die Kellertüre geöffnet, als eine Gas⸗Exploſion erfolgte. Der ganze Keller ſchien einen Moment ein Flammenmeer; aus allen Kellerfenſtern ſchoſſen Blitze, die beiden Türen des Kellers wurden ſamt einem ſteinernen Sockel herausgeriſſen und vollſtändig zertrümmert und im 1. und 2. Stock viele Fenſter⸗ ſcheiben zerbrochen. Frau Bitſchnau erlitt ſchwere Brandwunden im Geſicht und am Körper, außerdem eine Verletzung am Hinterkopfe, da ſie durch den Luftdruck zu Boden geriſſen wurde. — Köln, 28. Febr. Heute morgen explodierte in der Chemiſchen Fabrik zu Köln⸗Riehl ein Dampf⸗ keſſel, wodurch ein Mann getötet wurde. — Caſſel, 1. März. In einem hieſigen Maſchinenhauſe geriet ein Maſchiniſt mit den Kleidern in die Transmiſſion. Er wurde herumgeſchleudert und war ſofort tot. — Berlin, 28. Febr. Der Kaiſer hat aus Anlaß der ſilbernen Hochzeit ein Erinnerungs⸗ zeichen geſtiftet, das von den damit Bedachten am Bande des ihnen zuletzt verliehenen Ordens oder ſofern ſie noch keine Auszeichnung beſitzen, am weißen Bande auf der linken Seite der Bruſt ge⸗ tragen wird. Nach dem Ableben des Inhabers ſoll das Erinnerungszeichen den Angehörigen als An⸗ denken verbleiben. 8 — Kiel, 28. Febr. Eine Seemeile nord⸗ öſtlich von der Glockentonne wurde das Dampfbei⸗ boot des Kreuzers „Frauenlob“ bei einer Schieß⸗ übung von einem aufkommenden Torpedo getroffen. Das Dampfbeiboot und das Terpedo ſind geſunken. Verletzungen des Perſonals haben nicht ſtattgefunden. Sogleich vorgenommene Tauchverſuche waren erfolg⸗ los, da wegen der beträchtlichen Waſſertiefe die Taucher unter zu hohem Druck ſind. — Aachen, 28. Febr. Geſtern nacht ging ein verheerender Wolkenbruch über Aachen und Um⸗ gebung nieder. In Stolberg fielen eine Frau und zwei Kinder infolge eines Fehltrittes in den hoch⸗ Geſtern nach⸗ mittag zog ein Gewitter mit Hagelſchlag über die — Bautzen, 28. Febr. Der vor kurzem n Görlitz verſtorbene Generalmajor a. D. von Trosky hat ſein geſamtes Vermögen, an 100000 Mark, für die Armen vermacht. — Hamburg, 28. Febr. Heute nachmittag gehen die Dampfer „Eduard Woermann“ und „Profeſſor Woermann“ nach Südweſtafrika in See, mit 45 Offizieren, 770 Mannſchaften und 850 Pferden, die heute früh hier eingetroffen ſind. Generalleutnant v. Verſen wird die Truppen verab⸗ ſchieden. a — Lüttich, 28. Febr. Der durch die Ueberſchwemmung angerichtete Schaden beläuft ſich auf über eiue Million Franks. Seit 1880 iſt eine derartige Kataſtrophe nicht eingetreten. Die Maas iſt in einer Nacht um 2 Meter geſtiegen. In Chaleroi herrſchte geſtern abend völlige Dunkelheit, weil die Gaswerke nicht arbeiten konnten. Die Zeitungen konnten nicht erſcheinen. Die Bergwerke ſind überſchwemmt. 5 Kinder ſind ertrunken und 2 Perſonen werden vermißt. Die reißend gewordene Sambre hat bis geſtern 25 Tote ans Ufer geworfen. Im Becken von Mons traten die Haine und die Honelle, zwei kleine Flüß⸗ chen, über die Ufer und verurſachten wahre Kata⸗ ſtrophen. Gegen Mitternacht wurden die Bewohner des Dorfes Angres alarmiert, die ſich zum Teil nur halb bekleidet vor den anſtürmenden Waſſer⸗ maſſen, die ſtarke Mauern umriſſen und Bäume entwurzelten, auf die Hügel retteten. koſtenlos). 5 eigenen Pfandbriefe, Wir verweiſen auf das Inſerat in unſerer heutigen Nummer. Penſions⸗Ergänzungs⸗Verſicherung. Unter dieſer Bezeichnung hat der Allgemeine Deutſche Verficherungs⸗Verein in Stuttgart g vor kurzem eine neue Verſicherungsart ins Lehen gerufen, um denjenigen, die in der jetzigen Form der ſtaatlichen Invalidenverſicherung einen umzu⸗ länglichen Schntz ihrer wirtſchaftlichen Verhältniſſ finden, alſo insbeſondere den kaufmänniſchen Au⸗ geſtellten und Privatbeamten die Möglichkeit beſſen Penſtonsverſorgung zu bieten. Die ſtaatliche Invalidenverſicherung ſtellt he kanntlich nur das ſogenannte Exiſtenzminimum ſicht, d. h. eine Rente, die „zum