Vertretern der Städte obliegen wird. — Karlsruhe, 22. Febr. Die Großherzo⸗ gin begibt ſich morgen abend zu den Hochzeitsfeier⸗ lichkeiten nach Berlin und kehrt im März zurück. Der Großherzog fährt ſeines hohen Alters wegen nicht mit. — Offenburg, 21. Febr. Der Unter⸗ offizier Vetter der 2. Kompagnie Infanterie⸗Regi⸗ ments Nr. 170 hat ſich aus unbekanntem Grunde mit ſeinem Dienſtgewehr erſchoſſen. — Baſel, 21. Febr. Ein eigentümlicher Unfall ereignete ſich geſtern im hieſigen Zoologiſchen Garten. Ein Wärter wollte einen Hund mittelſt der Schußmaske töten. Die Schußmaske wurde dem Hund angelegt in vollſtändiger richtiger Weiſe und ebenfalls auf vorſchriftsmäßiger Weiſe zur Er⸗ ploſion gebracht. Die Kugel, die ein Stahlpanzer umhüllt, drang durch das Gehirn des Hundes und prallte auf einer Steinplatte ab, ſchoß dann auf den Wärter zurück, der von derſelben in die Schläfe getroffen, bewußtlos zuſammenbrach, und nach etwa einer Stunde ſtarb. Frankfurt, 22. Febr. Ueber eine gefährliche Umarmung wird berichtet: Eine Proſti⸗ tuierte wollte eine Freundin beſuchen. Unterwegs wurde ſie von einem gutgekleideten jungen Herrn angeſprochen. Beim Hin⸗ und Herreden glaubte das Mädchen plötzlich um die Taille gefaßt worden zu ſein. Sie wurde aber bald eines andern belehrt, denn kurz danach machte ſich ihr Begleiter in großen Sprüngen davon. Jetzt erſt merkte das Mädchen, daß es geſtochen worden war. Die Kleider waren total mit Blut durchtränkt. Trotzdem ſchleppte ſich die Verwundete noch weiter zur Rettungswache. Hier ſtellte es ſich heraus, daß ihr der Herr eine tiefgehende, bedenkliche Stichwunde mit einem drei⸗ eckigen Dolch unter die linken falchen Rippen bei⸗ gebracht hatte. Nach Unterbindung der Blutgefäße und Anlegung eines Notverbandes wurde die Schwerverletzte in ihre Wohnung befördert. — Frankfurt, 21. Febr. Ein frecher Ueberfall ereignete ſich geſtern abend nach 11 Uhr in der Taunusaulage an dem Durchbruch nach der Neuen Mainzerſtraße. Der in den 50er Jahren ſtehende Oberpoſtaſſiſtent Friedrich Koch wurde, als er ſich auf dem Heimweg befand, von einem Mann von hinten überfallen. Er ſtürzte zu Boden und erlitt einen Bruch des rechten Unterſchenkels. Der Straßenräuber ſtahl goldene Uhr und Kette. Der Aenderung Beschluß z faſſen einer Kommiſſion von Verletzte wurde, nachdem ein Paſſant ſich des Hilf ſagte weinerlich der Burſche. loſen angenommen hatte, in einer Drotſchke nach dem Bürgerhoſpital verbracht. 5 — Frankfurt, 21. Febr. Der Ueberfall auf den Poſtaſſiſtenten in der Taunusanlage iſt von 2 Perſonen begangen worden. Sie machten den Verſuch bei einem Mainzer Trödler die geraubte goldene Uhr mit Kette zu verkaufen, und wurden verhaftet, da ſie ſich über den Erwerb nicht aus⸗ weiſen konnten. Die Verhafteten ſind der 24 Jahre alte Kellner Karl Wetterroth aus Hannover und der 40 Jahre alte Schreiber Heinrich Stephan aus Katſche. — Ueberlingen, 21. Febr. Gar zu eifrig benahm ſich eine Frau auf der Straße hier. Beim Eintritt in eine Nebengaſſe gewährte ſie an der Ecke einen Knaben, der einige weißgraue Gegen⸗ ſtände in den Händen hielt. willſt