ſtaltung des Krankenpflegevereins einfinden, ſchon um des guten Zweckes willen. Intereſſenten ſeien für die Suche nach paſſenden Stücken auf das nach Inhalt und Form gleich edle Schauspiel „Drei Lebenswege“ aufmerkſam gemacht. Es wirkt, wie das ja bei jedem ernſten Schauſpiel ſein ſollte, auf eine höhere Lebensauffaſſung hin, iſt nicht zu ſchwer und ſtellt an die Koſtümirung keine beſonderen An⸗ forderungen. Ladenburg, 19. Jan. Wie aus dem Inſeratenteil zu erſehen iſt, findet nächſten Sonntag abends halb 8 Uhr im Gaſthaus zum „Anker“ die Abendunterhaltung des Evang. Kirchenchors ſtatt verbunden mit Weihnachtsfeier. Zu dieſem Zwecke haben Damen und Herren des Kirchenchors zwei Theaterſtücke eingeübt, die gewiß ihre Wirkung nicht verfehlen werden, ein größeres „Hans im Glück“ und ein kleineres „Ein fröhliches Weih⸗ Uachtsfeſt“. Erſteres ein Märchenſpiel, ſtammt aus der Feder des Dr. Johannes Lehmann, des bekannten Verfaſſers des im letzten Jahre mit großem Beifall aufgeführten „Dornröschen. Das zweite, ein Lebens⸗ bild in einem Aufzug, iſt ebenfalls von eindrucks⸗ vollem Inhalt. Außerdem bietet das Programm in muſikaliſcher und geſanglicher Hinſicht eine große Reichhaltigkeit und Abwechslung, ſo daß ein genuß⸗ reicher Abend zu erwarten iſt. Die geehrten aktiven und paſſiven Mitglieder werden freundlichſt einge⸗ laden. — Gemäß einer Uebung früherer Jahre werden die beiden Aufführungen für eine Kinder⸗ vorſtellung am Montag Abend 8 Uhr im Gaſthaus zum „Anker“ wiederholt. Das Eintrittsgeld für ein Kind beträgt 10 Pfg. Nicht unerwähnt ſei, daß beſonders das Märchenſpiel „Hans im Glück“ mit reichen glänzenden Koſtümen ausgeſtattet iſt, die von der Firma Klemich in Dresden bezogen worden ſind. — Mannheim, 17. Jan. Generalkonſul Reiß, der Ehrenbürger der Stadt, hat für eine ünſtleriſche Gruppe im Kaufhauſe, die Profeſſor Schmelz⸗Charlottenburg ausführen wird, 20 000 Mk. eſtiftet. Das Kaufhaus ſoll bekanntlich zum Rat⸗ auſe umgebaut werden. — Karlsruhe, 17. Jan. Die national⸗ iberale Fraktion des badiſchen Landtages wählte an Stelle des Abg. Dr. Wilckens, welcher für den er⸗ rankten Abg. Gönner zum 1. Präſidenten des andtags gewählt wurde, den Abg. Dr. Binz zum Lorſitzenden. i wir müſſen ak ſuchen, er ſoll nicht, wenn er ver⸗ wundet iſt, jammervoll ſterben. Und jetzt will ich nſeren Pferden pfeifen.“ Burns reichte dem Abenteurer die Weinflaſche nd gab ihm etwas Brot und Fleiſch. Haſtig nahm Knox die Erfriſchung zu ſich, dabei pfiff er aber wiederholt ſcharf zwiſchen beiden Händen in die Prärie hinaus. Und er hatte Glück mit dieſem Signale für die davongelaufenen Pferde. Ein kurzes, wiederholtes Wiehern erſcholl in der Ferne und in alapp kamen zwei Pferde heran und ließen ſich von dem Abenteurer einfangen. Es waren Knox' und Pak's Perde, die nach dem Verluſte ihrer Reiter nicht weit weggelaufen waren und, um ihren Hunger 1 wahrſcheinlich in der Nähe