des deutſchen Volkes an dieſem doppelten Freuden⸗ tage der Ruf: Gott ſegne und ſchirme das deutſche Kaiſerpaar und das edle Hohenzollernhaus! 5 Ladenburg, 26. Febr. Die diesjährige „Liederkranz“ hier, die im Bahnhofhotel ab⸗ gehalten wurde, hatte ſich, wie alljährlich, einer Die allgemeine Stimmung war der Faſchingszeit recht entſprechend und die Koſtümierungen, beſonders der Damen, ſchön und gediegen. und damit ſiſt der Verein in ſtabile Verhältniſſe eingetreten.“ Die Sängerſchar iſt gut diszipliniert. Die verſchiedenen Chöre kamen tonſchön, friſch und temperamentvoll zur Wiedergabe und laſſen die eifrige, verſtändnisvolle Arbeit des Dirigenten er⸗ kennen. Dieſer Faktor, verbunden mit dem eines verſtändnisvollen, dankbaren Publikums und eines vortrefflichen Stimmaterials und nicht zum Letzten die unermüdliche Hingabe des Herrn Profeſſor Metzger ſichern dem wackeren Verein eine fort⸗ geſetzte Steigerung ſeiner Leiſtungsfähigkeit. köſtlichen Darbietungen auf theatraliſchem Gebiete und die humoriſtiſchen Couplets haben allſeitige, dankbare Anerkennung gefunden. Zum Schluſſe ſei mit Anerkennung die Mannheimer Grenadierkapelle genannt, die ihrer, oft ſehr ſchweren Aufgabe, durch⸗ genußreichen Abend beanſpruchen dürfen. Ladenburg, 26. Febr. Jahresbericht des Frauenvereins entnehmen wir, daß im abgelaufenen Jahre 1905 an Unterſtützungen gegeben wurden: 240 Eier, 30 Pfd. Fleiſch, 120 Liter Milch, 23 Flaſchen Rotwein. Weiterhin ſodann in baar Mk. 15.—. berger die ſeit 55 Jahren in Dienſten des Herrn Bürgermeiſters Laumann in Neckarhauſen ſteht und von Ihrer Königl. Hoh. der Großherzogin durch Verleihung des goldenen Ehrenkreuzes mit Kranz ausgezeichnet wurde, empfing gelegentlich dieſer Feier aus der Vereinskaſſe Mk. 10.—. Mehrere beſchenkt. Die Hauskollekte zur Kinderſchul⸗Weih⸗ nachtsbeſcheernng ergab Mk. 139.—, womit 114 Und ſo ſahen ſie ſich wieder und wieder, und Cecil wurde, obſchon ſie weniger Hoffnung hatte je, wieder heiter und vergnügt; die Roſen blühten wieder friſch auf ihren Wangen, ihre Augen euchteten und strahlten, und luſtige Weiſen ertönten von ihren Lippen wenn ſie über eine Handarbeit gebeugt ſaß, — ſie war glücklich für die Gegen⸗ wart, blind für die Zukunft. i Granville fiel es nicht ſo leicht, ſo ſorglos glücklich u die Gegenwart zu leben, doch er war nicht imſtande, ſich loszureißen, und zwei bis drei mal in der Woche kam er, Cecil zu ſehen, ihre Stimme zu ören, ihre Hand zu berühren und blutenden Herzens wieder von ihr zu gehen, da ſie doch nie ſein eigen werden konnte. Eines Tages ſprach er zu Doktor Leſter: Fall und ich möchte ſo gern, mir zu Liebe,“ fügte er bittend hinzu. g „Denken Sie wirklich, daß ich Ihnen zu Liebe twas tun konnte?“ entgegnete der Doktor lächelnd. Doch reden Sie, wer iſt die Dame?