den Fußballklub Ladenburg ſoll Vorlage an den Bürgerausſchuß gemacht werden. 12. Von der Anſchaffung eines Feuerlöſchapparates der Minimax⸗Apparate⸗Bau⸗Geſellſchaft in Köln ſoll Umgang genommen werden. 13. Genehmigt wurde ein Ausſtandsgeſuch und verſchiedene Unterſtützungsgeſuche. — y Ladenburg, 20. März. Die am Sonntag ſtattgehabte Generalverſammlung des Vor⸗ ſchuß⸗Vereins genehmigte einſtimmig die Vorſchläge der Verwaltung und die Verteilung einer Dividende von 5 %. Der Vorſtand erhielt für ſeine Geſchäfts⸗ führung pro 1905 die übliche Entlaſtung und die ſtatutenmäßig ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder, Herren Michael Bläß, J. Ph. Fuchs und Carl Joſef Colombara, wurden wiedergewähl. O Ladenburg, 17. März. Dieſer Tage wurden die üblichen Schlußprüfungen an der Landw. Kreiswinterſchule hier abgehalten und hatte man ſich der Anweſenheit höherer Beamten des Staates und vieler Intereſſenten aus den verſchiedenſten Ständen von hier und auswärts zu erfreuen. Unſere Wahrnehmungen waren wieder von demſelben günſtigen Eindruck begleitet wie in früh⸗ eren Jahren. In beſonders wohltuender Weiſe be⸗ rührte das höfliche und wohlanſtändige Verhalten der Schüler. An der Hand ſehr reichlicher, guter Anſchauungs⸗ und Lehrmittel, mit vermehrtem Fleiße und eingeſchobener praktiſcher Konzentration im Unterricht gelang es dem eifrigen Lehrkörper, in der kurzen Friſt von wenigen Monaten die Zöglinge dem umfangreichen Lehrziele zuzuführen, was in dieſem Jahre um ſo höher zu werten iſt, als der ſeitherigen Uebung entgegen, die Stelle des zweiten Landwirtſchaftslehrers nicht beſetzt war. Es ſind die vorgeführten Reſultate das Ergebnis treuer, ernſter und ſinngebender Arbeit der Lehrer und der Schüler und ein ehrendes Zeugnis für die bewährte Leitung der Anſtalt unter dem ſchaffensfreudigen und unermüdlichen Vorſtand Herrn Landwirtſchafts⸗ inſpektor Kuhn. Möge ſich die Anſtalt immer weitere Freunde erwerben und mögen ihre Beſtrebungen von dem erhofften Segen begleitet ſein. — Mannheim, 18. März. Die hieſigen Blätter bringen eine Bekanntmachung des Ober⸗ bürgermeiſters, in der derſelbe auf die am 17. März 1606 erfolgte Gründung Mannheims durch den Kurfürſt Friedrich IV. von der Pfalz hinweiſt. Der Schluß lautet: „Klar liegt das hohe Ziel vor uns, dem Mannheim zuſtrebt, getragen durch ſeiner Bürger rüſtige Tatkraft, gefördert durch ſeines ehr⸗ würdigen Herrſchers Gunſt, geſchirmt durch des Reiches mächtigen Arm. Auß Anlaß des 300jähri⸗ gen Jahrestages der Grundſteinlegung zur Feſtung Mannheim prangt heute — am 17. März — die Stadt in reichem Flaggenſchmuck. Beſonders feier⸗ lich war das Glockengeläute zwiſchen 12 und 1 Uhr mittags. Im Gegenſatze vor nunmehr 300 Jahren, wo hiſtoriſch ein fürchterliches Unwetter herrſchte, hatten wir einen wahren Frühlingstag. — Wiebling en, 19. März. Ein gräßlicher Unglücksfall hat heute abend ſein Opfer gefordert. In Abweſenheit der Eltern und als auch die Groß⸗ mutter einen Augenblick ſich entfernt hatte, ſpielte zwiſchen 5 und 6 Uhr das noch nicht 3 Jahre alte Kind des Fabrikarbeiters Fritz Reinhart am Herd⸗ feuer. Hierbei fingen die Kleider des Kindes Feuer und als die Großmutter zurückkam fand ſie ihren Enkel in hellen Flamen ſtehend. Das bedauerns⸗ werte Geſchöpf iſt an den erlittenen Brandwunden geſtorben. Den Eltern des Kindes wird allgemeine Teilnahme entgegengebracht. — Möge auch dieſer Unglücksfall eine eindringliche Mahnung ſein, kleine Kinder nie ohne Aufſicht zu laſſen. — Karlsruhe, 18. März. In der 2. badiſchen Kammer kam es geſtern zu einem heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen dem Miniſter des Innern, Dr. Schenkel, und der Sozialdemokratie. Dr. Schenkel erklärte, er halte es für eine Pflicht⸗ Beleidigung der ſozialdemokratiſchen Fraktion e und dieſe ſich weitere Schritte vorbehalte, worauf Präſident Wilckens erwiderte, er habe eingreifen müſſen, weil