Gras gefreſſen atten. Knox ſchwang ſich auf ſein Pferd und band den Zügel von Yaks Pferd an den Kopf ſeines eigenen Pferdes, ſodaß er beide Tiere lenken konnte. Burus hatte ſein gutes Roß auch wieder beſtiegen, und bald ritten ſie gemeinſam nach der Stelle, wo der letzte Kampf mit den Indianern ſtattgefunden hatte und Yak vom Pferde gefallen war. Hin und wieder ließ Knox, wie es die Art der Trapper iſt, den täuſchend nachgeahmten Schrei eines Wander⸗ falken hören. Dies war das zwiſchen ihm und Yak verabredete Zeichen, wenn ſich einer dem andern nahte. Und richtig, nach einiger Zeit antwortete auf den Falkenſchrei ein zweiter Falkenruf aus einer mit Büſchen bedeckten Niederung. Noch vorſichtiger als bisher birſchten ſich Burns und Knox an die Büſche heran, den es konnten dort auch noch Indi⸗ aner verborgen ſein. Aber nichts Verdächtiges konnten die ſcharfen Augen der beiden Männer ent⸗ decken, und als ſie einige hundert Schritte an dem Buſche weiter vorgedrungen waren, ſahen ſie den verwundeten Pak an einem kleinen Bache ſitzen, wo daß am nächſten Sonntag ſich viele zur Veran⸗ b Karlsruhe, 18. Jan. In dieſen Tagen waren es 25 Jahre, ſeitdem die erſte öffent⸗ liche ſtädtiſche Fernſprechanlage Deutſchlands, wenig⸗ ſtens zum Teil, dem Verkehr übergeben wurde. Was iſt in dieſen 25 Jahren nicht alles auf dem Gebiete des öffentlichen Verkehrs geſchehen! Den größten Triumph aber erlebte das Telephon, welches ſich bis heute zu einem unentbehrlichen Be⸗ dürfnis ausgeſtaltete. Das Hauptverdienſt an dieſem Siegeszuge hatte neben den eigentlichen Erfindern dem Frankfurter Lehrer Philipp Reis und dem Amerikaner Graham Bell, der erſte Staatsſekretär des deutſchen Reichspoſtamtes Heinrich von Stephan der die hohe Bedeutung des neuen Verkehrsmittels ſofort erkaunte. Philipp Reis erging es wie ſo vielen Erfindern; ſein Verdienſt wurde erſt nach ſeinem Tode gewürdigt; denn er war ſchon 1874 geſtorben. Graham Bell war es gelungen, den Stein ins Rollen zu bringen; aber ohne den Genius Heinrich von Stephans wäre auch er wahrſcheinlich erfolglos ge⸗ blieben. Im Oktober 1877 gelangten die erſten Nachrichten von Graham Bells Wunderapparat in das Reichspoſtamt nach Berlin. Generalpoſtmeiſter Stephan ließ ſofort Verſuche anſtellen. Ende 1878 war die Zahl der Fernſprechauſchlüſſe kleinerer deutſcher Ortſchaften an das Telegraphennetz bereits auf 287 geſtiegen. Berlin hat heute das größte Fernſprech⸗ netz der Welt mit mehr als 50 000 Anſchlüſſen — auf eine Anfrage am 15. Juni 1880 gingen nur 94 Anmeldungen ein. Heute können ſich zwei Menſchen auf 2000 Kilometer Entfernung ohne jede Anſtrengung verſtändigen, denn ſo viel beträgt die Entfernung Berlin — Marſeile. — Aus Baden, 16. Jan. Im Groß⸗ herzogtum beſtehen zur Zeit 14 landw. Winterſchulen welche ſich eines guten Beſuches zu erfreuen haben. Hinſichtlich des Beſuches im gegenwärtigen Winter⸗ ſemeſter ſteht die Winterſchule Freiburg mit 56 Schülern obenan; dann folgt Bühl mit 51 Schülern, Auguſtenberg 46, Waldshut 43, Tauberbiſchofs⸗ heim 40, Müllheim und Offenburg je 38, Wiesloch 35, Ladenburg und Radolfzell je 33, Mosbach 31, Eppingen 27, Villingen 32 und Meßkirch mit 20 Schülern. 