mittag auf genanntem Platze eine weitere Vorführ⸗ ung der Maſchine ſtatt, wozu Jedermann einge⸗ laden iſt. — Mannheim, 23. Jan. (Handwerks⸗ kammer Mannheim). Bei der Vorſtandsſitzung am 17. ds. Mts. wurde beſchloſſen, in Mannheim und Heidelberg je eine Bauhandwerkerverſammlung abzu⸗ halten, bei welchen der Geſetzentwurf betr. die Sicherung der Bauforderungen zur Beratung geſtellt werden ſoll. Ferner ſoll dieſe Angelegenheit ge⸗ legentlich des Gautages der Gewerbe- und Hand⸗ werkervereinigungen des Neckargaues, der am 4. Februar in Mosbach ſtattfinden wird, behandelt werden. Eine Petition des Verbandes der badiſchen ſelbſtändigen Konditoren, betr. Sonntagsruhe im Handelsgewerbe, wurde der zuſtändigen Behörde — Zu den diesjährigen empfehlend vorgelegt. 0 Meiſterprüfungen haben ſich 128 Kandidaten ge⸗ meldet. Vorbereitungskurſe für dieſe Prüfungen, ſowie in der Buchführung und im Koſtenberechnen werden z. Zt. an den Gewerbeſchulen in Heidelberg, Mannheim, Schwetzingen, Tauberbiſchofsheim, Wert⸗ heim und Wiesloch abgehalten; außerdem wurden ſolche Kurſe von den gewerblichen Vereinigungen in Adelsheim, Oſterburken, Limbach, Oberwittſtadt und Niklashauſen veranſtaltet. um Zulaſſung zur Geſellenprüfung vor Ablauf der dreijährigen Lehrzeit wird mit Rückſicht auf ſeine Vorbildung genehmigt, dagegen kann der Antrag 2 f 4 über die großen Holzvorräte. eines ſelbſtändigen Handwerkers, um Verleihung der Befugnis zur Anleitung eines Lehrlings vor zurück⸗ gelegtem 24. Lebensjahr trotz triftiger Begründung ſtändig zerſtört. der Konſequenzen wegen nicht empfohlen werden. Die Barbier⸗, Friſeur⸗ und ine einmalige Beihilfe von Mark 80; ein weiteres iesbezügliches Geſuch wurde abgelehnt und ein rittes zurückgeſtellt. Mit der Abhaltung von Vor⸗ rägen über gewerbliche Themata in mehreren Ver⸗ inigungen wird der Sekretär beauftragt. — Die Tagesordnung für die am 29. d. Mts. in Karls⸗ ruhe ſtattfindende Sitzung des Großh. Landesgewerbe⸗ rats wurde bekannt gegeben. — Mannheim, 22. Jan. tag begann der Prozeß gegen den 21 jährigen Schloſſer Ludwig Ueberle von Neuenheim wegen Raubmords. Der Angeklagte war beſchuldigt, am 25. Juli 1905, nachmittags 2 Uhr, auf der Gemarkung kommiſſars gebracht, und als dieſer in ſeiner Amts⸗ ſtube erſchienen war, um ſich nach den Wünſchen der Ankömmlinge zu erkundigen, ſagte Burns feierlich, „Herr Regierungskommiſſar und Sie, Herr Oberſt, ſollen jetzt mein Geheimnis und Unglück meines Lebens mit kurzen Worten erfahren. Gegen meinen Wunſch und Willen und nur um meinen Bruder zu retten, geriet ich vor zehn Jahren in New Pork unter eine Gaunerbande, die mir nach dem Leben trachtete. Ich verteidigte mich erfolgreich mit einem guten Revolver und ſchoß die meiſten der Spitzbuben nieder. Aber einer der überlebenden Gauner ſagte der Wahrheit zuwider vor Gericht aus, daß ich zu⸗ erſt geſchoſſen hätte, und ſein Genoſſe tat nichts um dieſe ſchändliche Lüge an den Tag zu bringen. „Ich mußte deshalb ſechs Monate lang und unſchuldig nach „Sing⸗Sing“. Die