mich wieder ſchneeballen,“ ſagte ſie, ſchritt ſchnellſtens auf den Burſchen zu und ſchlug ihm die vermeitlichen „Schneeballen“ aus der Hand. „So, jetzt könne Sie mir die vier Eier zahlen, die Sie mir hingeſchlagen haben, ſie koſten 32 Pfennig,“ Wohl oder übel mußte die Frau den Betrag herausrücken, zum großen Gaudium aller Umſtehenden. — Berlin, 22. Febr. Nun hat Loubet das Elyſee verlaſſen, ſeine Privatwohnung aufge⸗ ſucht, und iſt wieder ein Bürger wie jeder andere, nachdem er 7 Jahre lang eine Großmacht vertreten, Kaiſer und Könige empfangen und einen großen Einfluß auf die Entwicklung Frankreichs ausgeübt. Die benachbarte Republik hat unter ſeiner Präſi⸗ dentſchaft bewundernswerte Fortſchritte auf allen Gebieten erfahren. Sie hat ihre Todfeinde über⸗ wunden. Spitze der Regierung berufen und dieſer eine feſte republikaniſche Regierungsmajorität gebildet, begann die Reformarbeit. Heer und Bureaukratie wurden von den reaktionären Elementen geſäubert. Der Unterricht wurde moderniſiert, die zweijährige Dienſt⸗ zeit eingeführt, die Sewerbe⸗ und Erbſchaftsſteuer reformiert. Soeben ſteht die Alters⸗ u. Invaliden⸗ verſicherung der Arbeiter zur Beratung. Zu der Allianz mit Rußland kamen freundſchaftliche Be⸗ ziehungen zu England, Italien und Spanien. Es iſt ein im Innern in ruhiger, gedeihlicher Fortent⸗ wicklung, nach außen in wachſendem Anſehen befind⸗ licher Staat, dem Herr Loubet die Bürgerkrone zurückgibt. Und da ſein Nachfolger, Herr Falliéres 17505 ſpr ochen hat, ihn in demokratiſchem Sinn „Gelt, Lausbüble, Nachdem Loubet Waldeck⸗Rouſſeau an die der zuführen, wird Frankreich einer glücklichen Zukunft entgegenſehen. 9 9 n 21. Febr. Der kürzlich hier wegen Brandſtiftung verhaftete, aber wieder freige⸗ laſſene Steward Schmidt aus Otterndorf erſchoßz heute ſeine in Ihlienworth wohnende Schwieger, mutter, ſeine Frau und ſein Kind und verwundete dann den Mühlenpächter Mau und deſſen Geſellen ſchwer. i „ Liſſabon, 21. Febr. Ein ſchwerez Schiffsunglück ereignete ſich in der Nähe von Oporto, Ein portugieſiſcher Küſtendampfer ſtieß auf einen Felſen an der atlantiſchen Küſte und ging innerhalh weniger Minuten unter. Nach einer Meldung dez Morning Leader ertranken 25 Paſſagiere, mel Angehörige angeſehener Familien. Viele Leichen wurden bereits an Land geſchwemmt. Der Frühling kommt! Es treiben ſchon die Roſenſtöck „ Schon paaren ſich die Spätzchen! Lebendig wird's in Buſch und Heck Es gibt ſchon Weidenkätzchen. b Das allerkleinſte Samenkorn Fühlt ein geheimes Leben: „ Des Frühlings ew' ger Jugendborn Weckt auf zu Lieb und Leben. Durch Gottes ſchlummernde Natu Geht ein gewaltig Wecken: 5 Der Frühling brauſt durch Wald u. Flur, Da muß ſich alles recken. O Menſchenkind, laß auch in's Herz Hinein den Frühling ziehen: Wer weiß ob wir im nächſten März Noch ſeh'n die Veilchen blühen. Schweinemarkt Seckenheim. Seckenheim, 20. Februgg Der heutige Ferkelmarkt war mit 81 Stich fahren und wurden 81 Stück zum Preise de 30—40 Mark pro Paar abgeſetzt. 