigen Leitung des Konſumver⸗ f bandes. Der bedeutende Mehrverbrauch an Kraft⸗ futtermitteln beweiſt, daß die Landwirte energiſch beſtrebt ſind, die Fleiſcherzeugung bei den zur Zeit noch herrſchenden günſtigen Konjunkturen auszunutzen. Dabei muß man berückſichtigen, daß der Großgrund⸗ beſitz und die größeren Gutspächter bei dieſen Be⸗ zügen überhaupt nicht oder doch nur ganz vereinzelt beteiligt ſind, da dieſelben ſich an die genoſſenſchaft⸗ lichen Bezüge in Baden bis jetzt nicht angeſchloſſen haben. Dieſe Umſatzzahlen geben unſeren ſelbſt⸗ ſtändigen Landwirten das beſte Zeuguis für ihre durchaus geſunden Beſtrebungen „vorwärts zu kommen“. — Lauda, 24. März. Der Landwirt An⸗ ton Wörrlein iſt von der Scheuertenne herabgeſtürzt und verletzte ſich derart, daß er nach wenigen Augenblicken ſtarb. Der 41jährige Mann hinterläßt eine Frau und 8 noch unberſorgte Kinder. — Koblenz, 27. März. In dem Ton⸗ grubenfeld des benachbarten Ortes Mülheim erfolgte heute früh ein gewaltiger Erd⸗ und Bergrutſch. Wege und Zeune wurden zerſtört und fünf Häuſer ſind eingeſtürzt. Zahlreiche andere Häuſer wurden ſchwer beſchädigt. Ueber 50 Familien ſind obdach⸗ los. Die Rutſchungen halten an. Die Kataſtrophe iſt größer und bedrohlicher als 1897. Veranlaßt iſt der Bergrutſch durch das Eindringen gewaltiger Waſſermengen zwiſchen den Tonſchichten. Die Waſſer⸗ leitungen ſind zerſtört. — Neunkirchen (Reg.⸗Bez. Trier), 26. März. Aus Anlaß des 100jährigen Jubiläums der Niederlaſſung der Freiherr von Stummſchen Familie in Neunkirchen ſtiftete Freiherr Ferdinand v. Stumm 100 000 Mk., deren Zinſen Verwendung finden ſollen zur Prämiierung der Elementarſchul⸗ Abgangszeugniſſe für Knaben und Mädchen von Hüttenangehörigen. Ferner ſtiftete Freiherr von Stumm eine Gemeindeturnhalle mit dem dazu ge⸗ hörigen Grundſtück. — Krefeld, 25. März. Die Sammt⸗ und Seidenſtadt Krefeld wird am 2. April Se. Maj. den Kaiſer bei Einführung des 11. Huſaren⸗Regi⸗ ments mit einem eigenartigen, wohl noch nie da⸗ geweſenen Schmuck der Häuſer überraſchen. Ueber „Der Matthias Kappel iſt doch eine Perle von einem Diener, Eliſe!“ meinte der alte Herr. „Wenn ich einmal nicht mehr bin, behalte ihn ja bei Dir!“ „Pfui, Papa! Du weißt, daß ich davon nichts hören mag,“ entgegnete Eliſe von Bohlen und ſchmiegte ſich an den alten Herrn an, der bedenklich den Kopf wiegte Und jetzt kamen ſchon die erſten Gäſte, unter denen ſich ein hochgewachſener, überaus ſchöner Huſarenleutnant mit dunklem Haar und dunkeln Augen befand, dem das ſchwarze Schnurrbärtchen nicht übel ſtand, während ihm die rote Uniform mit den engen ungariſchen Beinkleidern und Stiefeln wie angegoſſen ſaß. Er bemächtigte ſich ſogleich des Fräuleins, welches er durch ſeine intereſſante Unterhaltung derartig zu feſſeln wußte, daß es faſt in derſelben aufging. Nun ein jeder wußte es ja, daß Leopold von Strachnitz die ſchöne Eliſe von Bohlen verehrte, ſah, wie auch der alte General wohlgefällig auf den tüchtigen jungen Mann ruhen ließ. Schade nur, dem jungen Leutnant ging außer dem adeligen Namen auch jenes höhere Anſehen ab, das ein größerer Güterbeſitz verleiht. und daß ſie ebenſo ihn nicht ungern ſelbſt ſeine Augen Freilich, der alte Boylen hätte nicht ungern geſehen, daß Eliſe Zeit lang ſehr merklich den Hof machte, zum Gemahl gewählt hätte, aber zwingen wollte er ſein einziges Kind zumal der junge Strachnitz es ihm auch an⸗ „Ich erkannte Sie gleich, jetzt das junge Mädchen, Pferd ſo — quälen!“ Er lachte. „Und nur für eine hatte ich mich ſo geſchmückt! Leopold,“ neckte ihn „nur einer kann ſein Sie lachte ebenfalls, Der 5 alte Herr Und dieſe nennt die ſchönſten Reiterkünſte — Tier⸗ geſtützt, durch quälerei!