hh klärte, das Gewünſchte bei der Konkurrenz nicht ge⸗ funden zu haben und erſtand einen Pelz im Werte von 300 Mark. nun wirklich einen falſchen Tauſendmarkſchein in Zahlung genommen. Auf den gleichen Trick fiel ein Antiquitätenhändler herein, bei dem das Schwind⸗ lerpaar Kunſtgegenſtände gekauft hatte. — Karlsruhe, 19. Dez. Aus dem Staats⸗ voranſchlag. Im ordentlichen Etat zeigen die Aus⸗ gaben für das Miniſterium der Juſtiz ꝛc. mit 22 234982 Mk. gegen den bisherigen Budgetſatz ein Mehr von 991 746 Mk., wovon 652 170 Mk. für Zwecke des Unterrichtsweſens beſtimmt ſind. Für das Miniſterium des Innern beträgt die Mehranforderung 1029 140 Mk., wovon 384 940 Mark für Bezirksverwaltung und Polizei, 266 040 Mk. für Heil⸗ und Pflegeanſtalten ange⸗ ſetzt ſind. Im gleichen Etat weiſen die Einnahmen des Finanzminiſteriums ein Mehr von 2390 996 Mark auf, wovon auf die Steuerverwaltung 1892387 Mk. entfallen. — Der außerordentliche Etat zeigt für das Miniſterium der Juſtiz ꝛc. eine gefängniſſes in Heidelberg, 800 000 Mk. als dritte Rate für den Neubau eines Landesgefängniſſes in Mannheim, 327 400 Mk. für deu Neu bau der Univerſitäts⸗Bibliothek in Heidelberg, 250000 Mk. als zweite Rate für den Neubau eines Kollegien⸗ hauſes der Univerſität Freiburg, 150000 Mk. für den Erweiterungsbau der Augenklinik in Freiburg, 500 000 Mk. für den Neubau eines Lehrerſeminars in Freiburg, letzte Rate und 100 000 Mk. für die innere Einrichtung desſelben, 250 000 Mk. für den Neubau eines Lehrerſeminars in Heidelberg, erſte Rate, 100 000 Mk. zu Staatsbeihilfen für bedürf⸗ tige Gemeinden zu Schulhausbauten. Die außer⸗ ordentliche Mehranforderung im Miniſterium des Innern beträgt 3 997 800 Mk. Hiervon entfallen 350 000 Mk. für Staatsunterſtützung für Kreis⸗ ſtraßen und Gemeindewege, 200 000 Mk. für die Euzkorrektion in Pforzheim, zweite Rate, 300 000 Mark für unbemittelte Gemeinden zu Waſſerver⸗ ſorgungsanlagen, 100 000 Mk. zur Erweiterung der Bäder in Badenweiler, 50 000 Mk. zur Er⸗ richtung einer Lungenheilanſtalt für weibliche Kranke bei Marzell (Lörrach), 230 000 Mk. Staatszuſchuß für die Rindviehverſicherung und 234000 Mk. zur Verbreiterung der neuen Neckarbrücke in Heidelberg, letzte Rate. Für das Finanzminiſterium betragen die Indianer verraten und Dich mit Ihnen dann in den Raub und die Habſeligkeiten teilen wollen?“ „Ja, Schuft iſt Schuft, und wenn die Schufterei etwas einbringt, dann muß.. , meinte der elende Knox grinſend. „Hinaus, fort mit Dir, Du Auswurf,“ ſtieß Yak wütend hervor und warf Knox aus dem Zelte. Dieſer fürchtete offenbar die eiſernen Fäuſte Yaks ſo ſehr, daß er ſich wie ein Verfolgter auf ſein ſchlechtes Pferd ſchwang und im Galopp fort in die Wildnis ſtürmte. „Der hat es aber eilig,“ riefen ihm viele lachend nach, „der will wohl heute abend auf die Büffeljagd oder mit den Indianern anbinden.“ „Ein verrückter Kerl,“ meinte Yak, „es iſt gut, daß er fort iſt.“ f „Macht's im nur bald nach,“ rief Sergeant Bull unter die Abenteurer und Gauner vor der Militärſtation bleiben. Das duldet der Oberſt nicht, wenn er Euch auch heute und morgen wie ein Vater bewirtet.