Wege des Schickſals haben nun aber dieſe beiden Männer geſtern in meine Hände geführt, ich habe dem einen von ihnen das Leben gerettet und dem andern viel Gutes erwieſen und dafür wollen ſie beide jetzt die Wahrheit zum Protokoll geben und ſich als Gefangene dem Gerichte ſtellen, daß mein Prozeß noch einmal 290 und die Wahrheit an den Tag kommen ann. Der Regierungskommiſſar und der Oberſt machten über dieſe Eröffnung große Augen, und ſie hätten die ganze Sache für eine Komödie gehalten, wenn ſie vor Edward Burns nicht eine große Hochachtung ſchon ſeit Jahr und Tag empfunden hätten. Außerdem beteuerten jetzt auch Yak und Knox ihre damalige große Schlechtigkeit und ihren Wunſch, jetzt eine richtige Ausſage zu Protokoll geben und ſich in Haft nehinen laſſen zu wollen. So blieb dem Regierungskommiſſar nichts anderes übrig, als mit einem Beamten und vor den Zeugen das Protokoll aufzunehmen, die beiden Uebel⸗ Für alle dieſe Kurſe wurden die üblichen Zuſchüſſe bewilligt. — Das Geſuch eines Lehrlings bezw. ſeines Lehrmeiſters Perückenmacher⸗Innung Heidelberg erhält zur Errichtung einer Fachſchule Südweſtwind 10 Gebäude nieder. Scheunen waren gepfropft voll Heute vormit⸗ 0 n 70 55 Heidelberg⸗Neuenheim ö f Tapezier Peter Kunz aus Pforzheim mit dem Revolver niedergeſchoſſen zu haben. Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage wegen Totſchlages und ſchweren Raubes, worauf Ueberle zu lebenslänglichem Zucht⸗ haus und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt wurde. — Karlsruhe, 22. Jan. Das Befinden des Großherzogs iſt andauernd ein ſo gutes, daß ſich der hohe Herr wieder allen Regierungsgeſchäften widmen kann. Er hat täglich die gewohnten Vor⸗ träge, ſteht auch wieder in der Frühe um 7 Uhr auf und begiebt ſich erſt abends wieder zu Bette. — Karlsruhe, 20. Jan. Der Plan für die aus Anlaß der goldenen Hochzeit des Großher⸗ zogspaares geplanten Jubiläumsausſtellung iſt fertig geſtellt. Nach demſelben findet die Ausſtellung in der Zeit vom 20.— 24. September ſtatt. Sie um⸗ faßt vier Abteilungen: 1) die landwirtſchaftliche Ausſtellung mit ſechs Gruppen; 2) die Gartenbau⸗ ausſtellung; 3) die Fiſch⸗, Domänen⸗, Forſt⸗ und Jag dausſtellung, und 4) die Bienenausſtellung. Als: Platz iſt der große, hinter der Feſthalle gelegene Meßplatz in Ausſicht genommen. Mit der Aus⸗ ſtellung wird eine Prämiierung verbunden ſein. Die Ausſtellung hat in der Hauptſache den Charakter einer badiſchen Landesausſtellung. — Karlsruhe, 21. Jan. Im Stadtteil Mühlburg iſt heute nachmittag /2 Uhr in dem Zimmergeſchäft und Sägewerk von Wilhelm Weiß Wwe. Feuer ausgebrochen und erſtreckte ſich ſofort Die Maſchinenräume und ein großer Teil des Holzlagers ſind faſt voll⸗ Der Schaden dürfte hundert Tauſende Mark betragen. — Haßmersheim, 23. Jan. Geſtern nachmittag wurde hier unterhalb der Fähre die Leiche eines im benachbarten Sanatorium zur Kur weilenden Rentiers aus Darmſtadt aus dem Neckar geländet. Der Betreffende wird ſeit letzten Donners⸗ tag vermißt. ehr, e en, In Grafenhauſen brannten geſtern nacht bei einem ziemlich heftigen Alle abgebrannten von Heu, Stroh uſw. Das Vieh konnte mit Ausnahme eines Schweines und einer Anzahl Hühner gerettet werden. Ein trauriges Verhängnis hat der „L. Ztg.