zur Geltung zu bringen; aber auf beiden Seiten ſollte man doch erwägen, was man riskiert, wenn Vermögensſteuer völlig ſcheitert, eine anderweite undamentale Reform wird dann als ausſichtslos etrachtet werden müſſen, und man wird das Er⸗ gsſteuerſyſtem beibehalten und zur Steigerung ier Ergiebigkeit entweder die Grund⸗ und Ge⸗ äudeſteuerkataſter erneuern oder den Steuerfuß inaufſetzen müſſen. Im erſteren Falle zahlen die rößeren Städte die Zeche ganz allein, im letzteren rd das platte Land über Gebühr belaſtet, aber uch das kleinere und mittlere Gewerbe in den tädten. — Mosbach, 14. März. Ein bedauerlicher Herrn Schreinermeiſters König, indem einem Arbeiter von der Hobelmaſchine 4 Finger der rechten Hand abgeſchnitten wurden. Schutterwald, 13. März. Am Samstag, den 17. März, vollendet die Witwe Roſina Broß geb. Lapp, ihren 100. Geburtstag. Bis vor kurzem war ſie im Haushalt ihres Schwieger⸗ ſohnes, des Waiſenrats Johannes Reinert, tätig, im Sommer meiſt barfuß gehend. Jetzt iſt ſie körperlich hinfällig. — Mühlhauſen (0ſtpr.), 12. März. Der Ackerbürger Gottlieb Knieſt hatte nach der „Oſtpr. Ztg.“ gewettet, ein Pfund Dauerwurſt auf⸗ zueſſen. Die Wette verlor er, und mußte etwa 50 Mark für Getränke bezahlen. Dieſe Ausgaben gereuten den wohlſituierten und ſonſt ſparſamen Mann ſo ſehr, daß er ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende machte. heiratet und ſtand in den vierziger Jahren. — Eſſen a. Ruhr, 15. Marz. Eine Zechen⸗ beſitzer⸗ʃLerſammlung des „Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikats“ bewilligte eine Spende von 100 000 unglücks in Courrieres. — Augsburg, 15. März. In Alt⸗Hegen⸗ berg ſtürtzte beim Abbruch eines Gebäudes eine Mauer ein und erſchlug zwei Mächen im Alter von 12 und 15 Jahren. Außerdem wurde eine Ar⸗ beiterin ſchwer verletzt. 5 — Innsbruck, 15. März. Auf der Station Welsburg iſt geſtern abend eine Lokomotive in einen einlaufenden Perſonenzug gefahren. Vier Perſonen wurden dabei verletzt. Beide Maſchinen und vier Wagen ſind zertrümmert. — Paris, 15. März. Einen ſehr tiefen Der Selbſtmörder war unver⸗ Mark für die Hinterbliebenen der Opfer des Gruben⸗ arbeiten Unglücksfall ereignete ſich in der Werkſtätte des Eindruck auf alle Welt rief die Ankunft der deutſchen Berg⸗Rettungsmannſchaften aus Gelſenkirchen hervor, die, unbekümmert um die Abmachungen, ſofort ein⸗ zufahren verlangten, um ihrer Pflicht, die ſie auf franzöſiſchem Boden berufen, nachzukommen. Ihre Ruhe, Disziplin, und Energie weckten neue Hoff⸗ nungen auf Wunder und trugen jedenfalls zu einer gewiſſen Beſchwichtigung der durch das entſetzliche Warten und durch die Unterbrechung der Rettungs⸗ gefährlich aufgeregten Bevölkerung bei. Zeitungen aller Richtungen ſpenden gerührte Aner⸗ kennung dieſem Vorgehen internationaler Solidarität, das ſie auf Initative des Kaiſers und der deutſchen Behörden mit zurückführen wollen. Es wird auch hervorgehoben, daß die erſten ausländiſchen Geld⸗ ſpenden von Deutſchen kamen, und daß die Teilnahme in Deutfchland den hilfsbereiteſten Charakter hatte, Bemerkenswert ſind in dieſer Hinſicht die Schilder⸗ ungen der „Patrie,: „Ich werde nie den Eindruck vergeſſen, den die Ankunft dieſer Halbſoldaten in deutſcher Uniform hervorrief, als ſie die plötzlich von einer wogenden Menge geführten Arbeiterſtraßen durchſchritten, dieſer Deutſchen, die ihren franzöſiſchen Kameraden von Courrieres mit etwas Hoffnung zu⸗ ſammen den Troſt brachten, den edle Bemühungen geben. Unter dieſen graublauen Uniformen fühlte man edle Herzen ſchlagen, die ohne Furcht der Ge⸗ fahr entgegengingen.