gehalten und 2974 Beſuche mit Dienſtleiſtungen gemacht. Es wird kaum eine Familie geben, die nicht im Laufe der Jahre in die Lage käme, die Wohltat einer geregelten Krankenfürſorge zu er⸗ fahren. legtes Kapital, das ſicher ſeine Zinſen trägt. Es dürfte vielen nicht bekannt ſein, daß die ſinnige Neujahrsbetrachtung des Prologs eine Leiſtung des Hr. Stadtrats u. Bildhauers Baumann iſt. Die geſanglichen Produktionen wurden in dankens⸗ werter Weiſe vom Cäcilieuchor und den Herren Reallehrer Schmitthelm u. Gaſſemann ge⸗ boten. Auch der Phonograph des Hr. Buchbinder Schäfer ließ in den Pauſen ſeine metallene Stimme ertönen. Die wohlgelungene Durchführung der vier dramatiſchen Stücke, welche von Mitgliedern des Jungfrauenvereins gegeben wurde, bewies, wie ſchon die Aufführungen im vorigen Jahre, daß auch die Kunſt in dieſem Verein ihre Pflege findet. Am nächſten Sonntag findet laut beſonderer Ankündigung eine kleine Kaiſerfeier des katholiſchen Männervereins „Conſtantia“ im Saale zur „Roſe“ ſtatt. Alle diejenigen an welche Einladungen ergangen ſind, mögen es als patriotiſche Ehrenſache anſehen, an dieſer Feier ſich zu beteiligen. » Ladenburg, 26. Jan. (Vortrag über Feuerbeſtattung). Wie man uns mitteilt, wird der J. Vorſitzende des Vereins für Feuerbeſtattung Mannheim — Ludwigshafen, Herr Otto Wüſt aus Mannheim nächſten Montag, den 29. Jan. abends 8 Uhr im Saal der Roſe dahier einen für Jeder⸗ mann unentgeltlich zugänglichen Vortrag über das Thema: „Feuerbeſtattung oder Erdbeſtattung“ halten. Da das Intereſſe für die Leicheneinäſcherung überall im Zunehmen begriffen iſt, darf man wohl an⸗ nehmen, daß ſich auch hier in Ladenburg ein zahl⸗ reiches Publikum zu dem Vortrag einfinden wird, zumal als derſelbe mit der Ausſtellung einer großen Anzahl von Abbildungen von Krematorien, Urnen⸗ hallen u. ſ. w. verbunden ſein wird. Selbſtver⸗ ſtändlich ſind auch Damen willkommen. — Neckarhauſen, 25. Jan. Ihre gol⸗ dene Hochzeit feierten geſtern die Eheleute Joſef Metz hier im Kreiſe ihrer Kinder, Enkel und Ur⸗ enkel, 56 an der Zahl. Herr Metz iſt 77 Jahre, ſeine Gattin 74 Jahre alt; beide erfreuen ſich noch einer ausnahmsweiſen Rüſtigkeit. — Mannheim, 25. Jan. Die Straf⸗ kammer verurteilte heute den Maſchinenfabrikanten Joſef Britz aus Schwetzingen, welcher durch eine Der Beitrag dafür iſt alſo ein wohlange⸗ geheime Leitung ſeine Gasmeſſer umging und dadurch das Gaswerk Schwetzingen längere Zeit beträchtlich ſchädigte, wegen Diebſtahls zu 6 Monaten Gefängnis, wovon 3 Monate der Unterſuchungshaft abgehen. — Heidelberg, 24. Jan. Geſtern erſchoß ſich in dem von Frankfurt kommenden Zuge ein junger Mann namens Wilhelm Klein, vermutlich infolge Schwermut wegen des Todes ſeiner Mutter. — Kirchheim, 24. Jan. Heute früh hat ſich der 19 Jahre alte Martin Gieſer von hier beim Waſſerturm erſchoſſen. Ueber das Motiv zu der unglückſeeligen Tat des jungen Mannes ver⸗ lautet nichts Beſtimmtes. — Neckargemünd, 24. Jan. Geſtern nachmittag wollte ein Fuhrmann aus Berwangen die ihm entfallene Peitſche vom Boden aufheben. Er kam dabei ſo unglücklich zu Fall, daß ihm durch ſein mit Heu beladenes Fuhrwerk ein Bein abge⸗ fahren wurde. Von einigen Mitgliedern der hieſigen U „Jan. Hier iſt der Kearlg⸗ ruher Ingenieur Götz, der die Arbeiten zu einer a f. Dampfheizung leitete, tödlich verunglückt. Der wache, Verſtorbene erreichte ein Alter von nur 28 Jahren 4 Koſten brach beim Schlittſchuhlaufen ein 11jähriger Knabe Kaſerne der engliſchen Militärſtation Cricklewogg Sanitätskolonne wurde der Verletzte ins Kranken⸗ haus hierher verbracht. — Wehr, 24. Jan. Wie berichtet wurde, iſt der ledige 33 Jahre alte Poſtſchaffner Ritter wegen Unregelmäßigkeiten verhaftet worden. Bei einer Hausſuchung wurden über 1000 Poſtſendungen Briefe, Karten und auch einige Pakete vorgefunden. Die