“ „Lady Arville, eine alte Dame, alte ich ſie für alt, da ſie ganz grau iſt,“ erwiderte Granville. „Ihr Gemahl, Lord Arville, war ein entfernter Verwander meines Vaters; er ſtarb vor ierzehn oder fünfzehn Jahren, und ſeit jenem Tage at ſie nur mit Widerſtreben jemanden in ihre Nähe gelaſſen. Ich machte vor mehreren Jahren bei einem kleinen Unfalle ihre Bekanntſchaft, und ich bin wohl der einzige Fremde, dem ſie den Zutritt in ihre Wohnung geſtattet, denn ich treffe niemals jemanden ei ihr. Nun iſt ſie neulich die Treppe hinunter⸗ efallen, und als ich ſie geſtern beſuchte, klagte ſie über heftige Schmerzen in der Hüfte. Ich riet ihr, nach einem Arzte zu ſchicken, doch davon wollte ſie wenigſtens Wollen Sie? Tun Sie es karnevaliſtiſche Abendunterhaltung des Geſangvereins außerordentlich ſtarken Beteiligung ſeitens der An⸗ gehörigen, ſowie Freunden des Vereins zu erfreuen. Seit einigen Monaten führt den Dirigentenſtab Herr Schanz Die aus gerecht wurde und durch ihre künſtleriſchen Leiſtungen einen nicht unerheblichen Teil an dem Aus dem wurden Suppeneinlagen und Kakao verabreicht; Seitens der Vor⸗ ſtandsdamen erhielten Kranke 40 Portionen, Wöch⸗ nerinnen 63 Portionen Eſſen. Margaretha Schrecken⸗ 1 trug noch erhebliche Kopfverletzungen davon. Kinder eine Chriſtfreude bereitet werden konnte. Auch im abgelaufenen Jahre leiſtete unſere Kaſſe den Zuſchuß von Mk. 80.— zum Gehalt der Kinderſchullehrerin Margaretha Weinle. f — Karlsruhe, 23. Febr. Zu Beginn der heutigen Sitzung der 2. Kammer machte Staats⸗ miniſter von Duſch die Mitteilung von der Geburt eines Sohnes des Prinzen Max. Hierauf führte Präſident Wilkens folgendes aus: „Die badiſche Volksvertretung nimmt an dieſem Ereignis, welches für unſer großherzogliches Haus wie für unſer ganzes Land und deſſen Bevölkerung im höchſten Grade erfreulich und von großer Wichtigkeit und Bedeutung iſt, den herzlichſten Anteil und ich bitte um die Ermächtigung, ſowohl dem Großherzog, unſerem innigſtgeliebten Landesherrn, dem in der Geburt eines Prinzen aus dem erlauchten Geſchlecht der Zähringer das ſchönſte Geſchenk für das laufende Jubeljahr zu Teil geworden iſt, als auch den hohen Eltern des Prinzen in Ehrerbietung die wärmſten Glück⸗ und Segenswünſche der 2. Kammer über⸗ mitteln zu dürfen. (Allſeitiges Bravo!) Ich möchte weiter darauf hinweiſen, daß am 27. Februar, alſo ehe wir wieder zuſammentreffen der Kaiſer und die Kaiſerin das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern. Ich darf gewiß ihre Zuſtimmung annehmen, wenn ich den Vorſchlag mache, daß die 2. badiſche Kammer ihrer herzlichen Anteilnahme an der für unſer Kaiſerhaus ſo bedeutſamen Feier in der Weiſe Aus⸗ druck gibt, daß ſie durch ihren Präſidenten den Großherzog bitten läßt, bei dieſem hocherfreulichen Anlaß der Uebermittler der innigſten Glückwünſche der badiſchen Volksvertretung bei Ihren Majeſtäten ſein zu wollen.