“ „Schon gut, ganz recht,“ ſcholl es da dem Sergeanten aus dem Munde der Abenteurer entge⸗ gen, und er ſetzte ſich eine halbe Stunde unter ſie, um ihnen von den Indianerkämpfen zu erzählen, denn für Rothäute zeigten die Abenteurer und Gauner das größte Intereſſe. N * 5 5 Jaunerhalb der Militärſtation im Hauſe des Oberſten ging es an dieſem Abend recht fröhlich her, denn der Oberſt und die übrigen Offiziere des Reiterregimeuts, ſowie auch der Regierungskommiſſar waren eifrig bemüht, den beſſeren Elementen unter den anſiedelungsluſtigen Ankömmlingen ein freund⸗ liches Willkommen zu bereiten. War doch die Ankunft Erſt nachdem das ſaubere Paar verſchwunden war, fand der Geſchäftsmann, daß er und Aufwendung von 3 635 800 Mk. Hiervon entfallen 180 000 Mark auf die Erweiterung des Amts⸗ loh brennend in den Hof. die außerordentlichen Mehrausgaben 1213620 Mk. Hiervon 100000 Mark für Inſtandſetzung des Schloſſes in Bruchſal, 100 000 Mk. für ein Dienſt⸗ gebäude des Domänenamts in Kehl, 110 000 Mk. zu einem Dienſtgebäude für Steuerkommiſſärdienſte in Pforzheim, 125 500 Mk. für ein Unterſteuer⸗ amtsgebäude in Raſtatt. Die außerordentlichen Einnahmen betragen für das Miniſterium des Innern 437400 Mk., für das Finanzminiſterium 826 942 Mark. — Mosbach, 21. Dez. Die Anklage gegen den jugendlichen Pächtersſohn Binkele vom Böttinger⸗ hof, der bekanntlich vor einigen Monaten die 16 Jahre alte Knoll von Böttingen, die bei ſeinem Vater bedienſtet war, umbrachte, kommt am 4. Jan. 1906 vor hieſiger Strafkammer zur Verhandlung. Die Anklage lautet auf Totſchlag und Sittlichkeits⸗ verbrechen. Der Täter iſt erſt 17 Jahre alt. — Frankfurt a. M., 20. Dez. Im Eiſenbahnſekretärs Georg Wendlandt aus Darmſtadt, ſowie von deſſen Frau, Sohn und Tochter. Wend⸗ landt hat zuerſt ſeine Familie und dann ſich er⸗ ſchoſſen. An einem Baum über den Leichen fand man die Viſitenkarte Wendlandts angeheftet, die auf Rückſeite die Worte trug: „Herr vergib uns Gegen Wendlandt ſchwebte ein der unſere Schuld.“ Strafverfahren. — Stuttgart, 21. Dez. Der Diener Steck eines Herrſchaftshauſes war damit beſchäftigt, einen Petroleumofen durch Blaſen auszulöſchen, wo⸗ bei dieſes explodierte und die Kleider des Dieners in Brand ſteckte. Der Verunglückte ſprang lichter⸗ nächſt keine Hilfe, bis auf ſeine Schmerzensrufe das Kutſcherperſonal herbeieilte und das Feuer mit Pferdedecken erſtickte. Inzwiſchen war die Berufs⸗ feuerwehrwache eingetroffen, die den Zimmerbrand in kurzer Zeit löſchte. Steck iſt heute vormittag ſeinen Verletzungen erlegen. — Ernſtweiler (Pfalz), 19. Dez. Das 4 Jahre alte Kind des Telephonarbeiters Franz Heil von hier wurde heute in der elterlichen Wohn⸗ ung, in der es mit ſeinen beiden jüngeren Ge⸗ ſchwiſtern allein war, mit Brandwunden bedeckt tot aufgefunden. Ueber den Vorgang konnte nichts feſtgeſtellt werden, da die noch am Leben befindlichen Geſchwiſter noch zu klein ſind, um Aufſchluß über