Unterſchleife reicht bis in das Jahr 1896 zurück. ö — Karlsruhe, 23. Jan. Nach den vor⸗ läufigen Feſtſtellungen des Großh. Statiſtiſchen Landesamts hatte das Großherzogtum Baden am 1. Dezember 1905 eine ortsanweſende Bevölkerung von 2009 032 Perſonen, wovon 996 442 oder 46,6 Prozent dem männlichen und 1012 590 oder 50,4 Prozent dem weiblichen Geſchlecht angehörten. Seit 1900 hat die Volkszahl des badiſchen Landes ſomit eine Vermehrung um 140 174 oder um 7,50 Prozent erfahren, gegenüber einer Zunahme von rund 142000 oder 8,26 Proz. in der Periode 1895 bis 1900. Seit Beſtehen des Großherzog⸗ tums (1806) hat ſich die Einwohnerzahl, die damals rund 902 000 betrug, mehr als verdoppelt; ſeit dem Regierungsantritt Großherzog Friedrichts hat ſie ſich um über 650 000 Seelen vermehrt. — Freiburg, 25. Jan. In Pfaffenweiler geriet der 26 Jahre alte Küfer Streßler mit ſeinem Vater in Streit. Als die Mutter den Streit ſchlichten wollte, erhielt ſie von ihrem Sohne einen Stoß an den Kopf. Die unglückliche Frau fiel zu Boden und war alsbald eine Leiche. Kolorado unter Führung von Kapitän Edward Burns gelungen ſei, den Aufſtand der Indianer vollſtändig zu unterdrücken. Damals ſagte der Oberſt, der inzwiſchen von Burns in deſſen ganze Lebensverhältniſſe eingeweiht war: „Edward Burns, Sie ſind ein Held und Sie können mit erhobenem Haupte zu Ihrer Frau und Familie zurückkehren, zumal Ihre Rehabilierung durch einen neuen Rechtsſpruch auch bald erfolgen und Ihre Verurteilung für null und nichtig erklären werden wird.“ Burns lächelte aber trüb zu dieſen Worten 5 und ſagte: „Wer weiß es, ob mir und ihr meine Rückkehr frommt? Meine Frau iſt edel, aber auch vornehm und ſtolz, und ich bin hier ein Halbwilder geworden, an deſſen Heldentum ſie wahrſcheinlich nicht recht glaubt. Zudem weiß ich ja auch gar nicht, ob ſie noch lebt oder mich, den Verſchollenen, für tot hat erklären laſſen und ſich wieder verheiratet hat. Mir graut wirklich davor, in meine Heimat zurückzukehren. Aber freilich meine Kinder, meine Kinder! Es tut mir weh, ſehr weh, ſie niemals wiederſehen zu ſollen! Burns traten die Tränen in die Augen und er wandte ſeinen Blick ab. Und der Oberſt berührte nun auch dieſes Thema nicht mehr. e 9 Der Frühling nahte wieder in Kolorado, das Land war beruhigt, und Edward Burns dachte eben daran ſeine Truppe „rauhe Reiter“, die während der Unterdrückung des Indianeraufſtandes von der Regierung in Sold genommen worden waren, auf⸗ zulöſen und ſich der Wiederherſtellung ſeiner Farm zu widmen. Da drang auf einmal von Norden, Oſten und Süden aus dem großen amerikaniſchen Staatenbunde eine ſeltſame Kunde auch nach Eldo⸗ widmete rado. Die Südſtaaten (die konföderierten Staaten der Sezeſſioniſten, wie ſie ſich nannten,) wollten ſich von den Nordſtaaten (Unioniſten, den der Union zuneigenden) losrißen, und um die ungeheuere wirt⸗ ſchaftliche Macht der Südſtaaten, wo Millionen Negerſklaven gehalten wurden, zu brechen, beſchloſſen die Nordſtaaten die Aufhebung der Sklaverei in ganz Nordamerika zum Geſetz zu machen. Darüber brach nun in Nordamerika ein furchtbarer Bürger⸗ krieg aus, und die Sezeſſioniſten wie die Unioniſten griffen zu den Waffen. Edward Burus edles Herz begeiſterte ſich ſofort für die Nordſtaaten, und er beſchloß, ſich und ſeine rauhen Reiter der Regierung der Unioniſten zur Verfügung zu ſtellen. Auf Empfehlung des Oberſten Parker und des Regierungskommiſſars erhielt auch Burns bald darauf von der Regierung ſeine voll⸗ ſtändige der „rauhen Reiter“ von Kolorado. zog Burns für die Nordſtaaten mit in den Krieg gegen die Südſtaaten. Es war ein langer ſchreck⸗ licher Krieg, den von 1861 bis 1865 die Nord⸗ ſtaaten mit den Südſtaaten führten. Viele Fabri⸗ kanten, Bergwerks- und Plantagenbeſitzer hielten es damals für geraten, ſich von den Geſchäften zurück⸗ zuziehen. Auch Miſter Lawrence hatte ſeine Werke ver⸗ kauft und ſich auf ein Landhaus zurückgezogen. Maud lebte bei ihrem Vater ſtill und einfach und ſich ganz der Erziehung ihrer Kinder. Von ihrem Gatten ſprach ſie nie. Was in ihr vorging, wußte nur Gott! Miſter Lawrence ſchüttelte oft den Kopf über Maud. Jetzt hatten ſie in dem Landhauſe andere Sorgen, denn ein Gefecht war in geweſen. Mit denſelben auch noch der Nähe Es war ein kalter Abend und Miſter Lawrence en um den erleuchteten ſaß mit Maud und den Kinde Rehabilitation und das Patent als Oberſt und war verheiratet. . F. — Poſen, 25. Jan. In Rbenchy im Kreiſe ein. Ein ſiebenjähriger Bruder und die Mutter, die ihm zu Hilfe eilten, brachen gleichfallz ein. Alle drei Perſonen ertranken. — London, 25. Jan. Ein ſchrecklicher Brand brach während der Nacht in der Kavallerie aus, wo hauptſächlich Pferde für die Kavallerie⸗Ae⸗ ſerve gehalten werden. Die Tiere, wahnſinnig bor Angſt, riſſen ſich im Stalle los und ſtürmten wꝛilz über den Kaſernenhof ins Freie. Ein Bedienſteter wurde von den Pferden überrannt und zu Tode getreten. 50 Pferde, die feſtgebunden waren, ſind verbrannt. g — Madrid, 24. Jan. Der König ret heute morgen über San Sebaſtian nach Biarritz um ſich dort mit der Prinzeſſin von Battenberg zu verloben. (Die Prinzeſſin Viktoria Eugenie * 51 von Battenberg, geboren am 24. Oktober 18% iſt die Tochter des im Jahre 1896 verſtorbenen Mean Prinzen Heinrich von Battenberg und der Prinzeſſin pig; Beatrice, Schweſter des Königs Eduard von Eng, eb land. Sie iſt der Liebling der Exkaiſerin Eugene, 1 von der ſie auch einen ihrer Namen hat. König 5 Alfons iſt am 17. Mai 1886 geboren, alſo jez 5 2455 19 Jahre alt.) 12 Erbarmt euch der hungernden Vögel Wald und Flur hat ſich nun, wie es ſcheil * für längere Zeit in ihr Winterkleid gehüllt. Zu⸗ late traulich kommen die gefiederten Sänger bereits in hai die Nähe der Wohnungen, um hier Schutz und 11 Nahrung zu ſuchen. Die Zeit iſt gekommen, wo 75 ich jedem zurufen möchte: „Erbarmet euch der 515 hungernden Vögelein!“ Ein Stücklein Brot oder abt eine Hand voll Frucht täglich ſchützt viele vor dem u fr Tode; tauſendfach aber iſt der Nutzen, den ſie un 3 im Sommer bringen. ie Schwelnemarkt Seckenheim dener g Seckenheim, 23. Januar, 4 1 Der heutige Ferkelmarkt war mit 55 Stück be⸗ 1 fahren und wurden 55 Stück zum Preiſe von 24—35 Mark pro Paar abgeſetzt. 4 n . Tiſch, als Waffengeklirr ertönte und Jim, der no immer bei der Familie weilte, heulend hereinkam und ſchrie: 15 „Der böſe Vetter! Ben Johnſon!“ 1 „Wer?“ fuhr Miſter Lawrence auf, aber da ſtand er ſchon im Zimmer. „Ben!“ rief Maud erſchreckt. „Zu dienen, ſchöne Kouſine!“ entgegnete dieſer höhniſch wie immer. Er ſteckte in der Sezeſſtoniſten⸗ Uniform, bekleidete den Rang eines Kapitäns und hatte gegen hundert wilde Reiter hinter ſich. „Was wünſchen Sie!“ fragte Miſter Lawrence kalt. 1 a 1 1 dug „Quartier fordere ich, für mich und meine Nu. t Leute!“ entgegnete der andere frech. e „Soll Ihnen werden!“ entſchied Miſter Lawrende 1 155 und ging ſelbſt, den Leuten die Zimmer anzuweiſen. be Die Bemühungen Johnſons, ein, Geſpräch mit ihm anzuknüpfen, ſcheiterten jedoch. r Kapitän knirſchte U V mit den Zähnen, aber was ſollte er machen? Er . ſtellte einen Poſten aus und hieß die übrigen ſich ut an Speiſe und Tank erquicken. Er ſelbſt wanderte finſter im Zimmer auf und ab und ziſchelte zwiſchen den Zähnen: „Noch immer dieſer Schatten und derſelbe Hochmut! Aber wartet nur, wenn ſich Johnſon rächt, ſo iſt's nichts Gewöhnliches! Hütet Euch.“ Um dieſelbe Zeit etwa kam ein in einen Mantel gehüllter durch die Vorſtadt mehr geſchlichen als gegangen. Als er den Poſten vor dem Land⸗ hauſe ſah, überſprang er das Gitter und trat durch die Hintertür in das Haus. Die erſte Perſon, die er ſah, war — Jim.