“ — Karlsruhe, 26. Febr. In verfloſſener Nacht ſtürzte kurz vor 12 Uhr ein hier wohnhafter Hilfsſchaffner, welcher einen Perſonenzug von Bruchſal hierher begleitete, beim Rüppurren Bahnübergang vom Zug, wobei ihm der rechte Fuß abgefahren wurde. Außerdem erlitt der Schaffner am linken Unterſchenkel einen komplizierten Knochenbruch und Mittels Tragbahre wurde der Verunglückte ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. — Raſtatt, 26. Febr. Ein Soldat vom 25. Infanterie⸗Regiment in Raſtatt wurde in der Nähe des kleinen Exerzierplatzes in Raſtatt von einem Induſtrieſchülerinnen wurden mit Arbeitsmaterial „AZ err Doktor, ich habe eine Bitte an Sie. Eine Dame, eine Freundin von mir, iſt krank. Es Bahnwart mit abgefahrenem Kopfe und ohne Seiten⸗ gewehr aufgefunden. Es wird angenommen, daß der Soldat beurlaubt war und die Station über⸗ nichts wiſſen, weil ſie, wie ſie ſagte, Fremde haßt, da dieſe nur kämen, um ihres Elendes zu ſpotten. Ich fürchte indeſſen, daß ſie ſich ernſtlich Schaden getan hat, und ich bitte Sie, mich zu ihr zu begleiten. Ich werde alles auf mich nehmen, und nicht wahr, Sie werden es mir verzeihen, wenn ſie Ihnen, ohne weitere Umſtände zu machen, die Türe weiſt?“ „Ja, ich verſpreche es Ihnen,“ erwiderte Doktor Leſter lachend; „die gute Dame ſcheint mir ein wenig verrückt zu ſein! Wenn es Ihnen recht iſt, fahren wir ſofort zu ihr hin, mein Wagen hält ſoeben vor der Tür.“ „Sie ſind außerordentlich gütig,“ junge Baron. „Cecil,“ fuhr er, zu dieſer gewendet, fort, „ſobald wir Lady Arville verlaſſen haben, komme ich wieder hierher zurück. Wirſt Du auf mich warten ?“ Cecil verſprach es, fuhren davon. Wenige Minuten ſpäter hielt der Wagen vor einem eleganten, aber düſter ausſehenden Hauſe, und dem Doktor voraneilend, ſprang Granville ſprach der die Stufen hinan und zog an der Glocke. Ein alter, grauköpfiger Diener in Trauer öffnete, und der junge Mann fragte: Wie geht es Lady Arville? Kann ich ſie ſehen?“ Ja, Herr Baron,“ erwiderte der alte Mann; „aber es geht ihr ſchlecht, ſehr ſchlecht.“ „O,“ ſprach Granville bedauernd, Doktor Leſter bat, näher zu treten. Sie ſchritten durch eine ſtille, öde Vorhalle die breite Treppe hinan, und dann öffnete der voran⸗ ſchreitende Diener die Türe zu einem düſteren Gemache. Doktor Leſter prallte förmlich zurück, als er beim Eintreten nur ſchwarz darin ſah. Vorhänge, Möbel, ſelbſt der Teppich war ſchwarz, während die Wände mit einer dunkelgrauen, alten Tapete beklebt waren. . — . worauf er In der Mitte dieſes gruftähnlichen Raumes lag auf einem ſchwarzen Sofa eine alte Dame in tiefer fahren hatte, und als er dies bemerkte, Zuge geſprungen iſt. — Münſter i. W., 25. Febr. Ein hieſtget Rechtsanwalt iſt mit der Frau eines Kölner Offtzierz durchgegangen, wie man lt. „Frkf. Ztg.“ erich unter Mitnahme von ca. 150 000 M, aus von ihm verwalteten Vermögen ſeiner Schwieger. mutter. Er iſt ſeit ſechs Jahren verheiratet — Brüſſel, 25. Febr. Geſtern wurde hier der chileniſche Geſandſchaftsſekretär Paluceraz durch den Sohn des hieſigen chileniſchen Generalkonſulz Waddington durch mehrere Revolperſchüſſe geg Paluceras war mit der Tochter des Generalkonſulz verlobt, es war jedoch ſeit einigen Tagen zwiſchn den Verlobten eine Spannung eingetreten. — Barbados (Antillen), 24. Fehr, Der „New⸗Nork Herald“ meldet: Der Mont Pele it wieder in Tätigkeit. Die Bewohner ſind Schrecken ergriffen. 