den Vorfall geben zu können. tretend, „denn weit drüben iſt viel Platz für Euch, viel Platz, und länger wie zwei Tage dürfet Ihr nicht — Trier, 20. Dez. Unter dem Verdachte, das einzige Kind des Oberregierungsrats Seydel Stadtwalde fand man heute mittag die Leichen des Auch hier fand ſich zu⸗ dieſer Leute für die Garniſon und die Beamten ein Freudenfeſt in der öden Langweile ihres täglichen Dienſtes, und wuchs damit die Hoffnung, aus dem noch wilden Territorium Kolorado nach und nach ein neues Staatsweſen erblühen zu ſehen. Der Oberſt Parker ſelbſt hatte die Freude, ſeine Familie nun bei ſich zu haben, und dann war es ihm auch eine Genugtuung, daß ihm die Bundesſtaatenregierung raſch eine Erſatzſchwadron geſchickt hatte. An langen Tafeln, die in ſeinem Hauſe und in dem des Regierungskommiſſars aufgeſtellt waren, ließ der Oberſt in Gemeinſchaft mit dem Regierungs⸗ kommiſſar die ausgewählten Ankömmlinge feſtlich bewirten, und am folgenden Tage ſollte denſelben auch noch ein Feſt gegeben werden, zu welchem haupt⸗ ſächlich die Töchter des Oberſten durch künſtleriſche durch Salzſäure vergiftet zu haben, wurde die Dienſt e magd verhaftet. f — Paris, 21. Dez. General Sauſſter iſt geſtern geſtorben. — Felix Guſtave Sauſſier, ge⸗ boren 1828 in Troyes, iſt 1850 als Unterleutnant in das Fremdenregiment eingetreten, mit dem er die Feldzüge in Afrika, Orient, Italien und Mexiko mitmachte. Im Kriege von 1870 tat er ſich als Oberſt des 91. Linienregiments bei Colombeh Rouilly und St. Privat hervor. Mit ſeinem Regimente in 0 Metz eingeſchloſſen und kriegsgefangen, gab er ſein . f Ehrenwort, nicht weiter kämpfen zu wollen, nicht und wurde deshalb nach Graudenz abgeführt. Vg dort gelang es ihm, zu entfliehen und er wurde nach Frankreich zurückgekehrt, am 5. Januar 1871 Brigadegeneral. Nach kurzer Tätigkeit im National⸗ rate ging er als Brigadegeneral nach Marſeille, 1878 wurde er Diviſionär und 1879 Komman⸗ dierender des XIX Korps in Algier, wo er ſich durch große Umſicht bei Unterdrückung der damaligen Unruhen auszeichnete. Bald darauf übernahm er das VI. Korps in Chälons und ging 1881 aber⸗ mals nach Afrika zur Niederwerfung des Aufſtandez in Tunis. 1884 wurde er Militärgouverneur von Paris, Mitglied des Landesverteidigungskomitees und Vizepräſident des oberſten Kriegsrates. 1898 trat er in den Ruheſtand und 1903 ſchied er auch als Mitglied des oberſten Kriegsrates aus. — Chikago, 20. Dez. In einem großen Geſchäftshauſe in der Northwood⸗Straße entſtand ein Brand. 600 Angeſtellte, worunter 500 Frauen waren gerade in dem Hauſe anweſend und drängten nach den Ausgängen. Es entſtand eine furchtbare Panik. Viele ſprangen aus den Fenſtern auf die Straßen und zogen ſich ſchwere Verletzungen zu. Zahlreiche Perſonen wurden ein Opfer des Rauches und der Flammen. Bisher wurde feſtgeſtellt, daß 40 Perſonen ums Leben gekommen ſind. Die Zahl der Verletzten iſt ſehr groß. Schweinemarkt Seckenheim Seckenheim, 19. Dezember. Der heutige Ferkelmarkt war mit 43 Stück be⸗ SOS ON 1 2 1 