der Abgeordnete Geck in heftiger und leidenſchaftlicher Weiſe den Miniſter unterbrochen habe; in den materiellen Teil der Rede des Mig ſters könne er nicht eingreifen. Abgeordneter Ei 9 horn: Wir haben die Empfindung gehabt, daß die Auffaſſung des Miniſters eine Beleidigung dez Hauſes iſt. Hier giebt es nur Abgeordnete, keine Parteien; der Präſident hätte das an der Rede dez Miniſters rügen ſollen, dann wäre der Zwischenfall nicht eingetreten. Präſident Wilckens: In den materiellen Teil der Rede des Miniſters kann ich nicht eingreifen. — Es wird die Sitzung ſodang abgebrochen. — Karlsruhe, 18. März. Die Taufe des Sohnes des Prinzen Max findet am 24. März im Palais des Prinzen durch den Präſidenten dez Oberkirchenrats Dr. Helbing ſtatt. Prinz Heini von Preußen wird am 24. vorm, hier eintreffen und Sonntags wieder abreiſen. — Niederſtetten (Württ.), 18. Mi Ein Radfahrer, welcher heute vormittag von Wieſeg⸗ bach die ſteile Straße nach Niederſtetten hinunter⸗ fuhr, verlor die Herrſchaft über ſein Rad und geriet Miniſter widrigkeit, wenn Schutzleute ſich mit ihren Beſchwer⸗ den an die Partei wenden, welche die Autorität der verſetzt! Beamten zu untergraben bemüht iſt. Hierauf rief der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Geck: „Wir ſitzen zu Recht in dieſem Haus; das iſt eine Be⸗ leidigung der Abgeordneten.“ Der Miniſter fuhr fort: „Den Schutzleuten werde ich verbieten, ſich an die Sozialdemokratie zu wenden.“ Geck: mit dieſem in einen ſo raſenden Lauf, daß ſchließlich vom Rade geſchleudert wurde und mit zerſchmettertem Schädel tot liegen blieb. — Rorſchach, 18. März. Ueber die Fa nacht wurden, wie die „Konſt. Ztg.“ zu berichte weiß, bei einem hieſigen Leihgeſchäft 180 Ehering — Treptow, 19. März. Geſtern nac mittag erſchoß ein junger Burſche aus Ueberm zwei ſeiner Mitſchüler mit einem Gewehr. war ſofort tot, „Nein, das werden Sie nicht tun! Ich bitte den Präſiden⸗ ten, den Miniſter zur Ordnung zu rufen wegen dieſer Frivolität“. Miniſter Dr. Schenkel: „Ich behaupte nach wie vor, daß die Schutzmannſchaft dies nicht darf“. Geck (laut ſchreiend): dürfen Sie nicht, das iſt eine Beleidigung des Hauſes und meiner Fraktion.“ Wilckens: „Ich rufe den Abgeordneten Geck zur Ordnung und drohe ihm mit dem Eintrag ins Protokollbuch und werde die Sitzung ſchließen.“ Abgeordneter Geck erklärte hierauf zur Geſchäfts⸗ ordnung, daß die Erklärung des Miniſters eine „Ich muß jetzt in die Milchkammer. Du, liebes Herz, mußt Dich ja nun möglichſt ſchonen.“ Eliſabeth errötete und ging langſam zur Schweſter. Dieſe ſchlief noch, erwachte jetzt aber und fing wieder an zu klagen. „Und liebſt Du ihn noch, dieſen Detlef ?“ fragte Eliſabeth. „Ich weiß es nicht, Eliſabeth,“ gab ſie zurück. „Ich glaube bisweilen, ich haſſe und liebe ihn.“ „Jenny! Was ſind das für Reden.“ „Ach, ich bin zu unglücklich durch dieſe Heirat geworden,“ ſchluchzte Jenny. „Alſo Du biſt wirklich mit dem Grafen ver⸗ 0 15 und wäreſt ſonach rechtmäßige Gräfin Telken⸗ urg.“ „Ja, das bin ich,“ entgegnete Jenny, „aber demnach bin ich das unglücklichſte Weib unter der Sonne. Wir ſind in England nach den dortigen Geſetzen rechtmäßig getraut worden, aber die Gräfin will unſere Ehe nicht anerkennen, ſie verlangt viel⸗ mehr, daß der Graf ſich ſchleunigſt wieder von mir ſcheiden laſſen ſoll.“ 5 „Wie kann die Gräfin Ihrem Sohn, der majorenn iſt, ſolch ein Anſinnen ſtellen?“ frug Eliſabeth empört. „Weil der Gräfin faſt das ganze Vermögen gehört und ſie teſtamentariſch die Herrin auf Schloß Telgenburg iſt. Das ganze große Vermögen ſtammt auch von der Gräfin her und ſie will eine Bürger⸗ liche niemals als ihre Schwiegertochter anerkennen. Sie iſt ſogar ſo weit gegangen, ſeit einem Jahre ihrem Sohne jede Unterſtützung zu verſagen, ſo lange er nicht gewillt iſt, ſich von mir ſcheiden zu laſſen.“ „Und Dein Gatte, Graf Telkenburg, was tut der in dieſer ſchlimmen Lage?