“ 5 und was ſie ihm dann 9 7 * 1 2 15 f 3 3 Kilometer lang werden die Häu großer Straßen, durch die das Regiment einrückt ganz mit Sammt und Seide geſchmückt; dazwiſchen iſt Tannengrün verteilt. Ueber 12000 alte Sol⸗ daten der Kriegervereine ſind bereits zum Spalier bilden angemeldet. — Berlin, 24. März. Die chineſich Studien⸗Kommiſſion wurde heute mittag vom Kaiſer in feierlicher Audienz in Gegenwart der Prinzen des königlichen Hauſes, des Reichskanzlers und des Hauptquartiers empfangen. Die chineſiſchen Herren wurden in Gala⸗Karoſſen zum Schloſſe geführt um 1 Uhr fand zu Ehren der chineſiſchen Mf in der Bilder⸗Galerie eine Frühſtückstafel dig Die Miſſion überbrachte dem Kaiſerpaare koſthare Geſchenke, die aus prächtigen Seidenſtoffen, Schnier, eien, Porzellan⸗ und Glas⸗Gegenſtänden bestanden Die Unterhaltung während der Tafel war äußerſt lebhaft. Der Kaiſer erkundigte ſich auf das einge⸗ hendſte bei den Chineſen, was ſie in Berlin Augenſchein genommen haben und was ihre Auf⸗ merkſamkeit und ihr Gefallen beſonders erregt habt, Ueberhaupt trug der ganze Empfang einen überaus herzlichen Charakter. Zum Schluß verlieh 1 Kaiſer den beiden Führern der Miſſion, ſowie de hieſigen Geſandten den Kronenorden I. Klaſſe, — Rom, 27. März. Der Verwalter ze franzöſiſchen Kirchengüter in Rom, Armand, der ge⸗ ſtern Kaſſenreviſion haben ſollte, erſchoß ſeine Frau und ſich ſelbſt. Armand hatte in letzter Zeit große Börſenverluſte. — New⸗Nork, 24. März. In den de werken der Centurh⸗Kohlen⸗Geſellſchaft bei Fair⸗ mound in Weſtvirginien, in welchen vor wenigen Tagen eine furchtbare Exploſion ſtattfand, befanden ſich bei Eintritt der Kataſtrophe 150 Bergleutt. Es ſind 21 Leichen bis jetzt zu Tage gere Eine Reihe Bergleute ſind nicht zu retten, da a nicht durch die giftigen Gaſe zu ihnen vordringen kann. Von den noch lebend Herausgeſchafften haben viele furchtbare Verletzungen erlitten, die den h nach ſich ziehen werden. — Lens, 27. März. In Billy⸗ Mogg iſt es der Rettungsmannſchaft gelungen, des Feuers Herr zu werden, ſo daß ſie auf die andere Seite gelangen konnten. Hier bot ſich ein enffezligg Anblick, denn Haufen von Leichen, verkohlt Verweſungübergegangen, lagen übereinandergeſchich Die Leichen wurden heute mit Chlor berge und dann zu Tage gefördert werden. bedeutend zuflüſterte, ging im Geräuſche der unterdes angewachſenen Geſellſchaft verloren. Die Gäſte verteilten ſich indeſſen in de de ſchiedenen Zimmern; die älteren Herren ſpielten ihren L'Hombre (ein Kartenſpiel), die junge Wel ſchwatzte und lachte, bis ſich der Wunſch nach eine Liede regte, um welches Elſe, welche über eine i gewöhnlich ſchöne Stimme und eine glänzende Fertig keit auf dem Klaviere zu verfügen hatte, gebeles wurde. Strachnitz geleitete ſie alſo an das Pie und wendete die Noten um, während das Fee roſig angehaucht, mit wunderbarer Stimme g „Ihr Blümlein an des Baches Rand, Euch iſt ihr Name längſt bekannt; ö Ihr plaudert es gewiß nicht aus, Wie oft ich ſchleiche um ihr Haus, Um ihren Schatten nur zu ſeh'n, In ihrer Nähe nur zu ſeh'n. Ihre Lüfte, die ihr droben zieht, Tragt ſtill ihr zu mein Klagelied, Daß uns die kalte Welt ſo trennt, Die ſelten wahre Liebe kennt. Ich folg' ihr wie ihr Schatten nach, Bis ich ſie einmal ſprechen mag. Ihr Sterne hoch am Himmelszelt, Du ſonnenhell beſtrahltes Feld, Ihr habt mich hocherfreut geſchaut, Als ihre Lieb' ſie mir vertraut. 5 Sie iſt mein Troſt, mein Glück, mein Stern, Drum folg ich ihren Spuren gern“. Rauſchender Beifall wurde der Sängerin zue die noch das Lied „vom Schwan“ und die ſchhhez Strophen von „den beiden Königskindern“ vortrag mußte, dann aber glücklich durch die eintretende Muſikanten abgelböſt wurde, die zum Tanzen auf ſpielen ſollten. 8 (Fortſetzung folgt.) ſer zweier . 11 Urne dan 1 e hen t een! Al gal Alb Wb Lal Mit tels zn n d bel un hof Naben N Vrin a * 25 3 1 85 3 2 9 Hor den . 7 2 2 2 2 2 5