“ zu⸗ folge einen jungen Mann betroffen, der ſich erſt im vorigen Jahre ein ſtattliches Haus erbaute. Kaum täter in Haft zu nehmen und über die Sache an das Gericht nach New Pork zu berichten. 8. Einige Tage lang kehrten die wiederholt in der Richtung nach den Felſengebirgen vom Oberſt Parker ausgeſandten ſtarken Reiterpatrouillen immer mit der Meldung zurück, daß ſie keiner Rothaut begegnet ſeien, und man glaubte bereits in „Rocky Hill“, daß man einen ernſten Augriff der Indianer auf die Niederlaſſungen in Kolordo nicht zu befürchten habe. Aber dieſe Meinung war eine Täuſchung, denn die Indianer ſind in ihrer Kriegsliſt Meiſter des Verſteckſpiels und verſtehen es, wie von der Erde auf Tage und Wochen zu verſchwinden, wenn ſie ihren Kriegsplan entdeckt glauben. Zudem wiſſen die Indianer zu genau, daß ſie in offener Feld⸗ ſchlacht den amerikaniſchen Soldaten nicht gewachſen ſind, und ſie ziehen deshalb den Ueberfall im Hinter⸗ halt oder den unerwarteten nächtlichen Angriff jedem offenen Kampfe vor. Das plötzliche Verſchwinden der Indianer war daher auch nur eine Kriegsliſt, der Zuſammenſtoß einer ihrer Vortruppenpoſtens mit Trappern und Koloniſten war ihnen natürlich nicht entgangen und konnte nur das Signal zu ihrem einſtweiligen ſchleunigen Rückzuge ſein. Aber eines Abends beobachtete Burns Diener Jonathan, als er eine Meile weiter über „Burns Hill“ hinausge⸗ ritten war, um nach Indianer ſpionieren, etwas Schreckliches. Jonathan ein in Indianerſachen erfahrener Mann, hatte ſchon immer das Gefühl gehabt, daß die Indianer einmal unerwartet wieder kommen würden und nun ſah er plötzlich, daß er recht hatte. Er ſah nämlich mit ſeinen ſcharfen Augen eine ganz eigentümliche Bewegung des hohen Prärigraſes, und das Fernglas, das ihm Burns mitgegeben hatte, vor die Augen nehmend, bemerkte Jonathan ganz ich, wie ſich die Indianer, wie 5 der ſog. Hutzelecke den der Knecht wegen Typhusverdachts in das und Schuppen nieder und nur mit großer konnte ſein Wohnhaus gerettet werden. ſich „Rocky Hill“ war er mit der Familie eingezogen, als ſein jugendliche Frau erkrankte, nachdem kurz both Bezitlz⸗ hoſpital nach Ettenheim verbracht worden war. Wie der Knecht ſo ſtarb auch die unge Frau an Typhuz Jetzt brannten dem Mann ſeine Scheuer, Stallumg Mühe Berlin, 21. Jan. Die Feſer Krönungs⸗ und Ordensfeſtes wurde auf Befehl gez Kaiſers heute begangen. Zu derſelben hatten die hier anweſenden Perſonen, denen der Kaiſer Orden und Ehrenzeichen verliehen hatte, im köniz⸗ lichen Schloſſe verſammelt. Dieſe empfingen für ſie beſtimmten Dekorationen. In der Kapelle des Schloſſes fand Gottesdienſt ſtatt, an dem daz Kaiſerpaar und die übrigen Fürſtlichkeiten, oh die neuen und älteren Ritter und Inhaber Orden teilnahmen. Die Feſtpredigt hielt