“ „Er ſagte, ich bleibe Dir treu und ſuchte ſich als Sekretär oder Adminiſtrator eine Exiſtenz zu gründen. Da aber mein Mann nicht viel gelernt hat und viele Leute ſich an dem adligen Namen bei Stellenbewerbungen ſtoßen, ſo kamen wir in ein furchtbares Elend. Um nicht zu verhungern, nahm mein Mann unter einem anderen Namen eine Stelle als Bereiter in einem Zirkus an, ich ſelbſt aber wurde in dem Unglücke und Elende krank und geiſtes⸗ ſchwach und flüchtete mich mit den letzten paar Mark, die mir mein Mann geben konnte, hierher zu Euch, unverdiente Zuflucht ſuchend.“ „Du armes unglückliches Weib,! ſeufzte Eliſabeth in Tränen, „Du verdienſt doch nur Mitleid, und wenn Alles ſich ſo verhält, wie Du ſagſt, ſo ver⸗ dient auch Graf Detlef unſere Hochachtung, denn er will Dich nicht verſtoßen.“ „Nein, nein, das will er nicht,“ rief Jenny, „und ich ſchwöre Dir, daß ich wahr geſprochen habe.“ In tiefes Sinnen verſunken, ging Eliſabeth hin⸗ aus in den Garten, wo ſich Georg befand und er⸗ zählte ihm alles, was ihr Jenny offenbart hatte. „Gott ſei Dank,“ rief da Georg laut, „der junge Graf iſt ein Ehrenmann und Jenny iſt ſeine rechtmäßige Frau. Die Ehre und die treue Liebe ſteht hoch über allen anderen Gütern der Erde, und ich kann Dir gar nicht mit Worten ausdrücken, Eliſabeth, wie es mich freut, daß Graf Detlef ſich als Ehrenmann in dieſer traurigen Sache zeigt und Jenny ſeine rechtmäßige Frau iſt. Und den Trotz und Haß der alten Gräfin wird die Zeit ſchon noch brechen. Wo ſteckt aber Graf Detlef?“ „Ich weiß es nicht,“ entgegnete Eliſabeth. „Da müſſen wir Jenny fragen.“ Sofort eilten beide in Jenny's Zimmer. „Wie bedauere ich Dich, Du armes Kind, daß Du nun um Deiner großen Liebe zu Detlef ſo un⸗ glücklich geworden,“ ſagte Georg freundlich und herz. lich zu Jenny, indem er ihr die Hand reichte. Aber verzage nicht, Du haſt als rechtmäßige Gattin des Grafen Telkenburg gute und unveräußerliche Rechte. Rainden Dre heute in Petropolis mehrere Bergſtürze und eh „Das Einer der andere ſtarb nach wenige Stunden. a — Tokio, 18. März. In Kagi auf de Inſel Formoſa wurden mehrere hundert Gebah durch ein ſchweres Erdbeben zerſtört. Viele hunden Menſchen wurden getötet und eine große Anzah verwundet. — Rio de Janeiro, 18. März. heftiges Unwetter verurſachte geſtern in Rig i ſchwemmungen, wobei viele Perſonen getötet verwundet wurden. . Sage mir jetzt nur, wo Detlef iſt, daß wir auch ihm helfen können.“ N „Du edler großmütiger Mann, rief Je unter Freudentränen. „Du willſt auch Detlef in der Not beiſtehen. Er lebt in traurigen Verhältniſſen in London und iſt Bereiter im Zirkus Harriſon, e. heißt dort aber William Word.“ „London liegt nicht aus der Welt, in einigen Tagen reiſe ich dahin und werde Detlef hierher holen.“ „Das könnteſt Du tun, Georg!“ rief Jenn freudig erregt. 5 „Ich denke doch, daß er mein Schwager f und ſich meiner nicht zu ſchämen braucht.“ „Ach Du lieber Gott,“ ſeufzte Jennh. „Georg hat allen Adelsſtolz abgelegt und er weiß fetzt ganz genau, daß nur Ehre und Pflichttreue des Menſcheh wahren Stolz ausmachen können. Aber wen d nach London reiſt, dann mußt Du auch unſeren Sah mitbringen,“ fuhr jetzt Jenny wie verwirrt redend fort und die roten Blutwellen ſchoſſen ihr in das bleiche Geſicht. „Ja wir haben einen Sohn, ehen prächtigen Knaben mit goldigem Lockenhaar. Da arme Kind mußten wir in unſerem Elende der Liebe und Pflege einer guten Frau anvertrauen, dau es in unſerem Unglücke nicht umkomme. Der Rech iſt auf den Namen Erich Graf Telkenburg gekaut und er iſt jetzt über ein Jahr alt.“ Da muß Stina mit nach London fahren, un das Kind zu holen,“ rief Eliſabeth begeiſtert aus. „Statt der alten Stina, welche die Sesreiſz wahrſcheinlich nicht vertragea wird, werden wir wohl eine tüchtige, jüngere Kinderwärterin aunehne müſſen,“ erklärte Georg. e n Pu 11 geri * 1 2 i n — 2 I rr e 8 ih der Bit — an Sa ürhe, tine E. B. U t 2 . ü Mn ul . 28 he An