Sterben zuviel und zun Leben nicht genug“ iſt. Hier ſetzt nun die Penſſoyz⸗ Ergänzungs⸗Verſicherung ein inſofern, als ſiie die Gegen 5 Uhr früh verliefen ſich die Waſſer wieder einigermaßen, doch iſt der Materialſchaden bedeutend. Die Maas und die Ourthe bei Lüttich waren geſtern abend noch im Wachſen. Aus den Nachbarorten von Lüttich werden Häuſereinſtürze gemeldet. Linie des Vesdretales ſtehen Mauern, Bahnhöfe unter Waſſer. Bei Verviers verurſachten die an⸗ haltenden Regengüſſe ſtarke Schneeſchmelze auf den Bergen, wodurch das Unglück noch vermehrt wird. In der Vesdre treiben Tierleichen, Möbeltrümmer, Fäſſer, Baumſtümpfe uſw. Alle Fabriken im Vesdretal von Pepinſter bis Theux ſind geſchloſſen. Weite Strecken ſind überſchwemmt. Die Bauern⸗ farmen ſind größtenteils zerſtört u. das Vieh ertrunken. Aus dem Becken von Namur, namentlich bei Dinant, kommen ähnliche Unglücks botſchaften. Den Schiffs⸗ leuten von Namur hingen ihre Boote an den Bäumen des unter Waſſer ſtehenden Parkes Darie Loiſe und und des Platzes Frere⸗Orban. Auf der reichsgeſetzlichen Invalidenrenten (der V. Lohnklaſſe ſtets auf den Betrag von Mk. 600.— ergänzt, Beträgt z. B. der Anſpruch auf ſtaatliche Nene nach 5 Beitragsjahreu Mk. 181.20, ſo beträgt zie jährliche Ergänzungsrente Mk. 418.80. Die Penſtons⸗Ergäuzungs⸗Verſicherung erweitert ferner die Altersverſorgung, indem ſie den Begin der Altersrente vom 70. Lebensjahre auf das 65 Lebensjahr verlegt. So wird die für den Privatangeſtellten hishg völlig unzureichende und recht unbeliebte Inpalleg⸗ verſicherung eben durch die Erhöhung der Inpalſheg⸗ und Altersrenten auf den Betrag von Mk. 600.— auch für ihn annehmbar. Die neue Verſicherungsart wird in Fachkreiſeh außerordentlich günſtig beurteilt u. kann daher ehen Privatbeamten und kaufmänniſchen Angeſtellten auß wärmſte empfohlen werden. Nähere Auskunft durch die Direktion dez Stuttgarter Vereins in Stuttgart, Uhlandſtraße . Die Rheiniſche Hypothekenbank in Mannheim widmet ſich u. a. auch der Pflege des Depoſitengeſchäftes (Annahme von Bareinlagen zur Verzinſung). Sie nimmt Spareinlagen in beliebig hohen Beträgen zur Verzinſung an. Der jeweilige Zinsſatz wird bekannt gemacht. Die Bank beſorgt ferner die Aufbewahrung von Wertpapieren, Urkunden u. ſ. w. gegen mäßige Vergütung (ihre es gäbe, an das Herz drückend mit Küſſen bedeckend, ief er atemlos: „Mein Weib — mein Eigen — meine Cecil! — endlich!“ — Es dauerte geraume Zeit, bis Granville ſich näher erklären konnte: als ihn Cecil aber endlich egriffen hatte, machte ſie ſich, Herz und Kopf von en leidenſchaftlichſten Gefühlen bewegt, mit bebenden Händen fertig, um zu ihrer wiedergefundenen Mutter u eilen. In Lady Arvilles Hauſe angelangt, anden ſie dieſe im Bette und Doktor Leſter mit ehr ernſter Miene an ihrer Seite. „Komm herein, mein Liebling,“ rief er der Kommenden zu. „Sie erwartet Dich,“ und im nächſten Augenblicke lag Cecil in den Armen ihrer Mutter. . „Nun habe ich Dich noch einmal geſehen, bevor ich ſterbe, mein Kind, meine teuere Cecil,“ flüſterte ſie matt. „Gottes Wege ſind wunderbar. Nun mir das Leben wieder eine Freude bietet, muß ich daraus ſcheiden. Doch ich ſterbe glücklich, denn ich habe Dich gefunden, — meine Cecil, mein verl Kind!“ 5 5 1 * 2 i Es war ſo. Lady Arville mußte ſterben. Doktor Leſter wußte, daß nichts ſie retten konnte. Ihr untätiges nur dem Kummer geweihtes Leben und der davon gänzlich zerrüttete Körper ließen eine Hoffnung aufkommen, und obgleich ſie ſich nfangs mit aller Gewalt gegen das Sterben ſträubte, machten Cecils ſanfte Vorſtellungen und liebevollen ille Rodney ihre Tochter als ſein Weib heimführen würde, hörte ſie mit großer Freude und erfüllte ſie nit innigem Danke gegen eine gütige Vorſehung, die durch jene Entdeckung die beiden durch das ganze Leben glücklich machte. e 7 Troſtworte ſie bald ruhig und ergeben. Daß Gran⸗ ſchönerung der Naſe durch unter die Haut als eine eigentümliche Operation von „Sie haben ſie redlich verdient,“ ſagte ſie zu dem jungen Barone; „denn hätten Sie nicht trotz meiner Weigerung darauf beſtanden, mir helfen zu wollen, dann würde ich ſie nie wieder gefunden haben und ebenſo verlaſſen und elend geſtorben ſein, wie ich Euch beide zurückgelaſſen hätte. Ich weiß, daß Sie ihrer würdig ſind und ihr zuweilen von mir ſprechen und ſie [lernen werden, eine Mutter zu lieben, die ſie niemals kannte.