“ Selbſtverſtändlich werden von allen Seiten beſondere Auszeichnungen für dieſe Mannſchaften verlangt, die der Sache der interationalen Solidarität einen Dienſt erwieſen hätten, deſſen Tragweite nicht zu unterſchätzen ſei. — Boſton, 14. März. Der hier einge⸗ troffene Dampfer Boſtonian berichtet, daß der Dampfer „Britiſch King“ am 11. März geſtrandet ſei. Von der Beſatzung mit 56 Mann ſeien 28 Perſonen umgekommen. — Boſton, 15. März. Ueber den Unter⸗ gang des engliſchen Dampfers „Britiſch King“ wird noch gemeldet, daß derſelbe auf 41 Grad 40 M. nördlicher Breite und 60 Grad 11 M. weſtlicher Länge ſtattfand. Das Unglück iſt darauf zurück⸗ zuführen, daß Oelfäſſer und andere Stücke, die während des ſchweren Sturmes über Bord geſpült wurden, durch die Wellen ſo lange an den Schiffs⸗ rumpf geſchleudert wurden, bis ein Leck entſtand, durch welches das Waſſer eindrang. Der Dampfer „Boſtonia“ hatte 17, das deutſche Schiff „Mann⸗ heim“ 11 Leute gerettet. an Bord der „Boſtonia“ befanden, erklären, daß Die Geretteten, die ſich . . 5 58 1 nicht daran zu zweifeln ſei, die noch fehlen, ums Leben gekommen ſind Unter den Geretteten befinden ſich der Kapitän, 2 Offizier und der leitende Ingenieur. Der Kapftan ſtath nachträglich an den erhaltenen Verletzungen Zwei Boote der „Boſtonia“ wurden bei dem eien verſuch zertrümmert. Auch die von der „Mannheim“ geleiſtete Hilfe war mit Gefahr und Schwierige verknüpft. „Britiſch King“ hatte keine Paſſagiere an Bord, ſondern nur einfache Fracht und Stück Vieh. — New⸗Pork, 14. März. Der in og lulu eingetroffene Dampfer „Sierra“ meldet, daß ein ſtarker vulkaniſcher Ausbruch auf der J Savaii ſtattgefunden und drei Dörfer, darunter auch Malaeola, vom Erdboden weggefegt habe 1 Lavaſtrom in einer Breite von dreiviertel englichg Meilen liefe dem Meere zu. Die Regierung d einen Dampfer gemietet und Frauen und eig außerhalb des Gefahrenbereichs gebracht. Die Rheiniſche Hypothekenbank Mannheim widmet ſich u. a. auch der Pie des Depoſitengeſchäftes (Annahme von Baxreinſggg zur Verzinſung). Sie nimmt Spareinſageg beliebig hohen Beträgen zur Verzinſung an jeweilige Zinsſatz wird bekannt gemacht. Die beſorgt ferner die Aufbewahrung von Wertpagi Urkunden u. ſ. w. gegen mäßige Vergütung eigenen Pfandbriefe, Kommunalobligationen u koſtenlos). Mündelgeld kann bei der Bank aug werden, ebenſo können Wertpapiere von Miß der Bank zur Aufbewahrung ügergeben wen Wir verweiſen auf das Inſerat in unſerer eu Nummer. i Schmeinemarkt Seckenheim Seckenheim, 18. Der heutige Ferkelmarkt war mit 81 Si fahren und wurden 60 Stück zum Pieißſ 34—38 Mark pro Paar abgeſetzt. ee eeexxxx=x== Der heutigen Nummer liegt eine kartoffelofferte von Ludwig Guth Bensheim bei, worauf wir beſonders auf machen. i CCC „Und Du, Eliſabeth?“ fragte er, ohne aufzu⸗ ſehen. Sie reichte wortlos die Hand. aus. a So ging es faſt die erſten beiden Erutewochen hindurch. Man hörte kein lautes Wort von Georg von Jachan, er ſprach ſtets gelaſſen, abends ging er früh zu Bette; mit den ſchönen Abenden unter den Bäumen war es aus. Georg ſah noch immer bleich aus. Ackerwagen heim. Georg war augenſcheinlich krank. Frau Hanna ſchrie laut auf und ließ Georg durch Johann und Gert ins Bett tragen und ſchickte Gert zu Pferde nach der Stadt, um den Doktor zu holen. Der kam noch in der Nacht und ſagte: „Es iſt das Nervenfiber, gnädige Frau, aber des jungen Herrn kräftige Natur wird es über⸗ winden.“ fuhr Eliſabeth auf: „Nein, Herr Doktor, pflegen werde ich ihn.“ „Gut dann, er iſt in vorzüglichen Händen, Fräulein.