einen Topf heißen Andern Tags trat der Tod ein. — Weinheim, 28. Dez. In dem kleinen Odenwaldorte Weiher brannte vorgeſtern das Wohn⸗ haus von Joſef Gölz nieder. Geſtern abend fielen die Scheuern von Lorenz Gölz und Adam Heckmann einem ausgebrochenen Brande zum Opfer. Es ſcheint Brandſtiftung vorzuliegen. — Heddesheim (A. Weinheim), 27. Dez. Eine Waſſerleitung ſoll hier mit einem Koſtenauf⸗ wand von 170 000 Mk. errichtet werden. — Plankſtadt, 28. Dez. In der „Kies⸗ grube“ ſpielten am zweiten Feiertage einige jüngere Burſchen mit einem geladenen Flobert und als ge⸗ rade ein Maunheimer Automobil vorüberfuhr, zielte einer derſelben darnach. Der Schuß ging los und traf in die Rückwand des Wagens, wo die Kugel glücklicherweiſe, ohne Verletzungen von Perſonen oder ſonſtigen Schaden anzurichten, ſtecken blieb. Die Burſchen ſehen ihrer Beſtrafung entgegen. — Karlsruhe, 28. Dez. Der Großher⸗ zog hat auch dieſes Jahr zum Weihnachtsfeſt den Arbeiterbildungsvereinen des Landes eine Anzahl wertvoller Bücher zugehen laſſen. — Karlsruhe, 27. Dez. Robert Haaß, der Schwarzwalddichter, Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule, iſt nach kurzem Krankenlager im Alter vom 58 Jahren geſtorben. Haaß ſtammt aus Bruchſal, wo er das Gymnaſtum beſuchte, um ſpäter in Heidelberg bei Bunſen Chemie zu ſtudieren. Seit langen Jahren war er Leiter der chemiſch⸗ techniſchen Prüfungs⸗ und Verſuchsanſtalt an der hieſigen Techniſchen Hochſchule. Neben ſeinem Be⸗ rufe gehörten ſeine Zeit und ſeine Neigungen der Dichtkunſt. Seine ſtimmungsreichen Schwarzwald⸗ dichtungen, ſeine begeiſterten Bismarcklieder haben ihm über Badens Grenzen hinaus einen Namen gemacht und ſichern ihm einen Ehrenplatz unter den deutſchen Dichtern. — Freiburg, 27. Dez. Ein eigenartiges „Chriſtkindle“ wurde einer hieſigen Familie beſcheert. Am Vorabend des Weihnachtsfeſtes, als die Nacht bereits hereingebrochen war, klingelte es in einem Hauſe im ſüdweſtlichen Stadtteil. Als geöffnet wurde, fand man einſam und verlaſſen ein kleines weißgekleidetes Mädchen im Alter von etwa zwei Jahren. Das Kind trug eine Puppe und hatte ein Briefchen bei ſich, in dem an die Bewohner des Hauſes die Bitte gerichtet war, ſie möchten ſich des Kindes annehmen, das keine Eltern mehr habe. mieden hatte, an dem Lager der Abenteurer vorbei⸗ zureiten, aber unter den Kerlen waren ſicher ſolche, die Augen und Spürſinne wie die Luchſe hatten. Mit ſolchen Gedanken näherte ſich Burns dem Reiter, der ſich immer noch nicht von dem Platze bewegte, auf dem er ſchon längere Zeit hielt. Dann, als Burns in die nächſte Nähe des Reiters kam, trieb dieſer plötzlich ſein Pferd an und ritt ſcharf auf Burns los. Dieſer parierte raſch ſein Pferd, hob die Büchſe hoch und rief ihm entgegen: „Freund oder Feind, was wollt Ihr von mir?“ „Nicht viel, Sir, will ich von Euch,“ erwiderte der Ritter, in welchem Burns einen der Abenteurer zu erkennen glaubte, die den Zug nach dem Kolorado⸗ Territorium mitgemacht hatten. „Sprecht deutlicher oder ich ſchieße,“ entgegnete Burus ſcharf, „auf dieſe Weiſe, wie Ihr, begegnet man niemanden auf einſamem Wege, ohne ſich ver⸗ dächtig zu machen.“ „Ich bin kein Räuber,“ ſagte der ſeltſame Mann raſch, „und Ihr braucht Euch vor mir nicht zu fürchten, zumal ich außer dieſer alten Flinte und einem Meſſer keine Waffe bei mir führe.“ „Aber was ſoll das alles heißen,“ rief Burns ungeduldig, der hinter dem auffäligen Benehmen des Mannes immer noch ein Falle witterte. „Sagt jetzt ſchnell, was Ihr wollt, oder ich ſchieße Euch von Euerem dürren Klepper herunter.“ „Ja, das iſt es ja eben, mein altes, ſchlechtes Pferd, daß mich veranlaßt, mit Euch ein Wort unter vier Augen zu reden,“ fuhr jetzt der Mann in einer Art Galgenhumor fort. „Wir wollen mit den Pferden tauſchen, Miſter Burns, Ihr habt ſo ein hübſches, junges Tier, das ich gut gebrauchen kann, wenn ich hinüber ins Goldlaud Kalifornien reiten will, wohin mich mein Klepper niemals trägt.