5 — St. Blaſien, 16. Jan. Der 28 Jahre alte, ledige Landwirt Joſ. Strittmatter von Ibach befand ſich auf der Jagd. Der Sohn des Holz⸗ arbeiters Gött ſollte ihm eine Weile das Gewehr halten. Derſelbe ſpielte unvorſichtiger Weiſe am Hahn. Der Schuß ging los und verletzte den in er fortwährend ſeinen Kopf und ſeine Schulter kühlte. „Halloh, Yak!“ rief ihm Knox jetzt freudig zu, „Du biſt noch am Leben, und mich hat dieſer wackere Gentleman auch aus der Wurfſchlinge der Rothaut gerettet. Wie geht es Dir Yak?“ „Schlecht, ſehr ſchlecht,“ enwiderte dieſer, „ich habe einen Lanzenſtich in die Schulter bekommen und einen furchtbaren Schlag auf den Kopf. Auf allen Vieren bin ich herumgekrochen, um Waſſer zu finden und meine brennenden Wunden zu kühlen und fand nach furchtbaren Qualen dieſen Bach. Laßt mich nun hier ſterben. Ich fürchte nämlich, daß die blutdürſtigen Rothäute mit vergifteten Waffen gekämpft haben, denn die Wundſchmerzen brennen fürchterlich.“ „Laß doch die Wunden einmal ſehen,“ ſagte Knox, „ich habe ja in meinem Leben ſchon manche ſchwere Wunde gehabt und verſtehe etwas von der Möglichkeit der Heilung oder dem Eintritt von giftigem Brande.“ Mit dieſen Worten bog ſich Knox über Yaks Kopf und Schulter und prüfte deſſen Wunden. „Das ſind allerding ein paar böſe Löcher,“ meinte er dann, „aber Anzeichen von vergifteten Wunden bemerke ich nicht.“ „Ich glaube auch nicht, daß dieſe Wunden ge⸗ radezu tödlich ſind, Mister Hak,“ ſagte jetzt Burns, „wir verbinden jetzt erſt noch einmal die Wunden ſo gut als möglich, und reiten dann langſam nach meinem Hauſe „Burns Hill“ und ſpäter nach „Rocky Hill“, wo ein Arzt zu haben iſt⸗ „Burns Hill“ und „Rocky Hill“, rief Yak er⸗ ſtaunt, „ſind wir den ſchon ſoweit in Kolorado ein⸗ gedrungen, das „Rocky Hill“ in der Nähe iſt. Und wenn Ihr Haus „Burns Hill“ heißt, Gentleman,“ fuhr Yak auf Burns gewandt fort, „dann ſind ſie nächſter Nähe ſtehenden Strittmatter ſo ſchwer, daß der Tod nach wenigen Stunden eintrat. — Neuſtadt a. H., 16. Jan. Heute morgen ließ ſich der 50 Jahre alte Maurer Peter bei der Aktienmühle vom Zuge überfahren. Der Kopf wurde ihm vom Rumpfe getrennt. Peter, der ein ſchwerer Trinker iſt, dürfte ſich vielleicht die Nacht auf dem Bahnkörper zum Schlafen gelegt haben und iſt dann vom Zuge überfahren worden. — Bonn, 18. Jan. Die Beiſetzung des altkath. Biſchofs Dr. Theodor Weber⸗Bonn am 16, Januar, bei welcher auch die Ladenburger Gemeinde durch eine Abordnung vertreten war, geſtaltete ſich zu einer großartigen Trauerkundgebung. In der Kirche, in welcher der Sarg aufgebahrt war, ſprach nach dem vom holländiſchen Erzbiſchof gehaltenen Seelen⸗ amte zuerſt Generalvikar Demmel namens der altkath. Kirche Deutſchlands; ergreifend war es als er die ihm von dem allzufrüh geſchiedenen Hirten aufgetrg⸗ genen letzten Grüße und Ermahnungen übermittelte, einig zu bleiben in Jeſus Chriſtus und feſtzuhalten am Glauben; „ich habe nichts anderes geſucht, alz Wahrheit zu verbreiten und Erkenntnis des Herren fürchtet euch nicht, ich weiß wohin ich gehe.