“ Am anderen Abend erfuhren die beiden Frauen durch den ſonſt ſchweigſamen Johann folgendes: . „Georg hatte einen Wagen vor dem Dorfe ſelbſt gelenkt. Da ſei Mirja dahergeſchritten, Georg ſei abgeſtiegen und habe geſagt: „Biſt Du mir end⸗ lich vor Augen, Du abſcheuliche Kupplerin?“ Damit habe er angefangen auf die fremde Zofe mit der Peitſche ſo wahnſinnig loszuſchlagen, daß die Leute ihm die Peitſche entriſſen. Die Zofe ſei ſchreiend davongelaufen, Georg aber ſei blutrot vor Zorn, Eines Abends brachte ihn Johann auf dem Als er dann von einer Krankſchweſter ſprach, Das ſei alles.“ Er ſeufzte nur, nahm ſeine Mütze, ſtieg wieder a auf einen Erntewagen und fuhr zum Gutshofe hin⸗ dann totenbleich niedergeſunken. Sie hätten ihn auf den Wagen gebracht und nach Hauſe gefahren. Frau Hanna entgegnete: . „Das erklärt die Sache! Georg hat wie ſchon im Fieber gehandelt.“ n Eliſabeth ging ſtille an ihr Pflegeamt. Zunächſt lag der Kranke ganz ſtill wie im Schlummer, hernach ward er unruhig, dann brach der Fieberparoxismus aus. Wild richtete er ſich auf und ſchrie: „Jenny, Jenny, wie konnteſt Du das tun?“ Dann ſank er zurück und rief: „Kupplerin, ich will Dich peitſchen, wie man es Weibern deiner Art im Altertum antat.“ Eliſabeth vollführte ihre Pflegeringeſchäfte mit großer Ausdauer. ö Sie legte ihm kühlende, naſſe Tücher auf den Kopf, ſie reichte ihm den vom Arzt verſchriebenen beruhigenden Trank, ſie flößte ihm die vorgeſchriebene Erquickung ein, ſie ſchüttelte ihm das Lager auf. In der Nacht wachte ſie, am Morgen löſte Frau Hanna ſie ab, damit ſie ſelbſt etwas Ruhe bekäme. Am 13. Tage trat die Kriſis ein. erklärte der Arzt: Am 15. „Nun hat er das Schlimmſte überwunden, die Gewalt des Fiebers iſt gebrochen, jetzt geht es zur Beſſerung, es werden beſſere Tage kommen.“ Die Ernte ward unter Frau Hannas tatkräftiger Leitung glücklich eingebracht; man fand im September ſchon Reif auf den Feldern, aber Georg lag noch immer bleich und kraftlos auf ſeinem Lager. Er erholte ſich nur langſam wieder, dann ſtellte ſich der Appetit wieder ein, und nun ſchlug die Beſſerung ein ſchnelleres Tempo an. Aber jetzt, wo der Kranke das Bett wieder verließ, war Eliſabeth erſt recht nötig; ſie mußte den Kranken unterhalten, ihm vorleſen, die e auszugsweiſe mitteilen, denn wenn Georg e war, quälten ihn böſe Gedanken. Da lernte Georg von Jachan erſt do ganz Eliſabeths edeln und reichen Geiſt bewug und recht ſchätzen. Der Tag, an dem Georg wieder ſeine verlangte war für Frau Hanna ein Feſttag Eliſabeth nicht minder, denn nun konnte e für geſund betrachten. Am nächſten Morgen ging Georg zum Mal wieder im Hauſe umher, und das Geige grüßte ihn ſehr freudig. An dieſem Abend blickte er Eliſabei e ſtill an, dann ſagte er leiſe: „Eliſabeth, Geliebte, wie habe ich Deinen e ſo lange überſehen, Talmi für echtes Gold Rae können? Vergib mir, Eliſa bet“ Das Mädchen weinte leiſe: „Ich habe Dir nichts zu verge 5 Werde nur bald wieder wie früher der ah frohe, glückliche Georg.“ „Unter einer Bedingung, Eliſabeth.“ „Und die iſt?“ 1 „Daß Du, Geliebte, mein — Wei Sie ſtand ſprachlos da, flammend rot „Willſt Du nicht?“ fragte er faſt wie ene Da lehnte ſie den Kopf an ſeine Beit weinte Freudentränen. In dieſem Augenblicke trat Frau Hau und Georg rief jubelnd: „Mutter, nun iſt alles gut, ſie will Weib werden. . Da trat Frau von Jachan näher i mit bewegter Stimme: „Gott ſegne Euch, ihr lieben Kinder (Fortſetzung folgt.) b daß die 28 Perſonen, 1 * 11 0 1.0 2 3¹ 1 de ben 19. aut in f ſutitde gung. Lade * Eingez. Geſamt Heſetzl Pfandb Sehen dünne Komm 2