2 —— 1 SS SSS See SSS e 8 fahren und wurden 43 Stück zum Preiſe bon 20—27 Mark pro Paar abgeſetzt. —— 2 9 Des Weihngchtsfeſtes wegen 8 5 — 1 Vet evſeheint die nächſte Nummer zel unſeves Blattes erſt am Freitag. el CCCCCGC(C(CCcCCccccccbccccTcccGfbobToTc 5 Perſon, die den Stimmhammer gebrauchen konnte. Glücklicherweiſe fand ſich eine ſolche in einem eh maligen Inſtrumentenmacher, einem offenbar begabten, r fris aber verlumpten Menſchen, der unter den zweideutigen ds Abenteurern draußen vor „Rocky Hill“ kampierte, Weit und der ſchon in einer Stunde das Inſtrument gut 3 in reine Stimmung brachte. Die Freude auf das Feſt, das nachmittags 5 Uhr mit einem Tee beginnen Vorträge beitragen wollten, denn die ältere hatte eine hübſche, leidlich geſchulte Stimme, und die jüngere ſpielte geläufig mittelſchwere Klavierſtücke. Glücklicher Weiſe konnte auch ſchon am Tage der Ankunft der Karawane in „Rocky Hill“ feſtge⸗ ſtellt werden, daß das von dem großen Wagen durch Pianino die lange Reiſe unverſehrt überſtanden hatte, denn es war gut in einem ſtark gepolſterten Kaſten verpackt transportiert worden. Auf das Feſt des folgenden Tages freuten ſich natürlich am meiſten die Frau und Töchter des Oberſten, denn ſie waren ja der Gegenſtand allgemeiner Verehrung ſchon jetzt und morgen unſtreitig die Sterne des Feſtes. Eifrig waren daher die Töchter des Oberſten auch ſchon mit Hilfe der ebenfalls kunſtſinnigen Mutter noch einmal einzuüben. daß das Pianino durch die lange Wagenfahrt doch 5 uchten deshalb unter allen Anweſend n einigen Tönen recht verſtimmt war, und ſie auch den intereſſanten Anſiedler Edward Burns, 5 ö ausgezeichnet worden war. vier Reiter in das Haus des Oberſten getragene weder in „Rocky Hill“ noch draußen vor der Station ihm mit Hilfe des Regierungskommiſſars und Land⸗ am Morgen des anderen Tages bemüht, ihre Kunſt 1 faſt gar keine feſten Anſtedelungen und die Anſiedler l ein t . konuten in Bezug auf die Wahl des gekauften Zu ihrem Verdruſſe fanden ſie aber dabei, ſollte, war daher bei den Damen wieder vollſtändig⸗ Der Oberſt prüfte inzwiſchen den Zuſtand der neuen Schwadron und unterſuchte die Mannſchaften und Pferde auf deren Leiſtungsfähigkeit. Dann dachte er daran, diejenigen Herren auszuwählen, die bei dem Feſte in ſeiner nächſten Nähe ſitzen ſollten. In ſeine nächſte Umgebung gehörten natülich ſeine Offiziere, der Regierungskommiſſar und der Land⸗ meſſer, und dann ließ er noch durch ſeinen Diener eine Anzahl der Ankömmlinge einladen, darunter der von der Kolorado-Landgeſellſchaft tauſend Acker gekauft hatte und ſchon geſtern von dem Oberſten Aber der Diener kam nach einer halben Stunde mit der Mitteilung zurück, daß er Miſter Burns gefunden habe. 5 Dieſe Nachricht befremdete den Oberſten⸗ſehr, da die Landzuweiſung an Miſter Burns noch gar nicht ſtattgefunden, und er ihm berſprochen hatte, meſſers ein gutes Stück Land auswählen zu helfen, denn damals gab es in dieſem Teile Kolorados noch Be Landes noch Wünſche äußern und bequem erfüllt ſehen 15 1 ü *