Hofpredigg Kritzinger. Nach Beendigung des Gottesdienſſe begab ſich das Kaiſerpaar mit den übrigen Fürſtlich keiten in den Marineſaal zur Tafel, bei der Kaiſer einen Toaſt auf die neuen und älteren Ritter ausbrachte. Nach Aufhebung der Tafel begab i der Kaiſer in den Ritterſaal und unterhielt ſich nt vielen der Ausgezeichneten. In dieſem Jahre ſind wieder zahlreiche Auszeichnungen hauptſächlich Offtziere und Beamte erfolgt. Auch eine Je von bekannten Parlamentariern wurde durch O ausgezeichnet. — Berlin, 20. Jan. Die Trauerfeierlih keiten für den verſtorbenen Staatsſekretär Freiherrn von Richthofen fanden heute in der vierten Nan mittagsſtunde in der Dreifaltigkeitskirche ſtatt, Kaiſer ließ ſich durch den Kronprinzen vertreten, de Kaiſerin durch die Oberhofmeiſterin Gräfin Brocksdorff. In der Trauergemeinde ſah man die Miniſter und zahlreiche Angehörige des diplomatiſcheg Korps, ſowie Mitglieder des Parlaments. — Zittau, 20. Jan. Unter dem dringenden Verdacht, im Dezember 1904 ſeinen Schwieger vate deſſen Frau und 2 Kinder, ferner die eigene Frau und 2 Kinder ermordet zu haben, wurde der Sleiſ brucharbeiter Thomaſchke in Oberſteina verhaftet. Das Haus wurde damals in Brand geſteckt in die Leichen waren verkohlt. Thomaſchke iſt font geſetzt von Kriminalbeamten beobachtet geweſen ſoll ſich ſelbſt verraten haben. Er war ſchon ei mal verhaftet, wurde aber mangels Beweiſes fe gelaſſen. b 8 Schlangen windend, in der Abendſtunde Hill“ näherten. um und ritt im Galopp nach „Burns Hill“ zuriic indem er zugleich unterwegs den ihm begegnenden Leuten ſeines Herrn ſagte, daß ſie die Viehherden ſchleunigſt hinter die ſtarken Palliſadenumzäumungen von „Burns Hill“ bringen möchten, da ein Ueber fall der Indianer im Anzuge ſei. Zufälligerweiſe nach „Rocky Hill“ geritten, und Jonathan mußte deshalb die Verteidigung von „Burns Hill“ allein in die Hand nehmen. Er ſandte aber den flinkſten Reiter unter den Kuhhirten nach „Rocky Hill“ m der Bitte um raſche militäriſche Hilfe. Es war eine ſchwüle Sommernacht, dunkle Wolken bedeckten den Horizont und Jonathan hatte es mit Aufbietung aller verfügbaren Kräfte eben ſo weit gebracht, daß alle Viehherden in den ge⸗ ſchützten Räumen von „Burns Hill“ untergebracht waren, als ſeine ſcharfen Augen von einem erhöhte Standpunkte aus auch ſchon unheimliche Geſtalteg nahen ſah. Die beiden ſtarken Tore, welche in die Umfrieds gungen führten, waren gut verrammelt, und die Leute waren alle mit guten Büchſen bewaffnet un von Jonathan ſo aufgeſtellt, daß ſie wirkſam ſchießen konnten, ohne ſelbſt gleich in Gefahr zu kommeg Jonathan glaubte daher „Burns Hill“ ſo lange gegen die Indianer verteidigen zu können, bis die Soldaten aus „Rocky Hill“ eintrafen. Aber leider war die Nacht ſo rabenſchwarz, daß die Verteidiger von „Rocky Hill“ die heranſchleichenden Indianer faſt nicht ſehen konnten und deshalb kein regelrechtes Feuer auf dieſelben rechtzeitig zu entwickeln i „Burns Blitzſchnell riß er ſein Pferd he war an dieſem Tage Burns e Tr.