“ — Der ſchweizeriſche Biſchof Dr. Herzog rühmte u. g. an ſeinem heimgegangenen Freunde, wie er von Chriſti Frieden erfüllt keine Erbitterung kannte und mit frohem Mute dem Tode entgegen gegangen ſei, — Zuletzt ſprach dann noch namens der holländiſchen Kirche Seminarpräſid. Thiel, wie unermüdlich der verſtorbene Biſchof im Wirken geweſen, wahr und treu im Handeln und rein in der Liebe. — Nach dem Ableben des hochw. Herrn Biſchofs traf fol⸗ gendes Beileidstelegramm ein: Se. Kgl. Hoh. der Großherzog von Baden laſſen Ew. Hochwürden für die Nachricht von dem Hinſcheiden des Biſchofs Weber verbindlich danken und höchſt ihre Teilnahme an dem Verluſt des aus⸗ gezeichneten Mannes ausſprechen. Schweinemarkt geckenheim Seckenheim, 16. Januax⸗ Der heutige Ferkelmarkt war mit 48 Stück he⸗ fahren und wurden 48 Stück zu 26—32 Mark pro Paar abgeſetz ſicher Miſter Edward Burns, der vor drei Jahren mit uns in dieſes Land gezogen iſt.“ „Ja der bin ich,“ entgegnete Burns lächelnd. „Nun wenn Sie Miſter Edward Burns ſind, — ja, ja, ich erkenne Sie ja wieder an dem eigen tümlichen Ausdruck Ihres ernſten Geſichtes — muß ja, wiſſen Sie, daß ſie uns da nicht mit in Ihe Haus bringen, ſondern lieber hier gleich aufhängen ſollten, den wir ſind ja zwei von den Schuften, die Sie vor zehn Jahren nach Sing⸗Sing gebracht, das heißt, ehrlich geſagt, der Hauptſchuft damals war Knox, dem Sie jetzt das Leben gerettet haben.“ „Stimmt,“ ſagte Knox mit Gleichmut, „abet ich habe mich ſchen entſchloſſen, meine Schuld an Miſter Burns zu ſühnen, und Du, ak, kannſt Zeuge ſein, wenn ich in „Rocky Hill“ mein Schulb⸗ bekenntnis zu Protokoll gebe.“ „Wenn ich es erlebe, will ich Dir und Miſter Burns gern den Dienſt erweiſen den die ſchmähliche Sache von damals muß noch korrigiert werden, bemerkte Yak. „Dazu müſſen wir Sie aber lebend nach „Rocky Hill“ bringen,“ erklärte Burns, „und deshalb iſt es nötig, daß wir jetzt ihre Wunden gut verbinden und ſie dann auf Ihr Pferd bringen.“ „Ja, ja, tut das, die Wunden brennen ſchon wieder furchtbar,“ jammerte Hak und faßte nach ſeinem Kopfe. Burns pflegte auf ſeinen Jagdausflügen einen Notverband und einen kühlenden und den Schmerz ſtillenden Balſam mit ſich zu führen, und dieſe wandte er jetzt bei Hak an und erzielte damit einige Linderung in deſſen ſchmerzenden Wunden. Dann brachten Burns und Knox dem mit etwas Wein und Fleiſch geſtärkten Nakßauf ſein Pferd und mum ging es im Schritt weiter in der Richtung nach „Burns Hill“. f (Fortſetzung folgt.) 9