“ Edward Burns horchte betroffen auf, als er Die Perſon, hat, war ſpurlos verſchwunden. Das Mädchen, ein hübſches Kind, weinte in ſeiner hilfloſen Lage. Die Familie des Hauseigentümers nahm ſich lt. „Freib. Ztg.“ in liebevoller Weiſe der verlaſſenen Kleinen an und behält es vorläufig bei ſich, bis Aufklärung über den myſteriöſen Vorfall gebracht ſein wird. a — Markdorf (A. Ueberlingen), 27. Dez. Eine traurige Diſſonanz brachte das diesjährige Weihnachtsfeſt in eine hier in der Umgebung woh⸗ nende Familie, deren zweitälteſte Tochter als Kell⸗ nerin längere Zeit in der Reſidenz weilte. Wenige Tage vor dem Feſte traf ein Paket mit Geſchenken von dem jungen Mädchen ein, zwei Tage nachher folgte zum Erſtaunen ihrer Eltern das geſamte Ge⸗ päck des Mädchens und wenige Stunden ſpäter traf dieſes perſönlich ein. Scherzend beruhigte ſie die Eltern, indem ſie verſicherte, jetzt für immer dazubleiben, ſie bat, ein wenig ruhen zu dürfen. Als man ſie jedoch zu Tiſch wecken wollte, war ſie tot. Sie hielt noch das zierliche Federmeſſer in der einen Hand, mit dem ſie ſich die Pulsader der anderen geöffnet hatte. Das Motiv der Tat iſt vollſtändig unbekannt. — Chemnitz, 27. Dez. Bahnarbeiter Lukas Dick aus Böhmen iſt hier ermordet worden. Mit einer Radehacke wurde ihm der Schädel zertrümmert. Als Täter iſt ein Arbeiter aus Wien verhaftet worden. — Dortmund, 29. Dez. Auf der Zeche „Lothringen“ wurden durch Exploſion 2 Bergleute getötet, ein dritter ſchwer verletzt. — Bern, 29. Dez. Ein Soldat der Gott⸗ hardt⸗Befeſtigung fiel in der Schöllener Schlucht in dunkler Nacht über eine Felswand. Seine Leiche wurde nach dreitägigem Suchen geborgen. — London, 28. Dez. Ein Telegramm aus Glasgow meldet: Die Barke „Paß of Melfort“ iſt an der Küſte der Vancouver⸗Inſel (Britiſch⸗Columbia) untergegangen. Es ſind bei dem Unglück 29 Per⸗ ſonen, meiſtens Ausländer, welche nach Panama reiſen wollten, ums Leben gekommen. 8 Kind in dem Hauſe ausgeſetzt — Petersburg, 28. Dez. Auf der balti⸗ ſchen Bahn ereigneten ſich in der Nacht auf den 27. Dezember mehrere Unglücksfälle. Nach Mitter⸗ nacht ſtürzte während der Ueberfahrt über eine Brücke bei Rauſik, 71 Kilometet von Reval, da die Schienen ausgeriſſen waren, die Lokomotive eines Perſonenzuges ins Waſſer. Einige Wagen wurden zertrümmert. Die Zahl der Opfer iſt unbekannt. ſich von dem Abenteurer mit ſeinem Namen ange⸗ redet hörte und fragte raſch: „Ihr kennt mich, Ihr nennt mich mit Namen! Woher wißt Ihr, daß ich Burns heiße?“ „Ach, das iſt ja die alte, dumme Geſchichte, von der her wir uns kennen, Miſter Burns,“ fuhr der Gauner fort. „Können Sie ſich denn nicht mehr an die große Schießerei in New⸗York und an Sing⸗Sing erinnern?“ a Edward Burns wurde leichenblaß, wenn ihr wirklich noch einmal ein neues Leben anfangen wollt, ſo will ich Euch ein wenig dazu behilflich ſein. Aber mein Pferd kriegt Ihr nicht, das Geſchenk könnte mich kompromittieren. Ich will Euch aber hundert Dollars ſchenken, da könnt Ihr Euch in der nächſten Niederlaſſung oder auch in „Rocky Hill“ kaufen, was Ihr braucht, aber Ihr verſprecht mir jetzt unter Gottes freiem Himmel und in Gottes Gegenwart, daß Ihr auch einmal Liebe mit Liebe vergelten das heißt für die hundert Dollars über mich ſchweigen und weit, weit fort in ein anderes Land gehen werdet.“ „Sir, ich verdiene Ihre große Güte nicht,“ beteuerte der Abenteurer, als er die hundert Dollars einſtrich, „und Sie ſollen mich wie einen Hund niederſchießen, wenn ich nicht das tue, was Sie mir befohlen haben.“ ö „Gut, gut!“ rief Burns. „Reiſt glücklich in ein anderes Land und ſchmiedet Euch ein ehrliches Glück!