5 Perſonen wurden niederfallende Steine verletzt und ins Hoſpiigl ge bracht. In Port de France ſind durch ein gez, beben viele Häuſer zerſtört worden. Der Nulſen Siſriere auf St. Vincent iſt jetzt wieder tätiger als in der ganzen Zeit ſeit 1902. Die Erdhein Martinique, St. Vincent, Guadeloupe und Domi ſind ſtärker als die vor 4 Jahren. Die Bewohnt: der Städte flüchteten auf's flache Land. — Tokio, 24. Febr. Eine Feners hr zerſtörte in Taira za. 600 Wohnhäuſer. Seger 37 Perſonen kamen in den Flammen um. aus dem — Zubiläums-Ausſtellung Maunheim 1907 Mit der von Mai bis Oktober 1907 danernzen Gartenbau⸗Ausſtellung in Mannheim werden bekannt lich zahlreiche Sonderausſtellungen verbunden eh die dem ganzen Unternehmen immer neue Anziehung kraft verleihen werden. Eine beſonders wich Stelle unter dieſen Sonderveranſtaltungen gehn die Obſt⸗ und Gemüſeausſtellungen ein, deren Wich keit für das ganze Land ohne weiteres einlege Die Leitung derſelben hat nach nunmehr eingelrffehn miniſterieller Genehmigung Herr C. Bach, ohh Landwirtſchaftsinſpektor in Emmendingen ler nommen, der als Präſident des Badiſchen Ohh Vereins weithin großes Anſehn und das beſohhee Vertrauen der Intereſſenten genießt und der dit ſeine vielſeitige Erfahrung die beſte Gewäht r eine fachmänniſche und erfolgreiche Durchfüheng bietet. Trauer; ihr weißes Haar, das kaum weißer i als ihre abgezehrten Geſichtszüge, verbarg ſich fa gänzlich unter einer dichten Creppehaube, und i abgemagerten weißen Hände ſtaken in weißen Hall handſchuhen. Sie wollte aufſpringen, als ihre agg auf den Fremden fielen, doch mit einem ſchmerzlach Aufſchrei fiel ſie in das Kiſſen zurück. „Granville, wer iſt jener Herr 2“ feagtz fe zürnend. „Sie haben meinen Wünſchen entgegen gehandelt.“ i „Verzeihen Sie, Lady Arville,“ antworkelz be junge Mann, ihre Hand ergreifend, „ich konnze ih anders, da ich ſah, wie krank Sie ſich fühl Es iſt Doktor Leſter mein beſter Freund, der e unterſuchen wird. Tun Sie es mir zu Geſalh und laſſen Sie es geſchehen.“ und die beiden Herren Lady Arville antwortete nicht. Einige Auge blicke lang richtete ſie ihre klaren blauen Augen feſt auf die edlen, traurigen Züge des Arzlesz in ihrem Antlitze, welches noch immer Spuren grohe Schönheit trug, zeigte ſich ein tiefes Intereſſe „Sie wiſſen, was Kummer iſt, Herr Dolilt Leſter,“ ſagte ſie endlich ruhig. „Das leſe Jh ihren Zügen. Sie mögen tiefen Kummer kennen gelernt haben; doch nicht ſo, wie ich, Daß nicht möglich.“ 8 „Sie müſſen allerdings unſagbar ſchwer getrofeh worden ſein, wenn Ihr Kummer den meinen noch überſtiegen hat,“ entgegnete der Arzt. „Ich heilt Weib, Sohn und Tochter innerhalb weniger Tab und blieb, aller Bande entblößt, in der Welt zurich „Weib, Sohn und Tochter,“ wiederholte de Kranke und ſah ihm ſtarr ins Geſicht. „Weib, Sohn und Tochter, und Sie vermochten weiter zu leben! Mann, Mann, hatten Sie kein Herz? Nach einen ſolchen Schlage konnten Sie wieder mit der Weh len? ,