2 U 5 Kaiser- BoOrax Zum täglichen Gebrauch im Waschwasser Das unentbehrlichste Toilettemittel, verschönert den Nein macht zarte weisse Hände. Nur scht in roten Cartons zu 10, 30 und 50 Pt. Kaiser-Borax-Seife 80 Pf. — Tola- Seife 38 ff. Spexialitäten der Firma Heinrich Mack in Um . ö Narrengeſellſchaft Fidelio. Mit Humor und Witz Gegr. im Jahre 9g vor Erſchaffung der Welt. Motto: Wann's net langt, 5 werd der Strohſack verſeht, Steht Fidelio an der Spitz. 1 Den gehärten Narrenbrüdern und Einwohnern hiermit kund und zu wiſſen, daß am Samſtag, den 24. Hornung laufenden Jahrhunderts, abends 8 uhr 13 Se. närriſehe Durchlaucht Prinz Carne⸗ val ſeine Faſchingszeit in unſerer „Fidelio“ zubringen wird. Prinz Carneval kommt um die angegebene Zeit mit dem Extra⸗Orient⸗ erpreß von Mailand über Wallſtadt und wird am Hauptbahnhof in Neckar⸗ hauſen von den Fidelios launig empfangen. Die Narrenbrüder haben mit elektriſchen Glühlampen auf der Naſe pünktlich zu erſcheinen. Sodann Ein⸗ zug des Prinzen Carneval mit der inzwiſchen im Neckarhafen gelandeten Prinzengarde durch die Straßen unſerer Stadt mit der Hauskapelle. Am Sonntag⸗Morgen Fr lyſehoppenkonzert im Geſell⸗ ſchaftshauſe. Am Faſtnachts⸗Dienſtag nachmittags 2 Uhr Grosser Fastnachtszug vom Geſellſchaftshauſe aus durch die Straßen der Stadt ſtwi erſter Muſikkapellen. Abends 8 Uhr . , großer Maskenball im Geſellſchaftshauſe zum „Luſtgarten“ wozu wir alle diejeni ſt ˖ „Lu . jenigen, welche ſi im Beſitze von Ballkarten befinden mit närriſchem Gruße einladen. 6 Der Elferrath. Gaſthaus zum „Adler“. Donn erſta, den 22. Februar 1906 N Großes Schlachtfeſt Morgens: Wellfleiſeh, Abends: hausgemachte Wurſt. Sonntag, den 25. Februar 1906 . en. Canzbeluſtigung. N lll Gute Weine. — Reelle Bedienung. 8 Zn zablreichem ii ladet ein. 5 Friedrich Betzwieſer. Club der Rheingaunarren. . Samſtag, den 24. Tag im Februar, abends 8 Uhr 31 Min, a ö unſer Club einen . Kappen⸗Abend. Die Mitglieder werden dringend gebeten, um recht zahlreich und aal Faſtnachtshumor pünktlich zu erſcheinen. Die Tagesordnung für den Sonntag und Dienſtag wird im Lola bekannt gegeben. Der Narren⸗Ausſchuß. Gaſthaus zum „Badiſchen Hof, Sauntag, 25. Februar, Mittags 3 Uhr anfangend große humariſtiſche Hopſtellung der Mannheimer Kopolde (3 Damen und 3 Herrn) Elegante Koſtüme. Schneidi treten. 0 b 5 teidiges Auftreten Höchſturkomiſches Programm, jeder Familie zugängig. — Eintritt frei. Um recht zahlreichen Beſuch bittet. Fritz Gstzelmann. hausgemachte Wurſt. ff. Bier und Weine Prima beſtens geſorgt. garant. rein. einheimiſches Metzgerſchmalz echtes Schweineſchmalz mit feinem Griebengeſchmack in emaillierten Blechgefäßen als: Eimer 820-35 Pfd.) 8. ſowie in 10 Pf 8020 Pfd. d.⸗Doſen Kuinghaſen 152035 à & 6.50 geg. Nachn, od. Vorſchuß Schwengeleſſer 3040 60 1 W. Beurle n jr. Teigſchüſſek 1530.50 Kirchhei 5 810 1 irchheim- Deck 343 (Württ.) Waſſertopf 8 20—40 In Holzgeb. Preisl. z. Dienſt⸗ Tachnaßmegebüßren werden nur heim Meßzgerſchmalz vergütel. Dur Tausende Anerkennungsschreiben Beſtes Hamburger Stadtſchmal ei ineſ 3, garant. rein. Schweineſchmalz, in 10 Pfd.⸗Doſen Mk. 5.60, 25 Pfd.⸗Eimer a 55, ½ Ztr.⸗Kübel 54, 1 Ztr.⸗Fäßle 53 bei Obigem . ³ꝛA— —˙J. * — 89 elch