“ Wenige Tage noch, und Lady Arville war ſtarr und kalt, und Cecil beweinte die Tote in aufrichtigem Schmerze. Wie dankbar aber war ſie dem Himmel für das Glück, das er ihr beſchieden hatte, denn die junge Baroneſſe Cecil Arville ſtand ebenſo hoch, wie der Baron Granville Rodney, ſelbſt in des Vaters Augen, der zu dieſer Verbindung freudig ſein „Ja und Amen“ geſprochen haben würde. Die Trauerzeit war vorüber, und die klare Oktoberſonne ſchien auf die lieblichſte Braut herab, die je eines glücklichen Bräutigams Auge erfreut hatte. Während des jungen Paares Hochzeitsreiſe nach der Normandie wickelte Doktor Leſter ſeine Geſchäfte in London ab, um ſeinen Wohnſitz in Midvale Park aufzuſchlagen, denn nur unter dieſer Bedingung hatte Cecil Granville ihre Hand gereicht. Wohl niemals iſt die Sonne des Glückes ſtrahlender hinter den dunklen Schickſalswolken her⸗ vorgetreten, als in dem Leben dieſer beiden; und viele Jahre faſt ungetrübter Seligkeit entſchädigten ſie tauſendfach für die Prüfungen, die ſie dereinſt zu beſtehen hatten. 1 5 5 Die gefährliche Naſenverſchönerung. In den letzten Jahren iſt mehrfach die künſtliche Ver⸗ Einſpritzung von Paraffin Schweinemarkt Seckenheig 0 Seckenheim, 27, Februar, Der heutige Ferkelmarkt war mit 71 Stick he fahren und wurden 60 Stück zum Preise dun 30—40 Mark pro Paar abgeſetzt. glänzendem Erfolg geprieſen worden. Ein dal, den Dr Rohmer der Aerztegeſellſchaft in Naneh ni geteilt hat, lehrt jedoch, daß auch dies hoffnungshl Verfahren ſeine Schattenſeiten hat. Es handelte dc um eine Frau, die infolge einer ſyphilitiſchen r krankung des Naſenbeins eine ſogenannte Sattel erworben hatte. In der Hoffnung, dieſe Verunſtaltin weſentlich verbeſſern zu können, ſpritzte ihr ein Ae in Zwiſchenräumen von zwei oder drei Wochen fin mal Paraffin ein. Bei der letzten Einſpritzung empfanz die Frau einen heftigen Schmerz im linken Aug das unmittelbar darauf erblindete. Uebrigens halt die Einſpritzungen die Mißgeſtalt der Naſe nicht an nicht verringert, ſondern ſogar noch berſchlimm indem Hervorragungen entſtanden waren, die a oben bis unter die Stirn und nach den beiden Seile auf die Wangen übergetreten waren. Dr Rohl berichtet, daß er ſchon mehrfach unter ähnlichen l ſtänden Verletzungen des Auges ermittelt habe,. hat ſie durch die Annahme erklären wollen, daß d die Einſpritzung eine Verſtopfung in der zenten Arterie der Netzhaut herbeigeführt worden Rohmer hält dieſe Vermutung für unrichtig, zumal de Einſpritzungen ähnlicher Art in die Bruſt niemals M ſtopfungen der Arterien beobachtet worden ſeſen, w gleich zuweilen ſolche der Venen in der Lunge einkrelel Die Erklärung iſt vielmehr darin zu ſuchen, daß ein kleine Menge des eingeſpritzten Stoffes in die Vene zweige eintritt, die ſich in der Naſe, dem Vorbit haupt, der Augenliedern und den Wangen veräſtel Dies Adernetz entleert ſich in eine Vene, durch der Fremdkörper mit dem Blutſtrom in die Auel höhle geſchafft wird und ſchließlich in die nile Vene der Netzhaut gelangt. Durch deren Verſtopfeng entſteht dann eine Blutſtauung in der Netzhaut, 0 zu einer Zerſprengung der dort vorhandenen Blu gefäße führen kann. . Kommunalobligationen u. Aktien Mündelgeld kann bei der Bank angelegt werden, ebenſo können Wertpapiere von Münzen der Bank zur Aufbewahrung ügergeben werden,