“ Dann gab er ſeinem mutigen Pferde die Sporen und ſpregte nach „Rocky Hill“ zurück. Dort wurde Burns mit großer Freude von dem Oberſt Parker empfangen und nochmals zu dem Feſte herzlich ein⸗ geladen. Bald nach vier Uhr verſammelten ſich die Gäſte ziemlich zahlreich in des Oberſten Hauſe und wurden Steuervorſchläge für das Jahr 1908. Beſteuert den Hochmut, beſteuert den Neid. Beſteuert das Protzen und Prahlen, Den Geiz und die Unbarmherzigkeit, Das perſönliche Schimpfen bei Wahlen; Beſteuert die Faulheit, den Müßiggang, Beſteuert zumal jene Stümper, Die täglich uns peinigen ſtundenlang Mit ödem Klaviergeklimper! Beſteuert vor allem die Schleppen auch ſtark, Die ſchmutzigen Fegemaſchinen, Ein jeder Zoll koſte bar zwanzig Mark — Hei, wär' da ein Geld zu verdienen! Beſteuert das Tragen von weben Auf Damenhüten und Mützen! . Beſteuert die Junggeſellen gut Es bleiben viel Jungfrauen ſitzen! 55 Beſteuert den Zopf und den Schlendrian, Beſteuert die Schreier und Schwätzer, 1 Beſteuert die Selbſtſucht den Größenwahn, Die Schmeichler, Krakehler und Hetzer! Die Heuchler, die gleißend die Angen verdrehn Beſteuert die Splitterrichter, 5 Die ehrabſchneidend auf Schleichwegen gehn, Und ſonſtiges ſchnödes Gelichter! Beſteuert die Pantſcher, die uns den Weit Und andere Getränke verderben, N Die Tauſende, welche durch Kurpfuſcherein Und Schwindel ſich Reichtum erwerben! Beſteuert die Gigerl, die Simpelei, Beſteuert auch die Koketten, Beſteuert die Pferdeſchinderei, Das Spielen, Rennen und Wetten! Beſteuert die Falſchheit, den Lug u. den Trug, Beſteuert das Wechſelreiten— — 5 Dann habt ihr Geldmittel übergenug, („Deutſche Warte“) Schweinemarkt Seckenheim Seckenheim, 27. Dezember. Der heutige Ferkslmarkt war mit 75 Stück be fahren und wurden 75 Stück zum Preiſe bon 21—27 Mark pro Paar abgeſetzt. f Hergestellt mit dem belieb- ten Tola-Parfüm, mild und angenehm. Uberall vorrätig. Preis 25 Pfg. Parfümerie Heinrich Mack. Ulm a. P. Spezialitäten: Tola-Seife und Kailser-Borax. 65 Seife lll herz⸗ dort von dieſem und deſſen Frau und Töchter lich empfangen. Der Oberſt hielt zunächſt eine kleine Beger, ßungsrede, in welcher er ſeine Gäſte willkommen hieß und in der er betonte, daß dieſe geſellige Zu ſammenkunft der Offiziere und Beamten in Roch Hill“ mit den zugewanderten Koloniſten der Freue Ausdruck geben ſolle, daß ſo viele mutige Leute ge kommen ſeien, um ſich im Territorium Kolorado anzuſiedeln und dieſes zu einem Staate machen zn helfen. Auch hoffe er, daß dieſes Feſt nicht das erſte und letzte geſellige Beiſammenſein mit den neuen Anſiedlern ſein werde, ſein Haus werde auch känſtig geſellig und gaſtlich ſein, und er wünſche⸗ daß man ſich hier jeden Monat einmal treffe und zwar immer am letzten Sonnabend des Monats, Die Koſten des Reichs zu beſtreiten! . um Gedanken und Erfahrungen über das Leben in dem Territorium auszutauſchen und dann noch 1 Stunden die Geſelligkeit zu pflegen. . Dann ſetzte ſich Miß Edith, die jüngste Tochte des Oberſten, an das Pianino und ſpielte mit guter Geläufigkeit erſt das amerikaniſche Nationallied und dann eine Sonate von Mozart. Als ſiie geendet und den bei ſolchen Gelegenheiten reichen Beifall geerntet hatte, trat ihre ältere Schweſten Miß Mary auf ein kleines neben dem Pian errichtetes Podium und ſang mit anſprechender Stimme das Sternenbannerlied, zu welchem ſie von ihrer jüngeren Schweſter auf Pianino begleitet würde. Dann ſang Miß Mary noch einige Lieder unter großem Beifal worauf ſich die ganze Geſellſchaft zum Tee au den f Die Töchter des Oberſten der über den ſeltenen Kunſtgenuß entzückten Zuhörer, des Reiterregi⸗ langen Tafeln niederſetzte. wurden von zwei jungen Offizieren ments zur Teetafel geführt. n n n b 1 4 Ager a fr K dite in nin n Hei Mag wei daun, Mit an . Stunt da e hie W 11 enn un un 2 f de n gef gd der Aahungen wenne Ain verde niht nerd Wau Naiſe 0 Abu Nite 1 6 u bene al der dach d n Aut